Benutzer:Henri Funck/Heimatverein Zehlendorf

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Heimatverein Zehlendorf e. V. (1886)
Zweck: Forschung auf dem Gebiet der Heimatkunde in Berlin-Zehlendorf
Vorsitz: Matthias Aettner
Gründungsdatum: 5. August 1886
Mitgliederzahl: 269 (2022)[1]
Sitz: Berlin Bezirk Steglitz-Zehlendorf,
Clayallee 355
Website: www.heimatmuseum-zehlendorf.de

Der Heimatverein Zehlendorf e. V. (1886) ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein zur „Förderung gemeinsamer Arbeit der Mitglieder auf den Gebieten der Heimatkunde des Bezirks Zehlendorf“[2]. Er hat seinen Sitz in der Clayallee 355 im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Der Verein ist Träger des Heimatmuseums Zehlendorf an der gleichen Adresse und Herausgeber verschiedener heimatkundlicher Publikationen.

Altes Schulhaus Berlin-Zehlendorf. Sitz des Heimatvereins Zehlendorf e. V. und des Heimatmuseums

Die Gründung des Vereins geht zurück auf eine Versammlung von Mitgliedern des 1873 gegründeten Vereins zur belehrenden Unterhaltung am 5. August 1886 im Hotel „Zum Prinzen Friedrich Karl von Preussen“ am alten Bahnhof Zehlendorf. Angesichts vieler Zuzügler und der rasanten Entwicklung des Berliner Vorortes Berlin-Zehlendorf wurde aus diesem Verein heraus unter dem Vorsitz des Apothekers Eduard Hochbaum ein Ortsverein gegründet, der sich im Laufe der Jahre zu einem Heimatverein entwickelte. Der Verein prosperierte vor allem unter der Mitarbeit des Journalisten Paul Kunzendorf (1853 - 1923), der unter anderem 1906 das heimatkundliche Buch Zehlendorf, einst und jetzt veröffentlichte[3]. Der Ortsverein löste sich nach dem ersten Weltkrieg und seinen Folgen auf. Der Kassenbestand ging auf einen Heimatmuseumsverein über, der auf Initiative von Otto Bohn Gegenstände aus Zehlendorf zur Ausstattung eines Heimatmuseums sammelte. Die Bemühungen gingen jedoch im zweiten Weltkrieg unter, bis es nach dessen Ende zu einer Neugründung unter dem Namen Verein für Heimatkunde und Vorgeschichte Zehlendorfs kam. Die Lizenz mit dem Datum 14. Oktober 1949 wurde vom Oberbürgermeister Groß-Berlins, Ernst Reuter, unterzeichnet. In der Zeit des Vorsitzes von Joseph Dahlhoff änderte sich der Vereinsname zu Zehlendorfer Heimatverein. Die Mitgliederzahl stieg in der Zeit des Vorsitzes von Walter Hulde auf 600, der Verein firmierte nunmehr unter Heimatverein für den Bezirk Zehlendorf e.V.. Die ersten Sitzungen fanden im Restaurant „Goldene Sonne“ (Potsdamer Straße Ecke Onkel-Tom-Straße) statt, später im Ratskeller des Rathauses Zehlendorf.

Die ersten Geschäfts- und Archivräume wurden 1957 in der Sidonie-Scharfe-Stiftung in der Scharfestraße angemietet. 1973 zogen Verein und Heimatmuseum in das ehemalige Schulhaus an der Clayallee 355.Der Verein organisiert heimatkundliche Sonderausstellungen, Stadtrundgänge, Ausflüge, Vorträge, und Lesungen auch in der neben dem alten Schulhaus gelegenen alten Dorfkirche.

