Benutzer:JFH-52/Artikelentwurf
Neustadt (Holst) | |
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Bahnhof Neustadt (Holst)
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Daten | |
Betriebsstellenart | Haltestelle |
Lage im Netz | Endhaltestelle |
Bauform | Kopfbahnhof |
Bahnsteiggleise | 1 |
Abkürzung | ANT |
Preisklasse | 6 |
Eröffnung | 31. Mai 1866 |
Lage | |
Land | Schleswig-Holstein |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 54° 6′ 14″ N, 10° 48′ 30″ O |
Eisenbahnstrecken | |
Lübeck–Puttgarden (KBS 140[1]) | |
Bahnhöfe in Schleswig-Holstein |
Der Bahnhof Neustadt (Holst) ist Endhaltestelle des Personennahverkehrs in Neustadt in Holstein; er ist in die Bahnhofskategorie 6 (Stand: 30. Juni 2016) eingeordnet. Eine 1,3 km lange Stichstrecke zum Bahnhof Neustadt (Holst) Gbf verbindet ihn mit der Bahnstrecke Lübeck–Puttgarden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1866 bis 1880
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 31. Mai 1866 eröffnete die Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft den Kopfbahnhof als Endpunkt der Ostholsteinischen Eisenbahn von Neumünster nach Neustadt über Ascheberg, Plön und Eutin. Die rund 63 km lange Eisenbahnstrecke wurde als Hauptbahn klassifiziert.
Der Bahnhof liegt westlich des Hafens in rund 500 Meter Entfernung vom Stadtkern. Im Ursprungszustand wies der Gleisplan neun einfache Weichen auf. Nördlich der Bahnsteige war eine Drehscheibe angeordnet, an der vier Gleise zusammenliefen. Der nahegelegene Hafen wurde über ein 300 Meter langes Anschlussgleis mit dem Bahnhof verbunden.[2]
Das Empfangsgebäude mit klassizistischen Stilelementen wurde auf der Nordseite zweigeschossig ausgeführt. Es enthielt Diensträume, auch für Post und Zoll, zwei Warteräume der I./II. und der III. Klasse sowie ein Damenzimmer. Zu den Gleisen hin schloss sich eine massive Halle an, die zwei Bahnsteiggleise sowie ein Nebengleis überspannte.[3] Außerdem wurden ein zweigleisiger Lokomotivschuppen mit Wasserkran und Kohlebansen, ein Güterschuppen, ein Abortgebäude und eine Viehladerampe errichtet. Die Bahnsteighalle wurde jedoch schon im Jahr 1887 wieder zurückgebaut; die Seitenwand in Verlängerung der bahnsteigseitigen Front des Empfangsgebäudes bieb erhalten.
Im Jahr 1873 wurde von der Eutin-Lübecker Eisenbahngesellschaft (ELE) die Strecke zwischen Lübeck und Eutin eröffnet. Die Eisenbahnverbindung zwischen Eutin und Neustadt verlor in der Folge jedoch an Bedeutung, so dass diese Strecke 1879 zur Sekundärbahn herabgestuft wurde.[4]
In der Liste der Kulturdenkmale in Neustadt in Holstein (Stand: 6. Januar 2020) sind unter der Objekt-Nr. 39594 das Empfangsgebäude mit Bahnsteigüberdachung, der Güterschuppen und das Stellwerksgebäude Ns (erbaut in den 1920er Jahren am Holmer Weg) als Sachgesamtheit aufgeführt.[5]
1880 bis 1945
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]15 Jahre nach der Inbetriebnahme der ersten Eisenbahnstrecke nach Neustadt wurde von der dafür gegründeten Kreis Oldenburger Eisenbahn-Gesellschaft (KOE) die Strecke zwischen Neustadt und Oldenburg in Holstein gebaut und am 30. September 1881 eröffnet. Diese Nebenbahn wurde über einen Bogen von Südwesten her so an den bestehenden Bahnhof angebunden, dass dieser weiterhin Kopfbahnhof blieb. Für durchgehende Züge zwischen Neumünster und Oldenburg war deshalb in Neustadt ein Lokwechsel erforderlich. Für diese weitere Strecke wurden die Gleisanlagen des Bahnhofs geringfügig erweitert; der vorhandene Lokschuppen wurde zur Aufnahme einer KOE-Lokomotive verlängert.[6] Die Strecke nach Oldenburg wurde in mehreren Schritten weiter nach Norden verlängert. Am 17. Januar 1898 wurde der Abschnitt von Oldenburg hinaus nach Heiligenhafen in Betrieb genommen; ab Oktober 1903 war der Fähranleger Großenbroder Fähre am Fehmarnsund auf der Schiene erreichbar.
