Benutzer:KurtSchwitters/Ecotopia 1990 Tagebuch

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Ökotopia 1990 in Ungarn, Tagebuch

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Check-in point

Wien – Budapest im Zug, dort 16:00. Wechsel des Bahnhofs. Zug nach Szeged um 18:15. Treffe Holländer, die zu „Loesje“ gehören. Wir kommen in Kecskemet an. Ungefähr um 21:30 fahren wir mit einem Taxi nach Bugacpuszta (für 1000 Forint = ca. 30 Mark). Das Camp sieht toll aus und es gibt noch etwas zu essen. Ich schlafe draußen und sehe eine Sternschnuppe.

Um 5:30 wache ich auf, es ist kalt, die Gänse schreien. Duschen, Frühstück, Müsli, Brot, Honig, Tee. Es werden organisatorische Dinge besprochen. Ich bezahle 200 DM für 2 Wochen und baue mit einem aus Estland ein Zelt auf. Fertig um 12:30. Es ist jetzt sehr heiß. Es gibt Betonarbeiten für Toiletten. Ich hole 20 Ecos. Bier kostet 2 Ecos. Mittags gibt es Tomatensuppe, Brot, Marmelade, Tee und ich kaufe eine Flasche Nektar an der Bar. Das große Loesje-Poster wird entrollt. Zoltan kommt in mein Zelt. Er wohnt in Sopron und will einen Vortrag über Makrobiotik halten. 17:00 Contact-Meeting, geht noch nicht los, findet an anderer Stelle statt. Viele trommeln auf dem zentralen Platz. Abendessen, vegetarisch. Meeting, es ist kalt. Radio: Krieg Irak-Kuwait.

7:00 duschen, Frühstück. Workshop Expo (Weltausstellung Wien-Budapest). Esperanto lernen. Im Schatten treffe ich den Yoga-Lehrer. Mittagessen (Brot, Tee, selbstgebackene Brötchen, Melone, Suppe). Abwaschen: 1 ¼ Stunde. Wasser über den Kopf gießen zum Abkühlen. Viele Wespen. Sehe dem „Contact Trust“ Workshop zu. Ein Holländer läuft mit Holzschuhen und Hund herum. Es gibt einen Lach-Workshop mit jeweils dem Kopf auf dem Bauch des nächsten im Kreis. Eine Art Volleyball mit Russen. 19:00: angenehmere Temperatur. Abends unter anderem Maiskolben. Meeting, sollen die Pässe abgegeben werden, oder nicht? Kontrolle, Vertrauen… Gänseschnattern, Schafe blöken. 23:00: Zikaden, Gesang.

Der Yoga-Lehrer

Yoga, 7:00, 12 Leute. Frühstück, Klappbrot und herumwandern wegen der Wespen, Tee. Meeting: welche Workshops es gibt und Information der Küche. Ich lerne Jonglieren. Klima-Workshop: Ozon, CO2, Erwärmung. Die Trommler sind seit 9:30 aktiv. Um 13:30 gehen wir zum Essen. Die Suppe ist schon alle. Es gibt noch Brot, Melone, Tee. Im Meeting: 300 Anmeldungen aber 400 Essen ausgegeben! Jonglieren. Viele jonglieren auf dem Platz, einer fährt Hoch-Einrad. Probiere Diabolo. Zoltan geht zum Englisch-Kurs. Ich male Aquarelle. Meeting: Probleme, Pässe, Workshops.

Yoga. 10:00 Loesje-Workshop, interessant. Lesen, Waschen, Mittagessen (Müsli, Suppe, Brot, Milch). Jonglieren. 15:15: Workshop JMA Earth Day (John Muir Association), Mädchen aus Freiburg. Glühende Hitze. 16:00: Philosophie (Religion, Symbolismus Blut-Seele, Rumänien, Wolf-Schaf, in der Übersetzung unverständlich). 16:30: bei Creative Writing vorbeischauen. Tags: 35°, Nachts: 12°. Heuschrecken springen hoch. Gänseschnattern. Fotografiere das Lagerleben um 17:00. Trommler. Dutch Day! „Tonic szénsavas üditöital“ getrunken (2 Ecos). Flügel aufgehängt. Jongliert.

Trommel-Workshop

7:00 – 8:00: Yoga. Kalt. Frühstück. Meeting: „Hiroshima-Day“. Makrobiotik-Vortrag von Zoltan um 10:00. Betonworkshop. Manche Rinnen passen nicht ganz. Nach dem Mittagessen die viereckigen Teile tragen (mit Balken und Seilen). Lehmgrube. Esperanto-lernen. Nochmal Yoga. „Relax, relax, sit comfortably!“ Duschen. Die Gegend um die Duschen schwimmt. Jonglieren, essen, Meeting. Abwaschen bis 23:50. Nachts nicht ganz so kalt wie gestern.

Wache um 5:45 auf. Yoga, Frühstück, Meeting. Wasche Klamotten in einem Eimer. Im Schatten reden. Mittagessen mit selbstgebackenen Brötchen. Es gibt jeden Tag zwei Workshops „Baking Bread“. 16:00: Teile einbauen beim Betonworkshop. Duschen. 18:00: Yoga, ein anderer Yoga-Lehrer. Jonglieren, Aquarell-Malen, Abendessen, Meeting.

In der Nacht Regen. Spaziergang mit I. Richtung Bugacpuszta um 5:00, neblig und kalt. 2 Störche. Auf den Bauernhöfen arbeiten die Menschen schon, viele Hunde. Bahnstation „Ecotopia“. Frühstück: da es regnet, gibt es keine Wespen! Müsli, Tee, Brötchen. Es regnet stark. Die „Contact Trust Game“-Gruppe läuft 3-mal schreiend vorbei. Um 17:00 Esperanto. Auftritt der Theatergruppe. Radio Ecotopia, Meeting.

Karte der Umgebung

Yoga um 7:00 mit dem bisherigen Yoga-Lehrer. Frühstück, keine Wespen, da es zu kalt ist. Announcements um 9:45. Eine Toilette ist fertig. Bericht über Nomadism-Workshop lesen. Workshop Tantra-Yoga, Ananda Marga: “Road to Happiness“, 50 Leute hören zu. 11:00: Esperanto, bis 12:30. „Trust Game“-Gruppe: hier sind die Spiele irgendwie gewalttätig. Jonglieren, Duschen. Yoga, ca. 30 Leute. Dann sehr warm anziehen, Abendessen, Radio Ecotopia.

Yoga, es ist kalt. Frühstück: kein Brot, nur Müsli. Meeting: die Bar streikt, da sie nicht genügend bezahlt werden, deprimierend. Die Esperanto-Lehrerin reist ab. Vortrag des zweiten Yogi, Ökonomie, heiß. Brotbacken: kneten, kneten, kneten. Abendbrot: Spiegelei. Ein Orchester spielt (Geige, Cello, Kontrabass, Trommel, Flöte, Oboe), mittelalterliche Musik, bis 23:00.

Yoga. Der Lehrer hat Zahnschmerzen, wogegen Yoga nicht hilft. Aquarell-Malen. Duschen, jonglieren. Wir beschließen, doch früher zu fahren. Hole Pass und bekomme 45 DM zurück. Fahrkarte kaufen. Jonglieren. Wecker auf 3:30 stellen.

Zug um 4:40 nach Kecskemet. Oldtimer, in 45 Minuten sind wir da. Mit Bus und zu Fuß zum anderen Bahnhof. 6:33 Zug nach Budapest. Zoltan ist auch dabei. Margaretheninsel.