Benutzer:Kunz at JPKOM/Entwurf BMBG

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Braas Monier Building Group

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Braas Monier Building Group S.A.

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Rechtsform Societé anonyme
ISIN LU1075065190
Gründung 2009
Sitz Luxemburg
Leitung Pierre-Marie De Leener (CEO und Vorsitzender des Verwaltungsrats)
Umsatz 1.256,7 Mio.
Branche Baustoffe
Website www.braas-monier.com

Die Braas Monier Building Group (Braas Monier) ist ein Hersteller und Anbieter von Baustoffen für das geneigte Dach sowie von Dachzubehör in Europa, einzelnen asiatischen Märkten sowie in Südafrika. Die Produkte des Konzerns umfassen Dachsteine und Dachziegel für das geneigte Dach, Dachzubehör für die verschiedenen funktionalen Aspekte von Schrägdächern sowie Schornsteine aus Keramik und Stahl und Energiesystemlösungen. Der Hauptsitz von Braas Monier befindet sich in Luxemburg.

Braas Monier ist nach eigenen Angaben in 36 Ländern mit insgesamt 118 Produktionsstandorten vertreten (Stand 31.12.2015). Im Jahr 2015 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 1.256,7 Millionen Euro[1]. Die Mitarbeiterzahl lag 2015 bei 7.735. Seit dem 25. Juni 2014 ist Braas Monier im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und mit Wirkung vom 22. September 2014 im SDAX gelistet.

Die Braas GmbH ist eine deutsche Tochtergesellschaft von Braas Monier.

Unternehmensstruktur der Braas Monier Building Group

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Der Verwaltungsrat

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Die Unternehmensleitung obliegt im Rahmen einer einstufigen Organisationsstruktur dem Verwaltungsrat. Dieser umfasst mindestens drei und maximal zehn Mitglieder, die von der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft auf maximal sechs Jahre gewählt werden. Derzeit umfasst der Verwaltungsrat neun Mitglieder.

Operativ tätiger Direktor
Pierre-Marie De Leener, Vorsitzender

Nicht operativ tätige Direktoren

  • Francis Carpenter
  • Jean-Pierre Clavel
  • Christopher Davies
  • Winston Ginsberg
  • Guy Harles
  • Fabrice Nottin
  • Werner Paschke
  • Emmanuelle Picard

Senior Management

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  • Pierre-Marie De Leener, CEO
  • Georg Harrasser, COO
  • Matthew Russell, CFO

Marken und Gesellschaften

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Umsatz nach Regionen

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In 2015 erwirtschaftete Braas Monier einen Umsatz von 1.256,7 Millionen Euro. Davon entfielen auf die Regionen:

Region Umsatzanteil (in Prozent)
Deutschland 26
Großbrittanien 13
Frankreich 10
Asien & Afrika 10
Nordisch-Baltischer Raum 10
Italien 6
Übriges Europa 25

Die Braas Monier Building Group ist weltweit mit den folgenden Produktmarken vertreten.

Braas
Braas ist die Marke für die Märkte Deutschland, Polen, Russland, Schweiz und Türkei. Unter dem Namen Braas wird auch das meistverkaufte Produkt des Unternehmens, die Frankfurter Pfanne, vertrieben.

Bramac
Bramac ist die Marke für den südosteuropäischen Markt. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Österreich. Daneben ist Bramac in Tschechien, Ungarn, der Slowakei, Rumänien, Bulgarien, Slowenien, Serbien, Bosnien und Herzegowina und Kroatien vertreten. Bramac gehört seit 2011 vollständig zu Braas Monier, zuvor hielten Braas Monier und Wienerberger je 50 %.[2]

Cobert
2015 übernahm Braas Monier den Marktführer für Dachpfannen in Spanien und Portugal. Aktuell werden von Cobert Dachpfannen in mehr als 50 Ländern auf fünf Kontinenten verkauft. In Spanien und Portugal verfügen die Unternehmen über sieben Produktionsstandorte.[3]

Coverland
Unter dem Namen „Vereeniging Tiles Ltd.“ 1949 gegründet, ging Coverland[4] 1976 aus dem Zusammenschluss von vier Dachziegel-Herstellern hervor. Das Unternehmen ist mit acht Produktionsstätten sowie drei Lagerstätten in Südafrika vertreten.

