Benutzer:Lammengollon/Sindarin Überarbeitung

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Sindarin
Projektautor J. R. R. Tolkien
Sprecher Personen in der Fantasiewelt Mittelerde
Linguistische
Klassifikation

Konstruierte Sprache

Besonderheiten zahlreiche Formen der
Anlautmutation (beispielsweise Lenierung)
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

art (sonstige konstruierte Sprachen)

ISO 639-3

sjn[1]

Tolkiens Welt

Sindarin und Quenya sind die bekanntesten fiktionalen Sprachen, die der britische Autor J. R. R. Tolkien in seinen Erzählungen über die von ihm erdachte Welt Mittelerde verwendet. Sie werden von den dort lebenden Elben gesprochen. Tolkien kam bereits in seiner frühen Kindheit mit unterschiedlichen Sprachen in Berührung, da er in der Obhut eines Geistlichen aufwuchs und dabei Latein und Griechisch kennenlernte. Er beschäftigte sich intensiv mit alten Legenden und Sagen, die einen Einfluss auf seine Geschichten hatten.

Die erste Sprache, die J. R. R. Tolkien erfand, war die Nonsens-Sprache „Nevbosh“,[2] die er sich als Kind ausgedacht hatte. Sie beruhte auf erfundenen Wörtern, wobei man deutlich die englische Basis heraushört. Tolkien hatte sich bereits in frühen Jahren mit der Weiterentwicklung der gotischen Sprache beschäftigt. Später entdeckte Tolkien zwei andere Sprachen, an denen er besonders Gefallen fand, das Finnische, das ihm als Vorlage für Quenya diente, und das Walisische:[3]

“Most English-speaking people [...] will admit that cellar door is ‘beautiful’, especially if dissociated from its sense (and from its spelling). More beautiful than, say, sky, and far more beautiful than beautiful. Well then, in Welsh for me cellar doors are extraordinarily frequent, and moving to the higher dimension, the words in which there is pleasure in the contemplation of the association of form and sense are abundant.”

„Die meisten Englisch-Sprecher werden zugeben, dass cellar door ‚schön‘ ist, insbesondere wenn es unabhängig von Sinn [‚Kellertür‘] (und Schreibung) betrachtet wird. Schöner als beispielsweise sky [‚Himmel‘] und sehr viel schöner als beautiful [‚schön‘]. Im Walisischen sind cellar doors für mich überaus häufig und bewegen sich in höheren Dimensionen; Worte, für die die Betrachtung des Zusammenhangs von Form und Bedeutung Vergnügen bereitet, gibt es im Überfluss.“

J. R. R. Tolkien: A Secret Vice[2]

In den 1910ern begann Tolkien mit der Entwicklung einer vom Walisischen inspirierten Kunstsprache, die er zunächst Goldogrin bzw. „Gnomisch“ (En. Gnomish) nannte. Diese Sprache wurde in seiner Fiktion von den Noldor oder Gnomen gesprochen und wurde nach der Flucht der Noldor nach Beleriand zur gemeinen Sprache des Kontinents und später Mittelerdes. In dieser Zeit begann auch die Geschichten zu erfinden, die später zum Silmarillion werden sollten, nach seiner eigenen Aussage inspiriert von den Sprachen:

„The invention of languages is the foundation. The ‘stories’ were made rather to provide a world for the languages than the reverse. To me a name comes first and the story follows.“

„Die Erfindung von Sprachen ist die Grundlage. Die ‚Geschichten‘ wurden eher geschrieben, um eine Welt für die Sprache zu schaffen als umgekehrt. Für mich kommt als Erstes der Name und danach die Geschichte.“

J. R. R. Tolkien: The Letters of J.R.R. Tolkien, Letter 165[4]

Ab den 1920ern begann er die Sprache Noldorin zu nennen, was aber zunächst nicht mit großen Veränderungen der Sprache an sich einher ging. Wie auch spräter Sindarin entstammt das Wort Noldorin selbst dem Qenya, ist also kein Endonym[5]. Obwohl Tolkien mache Teile des Goldogrins bis ins spätere Sindarin fortführt, unterscheiden sich beide Sprachen in mancher Hinsicht deutlich, so gibt es beispielsweise im Goldogrin Kasus- und Plural-Endungen, wohingegen im Sindarin der Plural durch Vokalveränderungen und die Rolle eines Wortes im Satz durch Präpositionen oder Wortstellung ausgedrückt wird.

  • ôni cailthi mabir gleni nan·hirilion „Er gab den schlanken Händen der Damen küsse“ (Goldogrin: Gnomish Grammar, 1917)
  • Damrod dir hanach dalath benn / ven Sirion gar meilienDamrod (ein Jäger) ging lachend durch das Tal die Berghänge hinunter zum (Fluss) Sirion“ (Frühes Noldorin: Nebrachar, ca. 1930)

Obwohl Tolkien die Sprache bis in die späten 1940er noch Noldorin nannte und die Sprache weiterhin die gleiche Rolle in seinen Geschichten spielte, entwickelte er die Sprache kontinuierlich weiter; zum Ende der 1940er hatte er sie in vielen wesentlichen Punkten auf einen Stand gebracht, den das spätere Sindarin beibehalten sollte.

  • Ennyn Durin Aran Vória: pedo mellon a minno. „Die Türen Durins, des Königs von Moria: sprich ‚Freund‘ und tritt ein.“ (Noldorin: The Mines of Moria, 1940er)

Um 1950 änderte Tolkien den Kontext der Sprache in seinen Geschichten: Sie war nun nicht mehr die Sprache der Ñoldor, die in dieser neuen Konzeption wie auch die Vanyar Quenya sprachen, sondern der Sindar bzw. Grauelben und hieß deswegen ab dann Sindarin. Zum einen erklärt diese Änderung besser warum sich Quenya und Sindarin so stark unterscheiden, was in dieser Konzeption daran liegt, dass sie sich über lange Zeit auf zwei verschiedenen Kontinenten entwickelt haben, zum anderen warum Sindarin als die häufigste Elbische Sprache in Mittelerde endet, denn nicht die Ñoldor bringen sie jetzt mit und verbreiten sie, sondern es ist bereits die Sprache der ansässigen Bevölkerung. Zusätzlich erfindet Tolkien in dieser Zeit das Konzept von Thingols Bann, dem Verbot in dessen Reich Quenya zu sprechen, was Sindarin endgültig den Status als gemeinsame Sprache der Elben sichert.

An der Sprache selbst arbeitete Tolkien kontinuierlich weiter, allerdings scheint es keinen so deutlichen Umbruch gegeben zu haben wie zwischen Goldorgrin/Frühem Noldorin und späterem Noldorin. Wo nicht anders angegeben bezieht sich der Artikel auf diese späte Form der Sprache. In dieser Konzeption kann mit Noldorin oder Ñoldorin ein Dialekt des des Quenya bezeichnet werden, hier wird es allerdings nur für die Vorgängersprache des Sindarin verwendet.[6]

Text Sindarin-Text Interlinearglossierung Deutsche Übersetzung
Inschrift auf dem Westtor von Moria[7]

Ennyn Durin Aran Moria:
Pedo mellon a minno.
Im Narvi hain echant.
Celebrimbor o Eregion
teithant i thiw hin.

Tor\pl Durin König Moria
sprechen-imp Freund und eintreten-imp
reflexiv Narvi leniert\dem.dist\pl fertigen-pst
Celebrimbor abl Eregion
schreiben-pst def.art nasal\Zeichen\pl leniert\dem.prox\pl

Die Tore Durins, des Königs von Moria:
Sprich 'Freund' und tritt ein [oder: Sprich, Freund, und tritt ein].
Ich selbst, Navi, habe jene [= die Türen] gefertigt.
Celebrimbor aus Erigion
hat diese Zeichen geschrieben.

Gandalfs Spruch um das Tor zu öffnen[8]

Annon edhellen, edro hi ammen,
fennas nogothrim, lasto beth lammen!

Tor elbisch öffnen-imp jetzt dat-1pl
Eingang Zwerg-coll hören-imp leniert\Wort Zunge-1sg.poss

Elbisches Tor öffne (dich) jetzt für uns,
Eingang des Zwergenvolkes höre das Wort meiner Zunge!

Tolkien hinterließ mehrere Wortlisten seiner Sprachen, in denen sich seine Herangehensweise eines – gewissermaßen verkehrt herum arbeitenden – historischen Philologen widerspiegelt; man sieht es schon daran, dass die Wörter darin nach den sprachlichen Wurzeln geordnet sind. Diese waren nach der herrschenden Lehrmeinung seiner Zeit nur theoretische Konstrukte und nicht als synchroner Bestand einer Ursprache zu verstehen. Bei seiner entwerfenden Tätigkeit war er erfolgreicher als seine Disziplin bei der analytischen: Wo diese bei der Erschließung einer Ursprache scheiterte, ging er vom Primitiven Quendischen als einer solchen aus und ließ daraus progressiv einen Baum von Sprachen entstehen. Die erfundenen Wörter kommen schwerpunktmäßig aus wenigen Bereichen: Geschichte, Mythologie, Poesie und Namensgebung. Das von ihm geschaffene Textkorpus war alles in allem recht klein und beschränkt sich in den größeren Stücken auf wenige Textgattungen.[4]

„Typischerweise begann er mit der Einführung und der Phonologie, die auch wissenschaftlich seine besondere Stärke war. Er hatte dies von seinem akademischen Lehrer Joseph Wright gelernt […] an seinem Küchentisch lernte Tolkien Ablautreihen, bis er sie intuitiv beherrschte. Er hatte, wie Zeitgenossen bestätigen, ein geradezu unheimliches Gespür für historische Vokalveränderungen, die noch schwieriger zu fassen sind als konsonantische Lautverschiebungen.“

Helmut W. Pesch: Die Erfindung von Sprachen als Grundlage von Tolkiens Werk[4]

Sprachliche Entwicklung

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Das Sindarin ist Teil einer entfalteten Sprachfamilie. Ursprünglich hatten alle Elben Mittelerdes eine Sprache gemeinsam, die als Ur-Elbisch oder primitives Quendisch (En Primitive Quendian) bezeichnet wird. Als sich die Elbenvölker trennten und die Eldar sich nach Valinor aufmachten, begannen die Sprachen der verschiedenen Völker sich auseinander zu entwickeln. Die Vanyar und Ñoldor blieben in engem Kontakt und bildeten die Sprechergemeinschaft der Sprache, die zum Quenya wurde, die Teleri, die weiter zurückblieben begannen einen anderen Dialekt, das Alt-Telerin zu sprechen. Einige der Teleri kamen zusammen mit den Ñoldor und Vanyar nach Valinor und ihre Sprache entwickelte sich nie allzu weit vom Quenya weg, die anderen aber blieben in Beleriand, sich wo ihre Sprache ohne den Kontakt zu den anderen Völkern massiv änderte und zum Sindarin wurde.

