Benutzer:Hæggis/funkBio
Eine Funktion in der Biologie kann [in einem materiellen System] als „jede Ursache einer Wirkung als Mittel zu ebendieser Wirkung betrachtet werden, wenn die Wirkung ihrerseits als Zweck betrachtet wird. Jedes Glied einer Kausalkette kann als Mittel zum nächsten Glied betrachtet werden; jeder Teil oder jedes Merkmal eines komplexen Systems, das zu einer Leistung des Systems beiträgt, kann als Mittel zu dieser Leistung betrachtet werden. Wenn wir Dinge [--> fehlender Bezug auf Lebewesen] als Mittel zu einem Zweck betrachten, schreiben wir ihnen Funktionen zu.“[1] --> OMA-tauglicher formulieren, anders def´s heranziehen, wenn übernommen, dann URV-gerecht
wissenschaft der biologischen funktionen ist/nennt man Physiologie
- (schwierige) Abgrenzung zu Teleologie (Fkt. haben <–> Zweck (von außen) setzen/zusprechen bzw. (von innen) anstreben, wollen, „ich will, dass mein Herz schlägt…) [2]
- Form/Design <–> Fkt. [3] (evtl. Belege aus den Schriften von Ruth Millikan suchen)
- unterschiede & gemeinsamkeit mit techn. Fkt.begriff, evtl. konzepte der design function (teleo), user function (juhu, ich kann mit meinem zeh den fernseher ausschalten!) und service function (wer hätte gedacht, dass ein bierbauch in menschenmengen hilfreich ist?) von Peter Achinstein einbauen, Functions tatements in philosophy of Science 44 (1977), S. 241-367
- evtl. Ansatz der natürl. Werte von Mark Bedau einbauen
- Kompromiss zwischen anschaulichen Bildunterschriften finden, welche die Fragestellungen besser erklären und ,harter‘ Beschreibung des Abgebildeten
- (Überschriften-)Trennung zwischen
- Funktionen in Organismen
- Funktionen in Ökosystemen → Kollaborateure suchen!
- (Funktionen auf genetischer Ebene → K. s.!)
en:Function (biology) – ätio-dominiert, functions in ecosystems als alibisatz am ende, gute evo-erklärung, behandelt aber zentrale begriffe als selbstverständliche gegebenheiten, z.t. typische bio-sprache: fruitful, however, gute umgehung von „das bedeut aber nicht, und das heißt auch nicht“ wie z.b. in falliblismus (dort überraschenderweise passend)
pt:Função (biologia) – interessante 3-teilung
et:Funktsioon (bioloogia) – Teleomentalism eigene schule des naturalismus?
Funktionsbegriff
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wichtigste philsophische Bezugspunkte in der Debatte sind die Werke von Aristotels und Immanuel Kant, hier insbesondere die Kritik der Urteilskraft
Aufgabe: tatsächlichen, theoretisch ungeklärten Funtkionsbegriff, den Biologen verwenden, zu erklären und wissenschaftstheoretisch befriedigend zu fundieren
(Kriterien)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nicht jeder Ansatz einer genaueren Explikation des biologischen Funktionsbegriffs berücksichtigt alle hier gelisteten Kriterien, sie gelten deshalb (einschließend):
(Anforderungen des biologischen Gebrauchs)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bezug auf Organismen: Der Unterschied zwischen biologischen und nichtbiologischen Funktionen muss geklärt werden.
Der Begriff muss klären, wie sich die Funktionen des menschlichen Gehirns von den Funktionen einer konstruierten Rechenmaschine oder einer sozialen Struktur unterscheiden. - Normativität: Die Rede von gesunder Funktion, gänzlich ausfallender Funktion, Dysfunktion sowie Unter- und Überfunktion muss rekonstruiert und theoretisch gesichert werden. Die Begriffserläuterung muss einen Normbereich in Funktionen begründen können.
Der Unterschied zwischen einer erektilen Dysfunktion und einer gesunden Erektion muss deutlich gemacht werden. - multiple Umsetzbarkeit: Die Erfahrung, dass viele Funktionensträger hinreichende Bedingungen sind, muss eine wissenschaftstheoretische Basis finden.
Sowohl Lungen als auch Kiemen können die Funktion der Atmung erfüllen können. - Aktualisierbarkeit: Funktionen werden aktiven Funktionsträgern zugeschrieben. Entweder funtkionieren diese permanent oder stehen potentiell zur Verfügung. Funktionsträger, die in einem Vorfahren Funktionen erfüllt und heute funktionslos sind, müssen ausgeschlossen werden, sofern sie keine neuen Funktionen erfüllen.
Beine dienen der Fortbewegung, funktionieren also auf Abruf. Bei menschlichen Armen war dies in früheren Entwicklungsstufen ebenso der Fall, doch obwohl sie heute nicht mehr diesen Zweck erfüllen, haben sie neue Funktionen übernommen. Weisheitszähne haben keine neue Funktion übernommen und werden den Rudimenten zugeordnet. - Eingrenzung funktionaler Wirkungen: Alle Vorgänge im Organismus sind Wirkursachen, doch nur Funktionen haben zugleich Zweckursachen. Es muss klar werden, wie sich zweckmäßige Funktionen im Gegensatz zu zwecklosen Vorgängen im Organismus auslesen lassen.
