Benutzer:HReuter/Pierre-François Palloy

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel (Pierre-François Palloy) ist im Entstehen begriffen und noch nicht Bestandteil der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Wenn du dies liest:
  • Der Text kann teilweise in einer Fremdsprache verfasst, unvollständig sein oder noch ungeprüfte Aussagen enthalten.
  • Wenn du Fragen zum Thema hast, nimm am besten Kontakt mit dem Autor HReuter auf.
Wenn du diesen Artikel überarbeitest:
  • Bitte denke daran, die Angaben im Artikel durch geeignete Quellen zu belegen und zu prüfen, ob er auch anderweitig den Richtlinien der Wikipedia entspricht (siehe Wikipedia:Artikel).
  • Nach erfolgter Übersetzung kannst du diese Vorlage entfernen und den Artikel in den Artikelnamensraum verschieben. Die entstehende Weiterleitung kannst du schnelllöschen lassen.
  • Importe inaktiver Accounts, die länger als drei Monate völlig unbearbeitet sind, werden gelöscht.
Vorlage:Importartikel/Wartung-2023-06
Pierre-François Palloy, Gemälde von A. Donchery im Musée Carnavalet

Pierre-François Palloy, (* 22. Januar 1755 in Paris; † 18. Januar 1835 in Sceaux),[1] genannt „der Patriot“, war ein französischer Maurermeister und Bauunternehmer. Er erlangte Bekanntheit, weil er unmittelbar nach dem Sturm auf die Festung Bastille eigenmächtig die Abrissarbeiten in die Wege leitete, noch ehe er dazu den offiziellen Auftrag als Unternehmer erhalten hatte.

Pierre-François Palloy wurde am 22. Januar 1755 in Paris in der Rue du Petit Reposoir als Sohn eines Weinhändlers geboren. Er besuchte das Collège d'Harcourt (das spätere Lycée Saint-Louis) und trat anschließend in die Infanterie ein, wo er bis zum Unteroffizier im Régiment Royal-dragons befördert wurde. Nachdem er die Armee nach sechseinhalb Jahren Dienst[2] verlassen hatte, wurde er 1775 im Handel tätig, bevor er als Kommis bei dem Maurermeister Nobillot eintrat, einem Architekten und Unternehmer. Am 1. Februar 1776 heiratete Palloy Nobillots Tochter und übernahm in der Folge die Leitung seiner Werkstatt.[2] Diese Heirat und der Eintritt in das Unternehmen seines Schwiegervaters bedeutete für ihn einen sozialen Aufstieg. Er ließ sich in der Rue des Fossés-Saint-Bernard 20 nieder, in einem Gebäude mit einem großen Atelier, das er am 20. November 1786 kaufte.[2].

1789: Abriss der Bastille

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Palloys Leute reißen die Bastille am Tag nach ihrer Erstürmung ab

Am 14. Juli 1789 wurde die Bastille in Paris erstürmt. Ohne offiziell durch ein Mandat der Pariser Wählerversammlung beauftragt zu sein,[3] übernahm er die Kontrolle über die folgende Demolierung der Bastille und begann, die Vorgänge vor Ort zu koordinieren.[4]

Noch in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli trafen auf Palloys Initiative hin rund 400 Mäner auf dem Gelände ein, um die Abrissarbeiten durchzuführen. Palloy nutzte dabei seinen sozialen und wirtschaftlichen Status und konnte als Mann vom Fach zudem ein gewichtiges Argument vorweisen: Die finanzielle Solidität seines Unternehmens war imstande, für die Löhne der Arbeiter aufzukommen.[2] Tatsächlich beliefen sich die wöchentlichen Ausgaben bei durchschnittlich 700 Arbeitern auf rund 10.000 Livres.[2]

Am 16. Juli 1789 wurde Palloy von der Verfassunggebenden Nationalversammlung zum offiziellen Abrissunternehmer des Bauwerks bestellt.[5] Die Abbrucharbeiten, bei denen 1200 Arbeiter tätig waren, davon 400 fest angestellt, wurden bis Ende November[2] weitgehend fertiggestellt und im Juli 1790 vollständig beendet. Die Steine – Blöcke von 1 Meter Länge und 60 Zentimeter Breite – wurden in einem seiner Pariser Lagerhäuser gelagert.[5]