Monier
Die Marke Monier wird als Produktmarke in Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Italien, Lettland, Litauen, den Niederlanden, Norwegen und Schweden sowie in China, Malaysia, Indien und Indonesien geführt.

Redland
Redland[5] wurde bereits 1919 in Großbritannien gegründet und stellt damit die älteste Marke innerhalb der Braas Monier Building Group dar. Mit der Gründung ist auch der Grundstein für die spätere Braas Monier Building Group gelegt. Produkte der Marke Redland sind in Großbritannien und Irland erhältlich.

Schiedel
Schiedel ist ein Hersteller von Schornsteinen und Kaminsystemen mit Sitz in Nußbach/Österreich. Das Unternehmen wurde 1946 in Erbach bei Ulm gegründet und ist aktuell in 19 Ländern Europas vertreten. Seit 1990 gehört Schiedel zu Braas Monier.

Wierer
Wierer[6] ist eine Dachmarke in Italien. Unter ihrem Namen verkauft Braas Monier in Italien Dachpfannen sowie auch Dachzubehör. Wierer wurde 1963 in Kiens in Südtirol gegründet, wo sich auch heute noch der Unternehmenssitz von Monier Italien befindet.

Länder der Geschäftstätigkeit, Standorte (Verwaltung, Vertrieb, Produktion)

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Braas Monier ist mit seinen Gesellschaften in den folgenden Ländern in den Regionen Europa, Afrika und Asien vertreten.

  • Albanien
  • Belgien
  • Bosnien-Herzegowina
  • Bulgarien
  • China
  • Deutschland
  • Dänemark
  • Estland
  • Finnland
  • Frankreich
  • Großbritannien
  • Italien
  • Indien
  • Indonesien
  • Kroatien
  • Lettland
  • Litauen
  • Malaysia
  • Niederlande
  • Norwegen
  • Österreich
  • Polen
  • Portugal
  • Rumänien
  • Russland
  • Schweden
  • Schweiz
  • Serbien
  • Slowakei
  • Slowenien
  • Spanien
  • Südafrika
  • Tschechien
  • Türkei
  • Ungarn
  • Ukraine

Technical Centre

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Zur Entwicklung neuer und Prüfung bestehender Produkte betreibt Braas Monier ein so genanntes Technical Centre[7] mit Standorten in Heusenstamm bei Frankfurt am Main und in Crawley südlich von London, in dem Geologen, Materialwissenschaftler, Chemiker, Physiker, Produktdesigner und Ingenieure interdisziplinär zusammenarbeiten. Getestet werden die Produkte unter anderem auf Faktoren wie Handhabung, Windlast, Brandverhalten, Witterungsbeständigkeit und Belüftung. Teil des Zentrums sind außerdem Bewitterungsstationen in weltweit acht Ländern, mit deren Hilfe die lokalen klimatischen Bedingungen unterschiedlicher Weltregionen simuliert werden.

Wind tunnel at the Technical Centre in Heusenstamm

Ein Windtunnel, der im Technical Centre in Heusenstamm steht, kann auch extreme Wettersituationen simulieren, wie sie nur alle 50 Jahre auftreten. Dafür verfügt der Windtunnel über Gebläse, Beregnungsdüsen und eine Hydraulik zur Veränderung der Dachneigung. Produkte werden dabei in jeweils vier Wetterszenarien so lange getestet, bis an der Unterseite der Eindeckung Wasser austritt, also die Maximalbelastung ermittelt wurde.[8] Auf Produkte, die die Tests erfolgreich durchlaufen haben, gibt beispielsweise Braas in Deutschland eine 30-jährige Materialgarantie sowie eine 30-jährige Zusatzgarantie auf Frostbeständigkeit.[9]

Mitarbeit in externen Ausschüssen, Verbänden und Organisationen

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Mitarbeiter des Braas Monier Technical Centre arbeiten aktiv in folgenden Ausschüssen, Verbänden und Organisationen an Themen wie der Entwicklung von Branchenstandards mit: European Cool Roofs Council[10], National Federation of Roofing Contractors[11], Building Research Establishment, Internationale Organisation für Normung (ISO), IFD Internationale Föderation des Dachdeckerhandwerks[12], Europäisches Komitee für Normung (CEN), British Standards, Cool Roof Rating Council[13], Deutsches Institut für Normung, National House-Building Council, Construction Products Association, lifeHEROTILE.

