Benutzer:In Echt jetzt/Elisabeth Bachofen von Echt
Elisabeth Bachofen-Echt (geb. Lederer), ( * 20.1.1894; † 19.10.1944 Wien), Bildhauerin und Kunstsammlerin. Tochter von August Lederer und Serena (Sidonie) Lederer (geb. Pulitzer), beide bekannt als bedeutende Kunstmäzene. Im Jahr 1913 fertigte Egon Schiele ein Portrait von ihr an. 1921 Ehefrau von Wolfgang Bachofen von Echt (1895-1977), Mitbesitzer der Nußdorfer Bierbrauerei A.G.; Mutter von August Anton Bachofen von Echt (1934-1938); nach dem Tod ihres gemeinsamen Sohnes ließ sich der seit 1933 zum Nationalsozialismus bekennende Ehemann im Juli 1938 von seiner jüdischen Frau scheiden. Die Elisabeth Bachofen-Echt inzwischen gehörden Brauerei- und Hausanteile musste sie zwangsweise an ihren Geschiedenen überschreiben. Gustav Klimt malte ein berühmtes Porträt der Baroness Elisabeth Bachofen-Echt (1914), Öl auf Leinwand. Der Kontakt mit Klimt und den Lederers und Pulitzers war überaus freundschaftlich und so familiär, dass Elisabeth Bachofen-Echt während der NS-Zeit ihre außereheliche Herkunft von Gustav Klimt behaupten konnte und 1940 einen entsprechenden „Abstammungsbescheid“ erhielt, nach welchem sie fortan als „Halbjüdin“ gelten konnte, während ihre beiden Brüder Erich und Fritz als „Volljuden“ angesehen wurden und zunächst nach Ungarn, später in die Schweiz fliehen mussten. Der Familienbesitz der Lederers. u.a. der Konzern Jungbunzlauer A.G wurde 1938 durch das NS-Regime enteignet bzw. konfisziert, seine letzten Leiter, Hans Lederer und sein in Böhmisch–Leipa geborener Vater Julius, bereits 85 Jahre alt, wurden in ein Konzentrationslager gebracht, was sie nicht überlebten. Da ihre Mutter ungarische Staatsbürgerin war, floh diese nach Budapest, wohin ihr Elisabeth 1940 folgte, nachdem sie gezwungen worden war, ihren Schmuck über das Wiener Dorotheum unter Wert zu veräußern. Aus einem Brief Elisabeths an ihren emigrierten Bruder Erich ist bekannt, dass die beiden Frauen ihren Lebensunterhalt durch den Verkauf von weiteren Habseligkeiten bestreiten mussten. Serena Lederer starb nach längerer Krankheit am 27. März 1943 in Budapest, die Tochter Elisabeth am 19. Oktober 1944 in Wien. Ihre Adresse in Österreich lautete: Wien III., Jacquingasse 43, bis 1938 im eigenen Wohnhaus.
Die Lederers – Erfolg und Mäzene: Gustav Klimt und Egon Schiele von I. Buchner
Quellen:
Buchner, I.: Die Lederers – Erfolg und Mäzene: Gustav Klimt und Egon Schiele
Lillie, Sophie, „Was einmal war – Handbuch der enteigneten Kunstsammlungen Wiens“, Wien 2003, S. 145.