Benutzer:Grixlkraxl/Vorderer Oberpfälzer Wald
Der Vordere Oberpfälzer Wald ist eine strukturreiche Kulturlandschaft mit weiten Flächen, die in zahlreiche Becken, Senken, Rücken und flache Kuppen gegliedert sind. Aus der Gneisplatte der Böhmischen Masse ragen einzelne Rücken und Granitkuppen. Der Mittelbeirgszug erstreckt sich zwischen den Senken Naab-Wondreb im Norden bis Cham-Furth im Süden.[1] Der Übergang zum westlich gelegenen Bruchschollenland ist an der Weidener Bucht und der Hirschau-Schnaittenbacher Senke durch eine 50 m bis 100 m hohe Geländestufe ausgebildet. Nach Osten steigt das Land beinahe unmerklich von 500 m Höhe auf 650 bis 700 m ü.NN an.[2][3]
Naturräumliche Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet gehört zur naturräumlichen Haupteinheitengruppe des Oberpfälzisch-Bayerischen Waldes und wurde unter der Kennziffer 401 von Hans Fehn[2] beschrieben. Genauere Bearbeitungen für den südlichen Teil ab etwa der Linie Sulzbach-Rosenberg–Pfreimd–Gleiritsch sowie Teunz–Schwarzach fanden für das Blatt 164 Regensburg durch Dietrich Jürgen Manske[4], sowie östlich anschließend für das Blatt 165/166 Cham durch Klaus Müller-Hohenstein[1] statt. Das für den nördlichen Teil vorgesehene Blatt 154/155 Bayreuth ist nicht erschienen.
Die benachbarten Einheiten sind im Norden die Naab-Wondreb-Senke (396) sowie im Westen das Oberpfälzisches Hügelland (oder Bruchschollenland, 070). Durch die Fränkische Linie springt die Westgrenze markant hin- und her, wobei das Naabgebirge (401.39) seinerseits in das Hügelland hineinreicht. Im Südwesten greift die Bodenwöhrer Bucht (070.0) weit in das Kristallin hinein, die Südostgrenze bildet die Cham-Further Senke (402). Im Osten reicht der Naturraum zusammen mit dem Hinteren Oberpfälzer Wald (400) bis zur Landesgrenze.[1]
Die bei Müller-Hohenstein beschriebenen Einheiten sind mit *, während die von Manske beschriebenen mit ** markiert sind.
- 401 Vorderer oder Niederer** Oberpfälzer Wald (1.900,0 km²)
- Der Landschaftssteckbrief des BfU nennt bei veränderten Grenzen eine Fläche von 1750 km².
- 401.0 Neukirchen-Balbini-Grafenkirchener Schwarzachbergland*
- 401.00 Gneishügelland von Neukirchen-Balbini*
- 401.01 Grafenkirchener Berge*
- 401.1 Schwarzwöhrberg-Kühberg-Massiv*
- 401.2 Rötz-Waldmünchener-Schwarzachbergland*
- 401.20 Waldmünchener Talweitung*
- 401.21 Waldmünchener Berge*
- 401.22 Geiganter Talweitung*
- 401.23 Rötzer Becken*
- 401.24 Dieterskirchener Aschatal*
- 401.25 Winklarn-Muschenrieder Becken (mit Kulzer Hochmoor)*
- 401.26 Schneeberger Becken*
- 401.26 Tiefenbach-Treffelsteiner Hügelland*
- 401.3 Südwestlicher Niederer Oberpfälzer Wald** oder Oberviechtach-Neunburger Schwarzachbergland*
- 401.30 Furhn-Grasdorfer Hochfläche**
- 401.301 Auerbachtal**
- 401.31 Unteres Schwarzachtal** oder Neunburg-Schwarzhofener Talweitung*
- 401.32 Oberviechtacher Ausraummulde** oder Senke*
- 401.33 Tännesberger Hochfläche*
- 401.34 Kätzelsberg-Roßhauptenrücken*
- 401.35 Wildeppenrieder Senke*
- 401.30 Furhn-Grasdorfer Hochfläche**
- 401.36 Gutenecker Ausraummulde**
- 401.37 Girnitz-Hohentreswitzer Rumpffläche**
- 401.38 Nabburger Durchbruchstal der Naab**
- 401.39 Naabgebirge**
- 401.391 westliches Naabgebirge
- 401.393 östliches Naabgebirge
- 401.393 Rottendorfer Bucht
Geographie und Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die nördliche Grenze zur 396 Naab-Wondreb-Senke bildet Tirschenreuther Waldnaab
401.3 Südwestlicher Niederer Oberpfälzer Wald** oder Oberviechtach-Neunburger Schwarzachbergland*
Durch das Naabtal wird dieses Gebiet vom westlichen Naabgebirge geteilt.
