Der Eilenburger Pumpernickel ist ein pfefferkuchenähnlichesDauergebäck aus Eilenburg in Sachsen. Dabei handelt es um einen mit Honig, verschiedenen Gewürzen und Haselnüssen hergestellten Lebkuchenteig, der hart gebacken wird und anschließend mit einer speziellen Säge in etwa fingerdicke und zehn Zentimeter lange Streifen geschnitten wird.[1] Der Verkauf erfolgt einzeln sowie historisch auch in Steinguttöpfen. Nach Lagerung im Steinguttopf und unter Zugabe einer Scheibe Brot erhält das Gebäck seine zum Verzehr erforderliche Weiche.[2]
Am 16. Dezember 1908 meldete der Bäckermeister Oskar Medicke das Rezept für das Gebäck zum Patent an, welches 1911 erteilt wurde. Der Verkauf erfolgte fortan als Echt Medicke'sche Pumpernickel.[3] Die Pumpernickel wurden auf verschiedenen Märkten der Eilenburger Region sowie ab 1976 zu den Leipziger Markttagen[4] und zum Leipziger Weihnachtsmarkt vertrieben und erfreuten sich dort großer Beliebtheit. Pro Markttag wurden etwa 300 große und 200 kleine Steinguttöpfe der Pumpernickel verkauft.[1] Während der DDR-Zeit erfolgte der Vertrieb auch in Geschäften der Eilenburger Konsumgenossenschaft. Im Jahr 1987 wurden rund 750.000 Stück dieser Backware hergestellt.[1] In der jüngeren Vergangenheit, die vom Niedergang des lokalen Bäckerhandwerks geprägt war, ging die Bekanntheit der Eilenburger Pumpernickel zurück. Heute stellen noch Bäckerein in Tiefensee[5] und Kospa dieses Gebäck her.
↑Geschichte der Stadt Eilenburg chronologisch in Auszügen, entnommen, überarbeitet und zusammengestellt aus Chroniken, Sachbüchern und Abhandlungen von Siegfried Buchhold (Digitalisat)
↑o. V.: Rarität war gestern, Frische ist heute – Noch immer charmanter Magnet der Innenstadt: Die Leipziger Markttage – in diesem Jahr feiern sie ihre 40. Auflage. In: Leipziger Amtsblatt, 26. Jahrgang, Ausgabe 16, 17. September 2016, Seite 1