Benutzer:LaFi94/Every Frame a Painting
Every Frame a Painting | |
YouTube-Kanal (Essay) | |
Sprache | Englisch |
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Gründung | 17 April 2014 |
Auflösung | Dezember 2017 |
Kanäle | Every Frame a Painting |
Abonnenten | über 1.840.000 |
Aufrufe | über 89.000.000 Aufrufe |
Videos | 28 Videos |
(aktualisiert 20. Januar 2021) |
Every Frame a Painting ist der Name eines 2014 gegründeten kanadischen YouTube-Kanals. In Form von Essays analysierten der Filmeditor Tony Zhou und die Animatorin Taylor Ramos von 2014 bis 2016 diverse filmische Gestaltungsmittel. Der Fokus liegt hierbei auf Techniken und Methoden wie beispielsweise Kameraeinstellungen, Framing, Schnitt und Filmmusik. Der Kanal leistete auf diesem Feld Pionierarbeit.
Nach dem Erscheinen des letzten Clips im September 2016, veröffentlichten Zhou und Ramos 2017 das Skript Postmortem: Every Frame a Painting, um das Ende der Videoreihe zu verkünden und Hilfestellung beim Erstellen ähnlicher Projekte zu geben. Der Kanal inklusive bestehender Videos existiert nach wie vor.
Tony Zhou und Taylor Ramos
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Filmeditor Tony Zhou und die Animatorin Taylor Ramos betrieben in den Jahren 2014 bis 2016 den YouTube-Kanal Every Frame A Painting.
Tony Zhou ist ein Autor, Editor und Erzähler aus Vancouver, Kanada und Co-Creator von Every Frame a Painting. Zhous Aufgaben bei Every Frame a Painting waren die Themenrecherche, das Schreiben des Skriptes, die Bearbeitung und Erstellung der Videoessays.
Taylor Ramos ist eine amerikanische Animatorin. Am New England Institute of Arts, Brookline, Massachusetts, studierte Ramos von 2008 bis 2010 Media and Animation und schloss das Studium mit dem Bachelor of Science ab. Ihre akademische Laufbahn schloss Ramos schließlich 2012 an der Vancouver Film School ab.
Inhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die einzelnen Videoessays beschäftigen sich mit gestalterischen Aspekten des Filmemachens. Der Fokus liegt auf filmischen Mitteln, Techniken und Methoden, beispielsweise Kameraeinstellungen und -perspektiven sowie Cadrage, Schnitt und Filmmusik. Die Themenauswahl erstreckt sich von sehr allgemeinen Methoden, wie Schnitttechniken, Geometrie des Bildausschnitts oder Komposition von Bewegung bis hin zu äußerst spezifischen Aspekten, wie How to do Action Comedy oder den risikoscheuen Einsatz von Filmmusik in Marvel-Filmen. Mit dieser Themenwahl durchbrach der Kanal die bis dahin vorherrschende Tendenz, Plots zu analysieren und eröffnete das neue Feld der Analyse struktureller Merkmale.
Einstellungsgröße, Kameraperspektive, Kamerabewegung, Kameratechniken, Montage, Ton – In jedem Video wird ein filmisches Gestaltungsmittel exemplarisch, und für ein Laienpublikum verständlich, analysiert. Zhou und Ramos verfolgen hierbei eine klare Struktur: Anfags werden verschiedene Thesen zum Einsatz und zur Wirkung des vorgestellten Stilmittels vorgestellt. Diese werden ausführlich untersucht und mit einem oder mehreren Videoausschnitten veranschaulicht. Als Beispiele werden meist ein Regisseur sowie verschiedene Szenen der Filmgeschichte herangezogen, welche das Stilmittel angmessen repräsentieren beziehungsweise perfektioniert haben. So beschäftigt sich beispielsweise das Video The Spielberg Oner [1] mit der Aufbereitung und Wirkung der für Steven Spielberg typischen Onetakes.
Das Ziel eines jeden Videos besteht darin, den Zuschauenden einen Wissensgewinn zu vermitteln. In Form eines klar formulierten Fazits wird die These schlussendlich beantwortet und das audiovisuelle Erlebnis für den Zuschauer resümiert.
