Benutzer:HerrAdams/Musik/Euphonium
HerrAdams/Musik/Euphonium | |
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englisch euphonium, italienisch eufonio | |
Vierventiliges kompensiertes Euphonium, top action-Bauweise, seitliches Quartventil | |
Klassifikation | Aerophon Blechblasinstrument |
Tonumfang | |
Verwandte Instrumente | |
Musiker | |
Liste von Euphonisten und Tubisten |
Das Euphonium (griechisch: wohlklingend) ist ein tiefes Blechblasinstrument, das aufgrund seiner konischen Mensur zur Familie der Bügelhörner gehört wie das Flügelhorn, das Tenorhorn, das Bariton und die Tuba.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Euphonium als Tenor- und Baritonstimme entwickelte sich aus der Ophikleide, die wiederum aus dem Serpent hervorging.
Als etwa 1813 die Périnet-Ventile erfunden wurden, wurde neben der Trompete der Tenortrompetenbass erbaut, der sich zum Flügelhorn entwickelte. Zu diesem Instrument baute man eine weitere Form, das Tenorhorn.
1843 wurde das Euphonium erfunden, um einen tieferen und weicheren Klang zu erhalten. Es wurde allerdings damals noch mit dem italienischen corno basso chromatico bezeichnet. Als Erfinder gelten „Capellmeister Sommer“, der aus Weimar stammte, und Adolphe Sax. Das Euphonium erhielt eine weitere Mensur. Das Euphonium nennt man auch Infanteriecello, es ist das „Violoncello“ der Blasmusik.
Aufbau und Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Grundstimmung des Euphoniums ist in B; es klingt eine Oktave tiefer als eine Trompete und eine Oktave höher als eine Tuba in dieser Stimmung. Die Notation erfolgt entweder im Violinschlüssel als B-Stimme, d. h. eine Note tiefer klingend als notiert oder im Bass-Schlüssel untransponiert als C-Stimme. Seltener sieht man auch nach B transponierte Notationen im Bass-Schlüssel, also eine Sekunde tiefer klingend als notiert; diese Notation ist üblich vor allem in Frankreich und den Benelux-Staaten.
Das Euphonium wird mit einem Trichter- oder einem Kesselmundstück gespielt.
Während manche frühen Modelle wegen der unvermeidlichen Intonationsprobleme von Ventilkombinationen mit bis zu sechs Ventilen ausgestattet waren, haben heutige Euphonien stattdessen mitunter ein Kompensationssystem, in jedem Fall aber nur noch drei oder vier Ventile. Die ersten drei werden mit der rechten Hand und je nach Bauart des Instruments entweder von oben oder von vorn gegriffen (top action oder front action). Das vierte Ventil, so vorhanden, ist ein Quartventil. An einfachen Instrumenten befindet es sich neben den ersten drei Ventilen (in-line) und wird mit dem kleinen Finger der rechten Hand gegriffen.
An aufwändigeren Instrumenten ist das vierte Ventil seitlich angebracht und wird mit der linken Hand gespielt. Die Bohrung in der Ventilmaschine beträgt heute bis zu 16,2 mm, im vierten Ventil bis zu 17,2 mm. Der Schalltrichter weist entweder nach oben oder ist schräg nach vorn abgewinkelt („Bellfront“ oder „Frontbell“) und hat einen Durchmesser von bis zu 310 mm.
Der Tonumfang entspricht in etwa dem der Posaune, wobei selbst weit mensurierte Euphonien in der Höhe oft etwas besser ansprechen. Nur kompensierte Euphonien mit Quartventil sind jedoch bereits ab der Pedallage aufwärts voll chromatisch spielbar. Auf nicht kompensierten Instrumenten dagegen intonieren die Töne ab dem großen As abwärts bis zum Kontra-H zunehmend schlechter. Der auf allen vier Ventilen gegriffene Ton liegt hier deutlich näher am C als am Kontra-H.
In der Klangfarbe unterscheiden sich Euphonium und Posaune erheblich: Infolge seiner konischen Mensur ähnelt der weichere Klang des Euphoniums stark dem des Waldhorns, während die Posaune aufgrund ihrer zylindrischen Mensur härter klingt und eher der Trompete oder dem Tenorhorn ähnelt.