Sindarin spaltete sich in Beleriand in verschiedene Dialekte auf, hauptsächlich in einen Nördlichen und einen Südlichen Zweig. Als die Ñoldor nach Beleriand zurückkehrten, kamen sie zuerst mit dem Nord-Zweig in Kontakt, der später aber zunehmend unbedeutend wurde und ausstarb. Die Basis für das Sindarin als allgemeine Verkehrssprache in späteren Zeiten bildete der Süd-West-Dialekt.[9] Im Zweiten und Dritten Zeitalter scheint das als Verkehrssprache Sindarin weitestgehend konstant geblieben zu sein.[10] Trotzdem gab es weiterhin verschiedene Dialekte, wie beispielsweise der Dialekt von Lórien, der vom Nandorin beeinflusst wurde oder der von Gondor.

  • Caras Galadhon (Lórien) vs. Caras i·Ngelaidh (Standard) “Stadt der Bäume”.[11]
  • Rohan (Gondor) vs. Rochan (Standard) „Pferde-Land“, *roc (Gondor) vs. roch (Standard) „Pferd“.[12]

Sindarin unterscheidet sich von seiner Schwestersprache Quenya durch viele historische Entwicklungen, die auffälligste darunter ist wohl das Verschwinden fast aller Vokale am Wortende: Gemeines Quendisch kambā > Quenya camba ⪤ Sindarin cam „Hand“.[13][14] Ebenfalls gut zu erkennen ist das unterschiedliche Verhalten der alten pränasalierten Plosive /mb, nd, ŋg/, die im Quenya als /m, n, ŋ/ im Sindarin aber als /b, d, g/ wie in Gemeines Quendisch ŋgolodō > Quenya Ñoldo ⪤ Sindarin Golodh auftauchen.[15][16] Troz der politischen Tragweite des Zusammenfallens von /s/ und /θ/ im Quenya, bleibt /θ/ in allen Dialekten des Sindarin, auch derjenigen der Exil-Ñoldor bestehen.[17]

Pluralformen werden im Sindarin durch Umlautung gebildet. Ursprünglich gab es für die elbischen Sprachen eine Mehrzahlbildung durch das einfache Anhängen eines ‘-i’, wie es teilweise noch im Quenya praktiziert wird. Beispiel für Quenya; atan, el (sg.) wird im Plural atani, eli.

  • So wurde aus
Vokal a e y / ŷ i / î o u au / aw ai
Umlaut a → ai e → i bleibt bleibt o → y u → y oder ui au / aw → oe ai → î
adan → edain Edhel → Edhil ylf gîl amon → emyn tulus → tylys gwaun → gwoen cair → cîr
deutsch Mensch Elb Becher Stern Berg Pappel Gans Schiff
tâl → tail certh → cirth mŷl ithil Orch → Yrch dûr → duir naw → noe mail → mîl
deutsch Fuß Rune Möwe Mond Ork dunkel Idee lieb
  • Der Vokal ‘a’ bildet hier zusätzlich noch zwei Ausnahmen von dieser Regel. Sofern in einem einsilbigen Wort ein Reibe-, Liquid- oder Nasallaut auf das ‘a’ folgt, wird das ‘a’ in einigen Fällen zu ‘ei’ oder ‘e’ umgelautet.
a -lph a -lch a -ng a -rn
a → ei a → ei a → e a → e
alph = Schwan falch = Schlucht fang = Bart narn = Erzählung
eilph = Schwäne feilch = Schluchten feng = Bärte nern = Erzählungen

Die Phonologie des Sindarin ist von J. R. R. Tolkien in Anlehnung an jene des Walisischen konstruiert worden; daher überschneiden sich die beiden Sprachen hinsichtlich ihrer prosodischen und phonotaktischen Merkmale. Einflüsse auf die Lautstruktur des Sindarin übten überdies die germanischen Sprachen Angelsächsisch, Altnordisch und Altisländisch aus, wobei diese hauptsächlich im Bezug auf die Grammatik und insbesondere die Pluralbildung des Sindarin zum Tragen kommen, die sich stark an der germanischen Umlautung orientiert.

Das Sindarin kennt insgesamt 25 pulmonisch-egressive Konsonanten, die mit wenigen Ausnahmen jenen des Deutschen entsprechen, wobei 23 einzelne konsonantische Phoneme und 2 Allophone eines anderen Phonems auftreten.

Die folgende Tabelle führt alle Konsonanten des Sindarin auf:
Konsonanten des Sindarin nach dem IPA
Ort → Labial Koronal Dorsal Glottal
↓ Art Bilabial Labiodental Dental Alveolar Palatal Velar
Nasal m ⟨m, mm⟩ n ŋ ⟨ng, ñ⟩
Plosiv p b t d k ⟨c⟩ ɡ
Frikativ f ⟨f, ph⟩ v ⟨v, f⟩ θ ⟨th⟩ ð ⟨dh⟩ s x ⟨ch⟩ h  
Approximant (j)
Vibrant ⟨rh⟩ r
Lateraler Approximant ⟨lh⟩ l ()
Labialisierter Approximant ʍ ⟨hw⟩ w
Wo Lautzeichen in Paaren auftreten, repräsentiert das linke einen stimmlosen und das rechte einen stimmhaften Laut.
Weicht die Umschrift des Lautes vom IPA-Zeichen ab, wird sie zwischen ⟨…⟩ angegeben. Engeklammerte Zeichen repräsentieren Allophone.

Wie viele natürliche Sprachen auch kennt das Sindarin Allophone, also Laute, die in bestimmten Umgebungen anders ausgesprochen werden als dies normalerweise der Fall ist. Im Sindarin sind zwei solcher Regeln bekannt:

  • Steht i am Wortanfang vor einem anderen Vokal wird es als [j] realisiert: iant /iant/ „Brücke“ wird [jant] ausgesprochen.
  • Steht l nach e oder i entweder am Ende eines Wortes oder vor einem Konsonanten wird es palatalisiert ausgesprochen: ithil /iθil/ „Mond“ als [ˈiθilʲ], Elrond /ɛlrɔnd/ als [ɛlʲrɔnd].

Einige Konsonanten des Sindarin kennen das Prinzip der Gemination: Sie werden im In- oder Auslaut (aber keinesfalls im Anlaut) eines Wortes mit doppelter Länge gesprochen: So wird etwa der Konsonant nn /nː/ geminiert (verdoppelt) gesprochen, während seine Kurzform /n/ einfach artikuliert wird. Tritt ein solcher geminierter Konsonant im Auslaut eines Wortes auf, bildet er die Silbenkoda der Endsilbe, tritt er im Inlaut auf verhält sich ambisyllabisch: Er bildet nun die Silbenkoda der vorrangehenden, und den Silbenansatz der folgenden Silbe.

Die zur Gemination fähigen Konsonanten des Sindarin sind:

  • der stimmloser alveolarer Frikativ /s/ im In- und Auslaut: glassui /ˈglaui̯/ „fröhlich“, lass /ˈla/ „Blatt“
  • der stimmhafte laterale alveolare Approximant /l/ im In- und Auslaut: callon /ˈkaɔn/ „Held“, sell /ˈsɛ/ „Tochter“
  • der stimmhafte alveolare Nasal /n/ im In- und Auslaut: annon /ˈaɔn/ „Tor“, ann /ˈa/ „Geschenk“
  • der stimmhafter alveolarer Vibrant /r/ nur im Inlaut: Rochirrim /rɔˈxiim/ „Volk der Pferdeherren, Rohirrim
  • der stimmlose labiodentale Frikativ /f/ nur im Inlaut: aphadon /ˈaadon/ „Nachfolger“

Mit Ausnahme von f werden geminierte Konsonanten in der Umschrift doppelt geschrieben.

Besonderheiten in der Umschrift

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An einigen Stellen sind in der Konsonantentabelle zwei mögliche Formen der Umschrift angegeben. Diese sind nicht frei austauschbar sondern folgen einigen Regeln:

  • Am Wortanfang geben sowohl ⟨f⟩ als auch ⟨ph⟩ das Phonem /f/ wieder, die Variante ⟨ph⟩ wird dabei genutzt um anzuzeigen dass das /f/ durch Mutation aus einem /p/ hervorgegangen ist. In der Wortmitte bezeichnet ⟨ph⟩ ein gemminiertes /fː/, am Wortende ein einfaches /f/, da ⟨f⟩ in dieser Position dazu verwendet wird um /v/ wiederzugeben.
  • ⟨ng⟩ bezeichnet /ŋ/ am Wortende und /ŋg/ in der Wortmitte. Am Wortanfang spielt die Worttrennung zwischen einem eventuellen Klitikon und dem Stützwort eine Rolle: ⟨ng⟩ ohne Trennung wie in i-ngelaidh bezeichnet ein einfaches /ŋ/ wird jedoch zwischen ⟨n⟩ und ⟨g⟩ getrennt wie in in-gelydh bezeichnet das /ŋg/. Da diese Konvention oft zu Verwirrungen führt und insbesondere ⟨n-g⟩ leicht als /ng/ interpretiert werden kann, hat sich in der Sekundärliteratur die Alternative eingebürgert die Schreibung ⟨ñ⟩ für /ŋ/ aus dem Quenya zu übernehmen und am Wortanfang explizit i-ñelaidh und i-ñgelydh zu schreiben.
  • Obwohl /mː/ im Sindarin nicht auftritt, findet sich geschrieben die Kombination ⟨mm⟩. Das liegt daran, dass jedes /m/ zwischen Vokalen von einem geminierten /mː/ in einer früheren Sprachstufe gekommen sein muss (einzelnes /m/ ist in dieser Position zu /v/ geworden) aber dann verkürzt würde. Trotzdem zählt ein solches /m/ weiterhin als silbenschließender Konsonant, deshalb wird es in drei- oder mehrsilbigen Wörtern als Silbenansatz der letzten Silbe mit ⟨mm⟩ verschriftlicht um die korrekte Betonung anzuzeigen: galadhremmin /galað'remin/ aber amarth /'amarth/ weil die Betonung in diesem Fall ohnehin auf die erste Silbe fällt.[18]
Die Vokale des Sindarin
vorne zentral hinten
geschlossen
iy
u ⟨u, w⟩



ɛ ⟨e⟩
ɔ ⟨o⟩


ä ⟨a⟩
0fast geschlossen
0halbgeschlossen
mittel
halboffen
fast offen
offen

Bei Symbolpaaren stellt das jeweils linke Symbol den
ungerundeten und das rechte Symbol den gerundeten Vokal dar.
Hinterzungenvokale sind stets gerundet und Vorderzungenvokale
mit Ausnahme des /y/ ungerundet zu sprechen.
Weicht die Umschrift des Lautes vom IPA-Zeichen ab,
wird sie zwischen ⟨…⟩ angegeben.

Sindarin ist eine verhältnismäßig vokalarme Sprache: Es besitzt sechs Monophthonge ([a], [ɛ], [i], [ɔ], [u] und [y]) und sechs Diphthonge ([aɛ̯], [ai̯], [au̯], [ɛi̯], [ɔɛ̯] und [ui̯]).

Das Sindarin verfügt, wie dem nebenstehenden Vokaltrapez entnommen werden kann und bereits erwähnt wurde, über sechs Monophthonge (einfache Vokale): drei Vorderzungenvokale ([ɛ], [i] und [y]) und zwei Hinterzungenvokale ([ɔ] und [u]) beziehungsweise sowohl drei ungerundete ([a], [ɛ] und [i]) als auch drei gerundete ([ɔ], [y] und [u]) Vokale. Dabei ist a weder als Vorder- noch als Hinterzungenvokal anzusehen, sondern ist in dieser Hinsicht umarkiert.[19]

Die Monophthonge des Sindarin können sowohl kurz (beispielsweise [a]) als auch lang (zum Beispiel [aː]) gesprochen werden, zusätzlich existiert noch eine dritte Längenstufe [aːː], die als überlang (engl. over-long) bezeichnet wird.

Kurzmonophthonge erhalten in der Transkription des Sindarin keine diakritische Markierung, sie können, falls Präzision gefordert ist, jedoch mit einer Breve (˘) gekennzeichnet werden: Grundsätzlich werden die Kurzvokale [a], [ɛ], [i], [u], [ɔ] und [y] entsprechend dieser Reihenfolge also bloß ⟨a⟩, ⟨e⟩, ⟨i⟩, ⟨u⟩, ⟨o⟩ und ⟨y⟩ transkribiert, wobei bei einer Markierung mit Breve folgerichtig ⟨ă⟩, ⟨ĕ⟩, ⟨ĭ⟩, ⟨ŭ⟩, ⟨ŏ⟩ und ⟨y̆⟩ transkribiert würden. Ein Beispiel für ein Wort mit Kurzvokalen bietet ⟨adan⟩ beziehungsweise ⟨ădăn⟩ mit der Bedeutung Mensch und der Aussprache [ˈadan]. Langmonophtonge werden in allen Fällen mit einem Akut (´), überlange Vokale mit einem mit einem Zirkumflex (ˆ) gekennzeichnet, als Beispiele hierführ können ⟨dúnadan⟩ „West-Mensch“ mit der Aussprache /ˈduːnadan/ und ⟨dûn⟩ „Westen“ mit der Aussprache /ˈduːːn/ dienen. Lange und überlange Vokale können als Alternative in Anlehnung an die klassische Philologie mit einem Makron (¯) gekennzeichnet werden: dūnadan, dūn.

Die Längenunterscheidung der Vokale führt im Sindarin – ebenso wie im Deutschen (z. B. Henne /hɛnə/ und Hähne /hɛːnə/) – zu einer semantischen Unterscheidung; zwischen den Kurz- und Langvokalen des Sindarin bestehen mithin phonematische Unterschiede. Als Beispiel für einen solchen Unterschied kann das minmale Paar hen „Auge“ und hên „Kind“ dienen. Unklar ist, ob sich auch Länge und Überlänge auf diese Art und Weise unterscheiden. Auch hier existiert ein minimales Paar nín „mein“ und nîn, Plural von nen „Wasser“, allerdings ist unklar ob der Unterschied phonematisch ist oder sich darauf zurückführen lässt, dass die Possesivpronomen keinen eigenen Wortakzent tragen. Das Auftreten von überlangen Vokalen ist weitgehend auf einsilbige Wörter beschrenkt, allerdings treten sie auch vereinzelt in mehrsilbigen Wörtern in der Endsilbe auf, zum Beispiel in annûn „Sonnenuntergang, Westen“ oder Udûn „dunkle Grube“.

Neben seinen sechs Monophthongen kennt das Sindarin ebenfalls sechs Diphthonge, die aufgrund ihrer Betonung auf dem ersten Element (Vokal) als fallende Diphthonge zu klassifizieren sind: drei Diphthonge mit [a] als erstem Element ([aɛ̯], [ai̯] und [au̯]) und jeweils einen Diphthong mit dem ersten Element [ɛ] ([ɛi̯]), [u] ([ui̯]) und [ɔ] ([ɔɛ̯]).

Alle Diphthonge des Sindarin bestehen aus zwei kurzvokalischen Elementen: So kann das Vokalpaar [au̯], das aus den Kurzvokalen [a] und [u] besteht, als Diphthong in einer Silbe ausgesprochen werden, während eine Aussprache der Vokalkombination [aːu] als Diphthong im Sindarin nicht möglich ist, weil sie nicht in einer Silbe artikuliert werden kann (stattdessen handelt es sich hierbei um einen Hiat).

Die Diphthonge des Sindarin werden in der Umschrift durch einfaches Nebeneinaderstellen der Vokalzeichen dargestellt, für [aɛ̯] wird also ⟨ae⟩, für [ai̯] ⟨ai⟩, für [ɛi̯] ⟨ei⟩, für [ui̯] ⟨ui⟩ und für [ɔɛ̯] ⟨oe⟩ geschrieben. Diese Schreibkonvention entspricht insbesondere nicht der deutschen Ortographie, in der ei beispielsweise für [aɪ̯] steht. Die einzige Ausnahme zu dieser Konvention bildet der Diphthong [au̯], der, sofern er im Auslaut eines Wortes steht, mit ⟨aw⟩ und ansonsten der Regel entsprechend mit ⟨au⟩ transkribiert wird.

Das Sindarin kennt – ähnlich wie die meisten indogermanischen Sprachen – einen dynamischen Akzent, um die Betonung seiner Wörter zu realisieren; bei diesem dynamischen Akzent handelt es sich zugleich um einen Wortakzent: Die Wörter des Sindarin werden also – wie im Deutschen – durch eine Intensivierung des Atemdrucks einer gewissen ihrer Silben betont.

Die Betonung der Wörter des Sindarin hängt von der Quantität der Silbe ab und kann durch die Pänultimaregel des Lateinischen beziehungsweise das Dreimorengesetz des Altgriechischen beschrieben werden:

  • Einsiblige Wörter, die keine Klitika sind, werden auf ihrer einzigen Silbe betont: ann /ˈann/ „Geschenk“. Klitika wie der Artikel und einige Präpositionen tragen keine eigene Betonung.
  • Zweisilbige Lexeme erhalten ihre Betonung stets auf der vorletzten Silbe (Pänultima); sie sind damit stets Paroxytona.
  • Die Betonung drei- und mehrsilbiger Lexeme fällt dann auf die vorletzte Silbe (Pänultima), wenn diese naturlang ist – also über einen Langmonophthong oder einen Diphthong als Silbengipfel verfügt – oder wenn sie geschlossen ist, also auf ihren Nukleus ein Konsonantencluster beziehungsweise ein /m/ folgt: Mitheithel /miˈθɛi̯θɛl/ „Weißquell, Nebenfluss des Bruinen“, Mithrandir /miθˈrandir/ „Grauer Pilger, Gandalf“, galadhremmen /galaðˈrɛmɛn/ „baumdurchwirkt“
  • Die Betonung drei- und mehrsilbiger Lexeme fällt in allen weiteren Fällen außer dem obig geschilderten auf die vorvorletzte beziehungsweise drittletzte Silbe (Antepänultima)[20]: Adanedhel /aˈdanɛðɛl/ „Elf-Mensch, Túrin

