Benutzer:JFKCom/Projekt Wiederentdeckung der deutschen Sprache

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Das Projekt Wiederentdeckung der deutschen Sprache ist ein bislang nur angedachtes Projekt zur Verbesserung der Sprachqualität des Fließtextes in den Artikeln der deutschsprachigen Wikipedia.

Der Wunsch zur Etablierung dieses Projektes wurde von JFKCom im Rahmen des Stammtischtreffens Wikipedia:Coburg vom 7. Mai 2016 erstmals angedeutet. In den Folgetreffen des Coburger Stammtisches am 26. November 2016 und am 4. Februar 2017 wurden die Projektpläne von Bücherfresser, JFKCom, presse03, Störfix etwas konkretisiert.

Das Projekt will folgende Vorstellungen umsetzen:

  1. Erhöhung der Sprachqualität in den Artikeltexten der deutschsprachigen Wikipedia.
  2. Nutzung des Reichtums an Sprachnuancen, den die deutsche Sprache zur Verfügung stellt.
  3. Verbesserung des Leseflusses in den Artikeltexten.
  4. Nachübersetzung von in den deutschsprachigen Fließtext eingestreuten fremdsprachigen Texthappen.

Abgrenzung der Ziele

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Das Projekt will sich bewusst nicht auf das Feld weitergehender sprachpuristischer Positionen begeben, die aufgrund ihrer Radikalität heftig umstritten sind:

  • Das Projekt will nicht Fremdwörter generell als schädlich brandmarken.
  • Das Projekt will nicht eine Schutzmauer vor fremdsprachigen Einflüssen um die deutsche Sprache ziehen.

Zur Reichhaltigkeit der deutschen Sprache zählt auch ein beträchtlicher Schatz an sinnvollen, nützlichen und etablierten Fremdwörtern. Fremdwörter, die sich gut in den deutschen Lesefluss einfügen, sind besonders nützlich. Beispiel:

  • Gitarre ist ein sehr nützliches und etabliertes Fremdwort und wird schon kaum mehr als Fremdwort wahrgenommen. Ein Ersatz durch Zupfgeige wäre ein völlig sinnloses Unterfangen.

Konkretisierung

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Ziel: Erhöhung der Sprachqualität in den Artikeltexten der deutschsprachigen Wikipedia

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Fremdsprachige Texteinschübe in einem deutschsprachigen Text sind kein Problem, solange die Sprachentrennung leserfreundlich gestaltet wird. Sogenanntes „Sprachpanschen“ (Beispiel: „Das File wurde downgeloadet“) ist qualitativ minderwertiger Sprachstil – meist wird darüber hinaus auch der Lesefluss verschlechtert, siehe übernächstes Ziel.

Unterziel: Durchsetzung der typografischen Regeln der deutschen Sprache

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Die Wikipedia hat aufgrund ihrer immens hohen Nutzungsrate eine nicht zu vernachlässigende pädagogische Funktion: Durch Lesen der Artikeleinträge wird bei den Nutzern, gerade auch bei Schülern, die Sicherheit im richtigen Gebrauch der Sprachregeln je nach Qualität unserer Artikel erhöht oder gesenkt. Daraus erwächst die Motivation, sich auch um folgende vermeintlich „kleinkarierte“ Aspekte zu kümmern:

Die Regel, dass in einer Angabe wie „55 %“ zwischen Zahl und Prozentzeichen im Deutschen ein Leerzeichen zu stehen hat, wird vor allem durch die Weigerung von Microsoft, diese Sprachlokalisation für das Deutsche in ihrem Tabellenkalkulationsprogramm vorzunehmen, häufig aus Unkenntnis oder Unsicherheit missachtet.

Auch die Setzung des typografisch korrekten Gedankenstrichs und Bis-Strichs wollen wir aufgrund der Vorbildfunktion befördern.

Weitere Punkte können sein:

  • Durchkopplung, Deppenleerzeichen
  • Deppenapostroph
  • Zahlenformatierung (im Englischen Dezimalpunkt, im Deutschen Dezimalkomma)
  • Formatierung von Währungs- und Einheitsangaben.