Bibliothek im Heimatmuseum Zehlendorf

1973 konnte zum Aufbau eines Museums und Archivs vom Bezirksamt Zehlendorf das alte Schulhaus an der Clayallee 355 übernommen werden. Das Gebäude wurde als Ersatz für den Vorgängerbau 1828 errichtet und beherbergte ein Klassenzimmer sowie die Wohnung des Dorflehrers. Erster Bewohner war der Küster, Lehrer und Dorfchronist Ernst Ferdinand Schäde (1772-1861), der zusätzlich zu seinen Tätigkeiten in dem Gebäude auch eine Seidenraupenzucht betrieb[4]. Nachdem 1876 die neue Gemeindeschule (die spätere Nordschule) eröffnet wurde, zog die Verwaltung der 1872 selbständig gewordenen Landgemeinde Zehlendorf in das Gebäude. Umbauten erfolgten 1876 und 1895, im Dachgeschoss wurde eine Wohnung für den Gemeindediener eingerichtet. Auf der Nordseite entstanden 1900 und 1909 Erweiterungsbauten für die Zehlendorfer Verwaltung. 1924 zog in das alte Schulhaus eine Schuhmacherwerkstatt ein, 1934 bis 1972 wurde das Gebäude vom Tiefbauamt des Bezirks genutzt. 1973 stellte das Bezirksamt das Gebäude - ohne die nördlichen Erweiterungsbauten - dem Heimatverein Zehlendorf zur Verfügung. Gemeinsam mit der alten Dorfkirche, ihrem Kirchhof und der Friedenseiche von 1871 bildet das alte Schulhaus den „Historischer Winkel“ Zehlendorfs[5]. Dauer- und Sonderausstellungen des Vereins fanden nunmehr hier im Erdgeschoss ihren Platz. Im Obergeschoss wurden neben Verwaltungsräumen Bibliothek und das Archiv der umfangreichen Sammlungen an Zeitungen, Bildern, Landkarten, Dokumenten sowie Unterlagen zu Persönlichkeiten und Institutionen des Bezirks eingerichtet. Der Bestand des Archives wird fortlaufend von ehrenamtlichen Mitarbeitenden mit Hilfe einer speziellen Museumssoftware digitalisiert[6].

Aktivitäten des Vereins (Auswahl)

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  • Streifzüge und Wanderungen durch den Teilbezirk Zehlendorf
  • Vorträge, Tagesausflüge, Besichtigungen und Lesungen
  • Thematische Sonderausstellungen im Heimatmuseum
  • Stammtisch für die Mitglieder des Heimatvereins
  • Zehlendorf Jahrbuch. Erscheinungsweise: Jährlich seit 1996
  • Zehlendorfer Heimatbrief. Erscheinungsweise: Zweimal pro Jahr seit 1958
  • Zehlendorfer Chronik. Erscheint unregelmäßig

Die Veröffentlichungen sind auf der Homepage des Vereins einsehbar.

Vorsitzende seit der Neugründung 1949

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  • Franz Märker (1950-1951)
  • Joseph Dahlhoff (1951-1955)
  • Walter Hulde (1955-1965)
  • Hellmuth Engelhardt (1965-1983)
  • Dr. Kurt Trumpa (1983-1994)
  • Liselotte Bastian (1994-1995)
  • Horst Lüdolph (1995-1998)
  • Joachim Scharnowski (1998-2006)
  • Klaus Peter Laschinsky (2007-2018)
  • Matthias Aettner (2018 - )
  • Kurt Trumpa. 1949: Renaissance des Zehlendorfer Heimatvereins (1886). In: Heimatbrief 42. Jahrgang Ausgabe 2. Heimatverein Zehlendorf (Hrsg.) Berlin 1999 S. 5 f
  • Benno Carus. Das Zehlendorfer Schulhaus von 1828. In: Zehlendorfer Chronik 5/87 Schriftenreihe des Heimatvereins für den Bezirk Zehlendorf e. V. Berlin 1987 S. 5 ff.

Einzelnachweise

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  1. Lothar Beckmann: Mitgliederversammlung 2022. Weiter mit einem neuen Vorstand In: Zehlendorfer Heimatbrief 65. Jahrgang Nr. 2, Oktober 2022
  2. Vereinssatzung (Stand 20. Februar 2017) § 2
  3. Paul Kunzendorf. Zehlendorf einst und jetzt. Geschichtliches und Erlebtes. Fischer Zehlendorf 1906. Webversion: https://www.heimatmuseum-zehlendorf.de/publikationen/pdf/Zehlendorf_einst_und_jetzt.pdf
  4. Eckard Siedke. Beschnitt der Maulbeerbäume in Zehlendorf Mitte . In: Der Tagesspiegel Steglitz-Zehlendorf vom 25. November 2015. Webversion: https://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/vorsicht-radikalschnitt-3674953.html Abruf. 1. Juni 2023
  5. https://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/zwischen-maulbeerbaumen-und-hauptverkehrsstrasse-3527365.html
  6. Karla Rabe. Heimatverein Zehlendorf dokumentiert Vergangenheit und macht sie erlebbar. In: Berliner Woche 1. März 2022 Webversion https://www.berliner-woche.de/zehlendorf/c-kultur/heimatverein-zehlendorf-dokumentiert-vergangenheit-und-macht-sie-erlebbar_a337745 Abrufdatum: 1. Juni 2023

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