Aussprachehilfe

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Diese Phonemtabelle dient als Hilfestellung zur Aussprache der Wörter des Sindarin:[21][22]:141/142.
Schreibung Laut (IPA) Beispielwort Aussprache siehe auch
a ​[⁠a⁠]​ Arwen arwɛn] [a] wird wie in frz. avoiravˈwaʀ] oder wie in dt. machen ([ˈmäχn̩]) gesprochen. ae, ai, au, aw
ae [aɛ̯] aear aɛ̯ar] Es gibt im Englischen und Deutschen keine genaue Entsprechung für diese Lautkombination, sie wird in etwa wie in dt. Aerodynamikäe̯ʁo(ː)dy(ː)ˈnäːmɪk] oder frz. robicae̯ʀɔˈbik] gesprochen. ai
ai [ai̯] erain [ˈɛrai̯n] [ai̯] ist nicht identisch mit ae [aɛ̯]; das Englische und Deutsche kennen keine genaue Entsprechung diese Lautkombination, sie wird in etwa wie in dt. Eiäɪ̯], Mai [ˈmäɪ̯], Meise [ˈmäɪ̯zə] aber mit gespannterem i gesprochen. ae
au, aw[23] [au̯] aur au̯r] [au̯]wird fast wie in dt. ausäʊ̯s] aber mit gespannterem u gesprochen.
b ​[⁠b⁠]​ Beren bɛrɛn] [b] wird wie in dt. Ballbäl] gesprochen.
c ​[⁠k⁠]​ Celeborn kɛlɛbɔrn] [k] wird wie in dt. klark(ʰ)läːɐ̯], engl. crop [ˈkɹɒp] oder frz. coqkɔk] gesprochen, ist aber anders als im Deutschen unbehaucht. ch
ch ​[⁠x⁠]​ na-chaered, Forochel [naˈxaɛ̯rɛd], [ˈfɔrɔxɛl] [x] wird wie in dt. acht ([ˈäxtʰ]) gesprochen.
d ​[⁠d⁠]​ dael daɛ̯l] [d] wird wie in dt. danndän] gesprochen. dh
dh ​[⁠ð⁠]​ nardh [ˈnarð] [ð] wird wie im engl. thisðɪs] gesprochen. th
e ​[⁠ɛ⁠]​ ered ɛrɛd] [ɛ] wird wie in dt. Bett [ˈbɛtʰ] gesprochen. ei, ae, oe, œ, ue
ei [ɛi̯] eithel ɛi̯θɛl] [ɛi̯] wird fast wie in engl. grey [ˈɡɹɛɪ̯] aber mit gespanntem i gesprochen.
f ​[⁠f⁠]​ falas falas] [f] wird wie in dt. Haft [ˈhäftʰ] artikuliert. Diese Aussprache gilt nicht am Wortende. ph, v
​[⁠v⁠]​ nef [ˈnɛv] [v] wird wie im deutschen Vaseväːzə] gesprochen. Deise Aussprache gilt nur am Wortende. ph, v
g ​[⁠ɡ⁠]​ Gil-galad ɡilɡalad] [ɡ] wird wie in dt. Gottɡɔtʰ] gesprochen.
h ​[⁠h⁠]​ Hador hadɔr] [h] wird wie in dt. Haushäʊ̯s] gesprochen. ch, dh, lh, ph, rh, th, hw
hw ​[⁠ʍ⁠]​ hwind ʍind] [ʍ] wird wie ein stimmloses w, wie im englischen what ([ˈʍɒt]), gesprochen (Dieser Laut tritt nicht mehr in allen englischen Dialekten auf).
i ​[⁠i⁠]​ imlad imlad] [i] wird wie in dt. Musiker [ˈmu(ː)zikʰɐ] gesprochen. Diese Ausprache gilt nicht für i am Wortanfang vor Vokalen.
​[⁠j⁠]​ Ioreth jɔrɛθ] [j] wird wie in dt. Jungejʊŋə] oder engl. you ([ˈjuː]) gesprochen. Diese Aussprache gilt nur im Anlaut vor Vokalen.
y ​[⁠y⁠]​ Yrch, eryd yrx], [ˈɛryd] [y] wird wie in dt. Büro ([ˌbyˈʁoː]) oder frz. lune ([ˈlyn]) gesprochen.
l ​[⁠l⁠]​ leben lɛbɛn] [l] wird wie in dt. Lattelätʰə] gesprochen. Dies gilt nicht nach i, e am Wortende bzw. mit folgendem Kosonanten. lh
​[⁠⁠]​ Ithil [ˈiθi] l wird nach i, e vor einem anderen Konsonant bzw. am Wortende palatalisiert. lh
lh [] lhain ai̯n] [l̥] ist als stimmloses [l] zu sprechen.
m ​[⁠m⁠]​ Moria mɔria] [m] ist wie in dt. Mattemätʰə] zu sprechen. mh
mh i-mhellon [iˈɔria] [ṽ] hat keine gute deutsche oder englische Ensprechung, er fällt im spätestens Dritten Zeitalter mit v zusammen. v
n ​[⁠n⁠]​ nimrais nimrai̯s] [n] sollte wie in dt. nass [näs] gesprochen werden. ng
​[⁠ŋ⁠]​ Orthanc, ninglor, [ˈɔrθaŋk], [ˈniŋɡlɔr] [ŋ] wird wie in dt. Lunge [ˈlʊŋə] gesprochen. Er tritt vor g und c auf.
ng, ñ ​[⁠ŋ⁠]​ Glamdring [ˈɡlamdriŋ] [ŋ] wird wie in dt. Hang ([ˈhäŋ]) gesprochen.
o ​[⁠ɔ⁠]​ orod ɔrɔd] [ɔ] wird wie in dt. offen ([ˈɔfn̩]) zu gesprochen. oi, oe, œ
oe [ɔɛ̯] noeg [ˈnɔɛ̯g] [ɔɛ̯] sollte wie in lat. poena [ˈpɔɛ̯na] „Strafe“ gesprochen werden. œ
œ oder oe ​[⁠œ⁠]​ arnœdiad oder arnoediad [ˈarˈnœdiad] [œ] ist im Dritten Zeitalter hauptsächlich durch e [ɛ] ersetzt worden und erhielt sich nur in wenigen altertümlichen Begriffen. Dort wird es wie in dt. öfterœftʰɐ] gesprochen. oe, e
p ​[⁠p⁠]​ paur pau̯r] [p] ist wie in dt. Prallpʁäl] zu sprechen. ph
ph ​[⁠f⁠]​ oder [] apharch [ˈaarx] [f] wird wie in dt. Symphonie [ˌzʏmfo(ː)ˈniː] gesprochen; [fː] ist als doppelt langes [f] zu sprechen. f
gw [gw] oder [] gwael aɛ̯l] odergwaɛ̯l] [gw] oder [gʷ] ist wie in engl. Gwentɡʷɛnt] oder [ˈɡwɛnt] zu sprechen.
r ​[⁠r⁠]​[24] Rauros rau̯rɔs] [r] sollte wie in span. perro [ˈpɛro] mit der Bedeutung Hund gesprochen werden. rh
rh [] Rhûn uːn] [r̥] ist als ein stimmloses [r] zu sprechen.
s ​[⁠s⁠]​ sigil sigil] [s] ist wie in dt. Nuss [ˈnʊs] zu sprechen. Es ist niemals stimmhaft.
th ​[⁠θ⁠]​ Thingol θiŋgɔl] [θ] ist wie in engl. thinθɪn] zu artikulieren. dh
t ​[⁠t⁠]​ tachol taxɔl] [t] ist wie in dt. Tunneltʊnl̩] zu sprechen. th
u ​[⁠u⁠]​ ungol uŋɡɔl] [u] ist wie in dt. zuvor [ˌʦuˈfoːɐ̯] zu sprechen. ua, ue, ui
ua [u.a] huan [ˈhu.an] [u.a] wie in dt. Dual [ˈdu.äl] zu sprechen.
ue [u.ɛ] cuen [ˈku.ɛn] [u.ɛ] ist als [u] gefolgt von [ɛ] in zwei Silben zu sprechen. ui
ui [ui̯] fuin [ˈfui̯n] [ui̯] ist fast wie in dt. pfui [ˈpfʊi̯] zu sprechen. ue
v ​[⁠v⁠]​ forvenna [fɔrˈvɛnːa] [v] ist wie in dt. Weltvɛltʰ] zu artikulieren. f
w ​[⁠w⁠]​ Arwen [ˈarwɛn] [w] ist wie in engl. windwɪnd] auszusprechen. hw, aw

Anlautmutationen

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Ein besonderes phonologisches Merkmal des Sindarin, das es mit den inselkeltischen Sprachen wie dem Irischen und Walisischen gemein hat, sind die unter gewissen Umständen auftretenden Anlautmutationen; hierbei wird der anlautende Konsonant eines jeweils einer Anlautmutation unterliegenden Wortes anders artikuliert als in seiner Ausgangsform oder verstummt völlig.

Dem Sindarin sind fünf Arten der Anlautmutation bekannt: eine Lenition, eine Nasalmutation, eine Plosivmutation, eine Liquidmutation, eine Sibilantenmutation und eine gemischte Mutation.

Im Rahmen der Lenition oder Lenisierung werden anlautende Fortes (wie p oder m) durch einen voranstehenden Vokal (Monophthong oder Diphthong) wie i (im Sindarin der bestimmte Artikel im Singular) zu den ihnen entsprechenden Lenes (wie b für p oder v für m) geschwächt. Die nachstehende Tabelle listet die mit der Lenisierung einhergehenden Lautveränderungen des Sindarin auf.

Beispiele der Lenition durch den Artikel i:[25]
Reihe Einzellaute mit Artikel Bedeutung Lautgruppen mit Artikel Bedeutung
p paur i baur die Faust, die Hand plad i blad die Handfläche
t tol i dol die Insel trann i drann der Regierungsbezirk
c cair i gair das Schiff criss i griss die Spalte
b benn i venn der Mann brass i vrass die Klippe
d doron i dhoron die Eiche draug i dhraug der Wolf
g galadh i ’aladh der Baum glamog i ’lamog der Ork
m mellon i vellon der Freund
s sereg i hereg das Blut
h harad i charad der Süden hwest i chwest der Hauch, der Atem
Sonderformen Wörter der Wurzelstämme mb-, nd-, ñg-
(m)b bund i mund die Nase
(n)d dagor i nagor die Schlacht
(ñ)g gaur i ngaur (i ñaur) der Werwolf
Anfangskonsonanten ohne Mutation
n ninglor i ninglor die Schwertlilie
l lembas i lembas das Reisebrot
f faroth i faroth der Jäger
r roch i roch das Ross, das Pferd
th thoron i thoron der Adler
lh lhaw i lhaw die Ohren, das Ohrenpaar
rh rhach i rhach der Fluch

Beispiele

Nach einer der Mutationsregeln wird ein anlautendes t durch die Lenisierung zu einem d, so wird etwa tol „Insel“ durch Voranstellen des Artikels i zu i-dol „die Insel“. Es gibt aber bereits ein Wort dol „Hügel“. Es besteht allerdings keine Verwechslungsgefahr, denn „der Hügel“ unterläge ebenfalls der Lenisierung (d → n als [n]d-Stamm) und hieße deshalb i-nol. Hier ist es die Aufgabe des Lesers aus der Umgebung, in der das Wort steht, abzuleiten, welcher Form der Mutation es unterliegt. Trotzdem gibt es zum Teil Fälle, in denen tatsächlich Information verloren geht wie bei der Lenisierung von b und m, die beide zu v werden. So sind etwa main „erster/erste/erstes“ und bain „schön“ in ihrer lenierten Form vain nicht zu unterscheiden und die Interpretation muss mit Blick auf den Kontext erfolgen.

Die Nasalmutation tritt ein, wenn bestimmte Wörter auf einen Nasal wie n folgen. Sie wird beispielsweise durch den bestimmten Artikel im Plural, in, die Präposition an für den Dativ oder dan „gegen“ ausgelöst. Die folgende Tabelle führt die mit der Nasalmutation einhergehenden Lautveränderungen des Sindarin auf. Dabei ist das Verhalten des auslösenden Nasals je nach präposition unterschiedlich.

Beispiele der Nasalmutation durch die Präposition an:[25]
Reihe Einzellaute Nasalmutation Bedeutung Lautgruppen Nasalmutation Bedeutung
p an + paur a phaur für eine Faust an + plad a phlad für eine Handfläche
t an + tol a thol für eine Insel an + trann a thrann für einen Bezirk
c an + cair a chair für ein Schiff an + criss a chriss für eine Spalte
b an + benn am menn für einen Mann an + brass am brass für eine Klippe
d an + doron an noron für eine Eiche an + draug an draug für einen Wolf
g an + galadh an ngaladh (añ ñaladh) für einen Baum an + glamog an glamog (añ glamog) für einen Ork
Sonderformen Wörter der Wurzelstämme mb-, nd-, ñg-
(m)b an + bund a mbund für eine Nase
(n)d an + dagor a ndagor für eine Schlach
(ñ)g an + gaur an gaur (a ñgaur) für einen Werwolf
h an + harad a charad dem Süden an + hwest a chwest für einen Luftzug
Anfangskonsonanten ohne Mutation mit Assimilierung
m an + mellon am mellon für einen Freund
n an + ninglor an ninglor für eine Schwertlilie
l an + lembas al lembas für Reisebrot
f an + faroth a faroth zum Jäger, durch den Jäger
th an + thoron a thoron für einen Adler
r an + roch adh roch für ein Pferd
s an + sereg a sereg für Blut
lh an + lhaw an lhaw für die Ohren, für ein Ohrenpaar
rh an + rhach an rhach für einen Fluch

Die Plosivmutation beziehungsweise Stoppmutation, die von Tolkien zumeist als harte Mutation bezeichnet wurde, wird – wie ihr Name bereits vermuten lässt – durch Wörter ausgelöst, die auf einen Plosiv wie t oder d enden. Die nachstehende Tabelle listet die mit der Plosivmutation einhergehenden Lautveränderungen des Sindarin auf.