1790–1792: „Patriot Palloy“

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eines der Modelle von Palloy

Da sich Palloy nach Status und nationaler Anerkennung sehnte, die seiner Tat gerecht wurde, wurde er zum klugen Förderer der Erinnerungen an die Bastille.[4]. Er beschloss, aus den Steinen, die aus der Zerstörung der Festung selbst stammten, Steinmodelle der Bastille anfertigen zu lassen.[5] Außerdem ließ er die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte und patriotische Ansprachen in Stein meißeln.[5]

Diese Stücke wurden an repräsentative Stellen der damaligen Zeit gesandt: an Abgeordnete, politische Clubs, die Städte Paris und New York und ab Februar 1790 an die Hauptorte der neuen französischen Départements. Diese Sendungen wurden durch die „Apostel von Palloy“ unterstützt, ein Netzwerk von Leuten, die für seine Projekte warben. Jede Schöpfung ist mit dem Vermerk versehen: „Palloy Patriote“.[5]

So findet sich beispielsweise in Saint-Julien-du-Sault (Yonne) ein solcher Stein in einem Stadttor mit der Inschrift „Ich bestätige, dass dieses Stück aus der Bastille stammt“ und der Unterschrift „Palloy Patriote“.

Auch ließ Palloy Schlüssel aus den eisernen Ketten der Zugbrücke und den Stäben der Festungsschlösser schmieden, zahlreiche Ramschgegenstände (Schmuck, Schnupftabakdosen, Spielkarten) herstellen und Medaillen zum Gedenken an die großen Ereignisse der Revolution prägen, angefangen mit der Medaille auf den Sturm auf die Bastille, die auch „Palloy-Medaille“ genannt wird. Diese Medaillen sind in einem schlichten Stil gehalten und mit Inschriften versehen, die teils in einem „amphigorischen“ Französisch verfasst und mit Rechtschreibfehlern gespickt sind. Meistens bestehen sie aus zwei Eisen- oder Zinnplatten, die mit einem Messingband zusammengehalten werden. Dennoch handelt es sich nicht um „Volksmedaillen“, da die Auflagen nie über 1200 Exemplare hinausgingen.

Mit dem Material aus der Bastille ließ sich Palloy auch zwei Wohnsitze für sich selbst bauen, einen gegenüber der Nationalversammlung und einen zweiten in Sceaux, in der Rue des Imbergères 37, der heute noch existiert.[6] Der Rest der nicht verwendeten Steine wurde für den Bau zahlreicher Häuser in Paris verkauft, deren Standorte heute mehrheitlich unbekannt sind,[5] sowie für die 1791 fertiggestellte Concorde-Brücke.

Im Juni 1791 wurde Palloy für seine Teilnahme am Sturm auf die Bastille zum „Helden der Revolution“ ernannt, eine Ehre, die er mit 953 Bürgern teilte.[5].

Am 11. August 1792 wurde er mit den Umbauarbeiten im Kerker des Temple beauftragt, um König Ludwig XVI. und seine Familie dort inhaftieren zu können.

1793: Fall und Vergessen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1793 stellten die Behörden nach einer Untersuchung fest, dass Palloy einen Teil der Gelder, die er für den Abriss der Festung erhalten hatte, veruntreut hatte. Tatsächlich war die Baustelle, für die 30 Monate lang bezahlt worden war, in 12 Monaten gesichert worden.[5] Darüber hinaus warfen die Behörden Palloy vor, die direkten und indirekten Gewinne aus dem Abbruch kassiert zu haben.[4]. So habe Palloy die Mauerstücke zwar kostenlos graviert, aber von den Gemeinden eine Beteiligung für den Versand der Werke verlangt.[5] Die Gesamtkosten für den Abriss der Festung wurden auf 1 Million Livres der damaligen Zeit geschätzt, während der Lohn eines Tagelöhners 3 Francs betrug.[7]