Produktbereiche

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Timbered house with Braas clay tile “Granat 13“ in Oberaula, Germany
Dachpfannen Dachsteine aus Beton und Dachziegel aus Ton für das geneigte Dach
Dachsystemteile und -zubehör First- und Gratrollen, Unterspannbahnen, Dachdurchgänge, Schneefangsysteme, Dachrinnen, Dachkehlen, Dachfenster, Dachanschlüsse, Traufen, Befestigungen (Sturm-, First-, Kehl- und Gratklammern), Anschlussschürzen für Indach-Solaranlagen und Dachfenster, Dämmung, Solarthermie- und Photovoltaiksysteme
Ummantelung für HLK-Systeme WrapTec[14][15] ist ein neuartiges Material für die Ummantelung von gedämmten Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik-Systemen (HLK)
Schornstein-, Ofen-, und Lüftungssysteme Keramikschornsteine, Edelstahlschornsteine, Feuerstätten, Lüftungssysteme

Umsatz nach Produktbereichen

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Im Jahr 2015 erwirtschaftete die Gruppe einen Gesamtumsatz von 1.256,7 Millionen Euro. Der Umsatz setzt sich zusammen aus:

Revenues by product category in 2015
Produktbereich Umsatzanteil (in Prozent)
Dachsteine 39,8
Dachziegel 23,6
Dachsystemteile 21,4
Schornsteine & Energiesysteme 13,8
Sonstige 1,4

Rudolf H. Braas

Die Anfänge der Gruppe gehen zurück ins Jahr 1919, als in Großbritannien die „Redhill Tile Company“ gegründet wurde. Im November desselben Jahres begann die Produktion der ersten Dachsteine, bis sich das Unternehmen 1946 umbenannte und seine Produkte fortan unter dem Namen „Redland Tiles“ vertrieb. Nach einer Expansionsphase zwischen 1949 und 1951, in denen Redland in Südafrika, Australien und Malaysia investierte, erwarb man 1954 die Mehrheitsanteile an Braas in Deutschland. Ihr Firmengründer, Rudolf Heinrich Braas, hatte bereits zuvor enge Kontakte zum britischen Baustoffproduzenten gepflegt. Noch im selben Jahr wurde das Stammwerk des Unternehmens in Heusenstamm bei Frankfurt am Main gebaut.

Frankfurter Pfanne

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Advertisement for "Frankfurter Pfanne" from the 1950s


Die Frankfurter Pfanne ist seit Markteinführung 1954 bis heute das meistverlegte Dachstein-Modell in Deutschland.[16] Die Hauptbestandteile des Dachsteins sind Sand, Zement, Wasser und Farbpigmente auf Eisenoxidbasis.

Mit Verkaufsbeginn gab Braas eine 30-jährige Materialgarantie auf die Frankfurter Pfanne und war damit der erste Hersteller in Deutschland, der eine Langzeitgarantie auf Baustoffe gab. Vier Jahre nach der Einführung, 1958, wurde das Wort- und Bildzeichen „Frankfurter Pfanne“ in die Zeichenrolle des Patentamts eingetragen.

Heute gibt es sechs Modelle der Frankfurter Pfanne in 13 Farben und zwei Oberflächen. Braas Monier Gesellschaften verkaufen die Frankfurter Pfanne heute weltweit.

Wachstum und Zukäufe

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In den frühen 1950er Jahren expandierte Braas Monier erstmals ins nicht-europäische Ausland und erschloss Märkte in Südafrika, Australien und Malaysia. In den späten 1960er Jahren folgte eine weitere Ausweitung der Geschäftstätigkeit nach Südostasien, Österreich und zu Beginn der 1970er Jahre in weitere europäische Länder. Die Markteintritte in Japan, Indonesien, Malaysia und den USA zwischen 1973 und 1979 markierten eine der stärksten Expansionsphasen des Unternehmens. Ab 1993 folgten weitere Märkte wie Skandinavien, das Baltikum, Polen und Russland. Eine Vergrößerung des weltweiten Produktionsnetzes auf mehr als 200 Werke erreichte die Gruppe im Jahr 2001.