Im Jahr 1906 gründete sich ein Komitee, das den Bau einer Eisenbahnstrecke zwischen Bad Schwartau und Neustadt zum Ziel hatte. Diese weitere Strecke sollte den Umweg über Eutin vermeiden und die Entfernung nach Lübeck um etwa 18 Kilometer verkürzen. Ein entsprechender Staatsvertrag zwischen Preußen und Oldenburg kam 1913 zustande. Der Erste Weltkrieg verhinderte einen schnellen Baubeginn. Die Bauarbeiten begannen 1919 auf Oldenburger Gebiet; sie wurden jedoch schon 1921 wegen der prekären Finanzlage wieder eingestellt. Die Deutsche Reichsbahn stellte die Strecke in mehreren Etappen fertig. Der letzte Abschnitt bis Neustadt wurde schließlich am 31. Mai 1928 in Betrieb genommen.[7] Neustadt war damit per Bahn aus drei Richtungen erreichbar; in der Reihenfolge der Betriebseröffnung waren dies Westen, Norden und Süden.
Es war ursprünglich geplant gewesen, im Zusammenhang mit der Strecke nach Bad Schwartau auch einen neuen Durchgangsbahnhof zu errichten, der es erlaubt hätte, in den Relationen von Lübeck oder Eutin nach Oldenburg den Kopfbahnhof Neustadt zu umfahren. Verwirklicht wurde jedoch nur ein dem alten Kopfbahnhof vorgelagerter Güterbahnhof mit vier Gleisen, zwei Stellwerken (Fahrdienstleiterstellwerk Nn, Wärterstellwerk Ns), einem vierständigen Ringlokschuppen, einer Drehscheibe mit 20 Meter Durchmesser, Wasserturm und Bekohlungsanlage. Die Drehscheibe und der Lokschuppen im Kopfbahnhof wurden aufgegeben und zurückgebaut. Zeitgleich wurde die Gleisführung südlich des Kopfbahnhofes geändert. Der neue Güterbahnhof wurde westlich der vorhandenen Trasse angelegt. Die alte, östlich gelegene Gleisführung wurde aufgegeben und eine neue Verbindung zwischen dem neuen Güter- und dem Kopfbahnhof hergestellt. Der an den Kopfbahnhof anschließende Streckenteil der alten Trasse wurde in zwei Abstellgleise mit jeweils 300 m Nutzlänge sowie ein Lokwartegleis umgewandelt.[8]
1945 bis 1960
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Ostsee-Fährverbindung zwischen Deutschland und Dänemark in der Relation Warnemünde–Gedser eingestellt. Die Suche nach einer Ersatzverbindung führte zu einer Während des Zweiten Weltkriegs wurden nach der Besetzung Dänemarks im Jahr 1940 Bauarbeiten für eine „Vogelfluglinie“ (Fehmarnsund-Brücke und Fährverbindung zwischen der Insel Fehmarn und Dänemark) begonnen, jedoch 1943 kriegsbedingt wieder eingestellt.[9]
Bauliche Veränderungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bedienung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Linienbezeichnung | Linienverlauf | Takt |
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RB 85 | Lübeck – Bad Schwartau – Timmendorfer Strand – Scharbeutz – Haffkrug – Sierksdorf – Neustadt (Holst) | stündlich |
Am Bahnhof bestehen mehrere Linienbusverbindungen, unter anderem nach Eutin und Oldenburg in Holstein sowie zu den Ostseebädern Grömitz, Kellenhusen und Dahme.
Zukunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die im Zuge des Ausbaus der Hinterlandanbindung zur festen Fehmarnbeltquerung geplante neue, elektrifizierte und durchgehend zweigleisige Bahnstrecke soll im Raum Neustadt in Holstein in Bündelungslage mit der Bundesautobahn 1 westlich des Naturschutzgebietes Neustädter Binnenwasser verlaufen. Nördlich von Haffkrug wird die vorhandene eingleisige Strecke nach Neustadt mit der geplanten neuen Bahnstrecke an einer Abzweigstelle verbunden und elektrifiziert. Der vorhandene Streckenabschnitt nördlich von Neustadt (Holst) Gbf bis zur Gemeinde Altenkrempe, wo die neutrassierte Hinterlandanbindung wieder auf die vorhandene Bahnstrecke Lübeck–Puttgarden trifft, soll stillgelegt und zurückgebaut werden.[10]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- DB Station & Service: Neustadt (Holst). Ausstattungsmerkmale
- Sammlungen von Plänen/Fotos vom Bahnhof Neustadt (Holst) und seiner Umgebung:
- www.kuestenbahn.de: Gleispläne Neustadt 1928 und Neustadt 1940
- Sören Heise: ICE-Treff
- Christoph Carl Arndt: Teil 1 und Teil 2 Drehscheibe online
- Thomas Schwarz: Erinnerungen an Neustadt in Holstein – Der Bahnhof
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Garrelt Riepelmeyer: Immer wieder Neu(stadt). In: Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (Hrsg.): Eisenbahn-Geschichte. Nr. 98, 99. DGEG-Medien GmbH, Hövelhof 2020 (16 S., Artikel in zwei aufeinander folgenden Zeitschriftenausgaben).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Abfrage der Kursbuchstrecke 140 bei der Deutschen Bahn.
- ↑ Garrelt Riepelmeyer: Immer wieder Neu(stadt). In: Eisenbahn-Geschichte. Nr. 98, 2020, S. 70–71.
- ↑ Historisches Bild des Bahnhofs. In: Internetseite. Thomas Schwarz, abgerufen am 12. April 2020.
- ↑ Garrelt Riepelmeyer: Immer wieder Neu(stadt). In: Eisenbahn-Geschichte. Nr. 98, 2020, S. 71.
- ↑ Liste der Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein – Kreis Ostholstein (PDF)
- ↑ Garrelt Riepelmeyer: Immer wieder Neu(stadt). In: Eisenbahn-Geschichte. Nr. 98, 2020, S. 71–72.
- ↑ Garrelt Riepelmeyer: Immer wieder Neu(stadt). In: Eisenbahn-Geschichte. Nr. 98, 2020, S. 73.
- ↑ Garrelt Riepelmeyer: Immer wieder Neu(stadt). In: Eisenbahn-Geschichte. Nr. 98, 2020, S. 73–74.
- ↑ Zeno Pillmann, Norman Kampmann: Interimslösung. Der Zugverkehr bis/ab Großenbrode Kai und die Fährverbindung nach Gedser. In: Sven Gorgos, Rainer Humbach, Norman Kampmann, Zeno Pillmann, Gerd Wolff (Hrsg.): Vogelfluglinie – Über den Fehmarnsund nach Skandinavien (= EK Special. Nr. 149). EK-Verlag, 2023, ISSN 0170-5288, S. 38–59.
- ↑ Schienenanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung. Sierksdorf–Altenkrempe. Streckenabschnitt 2. In: Internetauftritt. DB Netze, abgerufen am 31. Dezember 2023.
Neustadt (Holst) Kategorie:Verkehr (Kreis Ostholstein) Kategorie:Erbaut in den 1860er Jahren Kategorie:Verkehrsbauwerk im Kreis Ostholstein Kategorie:Kulturdenkmal in Neustadt in Holstein