Herzen bewirken Herzklopfen. Derartige Wirkungen von Organen werden von Biologen jedoch nicht als Funktion angesehen.
blubb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](Anforderungen der [Bio]Philsophie/Wissenschaftstheorie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Teleologie: Es bestehet gegenüber anderen Naturwissenschaften das grundsätzliche Problem, scheinbar zweckmäßige Merkmalen und Strukturen vorzufinden, ohne auf zwecksetzende Instanzen verweisen zu können.
+ keine Intentionen von Zellen & Organen, erst ab Gesamtorganismus-Ebene, Zellen wollen Osmose nicht
- Historizität: entwicklung v. funktione, neuerungen in der entwicklung (flügel), Einbeziehung von Neuentstehung von Organismen (Abiogenese/Chemische Evolution)
- Kausalität: Klärung des Zusammenhangs zwischen Gesamtorganismus, Funktionstragender Komponente und ausgeführter Funktion
(Zielverursachung, Drift/Zufall, Funktionen früher ebenfalls erklären, also vor Selektions- und Systemtheorie,wenn nicht: "dies kurrumpiert den
reklamierten naturalismus des [ätiologischen] ansatzes"
- epistemisch objektiv: Funktionen dürfen nicht von der Untersuchung abhängig sein
- ontologscher Status: Funktionen = instrinsische/ Eigenschaften oder begriffliche Hilfmittel?
- Bezug auf lebender Organismen/selektiv: Naturalismus, eigenene Werte (Bedau), Klärung des Unterschieds zwischen zugeschrieben & manipulierten Funktionen und intrinsischen Funktionen
"ein Haus wird gebaut, um menschliche Funktionen zu erfüllen, der Wolle eines Schafes wird die Funktion "gemacht", Rohstoff für menschliche Kleidung zu sein, die Wolle eines Schafes hat für das Schaf die intrinische Funktion des Regulieruns der Körpertemperatur, ohne das ein Schaf diese FUnktion ersonnen hätte
die zähne eines Wolfes müssen die Funktion der Jagd/Beutekaputtmachen & Nahrungszerkleinerung haben können, ohne dass ein Biologe sie untersucht
funktionale Erklräung: Eine Funktion ist die Erklärung der Existenz des Funktionsträgers aus seiner Wikrung heraus.
ätiologisch aufgepeppt: wikrung des vorgängers
Die Auffassung, ein Teil eines Lebewesens sei dazu da, für einen anderen Teil oder den gesamten Organismus einen bestimmt Zweck zu erfüllen, ist älter als der Physiologiebegriff selbst. So ist im Papyrus Ebers ist festgehalten, die Funktion des Herzens sei das Koordinieren zahlreicher Körperflüssigkeiten und Aristoteles nahm an, das menschliche Gehirn sei dazu bestimmt, von Überhitzung bedrohtes Blut kühl zu halten.[4] Obwohl diese Erkenntnisse in der moderenen Biologie präzisiert oder ganz widerlegt worden sind, ist der physiologische Funktionsbegriff Gegenstand anhaltender Debatten. Zentrum dieser Kontroversen ist das Problem der Teleologie, also die Schwieirigkeit, die Zweckmäßigkeit der Struktur der Organismen zu erklären, ohne auf zwecksetzende Instanzen wie einen kreativen Schöpfer zu verweisen. Die wichtigsten Positionen sind hier kurz vorgestellt:[5]
Systemtheoretischer Standpunkt: Aus systemtheoretischer Sicht wird die Funktion einer Komponente anhand ihrer Einbettung in das physische System (Zelle, Organ, Organismus) und ihres Beitrags zur Systemleistung bestimmt. Eine solche Leistung kann z.B. bei gleichwarmen Tieren das Halten einer konstanten Körpertemperatur sein. Ein großer Teil der Wärme geht von der Leber aus, somit trägt diese zur Systemleistung bei und die Wärmeproduktion kann als eine ihrer Funktionen aufgefasst werden. Umgekehrt wird auch die Funktion des Wärmeabbaus meist durch mehrere Komponenten erfüllt, beispielsweise durch den koordinierten Einsatz von Fortbewegungsorganen zum Aufsuchen einer Schattenzone sowie Schweißdrüsen zum Ausnutzen der Verdunstungskälte. Diese Leistungen können selbst als Funktionen von Subsystemen auf zellulärer Ebene verstanden werden, deren Leistungen wiederum als Funktionen ausgesuchter chemischer Prozesse usw. Es wird nicht geklärt, auf welcher Ebene Systemebene eine Funktion ansetzen muss, noch ist eine Grenze für die höchste Ebene der Analyse gesetzt.
