Benutzer:Ginkocux/Narben bleiben, die Erinnerung lebt weiter
Gedenkveranstaltung an die Opfer von Krieg und Gewalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gedenken in Zusammenarbeit mit der Geschwister-Scholl-Schule in Cuxhaven-Altenwalde (2022)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vorwort
- Die Opfer
- Theodor Lessing
- Karl Steinbauer
- Leo Ehrlich
- Helmuth Hübener
- Christoph Probst (Weiße Rose)
- Mira Fuchrer
- Robert Bernardis
- Rudolf Friemel
- Asmus Jepsen
- Friedrich Görling
- Peter Fechter
- Gedenken an alle Opfer
- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
- Geschichts- und Erinnerungstafel Kriegsgräberstätte Wingst-Ellerbruch
- Gedenken am 25. November 2022 in der Geschwister-Scholl-Schule
- Antisemitismus aktuell – und die öffentliche Ehrung eines Nazis bis heute
- Dank an die Mitwirkenden, Schülerinnen und Schüler, die Archive
- Bisheriges Gedenken seit 2005, Impressum
- Demokratie lebt vom Ehrenamt
1. Vorwort
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Narben bleiben, die Erinnerung lebt weiter, Gedenken an die Opfer von Krieg u. Gewalt Wir erinnern heute, am 25. November 2022, an Gefallene und zivile Opfer beider Weltkriege aber auch an Schicksale einzelner Menschen, die Opfer von Krieg und Gewalt geworden sind. Wir erinnern auch an Oskar Dankner und Adele Edelmann, die am 27. Juli 1933 von der Marine-SA und weiteren Nazis mit Schildern um den Hals, wie am Pranger, durch Cuxhaven getrieben worden waren. Das Foto hängt heute überlebensgroß im Eingang der Gedenkstätte für den Holocaust in Yad Vashem, in Jerusalem. Auch heute haben wir es wieder mit rechtsextremistischen Anschlägen, mit Antisemitismus zu tun. Das beginnt schon mit der Sprache – häufig eine Hetze in den sozialen Netzwerken, die vielfach jenseits des guten Geschmacks ist. Und was geschieht um uns herum? Dazu drei Beispiele: In Halle (Saale) werden am 9. Oktober 2019 zwei Menschen durch einen antisemitischen Terroranschlag ermordet. Rund vier Monate später sind durch den Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 neun Hanauer Bürger mit Migrationshintergrund durch rechten Terror gestorben. Und am 4. November 2011 – vor zehn Jahren – ist die rechtsterroristische NSU aufgeflogen, die für 10 Morde, vor allem an Menschen mit Migrationshintergrund, von 2000 – 2011, verantwortlich sind. Wir müssen daher immer wieder aufs Neue mahnen, dürfen nicht wegsehen. Wir erinnern und gedenken seit 2005 mindestens einmal jährlich an Opfer von Krieg, aber vor allem an Opfer vorn Gewalt. Einzig die Pandemie hat vor zwei Jahren, am 10. Dezember 2020, dem Tag der Menschenrechte, unser gemeinsames Gedenken verhindert. Danke allen, die sich seit 2005 bis heute ehrenamtlich für diese Friedensarbeit einbringen. 1914 kam es mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges zur Ur-Katastrophe des 20. Jahrhunderts, allein das Deutschen Reich hatte rund drei Millionen Tote und Vermisste von 1914 – 1918 zu beklagen. In diesem Zeitraum starb ungefähr in jeder Minute ein Mensch. 1919 wird der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und das Österreichische Schwarze Kreuz – Kriegsgräberfürsorge – gegründet, um für die Kriegstoten Kriegsgräberstätten zu schaffen. Die 1933 an die Macht gekommenen Nazis entfesselten 1939 den 2. Weltkrieg. Schon in den Jahren von 1933 – 1939 werden in Deutschland und ab 1938 auch in Österreich unschuldige Menschen u. a. in Zuchthäusern und Konzentrationslagern eingekerkert, gefoltert und z. T. ermordet. Im 2. Weltkrieg sterben ca. 17 Menschen pro Minute. Hinzu kommt noch eine weitere, unbekannte Zahl von Opfern durch Flucht, Vertreibung, Deportation und Zwangsarbeit. Unfassbares Leid und Grauen haben die Nazis vor allem den Juden, aber auch den Sinti und Roma, den Bibelforschern, den Kriegsgefangenen und anderen unschuldigen Menschen mit ihrem verbrecherischen System angetan. Der Zweite Weltkrieg ist ein Angriffs- und Vernichtungskrieg gewesen, ein Verbrechen, das Nazi-Deutschland verschuldet hat. Erstmals erinnern wir an ein Opfer des Unrechtssystems der früheren DDR an der Berliner Mauer Wir arbeiten mit allen Institutionen zusammen, die sich ebenfalls dem Gedenken und Mahnen im Rahmen unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung zum Ziel gesetzt haben. Wir erinnern heute erneut an elf Einzelschicksale. Z. B. an den Widerstand der „Weißen Rose“, hier: Christoph Probst, der ermordet worden ist. Wir erinnern an Rudolf Friemel und damit an das Morden im KZ Auschwitz, an Mira Fuchrer und den Warschauer Aufstand von 1943. Alle weiteren Opfer sind mit ihren Fotos unvergessen heute ebenfalls unter uns. Auch an sie erinnert jeweils ein Licht. Mit dem Licht der großen Kerze gedenken wir anschließend aller Opfer von Krieg und Gewalt. Die vorgestellten Schicksale machen eines sehr deutlich: Wir dürfen das Geschehene nicht vergessen. Dazu dient auch die gleichnamige Broschüre vom 25. November 2022. Allen Mitwirkenden sei an dieser Stelle sehr herzlich gedankt. Cuxhaven, den 25. November 2022 Manfred Mittelstedt (1. Vorsitzender Verein für Gedenkkultur)