Zu den wesentlichen Zukäufen der Gruppe zählen der Erwerb von Schiedel (1991) und Klöber. Seit 2011 hält Braas Monier 100 Prozent der Anteile am österreichischen Unternehmen Bramac. Anfang Januar 2015 gab die Gruppe die Übernahme der Dachpfannenhersteller Tejas Cobert (Spanien) und CT Cobert Thelhas (Portugal) bekannt. In den Jahren 2015 und 2016 übernahm Braas Monier den führender Hersteller von Dachziegeln in Malaysia, Golden Clay Industries (GCI), den italienischem Dachziegelproduzenten Ceprano Coperture S.r.l. sowie den dänischen Hersteller von Dachzubehör J.A. Plastindustri S/A.

Eigentümerwechsel

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Redland Braas Building Group

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Im Jahr 1996 entstand durch den Zusammenschluss der Dachbaustoffaktivitäten von Redland und Braas die Redland Braas Building Group.[17][18]

Lafarge (Braas) Roofing

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Ein Jahr später, 1997, übernahm Lafarge, ein weltweit führender Hersteller von Baustoffen, Redland und gründete den Geschäftsbereich Lafarge Roofing.[19]

Monier/Private Equity

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Im Sommer 2006 begann Lafarge, strategische Optionen für Lafarge Roofing zu prüfen, um sich stärker auf seine Kernaktivitäten zu konzentrieren. Am 28. Februar 2007 schloss Lafarge den Verkauf eines Mehrheitsanteils von Lafarge Roofing für einen Betrag von 2,4 Milliarden Euro an den Private-Equity-Investor PAI partners ab. PAI partners hielt anschließend einen Anteil von 65 Prozent am Unternehmen, Lafarge 35 Prozent.[20] Zum 1. Januar 2008 änderte die Gruppe ihren Namen von Lafarge Roofing in Monier.

Im Juli 2009 wurde die Übernahme des Unternehmens durch seine Kreditgeber („Senior Lenders“) bekannt.

Braas Monier Building Group

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2013 benannte sich die Monier Gruppe in „Braas Monier Building Group“ um.

Mit dem Börsengang der Braas Monier Building Group platzierten die Eigentümer 15,47 Millionen Aktien aus ihrem Bestand sowie 4,3 Millionen neue Aktien zu einem Preis von 24 Euro am Kapitalmarkt. Die Marktkapitalisierung belief sich zum Börsengang auf rund 940 Millionen Euro. Das Unternehmen befindet sich durch den Börsengang größtenteils im Streubesitz. Die Erstnotiz erfolgte am 25. Juni 2014 im regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Börse.

Einzelnachweise

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  1. http://www.braas-monier.com/de/unternehmen/zahlen-fakten
  2. http://www.bauforum.at/dach-wand/monier-gruppe-uebernimmt-100-prozent-der-anteile-bramac-20868
  3. http://www.rooftilescobert.com/company/who-we-are
  4. http://www.monier.co.za
  5. http://www.monier.co.uk/
  6. http://www.wierer.it
  7. https://www.youtube.com/watch?v=CVME0aiifDQ
  8. https://www.youtube.com/watch?v=Eg7l-1h3wu4
  9. http://www.braas.de/produkte/qualitaet/garantien/braas-dachziegel.html
  10. http://coolroofcouncil.eu/index.php
  11. http://www.nfrc.co.uk/
  12. http://www.ifd-roof.eu/
  13. http://coolroofs.org/
  14. http://www.braas-monier.com/de/produkte/jacketing/
  15. http://www.aktiencheck.de/exklusiv/Artikel-Braas_Monier_praesentiert_WrapTec_Aktiennews-6189543
  16. http://www.das-baulexikon.de/lexikon/Frankfurter%20Pfanne.htm
  17. http://wirtschaftsblatt.at/archiv/wirtschaft/948490/
  18. http://www.nytimes.com/1997/11/27/business/worldbusiness/27iht-cement.t.html
  19. https://www.baustoffmarkt-online.de/aktuell/news-fachhandel/detail/88258-lafarge-braas-roofing-kuenftig-ohne-braas/
  20. https://realdeals.eu.com/article/15054