Palloy wurde vom 28. Dezember 1793 bis zum 17. März 1794 inhaftiert. Nach seiner Haft zog er sich auf seinen Landsitz in Sceaux zurück, wo er große Empfänge veranstaltete. Finanziell geschwächt, beantragte er später bei den Behörden eine Rente für geleistete Dienste an der Nation.[5]

Bis zur Restauration feierte er jeden 21. Januar die Hinrichtung Ludwigs XVI. mit einem Bankett, bei dem ein gefüllter Schweinskopf (der später durch einen Kalbskopf ersetzt wurde) auf der Speisekarte stand. Dessenungeachtet nahm er 1814 den vom späteren König Karl X. gestifteten Lilienorden entgegen.

Er starb, endgültig ruiniert, im Jahr 1835. Auf seinem Grab, das heute nicht mehr existiert, standen die folgenden Worte:

« Ci-gît Palloy, qui jeune encore l'assiégea, la démolit et dispersa les membres de ce monstre infernal sur la surface du Globe »

„Hier ruht Palloy, der noch jung dieses höllische Monster belagerte, es niederriss und seine Glieder über die Oberfläche des Globus verstreute.“[5]

Aufbewahrung der von Palloy herausgegebenen Erinnerungsstücke

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine umfangreiche Sammlung von Medaillen und Abzeichen, die auf Initiative des „Patrioten Palloy“ angefertigt wurden, wird im Musée Carnavalet aufbewahrt. Darüber hinaus ist ein Stein der Bastille, der von ihm stammt und einen Plan dieser Festung trägt, im Musée de la Révolution française ausgestellt.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. N° 3 Palloy Pierre François. In: Double Registre Des Actes de Décès de l'an 1835 (Doppeltes Sterberegister des Jahres 1835). Commune de Sceaux, Arrondissement communal de Sceaux, Département de la Seine, 1835, S. 3, abgerufen am 15. Juni 2023 (französisch).
  2. a b c d e f Héloïse Bocher: Le patriote Palloy et la démolition de la Bastille Un succès par les réseaux ? (Der Patriot Palloy und der Abriss der Bastille – Ein Erfolg durch Netzwerke?). In: https://www.cairn.info/. Januar 2011, abgerufen am 15. Juni 2023 (französisch).
  3. Sein Schreiben mit dem Antrag auf Genehmigung datiert vom 16. Juli 1789.
  4. a b c La démolition de la Bastille (Der Abbruch der Bastille). In: www.histoire-en-questions.fr. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. April 2017; abgerufen am 15. Juni 2023 (französisch)..
  5. a b c d e f g h i j k Xavier de Fournoux: Ou sont passées les pierres de la Bastille (Wo die Steine der Bastille geblieben sind). In: Science & Vie Junior. Band 106, Juli 1998, S. 46–47 (französisch)..
  6. Rue des Imbergères. In: Sceaux − La Voix des Scéens. 2012, abgerufen am 15. Juni 2023 (französisch)..
  7. La vie des français sous la Restauration et La Monarchie de Juillet. In: Histoire et Culture. Abgerufen am 15. Juni 2023 (französisch).
  • Héloïse Bocher: Démolir la Bastille – L’édification d’un lieu de mémoire (Abriss der Bastille – Die Errichtung einer Gedenkstätte). Vendémiaire, 2012, ISBN 978-2-36358-030-6 (französisch).
  • Henri Lemoine: Le demolisseur de la bastille, la place de la bastille, son histoire de 1789 a nos jours (Der Abriss der Bastille, der Place de la Bastille, seine Geschichte von 1789 bis heute) (= Bibliothèque d'Histoire Parisienne). Librairie Académique Perrin, 1929 (französisch).
  • Romi (Robert Miquel): Livre de raison du Patriote Palloy. Le Journal du démolisseur de la Bastille de 1789 à 1834. (Livre de raison du Patriote Palloy. Le Journal du démolisseur de la Bastille de 1789 à 1834.). Éditions de Paris, 1956 (französisch).
Commons: Pierre-François Palloy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien