Benutzer:Grevollo/Eugen von Boeck
Eugen von Boeck (* 13. Juli 1823 in Kempten; † 31. Januar 1886) war ein deutscher Erzieher und Wissenschaftler. Er lebte in Chile, Peru and Bolivien. Die Ergebnisse seiner Forschungen veröffentlichte er im Verlauf der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert in Europa.
Abstammung und Ausbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eugen von Boeck wurde 1823 in Kempten, Bayern, Deutschland, als Sohn einer katholischen Adelsfamilie geboren. Seine Eltern waren Alois von Boeck und Honoria von Bannwarth. Im Alter von nur 8 Jahren wurde Eugen von Boeck zum Vollwaisen und kam in die Obhut von Francis Salesius von Boeck, Onkel väterlicherseits und Priester, der dafür sorgte, dass nicht nur Eugen, sondern auch seine drei Brüder und seine Schwester, eine gute Schulbildung bekamen. Eugen von Boeck erlangte seine akademische Bildung an verschiedenen Benediktiner Stiften in Augsburg sowie an der Jesuiten Universität von Dillingen an der Donau und erarbeitete sich umfassende wissenschaftliche Kenntnisse in den Bereichen Philosophie, Zoologie und Philologie. Mit nur 23 Jahren wurde er als Dozent nach München berufen. Eugen von Boeck trat zum Protestantismus über.
Auswanderung nach Südamerika
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem in einer Veröffentlichung in seinem Heimatland Lehrer für Chile gesucht worden waren, folgte Eugen von Boeck 1852 seinem Impuls, sein Wissen auch in andere Regionen zu tragen, und wanderte nach Valdivia aus. An Bord der “Hermann” reiste er zusammen mit weiteren Landsleuten in die Neue Welt. Unter seinen Mitreisenden - alles Handwerker: Bäcker, Schreiner, Bauern, Mechaniker – war er der einzige “Gelehrte”. [1] Auf der Überfahrt lernte er Adelhaid Kapff kennen, die ihm bis zu deren Tod treue Lebensgefährtin sein sollte, und heiratete sie. Adelhaid Kapff war die Tochter eines Rittmeisters des Königreichs Württemberg und reiste zusammen mit ihrem Sohn Adolf. Bis 1861 arbeitete Von Boeck in Valdivia als Lehrer und Direktor des Lyceums. Dort wurden auch seine Kinder Emma, Albert, Clara und Eugen geboren. Doch auch seine Forschungstätigkeit vernachlässigte er zu keinem Zeitpunkt. So schrieb er in Valdivia seine erste ornithologische Abhandlung. Die Begeisterung für Vogelkunde teilte er mit seinem deutschen Freund und Gelehrten Dr. Dr. Rudolf Phillipi. Später zog die Familie mit einem Arbeitsvertrag für das Handelshaus “Harmsen” nach Arequipa, Peru. Nach Ablauf desselben ging es weiter nach Tacna, wo von Boeck als Direktor an der Gründung der Deutschen Schule beteiligt war. Angesichts des herausragenden Rufs der Schule, sowie des hohen Ansehens, das sich Eugen von Boeck als Wissenschaftler und Gelehrter erworben, und das ihn bis über Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht hatte, wurde er 1868 nach Cochabamba, Bolivien, gerufen, um dort eine Privatschule zu gründen. Einmal mehr folgte er dem Ruf der Bildung und Erziehung und zog mit seiner Familie nach Bolivien, das zu seinem endgültigen Lebensschauplatz werden sollte. Er gründete die Schule “2 de Mayo”, deren Lehrplan auch Handelsfächer umfasste. Zahlreiche spätere “Ehrenbürger“ der Stadt drückten an der “2 de Mayo”-Schule die Schulbank und genossen dort eine ganzheitliche Bildung und Erziehung, die sich von der damals üblichen Schulbildung klar unterschied. Besides his work in this entity, he gave private lessons of languages and science. Further on, the authorities of Cochabamba realized that they were not making the most of the talent he had for teaching. Soon he was invited to be Counselor of Instruction, the first Director of the “Bolivar” elementary school, teacher and finally Director of the “Sucre” elementary school, position he held until his death.
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine Tätigkeit als Lehrer kombinierte Eugen von Boeck stets mit Studium und Forschung. So veröffentlichte er während der Jahre in Cochabamba unzählige Artikel und Aufsätze in der lokalen Presse und war verantwortlich für die meteorologische Kolumne der Tageszeitung “El Heraldo”. Von Boeck bereiste das ganze Land und beobachtete vor allem die Vogelwelt. Wichtige Ergebnisse seiner Beobachtungen und Studien sandte er an verschiedene wissenschaftliche Gesellschaften in Europa, die seine Arbeiten veröffentlichten und ihnen damit den Wert zuschrieben, der ihnen angesichts des grossen zeitlichen Aufwands und der Anstrengungen, die sie in der damaligen Zeit erforderten, gebührte. Von Boeck schrieb dazu, der Aufenthalt in Cochabamba sei nicht einfach, es sei schwierig, Korrespondenz zu bekommen, Bibliotheken gäbe es nur wenige, und alles sei sehr bescheiden. [2] Doch dies hinderte ihn nicht daran, einen wichtigen Beitrag zu Wissenschaft und Kultur zu leisten. So veröffentlichte er u.a.: “Die sieben freien Künste im elftenJahrhundert”, “Reise nach dem Araucania”, “Abhandlung auf die Physikalische Geographie”, “Quichua” und “Ornis des Thales von Cochabamba in Bolivia und der nächsten Umgebung”. Letzteres war das erste wissenschaftlich bedeutende ornithologische Werk über die Region.
Letzte Lebensjahre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Tod seiner Frau Adelheid 1885 bedeutete einen tiefen Einschnitt in Eugen von Boecks Leben. Einem Freund schrieb er: “So tief ist der Schmerz, der mir der Verlust meiner Frau verursacht, dass ich ihn noch immer nicht überwinden kann. Ich fühle mich einsam und allein, und es bedarf all meiner Kraft, aus dieser Lethargie herauszufinden.” [3] Von Boeck selber starb ein Jahr später, 1886, überraschend und in voller Ausübung seiner diversen Funktionen. Die Institutionen, denen er gedient hatte, Gemeinde- und Universitätsbehörden, bekannte Persönlichkeiten, die deutsche Kolonie und die “fünf oder sechs tausend” Kinder, deren Lehrer er gewesen war, erwiesen ihm die letzte Ehre. “El Heraldo” in seinem Bericht über von Boecks Begräbnis: “Nur um wenige Tote wurde so getrauert wie um Eugen von Boeck.” [4]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Passagierliste der “Hermann”, 1852.
- ↑ Eugen von Boeck in einem Brief an Dr. Rudolph Phillipi in Chile, 1883.
- ↑ Eugen von Boeck in einem Brief an Dr. Rudolph Phillipi in Chile, 1885.
- ↑ El Heraldo, 2.Februar 1886.
Weblinks
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