Benutzer:Hansmuller/Konzeptblock
Übersetzung Anfang Isabelle de Charrière: Le Noble
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf Deutsch, 1772
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Vorzüge des alten Adels, eine Erzählung aus dem Französischen, Lemgo, in der Meyerschen Buchhandlung [Meyer] 1772 - J. L. Benzler
In einer des Provinzen Frankreichs / lag ein sehr altes Schloss, welches von ei- /nem alten Abkömmling einer noch ältern / Familie bewohnt wurde. Der Baron / von Arnonville war für das Verdienst / dieses Alter sehr empfindlich und das / mit Recht, denn er hatte ausserdem nicht / viel ander Verdienst. Aber sein Schloss / würde sich besser dabey befunden haben / wenn es etwas neuer gewesen wäre./ Einer von den Türme desselben füll-/te schon einen Theil des Graben aus,/ in welchem man übrigens weiter nichts / sah, als ein wenig schlammigtes Wasser / worin die Frösche den Plass der Fi-/sche eingenommen hatten. Seine Ta-/ fel war mässig, aber rings um seinen/ Speisesal prangeten die Geweihe der / Hirsche, welche seine Vorfahren erlegt / hatten. Er erinnerte sich an den Fleisch-/tagen dass er das Recht zu jagen, und / an den Fasttagen, dass er das Recht zu Fi-/ schen hatte. Zufrieden mit diese / Rechten, gönnte er ohne Neid den / nicht edlen Finanzpächtern ihre Fasanen / und Karpfen. Er verwandte seine/ mässigen Einkünfte zu eifriger Betrei- / bung eines Processes, wegen des Rechts,/ auf seine Gütern hängen zu lassen; und nie/ wär' es ihm in die Sinn gekom-/men dass man einen besseren Gebrauch/ von dem Seinigen machen, oder dass man seinen Kindern etwas bessers hin-/terlassen könnte als die hohe und die nie-/ dere Gerichtsbarkeit. Das Geld, wel-/ches zu seinen kleinen Ausgaben bestimmt / war, gebrauchte er dazu, / die Wappen mit welchem alle Zimmerdecken geziert / waren, zu erneuern und die Bildnisse sei-/ ner Vorfahren wieder aufmalen zu lassen.
Auf Deutsch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Adlige
„- Wir folgen nicht immer unseren Vorfahren und ähneln nicht einmal unseren Vätern. La Fontaine
(Oder?)
- Wir machen nicht immer dasselbe wie unsere Vorfahren oder unser Vater. La Fontaine“
(Text)
„In einer französischen Provinz gab es eine alte Burg, die von einem alten Spross einer noch älteren Familie bewohnt wurde.
Der Baron von Arnonville legte großen Wert auf diese Abstammung, und das zu Recht, denn er hatte wenig anderes Verdienst.
Aber sein Schloss hätte etwas moderner sein können: die Trümmer eines der Türme hatten bereits einen Teil des Wassergrabens gefüllt.
Im übrigen konnte man nur etwas schlammiges Wasser erkennen, in dem Frösche den Fisch ersetzt hatten.
Sein Tisch war streng, aber der Speisesaal wurde ringsum von den Geweihen der Hirsche regiert
(Oder?)
/dominiert?, die seine Vorfahren erschossen hatten.
An Fleischtagen erinnerte er sich an sein Jagdrecht, an Karfreitagen (Fischtagen ??/Fasttagen für Fisch/Verzicht auf Fischgerichte) an sein Fischrecht.
Mit diesen Rechten zufrieden, erlaubte er ohne Eifersucht den niederträchtige Steuerpächter, die Fasane und den Karpfen zu essen.
Er gab sein bescheidenes Einkommen aus, um eine Klage über das Recht zu erheben
(Oder?)
Er gab sein bescheidenes Einkommen in einem Rechtsstreit über das Recht aus,
Menschen an seinem Anwesen/Ländereien/?? aufzuhängen, und es wäre ihm nie in den Sinn gekommen, dass er sein Eigentum besser nutzen
oder seinen Kindern etwas Besseres als die hohe und niedrige Gerichtsbarkeit hinterlassen könnte.
Das Geld für seine kleinen Freuden steckte er in die Renovierung der Wappenschilder entlang der Fußleisten und die Neulackierung der Porträts seiner Vorfahren.
(Oder?)
Mit dem Geld aus seinen kleinen Freuden ließ er die Wappen an den Decken und die Porträts seiner Vorfahren renovieren.“
Auf Französisch, das Original
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„- On ne suit pas toujours ses Aïeux, ni son Père (La Fontaine)“
„Il y avait dans une des provinces de France un château très ancien,
habité par un vieux rejeton d'une famille encore plus ancienne.
Le baron d'Arnonville était très sensible au mérite de cette ancienneté, et il avait raison, car il n'avait pas beaucoup d'autres mérites.
Mais son château se serait mieux trouvé d'être un peu plus moderne: une des tours comblait déjà une partie du fossé;
on ne voyait dans le reste qu'un peu d'eau bourbeuse, et les grenouilles y avaient pris la place des poissons.
Sa table était frugale, mais tout autour de la salle à manger régnaient les bois des cerfs tués par ses aïeux.
Il se rappelait, les jours gras, qu'il avait droit de chasse, les jours maigres, qu'il avait droit de pêche, et content de ces droits,
il laissait sans envie manger des faisans et des carpes aux ignobles financiers.
Il dépensait son modique revenu à pousser un procès pour le droit de pendre sur ses terres;
et il ne lui serait jamais venu dans l'esprit qu'on pût faire un meilleur usage de son bien,
ni laisser à ses enfants quelque chose de mieux que la haute et basse justice.
L'argent de ses menus plaisirs, il le mettait à faire renouveler les écussons qui bordaient tous les planchers,
et à faire repeindre ses ancêtres.“