Benutzer:Gregdo/Georg Kuhlmey
Georg Kuhlmey (*30.November 1903 in Erfurt; +1965 in Stuttgart) war ein deutscher Rechtsanwalt und Vorstandsmitglied Mitglied verschiedener Rechtsbunde der NSDAP. Vor 1933 wirkte er als Verteidiger von NSDAP-Mitgliedern in in politischen Prozessen . Ab der Machtergreifung Hitlers war er als örtlicher Vorsitzender des Deutschen Rechtsverwahrebundes im Landkreis Magdeburg maßgeblich sowie agressif an der Repression und Entrechtung jüdischer Anwälte seiner Region beteiligt. 1935 MITTELDEUTSCHE HEIMAT Neue Gauleitung beim NS Juristenbund auf Anordnung des Reichsjuristenführers, Reichsminister Dr. Hans Frank:
Kuhlmey wird Bezirksobmann des neu gegründeten Gau Mangdeburg – Anhalt des Bundes nationalsozialistischer Deutschen Juristen. Er vertritt gleichzeitig BNSDJ „bei der Regierung von Anhalt“
Mit seiner Beförderung zum stellvertretenden Präsidiumsmitglied der neue RRAK (1940) (und dem Titel Justizrat). machte was? war führend an der Formung der nationalsozialistischen Justiz unter Ausschaltung rechtsstaatlicher Grundsätze beteiligt. NSRB war die Organisation des gesamten Rechtslebens nach den Grundsätzen des Nationalsozialismus. Der Verband wirkte bei der Zulassung von Rechtsanwälten bei den Gerichten sowie bei der Besetzung wichtiger Positionen der Rechtsprechung
Herkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Jüngste von drei Brüdern wurde in Erfurt als Sohn des Eisenbahninspektors Julius Kuhlmey und der Anna Elisabeth Kuhlmey (geb. Preuss), geboren. Beide Eltern stammten aus Preussen, die Mutter aus Erfurt, der Vater aus Potsdam. Die Familie war evangelisch-lutherisch. Stammhalter Sohn Walther, in der Lehre zum Eintritt in den Eisenbahndienst wie der Vater, fiel im letzten Kriegsjahr 1918 als Soldat an der französischen Front. Sein Grab befindet sich in der Nähe des Schlachtfeldes[1].
Im Folgejahr stellte der jetzt sechzehnjährige Georg einen Antrag zur Aufnahme beim Deutschen Schutz- und Trutzbund, einem der ersten revisionistischen, antisemitischen und völkischen Propaganda- Vereine der neuen Republik. Die Gründung des Bundes orientierte sich an zwei ideologischen Leitlinien[2]: zum einen der Anspruch, andere Ursachen für den militärischen Zusammenbruch des Reiches zu finden und so die Kriegsniederlage und die Revolution von 1918/19 zu revidieren. Zusätzlich diente eine Vermischung populärer, antisemitischer Verschwörungsthesen als Argument für den Kampf gegen eine "internationale Geheimregierung" der jüdischen Bevölkerung, die mit dem Paragrafen 109 der neuen Verfassung freien Zugang zu Staatsämtern erhalten sollte. Erzfeinde waren Demokraten in der Regierung, wobei Linke und Juden auf Hetzflugblättern und Handzetteln gerne gleichgestellt wurden. Von seinen Mitgliedern forderte der Bund den Nachweis "arischer" Abstammung, seine Losung lautete: „Deutschland den Deutschen“.
Es folgte im selben Jahr Kuhlmeys Beitritt zum ebenso neugegründten Deutschnationaler Jugendbund (DNJ) , autoritär organisiert und politisch rechtskonservativ und monarchistisch ausgerichtet. Von Beginn an war der Bund fest im politischen Spektrum der monarchistischen Republikgegner verwurzelt. Jugendbewegung
Beide Bünde gelten heute als ideologische Wegbereiter des Nationalsozialismus und bedeutendes Rekrutierungsreservoir der NSDAP.
Studium, Parteibeitritt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Erstsemester 1922, Berlin, ergänzten sein Jura- Studium weitere Jahre an den Universitäten Leipzig und Halle-Wittenberg. Das erste Staatsexamen folgte 1925 in Naumburg, die Referendariatszeit in seiner Heimatstadt Erfurt, zur Promotion eine Rückkehr nach Halle-Wittenberg. Die „Vereinigte Friedrichs-Universität zu Halle“, heute Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wurde in der Weimarer Republik eher als rückwärts gerichtet angesehen. Ihre als deutsch-national denkend geltende Professorenschaft[3] zog so vor allem politisch rechts eingestellte Studenten an. 1927 promovierte Kuhlmey zum Doktor der Rechte.1928 Beitritt zur NSDAP, gerade rechtzeitig um im Nachhinein als "Alter Kämpfer" ausgezeichnet zu werden. Die Partei würde ihm später seine Verdienste mit dem Goldenen Parteiabzeichen danken.
Niederlassung in Magdeburg und Hochzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1929 Niederlassung und Gründung der ersten Kanzlei in der bei Anwälten beliebten und somit renommierte Adresse in Laufweite mittig zwischen Amtsgericht und Justizpalast gelegen Breiter Weg 248 (heute Hasselbachplatz 2)
https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/60778/images/46489_m^adr^1933^^0-00208?ssrc=&backlabel=Return
Hochzeit 20. Apr. 1931 heiratete er, im Standesamt seiner Heimatstadt, die ebenso in Erfurt geborene Marie Letzsch (geb. 1904). Es folgte die Geburt von drei Kindern.
https://www.myheritage.de/research/collection-1/myheritage-stammbaume?itemId=451875741-5-21506&action=showRecord&recordTitle=Georg+Kuhlmey
Wirken vor 1933 (Machtergreifung)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1930 trat er der SA bei. Später sollte er sich die Abzeichen Sturmbannführer, Obersturmbannführer und,1937, Standartenführer verdienen.
Obmann des Gau Magdeburg des Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen (BNSDJ) gegründet 1926 als Organisation innerhalb der NSDAP durch Hans Frank.
Eine der der NSDAP angeschlossene Organisation aus dem Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen (BNSDJ). https://books.google.fr/books/about/Der_NS_Rechtswahrerbund_1928_1945.html?id=Va9BAQAAIAAJ&redir_esc=y
Medienprominenz in Prozessen für die Partei in der sog. "Kampfzeit"
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bedarf der NSDAP für Rechtsanwälte aus den eigenen Reihen war seit der Mitte des Zwanziger Jahre stark gewachsen. Die provokative Gewaltlust ihrer paramilitärischen Sturmabteilung (SA) wurde von der jungen Partei bewusst gefördert. Die SA sollte auf der Strasse Zusammenstösse mit ihren Gegnern provozieren, um diese zu ermüden und lahmzulegen. Kommunisten und Sozialdemokraten, besonders Zugehörige des sozialdemokratischen Reichsbanner- Verbandes waren gesuchte Opfer. Die Reaktionen von Polizei und Justiz waren erwünscht und erwartet. Vorfälle auf dem flachen Land meldete die Presse nahezu täglich, während in Magdeburg und den größeren Städten des Bezirkes Saalschlachten und Überfälle auf Einzelpersonen die Aktivitäten der SA kennzeichneten. Die „Volksstimme“ kam mit den Schreckensmeldungen von immer neuen Überfällen kaum mehr nach. Da die Presse darüber berichtete und so der Partei eine durchgehende Präsenz in den den Zeitungen garantierte, wurden die als chaotisch und bürgerkriegsähnlich erlebten Zustände ein Mittel zur Eroberung neuer Wählerschichten.
Auch in Magdeburg brauchte die Partei einen Juristen zur (vermutlich kostenlosen) Verteidigung ihrer Genossen: Kuhlmey verfügte über die nötige Schulung und parteiliche Überzeugung für den Auftrag. Und die regionale Tagespresse untermauerte bald seiner Rolle: "Nazi-Kuhlmey", "der Nazi-Anwalt", oder "Kuhlmey wittert Semitenblut", so lauteten die Titelzeilen der Volksstimme und Reichsbanner-Zeitung zwischen 1930 und 1933. Er lernte, sich anderen Rechtsanwälten überlegen zu fühlen.
Die Reaktionen von Polizei und Justiz waren erwünscht, erwartet und stellten sie als Verlierer da
.Die demokratische Presse 20.1.1931 Volkstimme bezeichnet ihn als „Nazi-Anwalt“
Die demokratische Presse
20.1.1931 Volkstimme bezeichnet ihn als „Nazi-Anwalt“
http://library.fes.de/magdeburg/pdf/1931/1931-016.pdf
- Der Leitartikel im Reichsbanner nennt das Verfahren einen „Ein politischer Prozess“ beidem das wohlwollen der Richter eindeutig ist
- 13.12.1931: Kuhlmey wittert „Semitenblut“
19.05.1931
Am 28.11.1930 Naziuberfall auf jungen 21jährigen Reichsbannermann Heinemann auf der Breiten Straße - Für einen Unterkieferbruch (nur) 90 Mark Geldstrafe – „Nazi-Kuhlmey“ als Verteidiger im Wiederufungsprozess für Drahtflechter August Schmitz / Schmitts aus Magdeburg
Schläger lkamen aus der Nazi-Kneipe Est Est in der Prälatenstr, Ecke Scharnorfplatz, Heinemann wird in die Scharnhorfstr. Gedrängt
Beim Prozess leisten Zeugen den Eid unterm Hitlergruss
http://library.fes.de/magdeburg/pdf/1931/1931-118.pdf
a) 11.07.1931 Gegenanwalt Haller-Munk „Ein politischer Prozess“
Reichsbanner waren Ziel nationalsozialistischer gewalt
28.11.1930 Nazis schlagen einen Reichsbanner - Prozess:
Volksstimme (S.3)
http://library.fes.de/magdeburg/pdf/1931/1931-159.pdf
b) 25.07.1931 Reichsbanner S.1 Rechtsanwalt Haller-Munk
Der Leitartikel im Reichsbanner nennt das Verfahren einen „Ein politischer Prozess“ beidem das wohlwollen der Richter eindeutig ist
https://www.reichsbanner-geschichte.de/media_zeitungen/media_zeitung/1931-07-25/1931-07-25_Magdeburg-Anhalt.pdf
13.12.1931: Kuhlmey wittert „Semitenblut“
http://library.fes.de/magdeburg/pdf/1931/1931-214.pdf
29/02/1932 BERUFUNGSVERTRETUNG VON VIER NAZISCHLÄGERN S.2
http://library.fes.de/magdeburg/pdf/1932/1932-025.pdf
EICKENDORF
Der Amtsvorsteher von Eickendorf wurde auf dem Heimweg von einer Versammlung gemeinsam mit seinem Sohn von dem berüchtigten SA-Sturm Karpe aus Schönebeck überfallen und mit zahlreichen Messerstichen in Kopf und Brust massakriert. Zwei zu Hilfe geeilten Reichsbanner-Männern erging es ebenso. Die Zeitungen titelten „Blutnacht von Eickendorf“. SPD GESCHICHTE IN SACHSENANHALThttps://www.yumpu.com/de/document/view/19816303/vielfaltig-und-einzigartig-seit-1863#
19.02.1932 EICKENDORFer prozess a)
Rechtsanwalt Kuhlmey (Magdeburg) verteidigt Nationalsozialisten
http://library.fes.de/magdeburg/pdf/1932/1932-043.pdf
Schreckensstunden von Eickendorf: Nationalsoz. Überfallen Reichsbannerleute auf dem Weg zum Bahnhof
„Meineidsfabrik“, milde Richter für SA Bestien
https://archivdatenbank.gsta.spk-berlin.de/midosasearch-gsta/MidosaSEARCH/i_ha_rep_84_a/index.htm?kid=GStA_i_ha_rep_84_a_4_3_5_5_2_9&uid=GStA_i_ha_rep_84_a_I_HA_Rep_84a_Nr_52801
Vorwärts (Zusammenfassung)
https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/62Z5E2SR535HZ7ANJ32IZYO47NPHQ7XL?tx_dlf[highlight_word]=Blutnacht%2BEickendorf&issuepage=3&query=Blutnacht+Eickendorf&hit=3
02.03.1932 b)
„die Blutnacht von Eickendorf“ NSADAP-Rechtsanwalt Kuhlmey schweigt
http://library.fes.de/magdeburg/pdf/1932/1932-053.pdf
30,03.1032 EICKENDORFer prozess c)
Kulmey „als Vertreter der Partei im Gerichtssaal“
http://library.fes.de/magdeburg/pdf/1932/1932-054.pdf
1931-10-03_REICHSBANNER Magdeburg-Anhalt (2 Einträge)
Anklage nach Demonstrationszug der Nazis durch die Wilhelmstadt: „Nazi-Anwalt Kuhlmey“ verteidigt
Selbe Ausgabe: Nazipropaganda-Umzug 15.03 durch Gross-Ottersleben: Angeklagte verteidigt von Kuhlmey
https://www.reichsbanner-geschichte.de/media_zeitungen/media_zeitung/1931-10-03/1931-10-03_Magdeburg-Anhalt.pdf
„Er war der erste Rechtsanwalt im Gau Magdeburg-Anhalt, der sich völlig uneigennützig in der Kampfzeit der Partei zur Verfü- gung gestellt hat.“
Ab 1933 Wirken und Karriere zur Zeit des Nationalsozialismus AB 1933 Nach der Machtübernahme Hitlers
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Machtergreifung gab Kuhlmey nun die offizielle Erlaubigung seines Tuns Karriereaufschwung und neue Kanzleiräume: Während er im März des Jahres 33 noch im Briefpapiers unter dem roten Streifen mit Hakenkreuz des Bund Deutscher NA seine bisherige Kanzleiadresse geführt bekommt der Bund nun seine eigene Auftritt: in denen auf der Strassenseite gegenüber neu bezogenen Büroräumen der Kanzlei Kuhlmeu am Breiten Weg 232a . Der fünfeinhalbgeschossige Ziegelbau, wegen des dreieckigen Grundriss und der spitz in den Strassenraum tretende Gebäudecke im Volksmund "Plättbolzen" gennant war das beherrschende Bauwerk am Hasselbachplatz.
https://www.magdeburg.de/media/custom/37_13578_1.PDF
ANWALTSSCHAFT IN DER KRISE DURCH ÜBERFÜLLUNG – FORDERUNG NACH DREIJAHRES SPERRUNG UN ZUGANGSBEGRENZUNG
Ab der Machtergreifung Hitlers war er als örtlicher Vorsitzender des Deutschen Rechtsverwahrebundes im Landkreis Magdeburg maßgeblich sowie agressif an der Repression und Entrechtung jüdischer Anwälte seiner Region beteiligt / trieb sie voran
überzeugter Antisemit
Fühlt sich anderen Rechtsanwälten überlegen
Federführend in der Umsetzung der Partei-ideologie in seinem Gau
Übereifrig und ohne dass man ihn bitten muss kommt er mit seinen Vorschlägen
Er greift sogar einen Tag vor:
Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen Gau Magdeburg Anhalt
Adresse Briefkopf unter dem roten Streifen : Breiter Weg 248
Schreiben des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen, Gau Magdeburg/Anhalt, vom 29. März 1933im Vorgriff auf den Erlass des Reichskommissars für das Preußische Justizministerium vom 31. März 1933 (LASA, C 128 Halberstadt, Nr. 223, Bl. 12)
…zwei Tage im Vorraus
https://lha.sachsen-anhalt.de/onlineangebote/juedisches-leben-in-sachsen-anhalt-eine-archivische-spurensuche/personen-antisemitismus-und-systematische-ausgrenzung/ausgrenzung-entfernung-aus-dem-justizapparat
Richtlinie zur Klarstellung der Befugnisse jüdischer Rechtsanwälte, aufgestellt am 5. April 1933 vom Bund Nationalsozia- listischer Deutscher Juristen, Gau Magdeburg/Anhalt unterzeichnet: Kuhlmey
Später wird er sogar über das Ziel hinnauschiessen mit radikalen Vorschlägen / Akten, die darüber hinausgehen, was in der Gesetzgebung stehen wird (bsp)
- ↑ Walter Kuhlmey. In: Geni.com. 21. Januar 2021, abgerufen am 2. Januar 2025.
- ↑ Johannes Leicht: Der Deutschvölkische Schutz- und Trutzbund. In: LEMO Lebendiges Museum online. Deutsches Historisches Museum, Berlin, 25. Juni 2015, abgerufen am 1. Januar 2025.
- ↑ Clara Therese Hoheisel: Der Fall Dehn. In: Hastuzeit. Die Hallische Studierendenschaftzeitschrift, , abgerufen am 1. Januar 2025.