Benutzer:HerrMay/Bahnhofsplatz (Nürnberg)
Der Bahnhofsplatz liegt an der Kreuzung Marientorgraben/Frauentorgraben/Bahnhofstraße, an welchem sich auch das Empfangsgebäude befindet. Diesem gegenüber befindet sich die Stadtmauer mit dem Handwerkerhof und dem Königstor sowie das Künstlerhaus und das Grand Hotel. Der Bahnhofsplatz ist neben dem Plärrer der zweite große Verkehrsknotenpunkt am Rand der südlichen Altstadt.[1]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Prinz-Luitpold-Denkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünglich befand sich vor der Mittelhalle ein Reiterstandbild des Prinzregenten Luitpold, das auf beiden Seiten von je vier quadratisch angeordneten Bäumen flankiert wurde. Das Denkmal entstand zur gleichen Zeit wie das Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf dem Egidienplatz und war ebenso von Wilhelm von Rümann gestaltet. Die Kosten beliefen sich bei beiden Denkmälern auf jeweils stolze 200.000 Mark (heute etwa 1,5 Millionen Euro),[2] von denen 194.000 Mark aus privaten Spenden gesammelt wurden. Da der städtische Zuschuss von 25.000 Mark die Gesamtkosten überstieg, wurden die übrig gebliebenen Gelder für eine aufwendige Enthüllungsfeier, anlässlich des 80. Geburtstages des Kronprinzen am 12. März 1901, verwendet.[3] Die Porträtmedaillons der vier bayerischen Könige auf dem Sockel stammten von Paul Pfann, die Bronzestatue wurde bei Ferdinand von Miller gegossen. Auf Grund von Verkehrsbeeinträchtigungen wurde das Denkmal bereits 1934 wieder beseitigt und in der Folge im Krieg eingeschmolzen.[4]
U-Bahnbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit dem Bau der U-Bahn begann ein großer Umbau des Bahnhofsvorplatzes. Die in den 1970er Jahren neu geschaffene Königstorpassage verbindet seitdem die Königsstraße unterirdisch mit dem Empfangsgebäude und dient gleichsam als Ladenzeile und Verteilergeschoß des U-Bahnhofs. Der motorisierte Individualverkehr wird seitdem gleich eines Kreisverkehrs um eine Mittelinsel geführt, die ebenfalls an die Königstorpassage angebunden ist und auf der sich zwei Straßenbahnhaltestellen, eine Wendeschleife und zwei Bushaltepunkte befinden.
Aufwertung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tafelhof Palais
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2013 wurde seitens der Aurelis Real Estate, dem Eigentümer des größtenteils leerstehenden Gebäudes der Hauptpost am Bahnhofsvorplatz bekannt gegeben, dass für den Bau eine neue Nutzung gesucht werde.[5] Im Jahr 2014 erwarb der Münchener Investor Hubert Haupt Immobilien das Areal, um den unter Denkmalschutz stehenden Rundbau zu sanieren sowie den historischen Kopfbau aus den 30er Jahren abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Trotz Widerstandes von Seiten der Freien Wähler, der Altstadtfreunde Nürnberg und der Stadtbild-Initiative Nürnberg, begannen im Januar 2018 die Abrissarbeiten des Kopfbaus, der bis 2021 durch das sogenannte Tafelhof Palais, zwei Türme mit zehn bzw. fünfzehn Stockwerken ersetzt wurde.[6][7]
Oberirdische Querung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2015 stand vor allem der Umbau des Bahnhofsvorplatzes zur Diskussion, um eine bessere Nutzbarkeit und mehr Aufenthaltsqualität zu gewährleisten. So sei unter anderem ein oberirdischer Fußgängerüberweg vorzusehen. Weitere Ideen wurden damals auch in einem Architekturwettbewerb für die ehemalige Hauptpost am Bahnhofsvorplatz erarbeitet.[8]
Umbau Mittelinsel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Arbeiten zum Umbau des Bahnhofsplatzes, der in dieser Zeit nur eingeschränkt nutzbar war, begannen im April 2017. Hierbei wurde neben einem Fußgängerüberweg, der von der Mittelhalle zum Handwerkerhof führt, auch neue und breitere Radwege angelegt sowie die Bahnsteige der Straßenbahn- und Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut. Des Weiteren wurden am Vorplatz kleinere Grünflächen angelegt und eine neue Pflasterung verlegt. Offiziell wurde der Bahnhofsplatz am 21. November 2017 wieder der Öffentlichkeit übergeben. Zudem erfolgte der Umbau einer ehemaligen VAG-Dienststelle auf der Mittelinsel zu einem Cafe.[9][10]
Ergo-Hochhaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im November 2020 wurde bekannt gegeben, dass das sogenannte Ergo-Hochhaus am westlichen Ende des Bahnhofsplatz abgerissen und an gleicher Stelle ab dem Jahr 2022 nach den Plänen des Architekturbüros Henning Larsen ein neuer Büroturm mit dreizehn Geschoßen errichtet werden soll. Er soll sich stilistisch am Kopfbau des 2020 im Rohbau fertig gestellten Tafelhof Palais orientieren und im Zusammenspiel mit diesem das Bahnhofsgebäude rahmen.[11]
Gebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oberirdisch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der Mittelinsel des Bahnhofsplatzes befinden sich Haltestellenanlagen für die Straßenbahnlinien 5, 7 und 8 sowie die Stadtbuslinien 43 und 44. Am Zentralen Omnibusbahnhof, rund 200 m östlich des Bahnhofsplatzes, haben die OVF-Buslinie 340 sowie diverse Fernbuslinien ins europäische Ausland ihren Ausgangspunkt. Am Wochenende und vor Feiertagen verkehren auch nachts die Nachtbuslinien N1 bis N15.