Ziel: Nutzung des Reichtums an Sprachnuancen, den die deutsche Sprache zur Verfügung stellt

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Beispiele:

  • Das Schüttelinstrument in Eiform heißt im Englischen egg shaker; deutsche Begriffe sind Schüttel-Ei, Rassel-Ei oder Eierrassel.
  • In der Finanzmathematik gibt es das Konzept eines für eine infinetesimal kleine Zeitspanne geltenden Zinssatzes. Dies ist im Deutschen der Momentanzins, im Englischen die short rate. Finanzmodelle, die die gesamte Zinsstruktur (über alle möglichen Zeitspannen) aus der Haupt-Erklärungsvariablen des Momentanzinses ableiten, werden im Englischen als short rate model bezeichnet. Die analoge Wortbildung als Determinativkompositum im Deutschen ergibt Momentanzinsmodell. Diese kreative Kraft der deutschen Sprache ist wohl vielen Muttersprachlern nicht mehr bewusst, vielmehr wird nach einer Art „Quellen-Erlaubnis“ für den Gebrauch dieses deutschen Begriffs gesucht.

Ziel: Verbesserung des Leseflusses in den Artikeltexten

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Zur Verbesserung des Leseflusses kann man sich bezüglich Abkürzungen am Vorgehen renommierter Zeitschriften und Buchverlage orientieren. So ist in einem Fließtext bei „Die Verschuldung ist um 25 Mio. € auf 1,1 Mrd. € gestiegen“ der Lesefluss verlangsamt; für den Lesefluss optimiert ist die Variante „Die Verschuldung ist um 25 Millionen Euro auf 1,1 Milliarden Euro gestiegen“.

Ganz schwer ist in den letzten Jahrzehnten der Lesefluss durch das Ringen um eine vermeintlich geschlechtergerechtere Sprache unter die Räder gekommen. Der Satz „Bei Fragen wenden sich die Schülerinnen und Schüler an ihre(n) zuständige(n) Fachlehrer/in“ zwingt den Leser zu einer Unterscheidung der Schüler und Lehrer nach ihrem – biologischen (?) – Geschlecht und behindert so die schnelle Erfassung der eigentlichen Sprachbotschaft: „Bei Fragen wenden sich die Schüler an ihren Fachlehrer“. Durch Nutzung des generischen Maskulinums anstelle von Sprachkonstrukten wie „Binnen-I“ oder „/innen“ wird der Lesefluss entscheidend verbessert.

Zu dieser Thematik ein Teilzitat aus einem Beitrag einer IP auf Diskussion:Generisches Maskulinum:

Generisch ist ein Synonym für allgemein gültig. In dem hier beschriebenen Zusammenhang ein Wort, das keinen Rückschluss auf das Geschlecht des bezeichneten Lebewesens zu lässt. Ändert man ein Wort durch eine Erweiterung, dann spezialisiert man das Wort, man begrenzet seine Bedeutung, schränkt sie ein. Zum Beispiel das Wort "das Auto". In dieser Form kann sowohl ein Auto gemeint sein, als auch die Gesamtheit aller Autos. Allenfalls aus dem Kontext kann sich ergeben, welcher Fall gemeint ist. "Das Auto hat die Mobilität der Menschen stark beeinflusst." oder "Das Auto ist kaputt." Erweitert man das Wort durch Anfügen einer Endung, wird der Sinn eingeschränkt. "Die Autos." Bei "Autos" ist klar, es handelt sich auf jeden Fall um mehrere Fahrzeuge. Es ist auf keinen Fall ein bestimmtes Fahrzeug gemeint. Die Bedeutung des Wortes "Auto" ändert sich durch das neue Wort "Autos" nicht. (Ikonizität von Sprache)
Wichtig bei der Betrachtung der Geschlechter von Wörtern ist im Deutschen ist ebenfalls, dass im Deutschen das Geschlecht von Wörtern, der Genus, unabhängig vom Geschlecht des Subjekts/Objekts ist, das das Wort beschreibt, dem Sexus (oder Gender). Der Gegenstand Gabel ist nicht weiblich, sondern sächlich, der Löffel ebenfalls, obwohl das Wort "männlich" ist. Auch "die Liebe" hat für sich keinen Sexus, aber auch wenn man das Wort auf eine Person überträgt, ändert sich der Genus des Wortes nicht. "Peter ist die Liebe meines Lebens." Die Liebe bleibt feminin, obwohl sie sich nun auf eine maskuline Person bezieht. Das liegt daran, wie Worte im Deutschen erschaffen werden. "Feminine" Worte sind abstrakte Ableitungen aus Worten. Sie werden durch Erweitern des Grundwortes erzeugt. Aus "frei" wird "die Freiheit". Alle Worte, die durch die Erweiterung mit "heit" gebildet werden, sind feminin. (Worte, die Neutren sind, haben (bei ihrer Entstehung) immer etwas mit (dem Ergebnis) einer Handlung zu tun, bzw. sind Grammatisch. Das Lieben, das Lesen, das Gebäck). Ist ein Wort weder "Neutrum", noch "Femininum", kann es nur noch Default-Genus sein, wir nennen es "Maskulinum", wobei dies nichts mit biologischen (oder gefühlten) Geschlechtern zu tun hat.
Die Endung "-in" hatte zunächst eine ähnliche Bedeutung wie "-igkeit". Die Worte mit einer solchen Endung sind feminin, nicht weil man weibliche Personen beschreibt, sondern aufgrund dieser Regel und der Endung. Dies funktioniert auch in anderen indogermanischen Sprachen. Piratess, engineeress, lärarinna, förarinna, etc. Die Endung -in wurde jedoch nur im Deutschen irgendwann so exzessiv genutzt, wie dies heute der Fall ist.
Die speziellen Worte, die sich in der Regel ausschließlich auf Frauen beziehen, ändern jedoch die Bedeutung des Wortes in der Grundform nicht. Dieses Wort bleibt generisch, also allgemein gültig, auch wenn es sonst kein Wort gibt, das gezielt männliche Personen meint. Diese Verwendung hat auch keinen Einfluss auf Geschlechtergerechtigkeit. Die skandinavischen Länder liegen hier regelmäßig ganz vorne, obwohl (oder auch weil?) sie keine weiblichen Begriffe einführen, obwohl diese Sprachen das könnten. Andere Sprachen haben allerdings ein Problem, das es im Deutschen nicht gibt. Pronomen beziehen sich in diesen Sprachen immer auf den Sexus der gemeinten Person. Damit wird es schwierig, geschlechtsunabhängig zu formulieren. Im Deutschen beziehen sich Pronomen oder Artikel immer auf den Genus des Wortes, nie auf den Sexus. Das neu erfundene Wörtchen "hen" im Schwedischen soll hier weiter helfen. Es bedeutet in etwa so viel wie "man". [...] Im großen und ganzen kann ich nur festhalten, dass im Deutschen die grammatikalischen Bezeichnungen maskulin, feminin, neutral zur Bezeichnung grammatikalischer Geschlechter eher suboptimal und verwirrend sind. [...] --84.171.121.38 03:16, 15. Jan. 2016 (CET)

Ziel: Nachübersetzung von in den deutschsprachigen Fließtext eingestreuten fremdsprachigen Texthappen

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Am häufigsten kommen in den Artikeltexten der deutschsprachigen Wikpedia Sprachhappen aus dem Englischen an. Zur Erleichterung der Nacharbeit ist das Wikibook Fruchtbringendes Wörterbuch grundsätzlich nützlich. Im Rahmen des Projekts soll allerdings eine Erweiterung eines solchen Wörterbuchs um eine wissenschaftlichere Komponente versucht werden: Einführung von Belegen und Quellennachweisen, Verwendungsinformationen, historischen Anmerkungen sowie einem Kennzeichen zur Unterscheidung der Qualität der Übersetzungsvorschläge (veraltet, erfolgreich etabliert, rein spekulativ).

  • Liste deutscher Sprachvereine
  • www.nuernbergwiki.de/index.php/Rat_f%C3%BCr_deutsche_Rechtschreibung_e.V. (Link ist in de-WP gesperrt, siehe hier): Rat für deutsche Rechtschreibung e.V. im NürnbergWiki

Zum grammatikalischen Geschlecht:

  • Arthur Brühlmeier: Sprachfeminismus in der Sackgasse. In: Deutsche Sprachwelt. 36 (Sommer 2009), September 2010 (bruehlmeier.info – aktualisierte Fassung).
  • Geschlecht (Genus). In: weikopf.de. Rechtsanwälte Weikopf & Coll, abgerufen am 7. Juni 2017.