Form
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zhous erklärtes Ziel war es, Videoessays zu produzieren, die einer visuellen Alphabetisierung dienen. Seine Videoessays basieren dabei jeweils auf einer These bezüglich filmischer Mittel, welche den Videos häufig in aussagekräftigen Stellungnahmen oder Fragen vorangestellt werden. Die weitere Ausgestaltung bedient sich der Freiheit des Mediums in Rahmen des Copyrights.
Ein Videoessay ist ein kurzes Video, in dem Filmausschnitte eines Films oder mehrerer Filme neu zusammengefügt werden, um neue Erkenntnisse über das Material zu gewinnen. Es handelt sich bei Videoessays um keine einheitliche Form, sondern ein Spektrum von möglichen Formen ohne feste Regeln oder Vorgaben.
In seinen Grundzügen orientiert sich der Videoessay an den rhetorischen Prinzipien des klassischen Essays. Der Videoessay entwickelte sich aus der ursprünglich europäischen Disziplin des Essayfilms heraus. Während sich dieser "eher mit den politischen und sozialen Realitäten von Film" [2] beschäftigt, behandelt der amerikanisch geprägte Videoessay die mediale Wirklichkeit.
„Beim klassischen Essayfilm ging es sozusagen um den Architekten und die sichtbare Architektur, beim Video-Essay steht der Bauplan im Fokus. Was erzählt wird, ist für den Video-Essay kaum noch von Belang, eher das Wie, vor allem aber wie diese Wie zu konkreter Wirkung gelangt.“
Bekannte Videoessayisten sind neben Tony Zhou und Taylor Ramos etwa Matt Zoller Seitz, Matthias Stork, Christina Álvarez López, Adrian Martin und Kevin B. Lee:
„Alle sind sie längst über ihren Kulturkreis hinaus bekannt, verteidigen in der internationalen Wissenschaft, filmkritischen Praxis und im Rahmen von Festivals und Filmreihen die Anerkennung einer anhaltenden und demokratisierten, audiovisuellen Auseinandersetzung mit dem Kino.“
Während die meisten solcher Videos zur Unterhaltung gedacht sind, haben Videoessays auch das Potential einen akademischen Zweck zu erfüllen. [3] Im Klassenzimmer bieten Videoaufsätze eine Vielzahl von Anwendungen für Bildungszwecke, darunter Konversationseröffnungen, aktive Betrachtungsmöglichkeiten, Lektionen zum Urheberrecht und Bewertungsmöglichkeiten.
„Visuelle Alphabetisierung sollte schon in der Schule unterrichtet werden […]“
Postmortem: Every Frame a Painting
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Dezember 2017 veröffentlichten Ramos und Zhou den Artikel Postmortem: Every Frame a Painting als Abschiedserklärung und Reflexion ihres Kanals in Form eines schriftlichen Video-Skripts. Darin identifizieren sie Schwierigkeiten ihrer Arbeit, wie den Umgang mit dem Urheberrecht und geben Hilfestellung für andere Produzenten auf YouTube. Vor allem gehen sie auf die Kostenplanung ein: Hierbei berufen sie sich auf das Venn-Dreieck, welches aus den drei Faktoren gut, schnell und günstig besteht. In Bezug auf kreatives Schaffen können immer nur zwei Bestandteile des Dreiecks gleichzeitig umgesetzt werden. Der enorme Zeitaufwand für die Videoerstellung war ein entscheidender Grund für das Ende ihres YouTube-Kanals.[4]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jeremy Kaye: 5 filmmakers that have mastered the art of the Video Essay. Abgerufen am 9. Dezember 2019.
- Süddeutsche Zeitung: Musik wie das Brummen einer Klimaanlage. Abgerufen am 9. Dezember 2019.
- Tony Zhou: Postmortem: Every Frame a Painting. In: medium.com. Medium, 2017 (englisch).
- Tony Zhou, Taylor Ramos: Every Frame a Painting. In: youtube.com. YouTube (veröffentlicht 2014–2016).
- Thomas Meder: Video-Essays: Die neue Schule des Sehens. Abgerufen am 6. Dezember 2019.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Taylor Ramos, Tony Zhou: The Spielberg Oner. Abgerufen am 9. Dezember 2019.
- ↑ Video-Essays: Filme über Filme. Abgerufen am 6. Dezember 2019.
- ↑ Why and How to Use YouTube Video Essays in Your Classroom. Abgerufen am 9. Dezember 2019.
- ↑ Postmortem: Every Frame a Painting. Abgerufen am 6. Dezember 2019 (eng).