Robert Cummins hat in den 1970er Jahren den Versuch unternommen, die sogenannte funktionale Analyse aus systemtheoretischer Sicht genauer auszuführen. Die Wirkung einer Systemkomponente bestimme zunächste ihre Rolle im System, wobei dieser dem Theater entlehnte Begriff ähnlich der sozialen oder semantischen Rolle aufgefasst wird. Eine Funktion zeichne sich nun dadurch aus, dass eine Komponente in einem System zu einem besonderen Zweck diene und diesbezüglich eine Analyse der Fähigkeit (Systemleistung) des Systems, die bezweckte Wirkung aufzuweisen, erfolgt ist. Die Analyse muss ergeben, dass die Komponente in dem System zum dem untersuchten Zweck fähig ist. Außerdem muss die Untersuchung zur Beschreibung der Fähigkeit des Systems, jene bezweckte Wirkung innezuhaben, hinreichend und angemessen auf die Fähigkeit der Komponente, den Zweck zu erfüllen, zurückgreifen. Die Funktion braucht nicht notwendig aktualisiert zu sein, es genügt, wenn die Dispostion besteht, sie dementsprechend aktualisierbar ist und im Falle des Bedarfs bereit steht. Zur leichteren Zugänglichkeit der Defintion sei ein Beispiel angeführt: Die Lunge funktioniert in einem Meerschweinchen als Atmungsorgan bezüglich einer physiologischen Analyse der Fähigkeit des Meerschweinchens, Sauerstoff in und Kohlenstoffdioxid aus den Zellen zu transportieren, wenn die Lunge im Meerschweinchen zur Atmung fähig ist und die physiologische Anaylse des Transports von Sauerstoff in und Kohlenstoffdioxid aus den Zellen zur hinreichenden und angemessen Beschreibung der Fähigkeit der Lunge, zu atmen, zurückgreift.
Kritisiert wurde dieser Ansatz wegen seiner erkenntnistheoretischen und ontologischen Subjektivität. Da als einziges Kriterium einer Systemleistung die wissenschaftliche Untersuchung gilt, ist die Existenz einer Funktion einzig davon abhängig, ob man sie analysiert oder nicht. Nach dieser Lesart kann es auch als Funktion der Sonne gelten, die Erde anzuziehen, wodurch der Anwendungsbereich für einen biologischen Funktionsbegriff sehr ungenau umrissen wird und die Definition sich als nicht ausreichend selektiv erweist.
Bemängelt wird weiterhin, dass der systemtheoretische Standpunkt die Rede von Funktionen und Dysfunktionen nicht rekonstruieren kann. Durch diesen Mangel wird der normative Gehalt des Funktionsbegriffes nicht erfasst.
Ätiologischer Standpunkt: Innerhalb des historisch-evolutionären Standpunktes, der die kausale Vorgeschichte eines Merkmals besonders hervorhebt und der Evolutionstheorie nach Darwin und Wallace entlehnt ist, ist die Funktion einer Komponente diejenige ihrer Wirkungen, die dazubeigetragen hat, dass die Komponente weiterhin im Organismus besteht. Zur Erklärung hat man vor allem Selektionsprozesse heranzuziehen, durch die eine Komponente mittels ihrer förderlichen Wirkung erhalten geblieben ist. Grundsätzlich wird dabei angenommen, dass jeder Organimus mindest einen Vorfahren und jede seiner Komponenten als auch deren Wirkungen eine nahezu identische Entsprechung in seinen Vorfahren hat. Aufgrund der erhöhten Überlebenschance gegenüber Organismen ohne diese Komponente können die innovativen Funktionsträger dem Selektionsdruck besser standhalten und mehr Nachkommen zeugen. Durch diesen Ansatz kann die evolutionsgeschichtliche Entwicklung einzelner Komponenten sehr gut rekonstruiert und auch statistisch dargestellt werden.
so hat etwa die Lunge des Meerschweinchens die Funktion der Atmung, weil
Ätio-Problem: In der Forschungspraxis nicht immer ein Vorfahr zum Vergleich zugänglich.
keine Rücksicht auf Gendrift, Selektion als einziger Evolutionsfaktor
- ↑ Peter McLaughlin: Funktion in Ulrichs Krohs, Georg Toepfer (Hrsg.): Philosophie der Biologie, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, S. 19
- ↑ Manfred D. Laubichler: Systemtheoretische Organismuskonzeption in Ulrichs Krohs, Georg Toepfer (Hrsg.): Philosophie der Biologie, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, S. scheißefindichgradnich
- ↑ Ulrichs Krohs: Biologisches Design in Ulrichs Krohs, Georg Toepfer (Hrsg.): Philosophie der Biologie, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, S. 53 ff.
- ↑ Jochen Althoff: Warm, kalt, flüssig und fest bei Aristoteles, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1992 bei Google bücher, S.70
- ↑ Ulrich Krohs: Der Funktionsbegriff in der Biologie in Andreas Bartels, Manfred Stöckler (Hrsg.): Wissenschaftstheorie, mentis Verlag, Paderborn 2009, S.287 ff.