Benutzer:Klar HMT/Hanns Ludwig Kormann

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Hanns Ludwig Kormann (* 2. April 1889 in Leipzig; † 18. Februar 1965 in Köln-Kalk) war ein deutscher Dirigent, Komponist und Tenor.

Kormanns Portait und Unterschrift in Carl Niessen Die deutsche Oper der Gegenwart, 1944

Kindheit und musikalische Anfänge

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Kormann war der Sohn von Dr. med. Maximilian Kormann[1], welcher als ehrenamtlicher Direktor der Leipziger Philharmonie fungierte, und Hedwig Kormann, welche laut ihrem Sohn eine ausgezeichnete Pianistin war.[2]

Durch die musikalische Tätigkeit seiner Eltern kommt Kormann bereits als Kind mit vielen berühmten Musikerinnen und Musikern in Berührung, wie beispielsweise Arthur Nikisch und Julius Klengel. [2]

Mit neun Jahren beginnt Kormann mit Unterricht im Cello- und Klavierspiel. 1904 tritt er in den Kadettenkorps zu Dresden ein, kann seine musikalische Ausbildung aber parallel fortsetzen. 1910 wird bei Kormann ein Herzleiden diagnostiziert, dass ihn zwingt, die Militärlaufbahn aufzugeben. [2]

Im gleichen Jahr tritt Kormann in das Leipziger Konservatorium ein. Dort erhält er bis Ostern 1911 Unterricht von Emil Paul und Max Wünsche.[1] Anschließend setzt er seine Ausbildung privat bei Eugen Segnitz und August Iffert.[2]

Kormann begann seine musikalische Karriere zunächst als Sänger und wurde in der Saison 1914-1915 am Hoftheater Oldenburg als Heldentenor angestellt. Während des Ersten Weltkrieges diente er als Soldat bis zum Frühjahr 1919. Anschließend arbeitete er als Kapellmeister in Cottbus, Bromberg, Bielefeld und Jößnitz, sowie als Dirigent des Leipziger Konzertorchesters. Zwischen 1921 und 1923 ist er Direktor der Kammerspiele "Die Retorte" in Leipzig. Parallel arbeitet Kormann als Komponist.[2][3]

Musikalische und politische Aktivitäten zur NS-Zeit

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Am 1. Dezember 1931 tritt Kormann, der zuvor SPD Mitglied war, in die NSDAP ein (Nr. 905.628).[3]

Ein Jahr später gründet er das Kampfbund-Orchester Leipzig, welches er bis 1935 leitet. Als dieses 1933 an die NSDAP-Kreisleitung übergeht, wird Kormann in deren kulturpolitischen Abteilung zum Politischen Leiter.[3]

Zu dieser Zeit werden Kormanns Opern, besonders durch Bemühungen von Heinz Drewes, vielfach aufgeführt und seine Kompositionen kommerziell veröffentlicht. [4][5]

Von 1937 bis 1938 arbeitet Kormann als Angestellter und Programmkontrolleur der STAGMA Leipzig.[3]

Kormann wird Anfang 1938 Referent der Reichsprüfstelle für Unterhaltungsmusik, Schallplatte und Schallfilm des Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda.[6] Ab 1941 ist er in der Abteilung Reichsverteidigung mit der Bearbeitung von Unabkömmlichkeitsanträgen beschäftigt, wird aber wegen eines Dienstvergehens 1942 fristlos entlassen. [3]

Von 1943 bis Kriegsende fungiert Kormann als Musikreferent der Regierung des Generalgouvernements in Krakau.[3]

Nachkriegszeit und Tod

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Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrt Kormann nach Buchholz zurück. Seine Arbeit beim Rundfunk kann er allerdings nicht fortsetzen, da er für Auftritte in der Sowjetischen Besatzungszone aus politischen Gründen gesperrt ist. [3]

1948 stellt Kormann bei der Berliner Spruchkammer einen Entnazifizierungsantrag. Anschließend lässt er sich in Erfurt, später in Köln nieder, wo er 1965 stirbt.[3]

Werke (Auswahl)

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Der Ritter von der Humpenburg, Komische Oper in einem Akt. Libretto nach August von Kotzebue von Hans Peter Schmiedel.

Der Käficht, Komische Oper in einem Akt. Libretto nach August von Kotzebue von Hans Peter Schmiedel. Premiere am 1. Februar 1924 in Leipzig.

Belcanto, komische Oper. Premiere 1926 in Bamberg.[3]

Der Meister von Palmyra. Libretto nach Adolf Wilbrandt von Carl Willnau. Premiere am 18. November 1934 in Altenburg.

Der Dreispitz (später Der verliebte Caballero). Libretto nach Alarcón von Carl Willnau. Premiere am 18. Februar 1936 in Altenburg.[7]

Einzelnachweise

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  1. a b Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig, Archiv, A, I.1, 10874 (Studienunterlagen)
  2. a b c d e Carl Niessen (Hrsg.): Die deutsche Oper der Gegenwart. Gustav Bosse Verlag, 1944, S. 168.
  3. a b c d e f g h i Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933-1945. 2. Edition Auflage. Fried K. Prieberg, Auprès de Zombry 2009, ISBN 978-3-00-037705-1, S. 4178 ff. (archive.org [PDF]).
  4. Suchergebnisse für Kormann, Hanns-Ludwig. In: charm.kcl.ac.uk. Abgerufen am 12. November 2023.
  5. Hanns Ludwig Kormann. In: Discogs. Abgerufen am 12. November 2023 (englisch).
  6. Martin Thrun: Führung und Verwaltung. Heinz Drewes als Leiter der Musikabteilund des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda (1937–1944), in Albrecht Riethmüller and Michael Custodis (eds), Die Reichsmusikkammer: Kunst im Bann der Nazi-Diktatur. Böhlau, Cologne 2015, ISBN 978-3-412-22394-6, S. 132.
  7. London (Hrsg.): Theatre under the Nazis. Nachdr. Auflage. Manchester Univ. Press, Manchester 2001, ISBN 978-0-7190-5912-4 (englisch).

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