Einsatz des Euphoniums und Klang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Euphonium wird in Blaskapellen als Soloinstrument eingesetzt, weil es einen weichen, aber auch spitzen, lauten Klang haben kann. Es ist aber auch in der Blasmusik nicht selten vertreten.
Im symphonischen Bereich wird das Euphonium – wenn überhaupt – solistisch eingesetzt, und zwar für bestimmte Partien in meist spätromantischen Werken, bei denen nicht völlig klar ist, ob der Komponist mit „Tuba“ eine Tenortuba, eine Wagnertuba, ein Saxhorn oder ein anderes, heute eventuell nicht mehr gebräuchliches Instrument im Sinn hatte und die oberhalb des „normalen“ Tonumfangs einer modernen F-Tuba notiert sind. Das Euphonium wird im sinfonischen Bereich auch anstatt des Tenorhorns oder Baritons verwendet.
Beispiele für Werke, in denen statt eines Tenorhorns ein Euphonium verwendet wird
- Gustav Holst, Mars, Jupiter und Neptun aus der Orchestersuite Die Planeten
- Leoš Janáček, Sinfonietta
- Gustav Mahler, 7. Sinfonie (eigentlich für Tenorhorn)
- Richard Strauss, Ein Heldenleben und Don Quixote
- Dmitri Schostakowitsch, Balletmusik Das goldene Zeitalter
- Igor Strawinski, Der Feuervogel
- Luigi Nono, Prometeo (Tre voci a)
In Deutschland, Österreich und Tschechien ist das Euphonium wenig verbreitet, da man hier traditionell die ovalen Hörner mit Drehventilen wie das Baritonhorn bevorzugt. Das Euphonium verbreitet sich aber auch zusehends in diesen Ländern, besonders im Bereich der symphonischen und traditionellen Blasmusik, vor allem weil das Euphonium zur Standardinstrumentierung der Bläserklasse gehört
Zur weiteren Literatur gehören Konzerte, die ursprünglich für Violoncello geschrieben wurden. Auch Ragtimes von unter anderem Scott Joplin werden gerne auf dem Euphonium gespielt. Das Euphonium spielt teilweise die Posaunenstimme einiger Musikstücke.
Solowerke für Euphonium/ Euphonien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Amilcare Ponchielli: Concerto per Flicornobasso (1872) (gilt als erste bekannte Originalkomposition für Euphonium)
- Alan Hovhaness: Concerto No. 3 („Diran, the Religious Singer“) (1948)
- Warner Hutchison: Sonatina (1966)
- George Doughty: My Grandfather's Clock (Thema und Variationen für Euphonium und Brass-Band) (1966)
- Donald White: Lyric Suite (1970)
- Joseph Horovitz: Euphonium Concerto (1972)
- Gordon Jacob: Fantasia (1973)
- James Curnow: Symphonic Variations for Euphonium; Rhapsody for Euphonium
- David Gaines: Concerto (1987)
- Vladimir Cosma: Euphonium Concerto (2001)
- Shigeru Kan-no: ”Etude” for Euphonium solo (2010)
- John Boda: Sonatina for Baritone Horn and Tape
- Edward Gregson: Symphonic Rhapsody for Euphonium and (Brass-)Band
- Philip Sparke: Fantasy for Euphonium, Aubade, Pantomime, Party Piece, Two-part Invention (Euphonium Duet), Euphonism, Song for Ina, Euphonium Concerto No 1 für Brass-Band, Summer Isles from „Hymn of the Highlands“ (Euphonium Solo) für Brass-Band,
- Dominique Roggen: Konzert für Euphonium, Streicher und B.c. in B-Dur - Nr.7 aus „Concerti anachronistici“
- Marco Pütz: Concertino for Euphonium & Wind/Fanfare/Brass Band (2006)
Bekannte Euphonisten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Euphonium.com IEI
- The International Tuba-Euphonium Association
- Tuba News, a free monthly online publication for tuba and euphonium players.
- Tuba-Euphonium Press, die erste Anlaufstelle für Euphonium- und Tubamusik
- Tuba-Euphonium Forum, Forum -speziell über Tuba und Euphonium
- Akustic von Blasinstrumenten from Music Acoustics an der University of New South Wales.
- Euphonium Music Guide Originalliteratur für Euphonium von David Werden.
- Wolfgang Suppan: Euphonium. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.
Einzelnachweise
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