Benutzer:Herr Andrax/UR0006

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Die Kolonialabteilung des Auswertigen Amtes (AA) im Nationalsozialismus entwickelte Deportationspläne für die Juden. Danach sollten 4 Millionen zur "Endlösung der Judenfrage" auf der ostafrikanischen Insel Madagaskar deportiert werden. [1] An diesen Pläne arbeiteten nach der "Niederlage Frankreichs im Juni und der fehlgeschlagenen Eroberung Großbritanniens im September 1940 … zahlreiche Stellen vom Auswärtigen Amt bis zur SS". [2]. Madagaskar sollte "in ein riesiges Ghetto verwandelt werden. Umsiedlungen von Juden in Osteuropa wurden gestoppt, nachdem das AA Mitte August vom Reichssicherheitshauptamt die Weisung erhalten hatte"[3].. Nach dieser Weisung sollte zur "Vermeidung dauernder Berührung anderer Völker mit Juden eine Überseelösung insularen Charakters" [4] gefunden werden. Die Pläne gingen von der Vorraussetzung aus, dass die Insel nicht in der Lage war, die Millionen Menschen innerhalb kurzer Zeit zu ernähren: "Die Ermordung der meisten Deportieren war somit impliziter Teil des Plans"[5]. Der Plan scheiterte an der Einsicht, dass die deutsche Marien der britischen Flotte unterlegen ist. [6]


Der Leiter des "Referats Judenfragen" Franz Rademacher schrieb zu dem Scheitern des Plans an einen Kollegen:

"Im August 1940 übergab ich Ihnen für Ihre Akten den von meinem Referat entworfenen Plan zur Endlösung der Judenfrage, wozu die Insel Madagaskar von Frankreich im Friedensvertrag gefordert, die praktische Durchführung der Aufgabe aber dem Reichssicherheitshauptamt übertragen werden sollte. (...) Der Krieg gegen die Sowjetunion hat inzwischen die Möglichkeit gegeben, andere Territorien für die Endlösung zur Verfügung zu stellen. Demgemäß hat der Führer entschieden, dass die Juden nicht nach Madagaskar, sondern nach Osten abgeschoben werden sollen. Madagaskar braucht mithin nicht für die Endlösung vorgesehen zu werden. Heil Hilter!" [7]

Einzelnachweise

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  1. Rheinisches JournalistInnenbüro / Recherche International e.V. (Hg.) (2005): „Unsere Opfer zählen nicht“. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Assoziation A, Berlin/ Hamburg ISBN 3-935936-26-5
  2. Zitiert nach: „Unsere Opfer zählen nicht“, 2005. Seite 38
  3. Zitiert nach: „Unsere Opfer zählen nicht“, 2005. Seite 38
  4. www.dhm.de Zitiert nach: „Unsere Opfer zählen nicht“, 2005. Seite 38
  5. Zitiert nach: „Unsere Opfer zählen nicht“, 2005. Seite 38
  6. „Unsere Opfer zählen nicht“, 2005. Seite 38
  7. Horst Gründer (Hg.): "… da und dort ein junges Deutschland gründen". Rassismus, Kolonien und kolonialder Gedanke vom 16. bis 20. Jahrundert. München 1999. Seite 355 Zitiert nach. „Unsere Opfer zählen nicht“, 2005. Seite 38

Bibliographische Angaben zur Quelle (vgl. Einzelnachweise)

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  • Rheinisches JournalistInnenbüro / Recherche International e.V. (Hg.) (2005): „Unsere Opfer zählen nicht“. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Assoziation A, Berlin/ Hamburg ISBN 3-935936-26-5
  • Horst Gründer (Hg.): "… da und dort ein junges Deutschland gründen". Rassismus, Kolonien und kolonialder Gedanke vom 16. bis 20. Jahrundert. München 1999.



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