Beispiele der Plosivmutation durch die Präposition od für von, weg von, sich entfernend:[25]
Reihe Einzellaute Plosivmutation Bedeutung Lautgruppen Plosivmutation Bedeutung
p od + paur o phaur von einer Hand weg od + plad o phlad von einer Handfläche weg
t od + tol o thol von einer Insel weg od + trann o thrann aus einem Regierungsbezirk weg
c od + cair o chair von einem Schiff weg od + criss o chriss von einer Spalte weg
Angleichung
lh od + lhaw od ’law von den Ohren weg, von einem Ohrenpaar weg
rh od + rhach od ’rach von einem Fluch weg
s od + sereg os sereg von Blut weg
h od + harad och charad vom Süden aus od + hwest od ’west von einem Hauch weg
f od + faroth oph faroth von einem Jäger weg
th od + thoron oth thoron von einem Adler weg
Anfangskonsonanten ohne Mutation
b od + benn o benn von einem Mann weg od + brass o brass von einer Klippe weg
d od + doron o doron von einer Eiche weg od + draug o draug von einem Wolf weg
g od + galadh o galadh von einem Baum weg od + glamog o glamog von einem Ork weg
m od + mellon o mellon von einem Freund weg
n od + ninglor o ninglor von einer Schwertlilie weg
l od + lembas od lembas von Lebensbrot weg
r od + roch od roch von einem Ross weg
Sonderformen Wörter der Wurzelstämme mb-, nd-, ñg-
(m)b od + bund o mbund von einer Nase weg
(n)d od + dagor o ndagor von einer Schlacht weg
(ñ)g od + gaur on gaur (o ñgaur) von einem Werwolf weg

Die Liquidmutation wird – wie ihr Name bereits vermuten lässt – durch Wörter ausgelöst, die auf einen Liquid – also einen Lateral wie l oder einen Vibranten wie r – enden. Im Rahmen der Liquidmutation werden durch vorangehende Liquide unter anderem anlautende Plosive zu Frikativen. Die folgende Tabelle führt die mit der Liquidmutation einhergehenden Lautveränderungen des Sindarin auf.

Beispiele der Liquidmutation durch die Präposition or für oberhalb, über:[25]
Reihe Einzellaute Liquidmutation Bedeutung Lautgruppen Liquidmutation Bedeutung
p or + paur or phaur über einer Faust or + plad or phlad über einer Handfläche
t or + tol or thol über einer Insel or + trann or thrann oberhalb eines Regierungsbezirks
c or + cair or chair über einem Schiff or + claur or chlaur oberhalb des Glanzes
b or + benn or venn über einem Mann or + brass or vrass über einer Klippe
d or + doron or dhoron über einer Eiche or + draug or dhraug über einem Wolf
g or + galadh or ’aladh über einem Baum or + glamor or ’lamog über einem Ork
m or + mellon or vellon über einem Freund
lh or + lhaw or ’law über den Ohren, über einem Ohrenpaar
rh or + rhach or ’rach oberhalb eines Fluchs
s or + sereg or sereg oberhalb von Blut
h or + harad or charad über dem Süden or + hwest or chwest über einem Hauch
Sonderformen Wörter der Wurzelstämme mb-, nd-, ñg-
(m)b or + bund or bund über einer nase
(n)d or + dagor or dagor über einer Schlacht zu
(ñ)g or + gaur or gaur über einem Werwolf
Anfangskonsonanten ohne Mutation
n or + ninglor or ninglor über einer Schwertlilie
l or + lembas or lembas oberhalb von Reisebrot
f or + faroth or faroth über einem Jäger
r or + roch or roch über einem Ross
th or + thoron or thoron über einem Adler

Sibilantenmutation

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Die Sibilantenmutation wird durch Wörter ausgelöst, die ursprünglich auf ein s endeten, aber alleinstehend im Sindarin in der Regel mit einem h notiert werden, beispielsweise o(h) „über, betreffend“ und a(h) „und“. Im Rahmen der Sibilantenmutation werden stimmlose Plosive zu Frikativen, Liquide werden stimmlos und Vokle erhalten ein mobiles h. Die folgende Tabelle führt die mit der Sibilantenmutation einhergehenden Lautveränderungen des Sindarin auf.

Beispiele der Sibilantenmutation durch die Konjunktion a(h) für und:[25]
Reihe Einzellaute Sibilantenmutation Bedeutung Lautgruppen Sibilantenmutation Bedeutung
p ah + paur a phaur und eine Faust a + plad a phlad und eine Handfläche
t ah + tol a thol und eine Insel a + trann a thrann und ein Regierungsbezirks
c ah + cair a chair und eine Schiff ah + claur a chlaur und Glanz
h ah + harad a charad und der Süden ah + hwest a chwest und ein Hauch
Liquide werden stimmlos
l ah + lembas a lhembas und Reisebrot
r ah + roch a rhoch und ein Pferd
Anfangskonsonanten ohne Mutation
b ah + benn a benn ein ein Mann ah + brass a brass und eine Klippe
d ah + doron a doron und eine Eiche ah + draug a draug und ein Wolf
g a + galadh a galadh und ein Baum ah + glamog a glamog und ein Ork
m ah + mellon a mellon und ein Freund
n ah + ninglor a ninglor und eine Schwertlilie
lh ah + lhaw a lhaw und die Ohren, und ein Ohrenpaar
rh ah + rhach a rhach und ein Fluchs
s ah + sereg a sereg und Blut
th ah + thoron a thoron und ein Adler
f ah + faroth a faroth und ein Jäger
Sonderformen Wörter der Wurzelstämme mb-, nd-, ñg-
(m)b ah + bund a bund und eine Nase
(n)d ah + dagor a dagor und eine Schlacht
(ñ)g ah + gaur a gaur und ein Werwolf
mobieles h vor Vokalen
a ah + aran a haran (ah aran) und eine König
e ah + edhel a hedhel (ah edhel) und ein Elb
i ah + Ithil a Hithil (ah Ithil) und der Mond
o ah + orod a horod (ah orod) und ein Berg
u ah + ungol a hungol (ah ungol) und eine Spinne
y ah + ylf a hylf (ah ylf) und ein Kelch

Gemischte Mutation

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Die sogenannte gemischte Mutation ist lediglich aus einer einzigen Textquelle, dem „Kings Letter“, rekonstruiert worden und von Tolkien folgerichtig nicht als allgemeingültige Variante der Anlautmutation vorgegeben worden; daher ist die nachfolgende Tabelle, die die mit der gemischten Mutation einhergehenden Lautveränderungen auflistet, nur als grober Überblick über eine eventuell wesentlich genauer strukturierte gemischten Mutation zu verstehen. Auslöser der gemischten Mutation können der bestimmte Possessivartikel en(a) oder Präpositionalkomposita mit (i)n sein, wie beispielsweise nuin (nu + in „unter den“), ben (be + n = übereinstimmend mit dem), nan (na + n = zu dem) oder uin (o + in = von dem).

Beispiele der gemischten Mutation durch den Possessivartikel en(a) für des, der (Genitiv):[25]
Reihe Einzellaute Mutation Bedeutung Lautgruppen Mutation Bedeutung
p en + paur e baur der Faust en + plad e blad der Handfläche
t en + tol e dol der Insel en + trann e drann des Regierungsbezirks
c en + cair e gair des Schiffes en + claur en glaur des Glanzes, des Ruhmes
b en + benn e benn des Mannes or + brass em brass der Klippe
d en + doron e doron der Eiche en + draug en draug des Wolfes
g en + galadh e galadh des Baumes en + glamor en glamog (eñ glamog) des Orks
Sonderformen Wörter der Wurzelstämme mb-, nd-, ñg-
(m)b en + bund e mbund der Nase
(n)d en + dagor e ndagor der Schlacht
(ñ)g en + gaur en gaur (e ñgaur) des Werwolfs
stimmlose Konsonanten werden stimmhaft
lh en + lhaw e ’law der Ohren, des Ohrenpaar
rh en + rhach e ’rach des Unrechts
s en + sereg e hereg des Blutes
h en + harad e charad des Südens en + hwest e ’west des Hauchs, des Atems
Anfangskonsonanten ohne Mutation
m en + mellon e mellon des Freundes
n en + ninglor e ninglor der Schwertlilie
l en + lembas e lembas des Reisebrots
r en + roch edh roch des Rosses
f en + faroth e faroth des Jägers
th en + thoron e thoron des Adlers


Vokalveränderung

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Neben den Anfangskonsonanten, die mutiert werden, unterliegen im Sindarin auch die Vokale regelhaften Verschiebungen. Dabei treten i-Umlaut und Diphtongisierung bei der Pluralbildung von Substantiven und Adjektiven auf, außerdem kommt der i-Umlaut bei der Konjugation von Stammverben und der Bildung von zusammengesetzten Wörtern vor, wärhrend der Ablaut in der Vergangenheit von Stammverben auftritt. Die genauen Anwendungen sind im Abschnitt Grammatik erläutert, hier einige Beispiele zur Illustration:

  • adan „Mensch“, Plural edain: Hier ist a → e der i-Umlaut in der Wortmitte und a → ai der i-Diphtong.
  • car- „tuen, machen, herstellen“, Vergangenheit agor „er/sie/es stellte her“: Hier ist a → o der Längungs-Mutation.
Vokalveränderungen[26]
Ursprungsvokal i-Umlaut i-Diphongbildung Längungs-Mutation
Wortmitte Wortende
a e e ai ó/o
e e i î í/i
i i i î í/i
o e y ui ú/u
u y y ui ú/u
y y y ai ý/y

Langvokale ändern sich nicht durch den Umlaut oder Ablaut, verhalten sich aber in Bezug auf Diphtongbildung wie der entsprechende Kurzvokal. Die meißten Diphtonge verändern sich garnicht, eine Außname bildet au, das bei Umlaut am Wortende und bei Diphtongisierung zu oe mutiert, und ai, das bei Diphtongisierung je nach Etymologie zum Teil ai → î zeigt.

Hier eine Übersicht der auffallendsten Merkmale der Sindarin-Grammatik:

  • Sindarin enthält wie die inselkeltischen Sprachen Anlautmutationen, die ursprünglich phonologischer Herkunft waren, später aber oft grammatisch wurden (Bsp.: dae „Schatten“ → i dhae „der Schatten“).
  • Pluralbildung erfolgt ähnlich wie im Deutschen und z. T. im Walisischen durch Umlaute (Bsp.: amon „Hügel“ → emyn „mehrere Hügel“).
  • Konjugation von Verben erfolgt ähnlich wie im Deutschen durch Suffixe (Bsp.: ped- „sprechen [Wortstamm]“ → pedin edhellen „Ich spreche Elbisch“).