Linie | Strecke | Taktfrequenz |
---|---|---|
Tiergarten – Siedlerstraße – Balthasar-Neumann-Straße – Mögeldorf – Lechnerstraße – Business Tower – Marthastraße – Norikerstraße – Dürrenhof – Marientunnel – Hauptbahnhof – Celtisplatz – Aufseßplatz – Christuskirche – Humboldtstraße – Schuckertstraße – Siemensstraße – Lothringer Straße – Frankenstraße – Trafowerk – Am Rangierbahnhof – Finkenbrunn – Südfriedhof – Saarbrückener Straße – Worzeldorfer Straße Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023 |
10 min (werktags) 20 min (sonn-/feiertags) | |
Hauptbahnhof – Marientunnel – Scheurlstraße – Schweiggerstraße – Wodanstraße – Tristanstraße Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023 |
20 min (werktags) 30 min (sonn-/feiertags) | |
Doku-Zentrum – Luitpoldhain – Meistersingerhalle – Platz der Opfer des Faschismus – Holzgartenstraße – Wodanstraße – Schweiggerstraße – Scheurlstraße – Marientunnel – Hauptbahnhof – Marientor – Wöhrder Wiese – Rathenauplatz – Stresemannplatz – Deichslerstraße – Tauroggenstraße – Tafelhalle – Ostbahnhof – Thumenberger Weg – Platnersberg – Erlenstegen Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023 |
10 min (werktags) 20 min (sonn-/feiertags) |
Linie | Strecke | Taktfrequenz |
---|---|---|
Hauptbahnhof – Widhalmstraße – Köhnstraße – Untere Baustraße – Stephanstraße – Cramergasse – Burgerstraße – Bestelmayerstraße – Gleißhammer – Komotauer Straße – Marienbader Straße – Zerzabelshof Mitte – Bingstraße – Fallrohrstraße – Eckenstraße – Passauer Straße – Gleißhammerstraße – Ostring – Business Tower – Heinemannbrücke | 10 min | |
Hauptbahnhof – Widhalmstraße – Köhnstraße – Untere Baustraße – Stephanstraße – Cramergasse – Burgerstraße – Bestelmayerstraße – Gleißhammer – Komotauer Straße – Marienbader Straße – Zerzabelshof Mitte – Ayrerstraße – Valznerweiher – Sportanlage FCN – Hans-Kalb-Straße – August-Meier-Heim – Wohnanlage Regensburger Straße – Zerzabelshof Ost | 10 min |
Unterirdisch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter dem Bahnhofsplatz treffen sich die U-Bahn-Linien U1, U2 und U3. In der -1 Ebene befindet sich das Verteilergeschoß und die Königstorpassage. Die Bahnsteige der U2 Richtung Flughafen bzw. Röthenbach und der U3 Richtung Nordwestring bzw. Großreuth bei Schweinau liegen in der −2-Ebene, die Bahnsteige der U1 Richtung Langwasser bzw. Innenstadt/Fürth befinden sich in der −3-Ebene.
Hauptbahnhof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Bahnhof selbst besteht Umsteigemöglichkeit zum Fern- und Nahverkehr der Deutschen Bahn, sowie zu den S- und R-Bahn-Linien des Verkehrsverbund Großraum Nürnberg.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wiltrud Fischer-Pache: Bahnhosplatz. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 96 (Gesamtausgabe online).
- ↑ Kaufkraftäquivalente historischer Beträge in deutschen Währungen auf bundesbank.de, abgerufen am 11. Mai 2022
- ↑ Markus Vogt: Prinzregent-Luitpold-Denkmal. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 843 (Gesamtausgabe online).
- ↑ Prinzregent-Luitpold-Denkmal Nürnberg auf bayern-online.de, vom 12. Dezember 2019, abgerufen am 11. Mai 2022
- ↑ Hartmut Voigt: Rundbau erwacht nach 18 Jahren aus Dornröschenschlaf. In: Nürnberger Nachrichten. 19. Januar 2013, S. 9 (nordbayern.de).
- ↑ http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/der-turm-soll-bleiben-protest-gegen-abriss-des-postbaus-1.4110445
- ↑ https://www.openpetition.de/petition/online/rettet-die-hauptpost-fur-den-erhalt-eines-nurnberger-wahrzeichens
- ↑ Neue Ideen für Nürnbergs öden Bahnhofsvorplatz. In: nordbayern.de. 19. Januar 2015, abgerufen am 26. Januar 2017.
- ↑ So wird der Nürnberger Bahnhofsplatz umgebaut auf sueddeutsche.de, vom 21. April 2017, abgerufen am 15. März 2019
- ↑ So wird der Nürnberger Bahnhofsplatz umgebaut auf sueddeutsche.de, vom 21. April 2017, abgerufen am 15. März 2019
- ↑ Neues Hochhaus: Ergo-Gebäude neben Hauptbahnhof wird ersetzt. Abgerufen am 8. Januar 2021.