Benutzer:JEW/Helme von Veksø
Die aus der jüngeren Bronzezeit stammenden Helme von Veksø oder Viksø (dänisch Veksøhjelmene) wurden 1942 bei der Torfgewinnung im Brøns Mose, westlich von Veksø auf der dänischen Insel Seeland etwa 0,7 m unter der Oberfläche gefunden.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es handelt sich um dekorierte Bronzehelme. Eine archäologische Untersuchung erbrachte am Entdeckungsort weitere Helmteile. Zusätzlich wurden über den Helmen Scherben zerbrochener Töpfe gefunden, die eventuell aber keine verbundene Ablegung darstellen.
Jeder Helm besteht aus zwei Hohlgusshörnern[1] und zwei Hälften aus gehämmerter Bronze, die mit Bronzenieten verbunden sind. Hauptmaterial war Bronze mit einem hohen Zinnanteil (16,8%) und geringen Mengen an Antimon, Arsen, Blei und Nickel (alle 0,1 bis 1%) sowie Spuren von Silber (~0,05%). Sie sind mit Augen, Augenbrauen und Bossen, verziert. Im Oberteil befindet sich ein Kamm, der wahrscheinlich Federn oder Haaren enthielt. Zwischen den Augen, am Ende des Kammes, sitzt ein kleiner Haken, der einem Vogelschnabel ähnelt.
Herkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um 800 v. Chr. wurden zwei gehörnte Helme im Moor geopfert. Es wird vermutet, dass das Brøns Mose während der Bronzezeit eine Erweiterung des heutigen Vigsø (See) war. Nach der Radiokarbondatierung wurden die mit den Helmen verbundenen Holzteile früher platziert als die Helme.
Es ist unbekannt wann und wo die Helme hergestellt wurden, aber Verzierung und Hämmertechnik erinnern an die mitteleuropäische Urnenfelderkultur. Es wurden jedoch nirgendwo ähnliche Helme gefunden. Hörnerhelme sind jedoch auf Felsritzungen aus der Bronzezeit Westschwedens abgebildet. Sie werden dort unter anderem von Männern getragen, die Sonnensymbole, große Prozessionsäxte hochhalten oder Luren blasen.
Die Hörnerhelme der nordischen Bronzezeit (1800 bis 500 v. Chr.) haben nichts mit denen der Wikingerzeit (800 bis 1050 n. Chr.) zu tun. Die Länge und Form der Hörner und die Schwäche des Metalls weisen darauf hin, dass sie nicht für den Kampf hergestellt wurden. Stattdessen wurden sie wahrscheinlich bei religiösen Zeremonien verwendet und sodann als Opfer abgelegt. So lag ein Helm auf ein Eschenholztablett.
Die Helme sind Teil der Dauerausstellungen im Nationalmuseum in Kopenhagen.
Die ehemalige Gemeinde Stenløse hatte die Helme im Stadtwappen.
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Brøns Mose - Moor von Veksø
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1992 errichtetes Denkmal für die Entdeckung der Helme im Brøns Mose
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Figur von Veksø
Der erste technische Bericht über die Helme wurde 1946 von Hans Norling-Christensen veröffentlicht. Aus der Gegend um die nördlich von Veksø verlaufende Værebro Å (Fluss) stammen zwei kleine Frauenfiguren aus etwa der gleichen Zeit.
Kontext
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Köpfe einer "Mankestolhalterung" [2] von Fogdarp in Schonen in Schweden sind nur 3 cm groß, aber die Form der Augen, der Haken an der Stirn und die beiden gebogenen Hörner führen zu den Veksø-Helmen. Der Fund von Fogdarp enthielt einen weiteren Halter. Dieser war sehr beschädigt, aber wahrscheinlich mit zwei weiblichen Köpfen geschmückt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Norling-Christensen: Bronzealderhjaelmene fra Viksø Gyldendal, 1946
- Flemming Kaul: En kultøkse fra Nordsjælland. Kultøkser og hornede hjelme i yngre bronzealder. Danefæ. Skatte fra den danske muld, 2010, S. 80-84
- Nils Erik Andersen: Hjelmene fra Viksø, i: Stenløse Historiske Forening nr. 39, 2002, 9-10
- Line Dokkedal: 50 året for fundet af Veksøhjelmene, udarbejdet af Museet Færgegaarden for Stenløse Kommune, 1992
- Ingrid Falktoft Anderson: Vejviser til Danmarks oldtid. 1994, ISBN 87-89531-10-8, S. 268
- Karsten Kjer Michaelsen: Politikkens bog om Danmarks oldtid. Kopenhagen 2002 ISBN 87-567-6458-8 S. 180–181, 247
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Abgesehen von der Gewichtsreduzierung, ist der Hohlguss eine Notwendigkeit, da sich das Material nach dem Guss, je nach Materialstärke, verschieden stark zusammenzieht. Beim Hohlguss sind die Unterschiede in der Materialstärke nur minimal, wodurch Risse vermieden werden
- ↑ Mankestol ist ein gebogener Zügelhalter für Pferde. Aus der Wikingerzeit sind Holzexemplare mit verzierten Beschlägen aus vergoldeter Bronze bekannt, zum Beispiel vom Søllestedfundet auf Fünen und vom Schatzfund von Mammen in Dänemark.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten][[Kategorie:Individueller Helm]] [[Kategorie:Archäologischer Fund (Bronzezeit)]] [[Kategorie:Archäologischer Fund (Dänemark)]] [[Kategorie:Dänisches Nationalmuseum]]