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Die barbadische Küche ist die Küche des karibischen Inselstaats Barbados.
Einflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Besonderheit der barbadischen Küche im Vergleich mit anderen Inseln der Karibik ist das Fehlen von Einflüssen indianischer Ureinwohner. Die Insel war ab 1536 von den Portugiesen entvölkert worden; die Briten übernahmen 1625 eine menschenleere Insel.
Britische Kolonialherren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lebensmittel und Zutaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da bedingt durch die geringe Größe des Landes (Barbados ist etwa so groß wie Bremen) Weideflächen nur begrenzt zur Verfügung stehen, ist Fisch eine wichtige Proteinquelle. Fliegende Fische gelten als nationales Symbol und sind ein beliebter Speisefisch.[1] Weit verbreitet ist auch die Gemeine Goldmakrele, die lokal „dolphin“ (Deutsch: Delphin) genannt wird, angelehnt an den englischen Gemeinnamen des Fisches „dolphinfish“. Ein Zusammenhang mit dem Delfin besteht nicht. Weitere häufig verwendete Speisefische sind Barrakudas, Gelbflossen-Thun, Schnapper, Schwertfische und Scomberomorus cavalla. Fisch wird in der Regel entweder paniert und frittiert oder gegrillt. Die beliebtesten Fleischlieferanten sind wie auch in der übrigen Karibik Huhn und Schwein.
Gemüsesorten, die in der barbadischen Küche häufig zum Einsatz kommen, sind unter anderem Chayote, Kürbis und Okra. Ein oft zum Kochen verwendetes Obst ist die Kochbanane. Gemüse, Obst und weitere frische Lebensmittel sind zusätzlich zu Supermärkten auch auf klassischen Märkten und an Straßenständen erhältlich; der größte Markt des Landes ist der Cheapside Public Market mitten in Bridgetown.[2]
Eine wichtige Rolle in der barbadischen Küche spielen wie auch in den Küchen anderer Inseln der südlichen Karibik ground provisions, ein Sammelbegriff für stärkehaltige Knollen und Früchte. Dazu gehören Brotfrucht, Eddoes (Colocasia antiquorum), Kochbananen, Maniok, Süßkartoffeln und Yamswurzel. Reis wird für gewöhnlich mit Augenbohnen, Kichererbsen oder Linsen gekocht.[1]
Eine häufige Back-und Kochzutat ist Maismehl. Standardzutaten barbadischer Gerichte sind Zwiebeln, Knoblauch, Scotch Bonnets und Frühlingszwiebeln. Typische Kräuter sind Basilikum, Majoran, Petersilie und Thymian. Typische Gewürze sind Nelken, Paprikapulver, Pfeffer und Salz.
Ess- und Kochkultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die barbadische Küche folgt dem angloamerikanischen Maßsystem und verwendet Maßeinheiten wie Cup, Ounce, Pint oder Pound. Metrische Maßeinheiten gewinnen an Bedeutung.
Einige typische Gerichte werden mit bestimmten Feier- oder Wochentagen verbunden, so Pudding and souse mit samstäglichem Mittagessen.[3]
Eine landesweit bekannte Veranstaltung ist der jeden Freitag stattfindende Oistins Fish Fry im südöstlich der Hauptstadt gelegenen Oistins. Stationäre Imbissbuden und mobile Stände servieren dort gegrillten Fisch und gegrilltes Huhn mit verschiedenen Beilagen. Die Veranstaltung ist auf Touristen ausgerichtet, aber auch bei Einheimischen beliebt.
Die größten barbadischen Supermarktketten sind die trinidadische Kette Massy Stores sowie die einheimischen Ketten Price Lo und Popular Discounts. Dezentrale Lebensmittelstände und der Cheapside Public Market in Bridgetown sind wichtige Versorgungsquellen. Der Hastings Farmers Market am südlichen Stadtrand von Bridgetown bietet lokale Küche und Produkte und wird von Einheimischen wie Touristen frequentiert. Die Lebensmittelpreise sind im Vergleich zu den Preisen im deutschsprachigen Raum hoch.[4]
Internationale Restaurantketten erwähnen?
Gerichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hauptgerichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fliegender Fisch mit Cou-Cou (siehe Abschnitt „Beilagen“) gilt als das Nationalgericht Barbados’.[1] Der entgrätete Fisch wird in einer Sauce aus unter anderem Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Kräutern gekocht. Pudding and souse ist ein Gericht aus Süßkartoffeln (pudding) und verschiedenen Stücken vom Schwein (souse), das samstags als Mittagessen eingenommen wird.[3] Die Benennung ist ungewöhnlich, da im benachbarten Trinidad und Tobago, ebenfalls eine ehemalige britische Kolonie, pudding für Blutwurst und souse für eine herzhafte, oft kalte Suppe steht.
Beilagen und Saucen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Cou-Cou ist eine der Polenta ähnliche Beilage aus Maismehl (seltener Brotfruchtmehl) und Okra,[1] die auch auf anderen Inseln der südlichen Karibik gängig ist. Macaroni Pie ist die lokale Bezeichnung für die aus den Vereinigten Staaten kommende (und dort auch als Hauptgerichte gängige) Beilage Mac and Cheese. An Imbissständen und in Imbisslokalen werden Macaroni Pie und Pommes Frites gleichwertig als Beilage verkauft.
Imbissgerichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fish cakes sind mit Klippfisch gefüllte Teigküchlein, die inselweit an Imbissständen, aber auch in der gehobeneren Gastronomie zu finden sind.
Desserts
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die verbreitetste Süßspeise in Barbados ist das auch auf anderen Inseln der Region populäre Coconut Bread, ein Rührkuchen mit Kokosraspeln und Kokosmilch. Zu den süßen Snacks, die oft an Straßenständen oder in Kiosken verkauft werden, zählen Tamarind Balls (ein Klassiker der karibischen Küche aus Tamarindenfruchtfleisch und Zucker),[5], Schokoladenfudge oder Erdnusskrokant. Ein eher gehobenes Dessert ist die Lemon Meringue Pie.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Grace Barrington-Shaw: Most Popular Recipes Direct From Barbados. 2019, ISBN 978-1-70076-286-3.
- Sally Miller: Bajan Cooking in a Nutshell. Miller Publishing, Edgehill 2018, ISBN 978-976-95153-7-6.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d TotallyBarbados.com: Barbados Food. Abgerufen am 7. Juni 2023.
- ↑ Falstaff.com: Cheapside Public Market. Abgerufen am 7. Juni 2023.
- ↑ a b TasteAtlas.com: Pudding and Souse. Abgerufen am 7. Juni 2023.
- ↑ Cost of Living Comparison. Abgerufen am 7. Juni 2023.
- ↑ SweetAnd Sorrel.com: Tamarind Balls. Abgerufen am 7. Juni 2023.
Kategorie:Essen und Trinken (Trinidad und Tobago)
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