Anders als beispielsweise im Deutschen werden Substantive und Adjektive im Sindarin nicht hinsichtlich verschiedener Fälle dekiniert, sie verändern sich nur vom Singular zum Plural und unter Einfluss der Mutationen.

In mehrsilbigen Wörtern werden die Vokale nach den Regeln der i-Umlautung abgeändert, dieser Prozess läuft in der Endsilbe des Wortes anders ab als in den restlichen Silben: orod „Berg“ → Plural eryd „Berge“. Im Fall von a trit die Besonderheit auf, dass die letzte Silbe, wenn sie in nur einem Konsonanten endet, zu ai statt zu e umgelauted wird: adan „Mensch“ → Plural edain, aber úgarth „Untat“ → Plural úgerth. In einsilbigen Wörtern, die in mehreren Konsonanten enden, tritt ebenfalls i-Umlautung in der Variante für Endsilben auf: narn „Geschichte“ → Plural nern, in allen anderen Fällen tritt i-Diphtongisierung auf: bâr „Haus“ → Plural bair. Kommt es durch diese Umlautungen zu den Kombinationen ii oder iy wird das erste i fallen gelassen: thalion „Held“ → Plural thelyn. Da allerdings einige Vokale durch mehrere verschiedenen Prozesse entstanden und einige Segmete am Wortende weggefallen sind, gib es im Sindarin eine ganze Reihe an unregelmäßigen Pluralformen. Oft hilft es die Wortform im Quenya zu kennen, da diese oft näher an der ursprünglichen Form im Gemeinen Eldarin geblieben ist.[27]

  • o kann in mehrsilbigen Wörtern nicht nur aus primitivem o oder u entstanden sein sonder auch aus ā oder au, in diesem Fall wird es wie au pluralisiert, d. h. in der Endsilbe wird es zu oe, ansonsten bleibt es unverändert: BalrogBalroeg (Quenya Valarauca), RodonVala“ → Rodyn (vgl. Sindarin raud „edel, nobel“)
  • ai in der Endsilbe kann je nach ursprünglichem Vokal im Plural entweder zu î umgelautet werden oder aber unverändert bleiben: fain „Wolke“ → fain (Eldarin pʰanjā), aber cair „Schiff“ → cîr (Eldarin kirjā, Quenya cirya)
  • a am Wortende kann aus g > ɣ > a entstanden sein. In diesem Fall wird es im Plural zu i, die vorletzte Silbe wird umgelautet als wäre sie die letze (was sie auch war bevor ɣ zu a wurde): fela „Höle“ → fili (Eldarin pʰelgā, Quenya felya).
  • s am Wortende wurde zu h und verschwand dann zusammen mit dem vorangehenden Vokal, im Plural bleibt der Vokal bestehen: thôl „Helm“ → thely (Eldarin tʰolos, Quenya solos).
  • n am Wortende verschwand zusammen mit dem vorangehenden Vokal, im Plural bleiben beide bestehen: êl „Stern“ → elin (Eldarin und Quenya elen).
  • Manchmal kommt die Pluralendung -in auch in fällen vor in denen es keine ursprüngliche form mit -n gab: caun „Prinz“ → conin (Eldarin kānō, Quenya cáno, nicht etwa **kānen wie bei êl → elin).
  • Manche Wörter endeten im Altsindarin auf eine Kombination eines Konsonanten mit l oder r, was im Sindarin durch Einfügen von o im Singular und i im Plural aufgelöst wurde: ogol „böse“ → eigil (Eldarin olkā/ulkā, Quenya olca/ulca).
  • Manche Wörter endeten im Altsindarin auf eine Kombination eines Konsonanten mit w, was im Sindarin in dieser Position zu u wurde. Da es ursprünglch kein Konsonant war, wird es nicht umgelautet: haru „Wunde“ → heru (Eldarin skarwē, Quenya harwë).
  • Für zusammengesetzte Wörter gibt es verschiedene Strategien zur Pluralbildung. Manche Wörter werden vollständig pluralisiert, besonders wenn die Zusammensetzung nicht mehr einfach zu erkennen ist: arphen „Adelige(r)“ → erphin aus ar „nobel“ und pen „Person“. Ist die Zusammensetzug aber für einen Sprecher offensichtlich, kann auch nur das letzte Element umgelautet werden: rochben „Ritter“ → rochbin aus roch „Pferd“ und pen „Person“.
  • Manche Wörter haben in ihrer normalen Form eine pluralische Bedeutung und es kann auf verschiedene Arten (-eg, -ig, -og, -od, er-) ein Singular gebildet werden: lhaw „Ohrenpaar“ → lhewig „einzelnes Ohr“.

Da diese Besonderheiten dem Wort im Singular nicht anzusehen sind, werden einige dieser unregelmäßigen Formen nach und nach durch analogen Formen ersetzt, vergleichbar mit dem Prätäritum von backen im Deutschen, das ursprünglich buk, immer häufiger aber bakte lautet. So sind etwa für haru und thôl die analogen Plural-Formen hery und thuil belegt.

Neben dem normalen Plural können Substantive auch einen Klassenplural beziehungsweise ein Kollektivum bilden, der alle bezeichneten Gegenstände oder Personen einschließt. Für die meisten Substantive wird er durch die Endung -ath gebildet, für Personen kommen auch -rim „Volk“ und abwertend -hoth „Horde“ zum Einsatz. Wie beim Plural auch bringen die Endung gegebenenfalls alte Wortformen zum Vorschein.[28]

  • sell „Tochter“ → sellath „alle Töchter“, normaler Klassenplural.
  • ion „Sohn“ → ionnath „alle Söhne“, hier führt die Endung dazu, dass ursprüngliches nd zu nn statt zu n wird (Eldarin jondō, Quenya yondo).
  • caun „Aufschrei“ → conath „Aufschrei vieler Stimmen“, in mehrsilbigen Wörtern wird au in der Regel zu o reduziert.
  • Fair „Sterbliche(r)“ → Firiath „alle Sterblichen“, in Wörtern, die ursprünglich in *-ya* enden, findet keine i-Diphtongisierung statt, wenn eine weitere Silbe angehängt wird (Eldarin 'pʰirjā', Quenya Firya).
  • Nogoth „Zwerg“ → Nogothrim „Zwergenvolk“, ein Beispiel für einen rim-Kollektiv.
  • Orch „Ork“ → Orchoth „Orkhorde“, ein Beispiel für einen hoth-Kollektiv.

Im Sindarin gibt es wie im Deutschen auch einen bestimmten Artikel, der im Singular i lautet und Lenition auslöst und im Plural als in mit Nasalmutation auftritt.[29]

  • Ohne Mutation vor Vokalen: Singular i estel „die Hoffnung“, Plural in edhil „die Elben“.
  • Lenition im Singular: BaranduiniantBrandywein-Brücke“, i Varanduiniant „die Brandywein-Brücke“.
  • Nasalmutation im Plural: perian, Plural periainHobbits“, i pheriain „die Hobbits“.

Manchmal werden die Artikel durch einen Mittelpunk (i·estel) oder einen Bindestrich (in-edhil) mit dem Folgewort verbunden. Mit Tengwar kann der auch direkt mit dem Folgewort zusammengeschrieben werden (iVaranduiniant).

Der Artikel kann wie im Deutschen auch mit vorangehenden Präpositionen verschmelzen. In der Regel wird angenommen, dass solche Präpositionen eine Art der gemischten Mutation auslösen.[30]

  • nu „unter“: Dagor nuin Giliath „Schlacht unter den (nuin) Sternen“

Kasusrealisierung

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Im Sindarin werden die verschiedenen Funktionen eines Substantivs im Satz nicht wie in flektierenden Sprachen wie dem Deutschen durch verschiedene Endungen morphologisch gekennzeichnet, stattdessen wird diese Aufgabe durch Wortstellung, Lenition und verschiedene Präpositionen übernommen.

Subjekt

Das Subjekt des Satzes bleibt unverändert. In Sätzen mit direktem Objekt steht es in der Regel vor dem finiten Verb, in Sätzen ohne Objekte ist die Wortstellung freier. Es ist unklar ob die Varianten in der Wortstellung unterschiedliche Bedeutungsvarianten ausdrücken oder in freier Variation stehen.

  • Celebrimbor o Eregion teithant i thiw hin. „Celebrimbor aus Eregion hat diese Zeichen geschrieben“.
  • tôl acharn „[Es] kommt Rache (achran)“, mit umgekehrter Wortstellung

direktes Objekt

Das direkte Objekt wird leniert und steht in der Regel hinter der finiten Verbform. Pronomen stehen zum Teil auch vor dem Verb.[31]

  • penim vast „Wir haben kein Brot (bast, eigentlich [m]bast)“.
  • Narvi hain echant „Narvi hat jene (sain) gefertigt“, mit einem Pronomen vor dem Verb.

indirektes Objekt

Das indirekte Objekt kann durch Wortstellung allein gekennzeichnet werden, es steht dann nach dem direkten Objekt. Alternativ kann auch die Präposition an verwendet werden, die je nach Konzeptioneller Phase Lenition oder Nasalmutation auszulösen scheint. Die Präposition bildet zusammengesetzte Formen mit Pronomen und tritt im Plural in der Variante ’ni (vermutlich eine Elision von *anin) mit Nasalmutation auf. Pronomen können auch ohne an vor dem Verb stehen, die genauen Regeln dieser Konstruktion sind allerdings schlecht verstanden.[32]

  • ónen i-Estel Edain „Ich gab den Menschen (Edain) Hoffnung“, nur Wortstellung.
  • Gurth an Glamhoth „Tod der Lärmhorde (Glamoth)!“
  • edro hí ammen „öffne jetzt für uns (an + men → ammen)!“, mit Dativ-Pronomen.
  • aglar ’ni Pheriannath „Ruhm den Halblingen (Periannath)!“, mit Plural Form.
  • le linnathon „Ich werde zu dir (le) singen“, Pronomen vor dem Verb.

Genitiv[33]

Der Genitiv kann durch Wortstellung allein ausgedrückt werden, dies wird insbesondere bei Eigennamen bevorzugt, oder, wenn Identität ausgedrückt werden soll wie es z. B. auch im Englischen wie in the city of Minas Tirith möglich ist. Es können auch kompliziertere Nominalphrasen auf diese Weise verbunden werden, die etwa Artikel, Adjektive oder weitere Genitiv-Konstruktionen enthalten.

  • aran Moria „König von Moria“.
  • aran cîr lim „König schneller Schiffe (cîr lim)“.
  • Nern in Edenedair „Geschichten der Menschenväter (in Edenedair)“.

