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Als Berliner S-Bahn Chaos wird eine Serie von betrieblichen Problemen bei der S-Bahn Berlin bezeichnet, die seit dem Jahr 2009 über einen längeren Zeitraum erhebliche Verkehrseinschränkungen verursachten. Die Ereignisse gelten als einer der größten Einschnitte im Berliner S-Bahn-Verkehr seit dem Zweiten Weltkrieg. Mehrere Monate lang stand nur etwa die Hälfte der Fahrzeugflotte zur Verfügung, im Juli und im September 2009 sogar nur ein Viertel. Als Hauptursachen gelten Materialfehler der Fahrzeuge vor allem der Baureihe 481/482 in Kombination mit über mehrere Jahre verschleppten Wartungsarbeiten der Züge.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entwicklung vor 2009
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und Berlins erlebte die S-Bahn einen deutlichen Aufschwung. Eine Reihe von als Folge des Baus der Berliner Mauer 1961 und als Folge des West-Berliner Reichsbahnerstreiks 1980 geschlossenen Strecken wurde zwischen 1992 und 2002 wieder eröffnet. Ein umfangreiches Modernisierungsprogramm ersetzte den zu guten Teilen noch aus Altbaufahrzeugen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg stammenden Wagenpark durch Neubaufahrzeuge. Die Fahrgastzahlen stiegen kontinuierlich an, 1995 wurden 246 Millionen Fahrgäste befördert, 2001 waren es 296 Millionen.[1] Obwohl es seit 2002 keine Netzerweiterungen mehr gab (mit Ausnahme einer kurzen Neubaustrecke nach Teltow Stadt), wuchsen die Fahrgastzahlen in den folgenden Jahren weiter, im Jahr 2008 lag die Beförderungsleistung bei 388 Millionen Fahrgästen.[2]
In den Jahren nach 2000 wurden eine Reihe von Maßnahmen zur Kostensenkung bei der S-Bahn gestartet. Der Fahrzeugbestand ging von 2005 bis Anfang 2009 von 705 auf 630 Viertelzüge (Einheiten aus zwei Wagen) zurück [3]. Für den regulären Betrieb wurden im Berufsverkehr 550 Viertelzüge benötigt. Ebenso ging die Mitarbeiterzahl zurück. Arbeiten Anfang 2006 noch 3766 Mitarbeiter bei der S-Bahn, so sank diese Zahl bis Anfang 2009 auf 2885.[4] Nach Einführung neuer Dienstpläne gab es 2007 Konflikte zwischen der Geschäftsführung und dem Fahrpersonal, was in einer großen Zahl von Krankmeldungen resultierte.[5]
Desweiteren wurde die Zahl der Bahnsteigaufsichten reduziert. Ziel war, dass auf lediglich 21 sogenannten "Stammbahnhöfen" Aufsichten verbleiben sollten, weitergehende Planungen gingen von sogar nur noch 15 besetzten Bahnhöfen aus.[6]
Durch die positive Entwicklung bei den Fahrgastzahlen einerseits und durch die Kostensenkungen andererseits entwickelte sich die S-Bahn Berlin GmbH zu einem der profitabelsten Teilunternehmen der Deutschen Bahn.
Im Jahre 2008 nahmen die Störungen bei der Berliner S-Bahn zu. Im ersten Halbjahr 2008 waren weniger als 93% der Fahrten pünktlich, in der Statistik der Fahrgastkritiken beim Berliner Fahrgastverband IGEB überholte die S-Bahn im September 2008 erstmals seit Jahren die BVG.
Einschränkungen im Winter 2009
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Deutlich wurden die Probleme bei der S-Bahn im Januar 2009. In der ersten Arbeitswoche im Januar verkehrten weniger als die Hälfte der Züge planmäßig, 2500 von 15000 Zugfahrten in dieser Woche fielen ganz aus, 4700 hatten teils erhebliche Verspätungen. Als Hauptursache gab die S-Bahn GmbH vereiste mechanische Fahrsperren an.[7] Weitere Einschränkungen gab es bei einem erneuten Frosteinbruch im Februar.
