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Der Hanover Club war ein deutsch-britischer Debattierclub, der 1911 von deutschen und englischen Studenten an der Universität Oxford gegründet wurde und bis kurz vorm Ersten Weltkrieg bestand. Der Hanover Club bemühte sich, das deutsch-britische Verhältnis und Verständnis zu verbessern.
Albrecht Graf von Bernstorf als Mitbegründer des Hanover Club
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1909 erhielt Albrecht Graf von Bernstorff die Mitteilung, den Zuschlag für ein Rhodes-Stipendium bekommen zu haben. Diese Stipendien wurden seit 1902 von der Rhodes-Stiftung als Vollstipendien an junge Menschen aus Großbritannien, den USA und Deutschland vergeben und ermöglichten ihnen ein Studium an der renommierten University of Oxford. Bernstorff brach seine landwirtschaftliche Ausbildung ab und immatrikulierte sich am 8. Oktober 1909 als Student der Volkswirtschaftslehre am Trinity College. Seine dortigen Leistungen wurden überwiegend als „eminent satisfactory“ bewertet. Die herausragenden Möglichkeiten, die ihm Oxford bot, nutzte Bernstorff, um eine denkbare diplomatische Karriere möglichst gut vorzubereiten. Er gehörte 1911 zu den Mitbegründern des „Hanover Club“, eines deutsch-britischen Debattierclubs, der das gegenseitige Verständnis fördern sollte. Das erste Wortgefecht betraf das Thema „Anglo-German Relations“ und wurde von Bernstorff geleitet.[1][2] Unter den deutschen Stipendiaten an der Universität Oxford nahm Bernstorff stets eine Sonderstellung ein, auch durch seine Beziehungen zum „Deutschen Oxford-Club“, der deutschen Alumni-Organisation der Rhodes-Stiftung, vor der er schon im Dezember 1909, wenige Monate nach seiner Immatrikulation, von seinen Erfahrungen berichtete.[3]
Bekannte Mitglieder des Hanover Club
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Robert McGowan Barrington-Ward (1891-1948), Herausgeber The Times (1941-48)[4]
- Albrecht Graf von Bernstorff (1890-1945), deutscher Diplomat und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
- Philip Guedalla (1889-1944), britischer Barrister und Autor[5]
- Kurt Hahn (1886-1974), deutsch-jüdischer Pädagoge
- Oswald Lewis (1887-1966), konservativer englischer Politiker[6]
- Harold Macmillan (1894-1986), konservativer britischer Premierminister (1957-1963)
- Harald Mandt (1888-1974), deutscher Versicherungsmanager
- Eugen Millington-Drake (1889-1972), britischer Diplomat und Sportfunktionär[7]
- Walter Monckton (1891–1965), konservativer britischer Arbeits- und Verteidigungsminister
- Dudley Ryder (1892-1987), konservativer britischer Politiker[8]
- Fridolin von Senger und Etterlin (1891-1963), deutscher General der Panzertruppen im Zweiten Weltkrieg
- Lyndall Urwick (1891-1983), britischer Unternehmer und Unternehmensberater
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karsten Plöger: The Hanover Club, Oxford (1911-13): Student Paradiplomacy and the Coming of the Great War, in: German History Volume 27, No. 2, S. 196-214.
- Elly Gräfin Reventlow (Hrsg.): Albrecht Bernstorff zum Gedächtnis. Eigenverlag, Düsseldorf 1952.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reventlow (Hrsg.), Beitrag von Harald Mandt, S.26
- ↑ Karsten Plöger: The Hanover Club, Oxford (1911-13): Student Paradiplomacy and the Coming of the Great War, in: German History Volume 27, No. 2, S. 196-214.
- ↑ Reventlow (Hrsg.), Mandt, S.21.
- ↑ en:Robert M'Gowan Barrington-Ward
- ↑ en:Philip Guedalla
- ↑ en:Oswald Lewis
- ↑ en:Eugen Millington-Drake
- ↑ en:Dudley Ryder, 6th Earl of Harrowby