Eine andere Möglichkeit den Genitiv auszudrücken sind die Präpositionen nan (mit Nasalmutation) und en (mit gemischter Muatation), die besonders dann bevorzugt werden, wenn ein Teil eines Ganzen angegeben werden soll. In welchem Verhältnis en und nan stehen ist nicht ganz klar und hat sich im Lauf von Tolkiens Leben vermutlich verändert, er beschreibt einerseits die Möglichkeit, dass en die bestimmte Variante von nan ist, oder aber, dass en vor Vokalen und nan vor Konsonanten steht. Die Plural-Formen von nan und en sind vermutlich nia (vermutlich mit Lenition oder Nasalmutation) und en(in) (mit Nasalmutation)

  • aran na chîr lim „König von schnellen Schiffen (cîr lim)“.
  • Conin en Annûn „Prinzen des Westens (annûn)“.
  • Glaer nia Chîn Húrin „Lied der Kinder (hîn) Húrins“, Pluralform.
  • Haudh-en-Ndengin „Hügel der Erschlagenen ([n]dengin)“, Pluralform, das n beleibt erhalten, im Gegensatz zu *Haudh e-Ndangen „Hügel des Erschlagenen“.

Um den Ursprung von etwas auszudrücken wird die Präposition o (mit bestimmtem Artikel uin) verwendet.

  • Edhil o Imladris „Elben aus Brucktal (Imladris)“
  • suilad uin aran „Grüße vom (von dem) König (aran), Grüße des Königs“

Im Altsindarin gab es zudem auch die Genitiv-Endungen -a (Singular) und -(i)on (Plural).

  • Dagnir Glaurunga „Töter Glaurungs“.
  • glim maewion „Stimmen der Möwen (*maew)“.

Adjektive stehen im Sindarin in der Regel nach dem Substantiv, das sie beschreiben, und werden in dieser Position oft leniert.

  • megil and „langes (and) Schwert“
  • Nan ’Laur „goldenes (glaur) Tal“, mit Lenition.

Adjektive, die ein Substantiv im Plural oder Klassenplural beschreiben werden pluralisiert, die Regeln dafür entsprechen denen der Substantive.

  • *orod ’wathren „schattiger (gwathren) Berg, Schattenberg“ → Eryd ’Wethrin[34] „schattige Berge, Schattengebirge“.
  • *pind galen „grüner (calen) Hügel“ → Pinnath Gelin „(Gesamtheit der) grünen Hügel, ein Lehnsgebiet in Gondor

In poetischer Sprache kann das Adjektiv auch vor seinem Substantiv stehen. Vermutlich wird das folgende Substantiv leniert.

  • galadhremmin Ennorath „baumdurchwirkte (galadh-remmen) Mittelerde“
  • Carn Dûm „rotes (car(a)n) Tal (tum/tûm)“, dieser Name wurde von Tolkien nicht übersetzt, die Theorie Stammt von David Salo.[35]

Adjektive lassen sich durch verschiedene Suffixe wie -ren, -eb oder -ui von Substantiven ableiten, können aber auch von Verben abgeleitet sein oder keine klare Beziehung zu einem anderen Wort aufweisen.

Substantiv Bedeutung Adjektiv Bedeutung
ang Eisen angren eisern, aus Eisen
lith Asche lithui äschern
aglar Ruhm aglareb ruhmreich, berühmt

Die Steigerungsformen des Adjektivs sind nicht gut verstanden, da es an Beispielen von Tolkien mangelt. Im Neo-Sindarin haben sich Varianten eines von Thorsten Renk vorgeschlagenen Systems eingebürgert:[36]

Adjektive bilden eine Intensiv-Form mit dem Präfix an- mit Nasalmutation. Diese Form ist kein Komperativ oder Superlativ wie im Deutschen sondern ein Elativ „sehr X“.

  • beleg „groß“ → *ammeleg „sehr groß“.
  • parch (Noldorin) „trocken“ → apharch „sehr trocken“.
  • ring „kalt“ → *edhring „sehr kalt“, mit Umlaut wegen des i.
  • iaur „alt“ → einior „sehr alt“, mit i-Diphtong wegen des /j/.

Eine zweite Elativ-Form kann mit der Vorsilbe ro- mit Lenition gebildet werden. Von anderen Autoren wird diese Form manchmal auch als echter Superlativ interpretiert.

  • maed „wohlgeformt“ → rovaed „sehr formschön, am formschönsten“

Für einen Vergleich wird die Präposition athan mit Nasalmutation verwendet.

  • *Aragorn aglareb athan ElrohirAragorn ist ruhmreicher als Elrohir

Für einen Superlativ wird eine Genitiv-Konstruktion verwendet:

  • *einior in edhil „sehr alt unter den Elben, älteste(r) der Elben“

Da Tolkien angibt, dass ein Genitiv, der den Teil eines ganzen beschreibt, mit einer Präposition gebildet wird, wäre auch *einior enin edhil denkbar.

Wie das Deutsche auch, kennt das Sindarin eine Unterscheidung zwischen formaler und informeller Anredeform, also zwischen „Siezen“ und „Duzen“. Anders als im Deutschen gibt es außerdem in manchen Konzeptionen eine Unterscheidung zwischen inklusivem und exklusivem Wir, also zwei verschiedene Formen für „wir“, je nach dem ob der Angesprochene eingeschlossen ist oder nicht.

Da Tolkien die Pronomen der Elbensprachen oft überarbeitet hat und die Veröffentlichung einiger seiner späten Gedanken über Pronomen noch ausstehen, ist die Aufstellung eines Paradigmas mit viel Spekulation verbunden; dem hier vorgestellten liegen im wesentlichen die Formen die Formen aus Words, Phrases and Passages in The Lord of the Rings („Wörter, Phrasen und Passagen aus dem Herrn der Ringe“) zugrunde.[37] Dabei ergeben sich allerdings zwei Schwierigkeiten:

  • Das Paradigma aus Words, Phrases and Passages unterscheidet zwischen inklusivem und Exklusivem Wir, an einer anderen Stelle im gleichen Dokument entschied sich Tolkien aber, dass Sindarin diese Unterscheidung aufgegeben hat.
  • Das Paradigma aus Words, Phrases and Passages gibt für inklusives und exklusives Wir die Endungen -m, -nc an, im Quenya lauteten die entsprechenden Endungen zu dieser Zeit -mme, -lme. Später ändert Tolkien die Quenya-Endungen aber zu -lme, -lve und in Late Notes on Verb Structure („Späte Notizen zur Verbstruktur“), gibt Tolkien die Endungen als -f, -b an.[38]. Da aber keine weiteren Formen dieser neuen Konzeption publiziert sind, ist die Einarbeitung dieser Formen in das Paradigma mit Spekulation verbunden.

Aus diesen gründen werden die Formen der ersten Person Plural inkusiv hier weggelassen wenn keine späten p/b-basierten Formen existieren.

Personalpronomen

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Die Personalpronomen treten sowohl mit als auch ohne finalem -n auf. Es wird vermutet, dass es sich bei den Formen mit -n um Akkusativ-Formen handelt.

  • tiro nin! „Wache über mich!“
  • *Man i aran? Te. „Wer ist der König? Er.“
Singular Plural
1. Person ni(n) „ich, mich“ me(n) „wir, uns“
2. Person [informell] ci(n) „du, dich“
2. Person [formal] le(n) „Sie“ de(n) „ihr, euch“
3. Person te(n) „er/sie/es, ihn/sie/es“ *ti(n) „sie“

Diese Formen werden allerdings nicht als Subjekt eines Verbs verwendet. In diesem Fall wird stattdessen ein Suffix an das Verb angehängt. Für die dritte Person gibt es kein Suffix; steht ein Verb ohne Suffix oder separates Subjekt kann in der Übersetzung ein Pronomen in der dritten Person ergänzt werden.

  • linnon „Ich singe“, linna- „singen“ + -(o)n.
  • agarfant beth „Er/sie sprach Worte“, keine Personenendung, „er/sie“ wird ergänzt.
Singular Plural
1. Person [exklusiv] -(o)n „ich“ (-m >>) -(o)f „wir“
1. Person [inklusive] (-nc >>) -b „wir und du/ihr“
2. Person [informell] -(o)g „du“ -(o)gir „ihr“
2. Person [formal] -(o)l „Sie“ -(o)dh(ir) „ihr“
3. Person — „er/sie/es“ [-r „sie“]

Possesivpronomen

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Possesivpronomen verhalten sich im Sindarin wie Adjektive: sie folgen dem Substantiv, das sie beschreiben und werden weich mutiert. Für ein nachfolgendes Adjektiv lösen sie Nasalmutation aus. In der Regel steht das Substantiv, das beschreiben wird, mit einem Artikel, es gibt allerdings möglicherweise eine Ausnahme für Personen. Tolkien variiert in der Schreibung der Possesivpronomen zwischen langen und überlangen Vokalen, kurze Vokale treten allerdings nur in den Akkusativ-Formen der Personalpronomen auf.[39]

  • i eneth lín „dein Name“.
  • ionnath dîn „alle seine (tîn) Söhne“.
  • mellyn în phain „alle (pan, Plural pain) seine eigenen Freunde“, în ist ein possessives Reflexivpronomen.
Singular Plural
1. Person nîn, nín „mein“ mîn, mín „unser“
2. Person [informell] *cîn, cín „du“
2. Person [formal] lîn, lín „Ihr“ *dîn, dín „euer“
3. Person tîn, tín „sein/ihr/sein“ *tîn, tín „ihr“

Zusätzlich zu diesen Formen existieren besitzanzeigende Suffixe.

  • guren „meine innere Stimme (gûr)“.
  • lammen „meine Zunge (lam)“.

Die Verwendung dieser Suffixe ist nicht ganz klar. Sowohl gûr als auch lam gehen auf ältere Formen zurück, die auf -e enden (ɣōrē, lambē). Daher ist unklar ob ein Wort mit einem anderen ursprünglichen Endvokal wie meldondo > mellon ebenfalls ein e als Bindevokal hätte (*mellonen/mellonnen) oder seinen ursprünglichen Vokal benutzen würde (*mellonnon).

Wo eine zweite Form angegeben ist bezeichnet sie eine jüngere Variante.

Singular Plural
1. Person -(e)n, -nin „mein“ -(e)mir, -mein/-men „unser“
2. Person [informell] -(e)g, -gen „du“ -(e)gir „euer“
2. Person [formal] -(e)l, -lein „Ihr“ -(e)lir „euer“
3. Person -(e)d, -dyn/-deith/-deid „sein/ihr/sein“ -(e)nt „ihr“

Personalpronomen im Dativ

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Die Dativ-Präposition an kann mit den Objekt-Pronomen verschmelzen und so Dativ-Pronomen formen. Die hier angegebenen Rekonstruktionen nehmen an, dass an auch hier Nasalmutation auslöst (und nicht auch zusätzliche Veränderungen die nur im inneren von Wörtern vorkommen) und dass Formen, in denen die Bestandteile nicht mehr klar zu erkennen sind i-Umlautung auftritt, wo die Bestandteile aber klar erkennbar bleiben das ursprüngliche a wieder hergestellt wird.