Der erste große Einbruch im Juli 2009
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehrsvertrag
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfang 2008 verzichtete der Berliner Senat auf die Option, auf dem Nord-Süd-Netz den Verkehr bereits vor Auslaufen des Verkehrsvertrages 2017 ausschreiben zu können.[8]
Chronik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Juni 2009 - Schäden an den Radsätzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Mai 1989 entgleiste ein Wagen eines S-Bahn-Zuges der Baureihe 481 im Bahnhof Kaulsdorf. Personen kamen dabei nicht zu Schaden. Ursache des Unfalls war ein gebrochenes Rad am Wagen. Es stellte sich heraus, dass der betroffene Zug eigentlich spätestens im April termingemäß zur Untersuchung in die Werkstatt sollte, jedoch hatte die S-Bahn-GmbH die Wartungsfristen von sich aus verlängert. Nach dem Unfall verpflichtete sich die S-Bahn GmbH gegenüber dem Eisenbahnbundesamt, die Radsätze der Züge der betroffenen Baureihe 481 wöchentlich zu überprüfen.
Wegen des Wagenmangels verkehrten Anfang Juni 2009 auf den Linien S 1 und S 2 teilweise verkürzte Zügen, Verkehrssenatorin Junge-Reyer protestierte.
Am 26. Juni 2009 stellte sich heraus, dass die S-Bahn der Abmachung mit dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) nur unzureichend nachgekommen war. In vielen Fällen waren die vereinbarten Wartungsintervalle deutlich überschritten worden. Als Konsequenz drohte das EBA mit dem sofortigen Entzug der Betriebserlaubnis für die S-Bahn und forderte eine sofortige Abstellung aller nicht geprüften Züge. Insgesamt 380 Viertelzüge mussten ab .. außer Betrieb genommen werden.
September 2009 - Bremsen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 8. September musste erneut der Fahrplan erheblich ausgedünnt werden. Ursache waren diesmal die Bremsen. Die S-Bahn-GmbH kam diesmal einer Verpflichtung durch das Eisenbahn-Bundesamt zuvor und zog von sich aus ... Viertelzüge aus dem Verkehr.
Im Oktober 2009 besserte sich die Situation zunächst. Weitere Wagen kamen in den Einsatz und ab 19. Oktober konnte wieder das komplette Netz, wenn auch mit verkürzten Zügen und meist größeren Taktzeiten wieder befahren werden. Seitens der Deutschen Bahn wurde geplant, ab Fahrplanwechsel Mitte Dezember wieder das gesamte fahrplanmäßige Fahrtenangebit zu fahren, wenn auch teilweise mit verkürzten Zuglängen.
Dezember 2009
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehrsvertrag
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Malus bei nicht genügender Qualität (Verspätungen, zu kürze Züge) liegt lediglich bei maximal 5 %. Komplett ausfallende Züge werden allerdings nicht bezahlt.
Im November 2009 beschloss der Senat, dass Abgeordnete Einsicht in den geheimen Verkehrsvertrag bekommen können.
Personelle Konsequenzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Politische Debatten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entschädigungen und Gewinnentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Betriebsgenehmigung durch das Eisenbahn-Bundesamt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verlängerung des Verkehrsvertrages
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Besonderheiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ersatzverkehre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen STATISTIK. - ↑ Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen PM_20081211. - ↑ Klaus Kurpjuweit: Jetzt wackelt auch der Notfahrplan. In: Der Tagesspiegel. 13. Juli 2009 (tagesspiegel.de).
- ↑ Winterchaos bei der S-Bahn, Bahn-Report 2/2009, S. 39
- ↑ Peter Neumann: S-Bahn lackiert ihre Coladosen neu. In: Berliner Zeitung. 13. Juni 2007 (berlinonline.de).
- ↑ Bahn-Report, 5/2008, S. 43
- ↑ Winterchaos bei der S-Bahn, in: Bahn-Report, 2/09, S. 39
- ↑ Fahrgastentwicklung. Bahn-Report, 2/2008, S. 49