Benutzer:Karsten11/Bankengeschichte
Bankengeschichte ist ein Teilgebiet der Wirtschaftsgeschichte und beschreibt die Geschichte des Bankwesens sowie der Banken.
Bankengeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vom Mittelalter in die Neuzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von der Gründerzeit bis zum Weltkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gründerzeit veränderte sich das Bankwesen in Deutschland deutlich. War bisher der Privatbankier im Finanzwesen vorherrschend gewesen, wurden nun in großer Zahl Banken in Form von Aktiengesellschaften gegründet. Die bekanntesten Gründungen dieser Zeit in Deutschland waren die Diskonto-Gesellschaft (1851), Deutsche Bank (1870), Commerzbank (1870) und Dresdner Bank (1872).
Wesentlichen Anteil hatte die Aktienrechtsnovelle vom 11. Juni 1870 sowie der durch die Reparationenen nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 ausgelösten Wirtschaftsaufschwung in Deutschland.
Die dadurch überhitzte Konjunktur kühlte sich in der anschließenden Gründerkrise ab 1973 schnell wieder ab. Mit der Berliner Vereinsbank, die im Herbst 1973 zusammenbrach forderte die Krise ihr erstes großes Opfer. Von den 107 Aktienbanken, die 1870 bis 1874 in Deutschland gegründet wurden, scheiterten 2/2 in den ersten 5 Jahren[1]. Die verbleibenden, an der Spitze die (damals) vier Großbanken, setzten sich jedoch am Markt durch und gehörten bald zu den größten Banken der Welt.
Die größten Banken der Welt 1913:
Nr. | Bank | Land | Aktiva |
---|---|---|---|
1 | Crédit Lyonnais | Frankreich | 113 Mio. £ |
2 | Deutsche Bank | Deutschland | 112 Mio. £ |
3 | Midland Bank | Vereinigtes Königreich | 109 Mio. £ |
4 | Lloyds Bank | Vereinigtes Königreich | 107 Mio. £ |
5 | Westminster Bank | Vereinigtes Königreich | 104 Mio. £ |
6 | Société Générale | Frankreich | 95 Mio. £ |
7 | Comptoir National d'Escompte de Paris | Frankreich | 75 Mio. £ |
8 | National Provincial Bank | Vereinigtes Königreich | 74 Mio. £ |
9 | Dresdner Bank | Deutschland | 72 Mio. £ |
10 | Société Générale de Belgique | Belgien | 72 Mio. £ |
11 | Barclays Bank | Vereinigtes Königreich | 66 Mio. £ |
12 | Disconto Gesellschaft | Deutschland | 58 Mio. £ |
13 | National City Bank | USA | 57 Mio. £ |
14 | Parr's Bank | Vereinigtes Königreich | 52 Mio. £ |
15 | Creditanstalt | Österreich | 50 Mio. £[2] |
Zwischenkriegszeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Trend, dass Zahl und Bedeutung der Privatbankiers gegenüber den anderen Bankengruppen (Aktienbanken, Sparkassen, Genossenschaftsbanken) abnahm, setzte sich bis in unsere Zeit fort.
Jahr | Anzahl der Privatbankhäuser[3] |
---|---|
1902 | 1.386 |
1913 | 1.221 |
1919 | 1.100 |
1932 | 709 |
1938 | 491 |
1938 | 491 |
1960 | 209 |
1974 | 138 |
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Die Deutsche Bankenkrise führte insbesondere bei den Privatbanken zu einer deutlichen Reduzierung der Zahl der selbstständigen Banken. Viele Privatbanken brachen zusammen oder wurden auf größere Banken verschmolzen. Hierbei spielten insbesondere die Stützung der Großbanken durch den Staat eine Rolle (die zu Kundenverlusten bei den Privatbanken führten). Ebenfalls eine Rolle spiele die Notverordnung des Reichspräsidenten, mit der die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder auf 30 begrenzt wurde. Damit verloren vielfach Vertreter der kleinen Privatbanken Aufsichtsratsmandate und damit geschäftsmöglichkeiten[4].
Ein weiterer Aderlass erfolgte mit der Machtergreifung der Nationalssozialisten. Vielfach waren die Privatbankiers jüdischen Glaubens. Die Arisierung dezimierte die Zahl der Privatbanken weiter.
Spiegelbildlich zu der Reduzierung von Zahl und Bedeutung der Privatbanken stieg die Bedeutung des öffentlichen und genossenschaftlichen Bankenwesens. Insbesondere die Sparkassen und deren Spitzeninstitute konnten aufgrund der staatlichen Haftung den Marktanteil auf an die 50 % steigern.
Nach 1945
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wenngleich sich erste Schritte in Richtung normalitätaufzeigten (Währungsreform 1948), verlangten die Banken zum Teil exorbitante Sollzinsen von bis zu 25%.
Neubeginn im Osten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bedeutende Wirtschaftshistoriker (Bankengeschichte)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wassertrom, S. A. Die Entwickelung des Bankwesens in Leipzig
- Wilhelm Adolf Lette: Das landwirthschaftliche Kredit- und Hypothekenwesen, Berlin, 1868
- Friedrich Wilhelm Raiffeisen, Die Darlehnskassen-Vereine als Mittel zur Abhilfe der Noth der ländlichen Bevölkerung, sowie auch der städtischen Handwerker und Arbeiter, Neuwied, 1866
- Carl Schwebemeyer: Das Actien-Gesellschafts-, Bank- und Versicherungs-Wesen in England, Berlin 1857
- Marcus von Niebuhr: Geschichte der Königlichen Bank in Berlin : von der Gründung derselben (1765) bis zum Ende des Jahres 1845 ; aus amtlichen Quellen, Berlin 1848
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Judith Lembke: Das abrupte Ende der Gründerzeit begann an der Donau, in: FAZ vom 4. März 2008, Seite 27
- ↑ FAZ vom 28. Februar 2008, Seite 23
- ↑ Statistik der Reichsbank/Bundesbank, zitiert nach "Der Privatbankier", Beiheft 41 des Bankhistorischen Archivs, Stuttgart 2003, ISBN 3515083111, Seite 28
- ↑ "Der Privatbankier", a.a.o, Seite 35-36