401.32 Oberviechtacher Ausraummulde** oder Senke*
Am Haarbühl nördlich Niedermurach wird ein Serpentinit- und Asbestvorkommen industriell genutzt.
401.33 Tännesberger Hochfläche*
Die aus feinkörnigen Graniten und Cordierit-Sillimanit-Gneisen aufgebaute Fläche liegt zwischen 600 bis 700 m Höhe.
401.34 Kätzelsberg-Roßhauptenrücken*
Der schmale Höhenzug trennt die Becken von 401.25 Oberviechtach von 401.25 Winklarn-Muchenried, 401.26 Schneeberger Becken sowie 401.35 Wildeppenried von einander. /Kulm 622m/[1]
401.35 Wildeppenrieder Senke*
Die Hochmulde auf etwa 580m N.N liegt zwischen dem westlichen Kätzelsberg-Roßhauptenrücken und dem östlichen 400.12 Frauensteinmassiv. Sie wird durch die obere Murach entwässert und ähnelt dem 401.26 Schneeberger Becken[1]
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der Landnutzung haben Land- und Forstwirtschaft ungefähr gleichgroßen Anteil, wenn auch der Waldanteil nicht so groß ist wie im Hinteren Wald.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Fehn: Vorderer Oberpfälzer Wald. In: Emil Meynen, Josef Schmithüsen (Hrsg.): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands (= Haupteinheitengruppen 39–57 (Östliche Mittelgebirge nebst Vorland, Niederrhein und Nordwestfalen). 6. Lieferung). Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1959, S. 632–633.
- Hansjörg Haslach: Steckbrief Kulturlandschaftsraum 25 Oberpfälzer Wald. Entwurf einer kulturlandschaftlichen Gliederung Bayerns als Beitrag zur Biodiversität. Hrsg.: Bayerisches Landesamt für Umwelt. Augsburg 2011, S. 5 (25_oberpfaelzer_wald.pdf [abgerufen am 12. Januar 2017]).
- Dietrich Jürgen Manske: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 164 Regensburg. Hrsg.: Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung (= Geographische Landesaufnahme 1:200.000, naturräumliche Gliederung Deutschlands). Selbstverlag, Bad Godesberg 1982.Online-Karte (PDF; 4,8 MB) →
- Klaus Müller-Hohenstein: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 165/166 Cham. Hrsg.: Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung (= Geographische Landesaufnahme 1:200.000, naturräumliche Gliederung Deutschlands). Selbstverlag, Bad Godesberg 1973.Online-Karte (PDF; 4,4 MB) →
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karte der Naturraum-Haupteinheiten und Naturraum-Einheiten in Bayern. Bayerisches Landesamt für Umwelt, 2010, abgerufen am 12. Januar 2017.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Klaus Müller-Hohenstein: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 165/166 Cham. Hrsg.: Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung (= Geographische Landesaufnahme 1:200.000, naturräumliche Gliederung Deutschlands). Selbstverlag, Bad Godesberg 1973.
- ↑ a b Hans Fehn: Vorderer Oberpfälzer Wald. In: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1959, S. 632–633.
- ↑ a b Landschaftssteckbrief 40100 Vorderer Oberpfälzer Wald. Bundesamt für Naturschutz, 2010, abgerufen am 12. Januar 2017.
- ↑ Dietrich Jürgen Manske: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 164 Regensburg. Hrsg.: Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung (= Geographische Landesaufnahme 1:200.000, naturräumliche Gliederung Deutschlands). Selbstverlag, Bad Godesberg 1982.