Benutzer:Karsten11/KPD Bremen
Die KPD Bremen war die Landesorganisation der KPD in Bremen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Weimarer Republik bestand auf dem Gebiet des hetigen Bundeslandes Bremen der Parteibezirk Bremen/Nordwest der KPD. Die KPD war reichsweit in 24 Bezirke gegliedert.
Neugründung nach dem zweiten Weltkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Zweiten Weltkrieg bildeten sich lokale Gruppen der KPD. Direkt nach der Besetzung Bremens durch britische und kanadische Truppen am 27. April 1945 bildete sich zunächst illegal eine KPD-Leitung im Parteibezirk Bremen/Nordwest. Im Mai 1945 erfolgte eine erste Mitgliederversammlung und ein erstes Rundschreiben der Bezirksleitung an die Mitglieder beschrieb die Strategie der Wiedergründung:
„Die Genossen dürfen bei ihrer Arbeit nicht vergessen, dass die Anglo-Amerikaner unsere Klassenfeinde sind, dass trotz aller Aktivität, die wir als Antifaschisten nach außen zu entwickeln haben, die Partei eine geschickte konspirative Tätigkeit durchzuführen hat.“
Wahlergebnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der ernannten Bremische Bürgerschaft erhielt die KPD wie auch die demokratischen Parteien ein Viertel der Mandate.
Bei der Bürgerschaftswahl in Bremen 1946 am 13. Oktober 1946 erreichte die KPD 11,5 % der Stimmen und drei Mandate
Bei der Landtagswahl in Bremen 1950 erreichte die KPD 4,7 % und konnte genauso wenig in den Landtag einziehen wie bei der Landtagswahl in Bremen 1954 mit 3,4 %.
Säuberungen, Bedeutungsverlust und Verbot
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die KPD Bremen wurde Ende der 40er und Anfang der 50er Jahre durch eine Reihe innerparteilicher „Säuberungen“ gegen die „Westemigranten“ geschwächt: Leo Bauer, Walter Fisch und Josef Schleifstein waren die prominentesten Opfer. Alfred Drögemüller war mehrere Monate in Ostberlin in Haft, die Frankfurter Stadtverordnete Eva Steinschneider musste Selbstkritik wegen „Titoismus“ üben.
1951 wurde Oskar Müller als hessischer Landesvorsitzender durch den KPD-Bundesvorstand abgesetzt und durch Klaus Weigle ersetzt. Müller wurde vorgeworfen, im Wahlkampf nicht hinreichend die Linie der sowjetischen Deutschlandpolitik vertreten zu haben, außerdem habe sich im hessischen Landesverband durch seine Verfehlungen „der Opportunismus wie eine Seuche ausgebreitet“.[1]
Die KPD Bremen entwickelte sich zu einer völlig isolierten Partei mit starken Mitgliederverlusten. Während im September 1946 in der US-Zone noch 72.239 Mitglieder gezählt wurden, waren es Mitte der 1950er Jahre nur noch wenige Tausend. Die durch Verfall und Lähmung gekennzeichnete Partei wurde am 17. August 1956 verboten.
Illegale Arbeit und Nachfolgeorganisationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auch Mitglieder der KPD Bremen versuchten das Verbot zu umgehen. Bei den Kommunalwahlen am 28. Oktober 1956 traten die Kommunisten in einigen Hochburgen als „Unabhängige Wählergruppen“ an. Erfolge wurden nur vereinzelt erzielt. So gewann man Mandate in Neustadt, Ueberau bei Reinheim und in Langenselbold.
1960 erfolgte das Verbot der Nachfolgeorganisationen durch das Hessische Innenministerium. Bei den Kommunalwahlen in Bremen 1964 traten von ehemaligen KPD-Funktionären aufgestellte Listen erneut in einigen Kommunen unter anderem Namen an und erzielte als „DFU“ (unter diesem Kürzel war auch die Deutsche Friedensunion bekannt) in Ueberau bei Reinheim und in Langenselbold Mandate.[2]
DKP Bremen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 26. September 1968 wurde die DKP gegründet. Auch wenn diese aufgrund des KPD-Verbotes offiziell keine Nachfolgeorganisation sein konnte, wurde sie jedoch allgemein als solche wahr genommen. Genauso wie die alte KPD stand sie in direkter Abhängigkeit von der SED.
Die Wahlergebnisse der DKP Bremen bei Landtagswahlen waren marginal. Auf kommunaler Ebene gelang es an einigen wenigen Hochburgen, an die Wahlerfolge der KPD und deren Nachfolgelisten anzuknüpfen. So war die DKP Bremen nach den Kommunalwahlen in Bremen 1972 in Mörfelden, Dietzenbach, Langenselbold Neuberg (Hanau), Reinheim und Gersfeld in den Kommunalparlamenten vertreten.
Auf dem Höhepunkt der DKP Bremen im Jahr 1978 wurden 23.000 Mitglieder gezählt. Im „roten Bremen“ war die DKP bis 1974 kaum vom Extremistenbeschluss betroffen. Zwischen 1978 und 1983 erfolgten einige Abweisungen von DKP-Mitgliedern im Schulbereich.
Mit der Wende 1989 entfielen die finanziellen Zuwendungen aus Ost-Berlin und die DKP verlor weiter an Bedeutung.
Parteipresse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Parteiblatt konzessioniert.
Personen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorsitzende
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]KPD
DKP die folgenden Landesvorsitzenden sind wegen Bedeutungslosigkeit nicht aufgeführt
Abgeordnete nach 1945
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Name | Ernannte Bremische Bürgerschaft | 1. Wahlperiode | 2. Wahlperiode | ||
---|---|---|---|---|---|
Heinrich Dietrich | Schriftführer | Mitglied | |||
Adolf Ehlers | ab 18. Mai 1946 SPD, Senator | ||||
Erika Ewert | Mitglied | ||||
Albert Häusler | Vizepräsident bis 15. August 1946, danach Senator | Mandat ruhte, da Senator | Mitglied | ||
Erwin Heinemann | Mitglied | ||||
Wilhelm Knigge | Mitglied | Mitglied | |||
Albert Krohn | Mitglied | ||||
Wilhelm Meyer-Buer | Mitglied | Stellv. Fraktionsvorsitzender | Mitglied | ||
Heinrich Nolte | Mitglied | ||||
Richard Podzus | Bremerhaven, nur Landtag, ab 13. Februar 1947 | ||||
Käthe Popall | Schriftführerin bis 15. August 1946, Senatorin | Mandat ruhte, da Senatorin | Mandat ruhte bis 12. Februar 1948 da Senatorin | ||
Rudolf Rafoth | Fraktionsvorsitzender | Fraktionsvorsitzender | Fraktionsvorsitzender | ||
Erwin Schmidt | Bremerhaven, nur Landtag | ||||
Max Schimmeck | Vizepräsident | Schriftführer | |||
Heinrich Schramm | Mitglied | ||||
Hermann Schwager | Bremerhaven, nur Landtag ab 12. April 1951 SPD | ||||
Johann Stürmann | Mitglied | ||||
Hermann Wolters | ab 18. Mai 1946 SPD, Senator |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hendrik Bunke: Die KPD in Bremen. 1945–1968. Papyrossa, Köln 2001, ISBN 3-89438-230-9. (Onlinefassung, PDF)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Quelle: Freies Volk, 21. Februar 1951.
- ↑ Georg Fülberth: Die KPD und DKP in Hessen 1945-1992, Seite 91-92