  • edro hí ammen! „öffne jetzt für uns!“
  • guren bêd enni… „Mein Herz sagt mir…“
Singular Plural
1. Person annin, †enni „mir“ ammen „uns“
2. Person [informell] *echin „dir“
2. Person [formal] *allen „Ihnen“ *annen „euch“
3. Person *athen „ihm/ihr/ihm“ *ethin „ihnen“

Reflexivpronome und Emphatische Formen

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Tolkien verwendet häufig ein Pronomen im, das ursprünglich eine emphatische, d. h. besonders betonte Form für “ich, ich im besonderen, ich selbst” war, dann aber als allgemeiner reflexiver Partikel uminterpretiert wurde:

  • Im Narvi hain echant ursprünglich „Ich, Narvi, habe jene [im Kontext: die Türen] gefertigt“, nach der Revision „Narvi selbst hat jene gefertigt“.

Auf wen sich das reflexive im bezieht scheint aus dem Kontext abgeleitet zu werden:

  • ú-chebin estel anim „Ich behalte keine Hoffnung für mich“
  • Im Elrond echanthel... *„Du selbst, Elrond, hast ... gefertigt“

An verschiedenen Stellen tauchen auch andere Formen, die mit im in Zusammenhang zu stehen scheinen auf, möglicherweise handelt es sich auch bei diesen Formen um emphatische Pronomen.

[40] VT50/13f. Fußnote 16 VT50/5 PE17/46
1. Person Singular en im
2. Person ech
3. Person Singular eth oder is,
Plural est, ent, ith oder idi, idir
ed est

Demonstartivpronomen

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Wie im Deutschen auch gibt es im Sindarin zwei Demonstrativpronomen. Wie die Possesivpronomen verhalten sich auch die Demonstrativpronomen wie Adjektive, wenn sie ein Substaniv beschreiben, können aber auch einzeln stehen. Wahrscheinlich haben die Demonstartivpronomen auch Subjekt-Formen ohne -n.

  • i thiw hin „diese (sin) Zeichen“, adjektivisch verwendet.
  • Navi hain echant „Navi fertigte jene (sain)“, substantivisch verwendet, hier als direktes Objekt weich mutiert.
Singular Plural
Nah se(n) „dieser/diese/dieses“ si(n) „diese“
Fern sa(n) „jener/jene/jenes“ sai(n) „jene“

Außer diesen Formen existieren noch „hier“, „jetzt“ (immer in weich mutierter Form, nie unmutiert **sí oder doppelt mutiert chí), ennas „dort“ und taw „dahin/dorthin“.

Interrogativpronomen

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Das einige bekannte Interrogativpronomen ist man, das vermutlich „wer?, was?“ bedeutet. Möglicherweise hat es eine seperate Subjektform ma und lässt sich adjektivisch gebrauchen wie die Demonstartivpronomen.

  • man agor „*was hat er gemacht“
  • *carab van „welcher Hut“[41]

Verben im Sindarin lassen sich in zwei Klassen unterteilen, einerseits die Stammverben bzw. i-Stämme oder starke Verben, die direkt auf eine Urelbischen Wurzel zurückgehen und deren Stamm auf einen Konsonanten endet und anderseits die abgeleiteten Verben bzw. a-Stämme oder schwache Verben, deren Stamm auf a endet und die in der Regel aus einer Urelbischen Wortwurzel zusammen mit einem Verbalisierungs-Suffix geformt worden sind.

Verben werden in der Regel mit ihrem Stamm gefolgt von einem Bindestrich angegeben, so sind etwa car- und gala- die typischen Notationen für das Stammverb „machen, tun“ und das abgeleitete Verb „wachsen“. Dieser Notation entspräche im Deutschen mach- und wachs- zu schreiben, es handelt sich also nicht um eine so existierende Wortform, sondern lediglich um eine abstrakte Repräsentation des Lexems.

Für abgeleitete Verben ist die Stammform gleichzeitig die Präsensform für ein Subjekt im Singular, im Plural wird ein -r angehängt. Ist das Subjekt eine Pronomen, wird es als Suffix angehängt, dabei wird das finale a außer vor -b zu o. Bei einsilbigen Stammverben wird der Stamm für die Singularform ohne Suffix gelängt: car- → câr „[er/sie/es] machte“ aber echad- → echad „[er/sie/es] fertigt“. Für das -r im Plural und die Subjektsuffixe wird als Bindevokal -i- verwendet, was i-Umlaut auslöst: car- → cerin „ich mache“, tol- → *telir „[sie] kommen“.[42]

Präsens car- „machen“ gala- „wachsen“
Singular Plural Singular Plural
1. Person [inklusiv] cerin „ich mache“ *cerif „wir machen“ galon „ich wachse“ *galof „wir wachsen“
1. Person [exklusiv] *cerib „wir und du/ihr machen“ *galab „wir und du/ihr wachsen“
2. Person [informell] cerig „du machst“ cerigir „ihr macht“ galog „du wächst“ galagir „ihr wachst“
2. Person [formal] *ceril „Sie machen“ ceridh(ir) „Ihr macht“ *galol[43] „Sie wachsen“ galadh(ir) „Ihr wachst“
3. Person / separates Subjekt câr „[er/sie/es] macht“ cerir „[sie] machen“ gala „[er/sie/es] wächst“ galar „[sie] wachsen“

Es scheint im Präsens noch eine dritte Konjugationsklasse für kausative Verben wie tangad(a)- „bestätigen, (lit.) fest-machen“, die im Präsens ihr finales -a fallen lassen und wenn sie im auf -ada- enden, zusätzlich das vorletzte a zu o abändern.

Kausativ tagad(a)- „bestätigen“
Singular Plural
1. Person [inklusiv] *tangadan „ich bestätige“ *tangadaf „wir bestätigen“
1. Person [exklusiv] *tangadab „wir und du/ihr bestätigen“
2. Person [informell] *tangadag „du bestätigst“ *tangadgir „ihr bestätigt“
2. Person [formal] *tangadal „Sie bestätigen“ *tangadadh(ir) „Ihr bestätigt“
3. Person / separates Subjekt tangod „[er/sie/es] macht“ *tangadar „[sie] bestätigen“

Im Sindarin ist nur eine einzige Vergangenheitsform bekannt (im Gegensatz zum Deutschen, das Präteritum, Perfekt und Plusquamperfekt unterscheidet), diese ist allerdings im Vergleich zu den anderen Zeitformen vergleichsweise kompliziert zu formen. Stammverben formen die Vergangenheit mit vier verschiedenen Zeichen:

  1. Der Stammvokal wird vorgelagert: car- → a-car-, ped- → e-ped-. Dieser Vokal löst weiche Mutation für den folgenden Konsonanten aus: a-car- → agar-, e-ped- → ebed-. Der vorgelagerte Vokal fällt bei Verben mit Vorsilbe weg.
  2. Wenn das Stammverb auf einen Plosiv (b, d, g) enden, wird davor ein homorganer Nasal eingelagert: ped- → ebed- → ebent, cab- → agab- → agamp. Dies ist die Form für die dritte Person Singular.
  3. Wenn kein Nasal eingelagert wurde, unterliegt der Stammvokal der Längungs-Mutation: agar- → agor, nor- → o-nor- → onur.
  4. Für Personenendungen und das -r im Plural wird als Bindevokal -e- verwendet. Für die Nasal-Plosiv-Kombinationen geht dies mit der Lautveränderung -mp, -nt, -nc → -mme-, -nne-, -nge-[44] einher: agor → agoren, agamp → agammen.

Manche abgeleiteten Verben lassen ihre a-Endung in der Vergangenheit fallen und Verhalten sich wie Stammverben: gala- → a-gal- → a-’al- → aul „[er/sie/es] wuchs“, die meisten abgeleiteten Verben bilden allerdings eine schwache Vergangenheit mit Suffix -nt (-nne- mit weiteren Endungen) für transitive und -s (-sse- mit weiteren Endungen) für intransitive Verben. Kausative Verben erhalten wie Stammverben ein Nasalifix.[45]

System Stamm Vergangenheit
ohne Personenendung mit Personenendung
Nasalinfix cab- „springen“ *agamp „sprang“ *agammen „ich sprang“
echad- „fertigen“ echant „fertigte“ *echannen „ich fertigte“
[n]dag- „erschlagen“ *annanc „erschlug“ *annangen „ich erschlug“
Vokallängung car- „machen“ agor „machte“ *agoren „ich machte“
men- „gehen“ *evin[46] „ging“ *evinen „ich ging“
nidh- „beabsichtigen“ enidh „beabsichtigte“ *enidhen „ich beabsichtigte“
nor- „rennen“ onur „rannte“ *onuren „ich rannte“
schwach transitiv teitha- „schreiben“ teithant „schrieb“ *teithannen „ich schreib“
schwach intransitiv muda- „arbeiten“ mudas „arbeitete“ *mudassen „ich arbeitete“
kausativ tangad(a)- „festmachen“ tangant „machte fest“ *tangannen „ich machte fest“
Suffixverlust gala- „wachsen“ aul „wuchs“ ólen „ich wuchs“

Das Futur wird gebildet, indem -tha- an abgeleitete Verben und -atha- an Stammverben angehängt wird.[47]

Verbklasse Stamm Futurform
ohne Personenendung mit Personenendung
Stammverb caw- „probieren, kosten“ *cawatha „wird probieren“ cawathon[48] „ich werde probieren“
Abgeleitetes Verb linna- „singen“ *linnatha „wird singen“ linnathon „ich werde singen“

Das scheint ursprünglich die einzige Zukunftsform gewesen zu sein, Tolkien entschied aber später, dass diese Formen nur für Intentionen verwendet werden können: linnathon „ich habe vor zu singen“. Das einfache Futur wird in dieser Konzeption mit tol- „kommen“ als Hilfsverb gebildet (vergleichbar mit to go in I’m going to eat im Englischen): car- → tolen cared “ich werde tun”. Dabei ist die Form cared ein Gerund (siehe nächster Abschnitt). Wie die Form tolen zu deuten ist, ist nicht ganz klar, die erwartete Präsensform von tol- wäre tol-i-n → telin.

Das Gerund wird gebildet indem bei Stammverben *-ed* und bei abgeleiteten Verben *-d* an den Stamm angehängt wird. Dabei kann es bei manchen abgeleiteten Verben zu einer Umwandlung des letzten a zu o kommen.

  • men-mened „gehen“
  • suilanna- → suilannad „grüßen, (lit.) Grüße geben“
  • gala- → galod „wachsen“, mit a > o

Diese Form übernimmt ähnlich wie im Deutschen sowohl die Funktion des Infinitivs als auch die eines Verbalsubstantivs:

  • Aragorn aníra suilannad mhellyn în „Aragorn wünscht seine Freunde zu grüßen (suilanna-).“
  • Cabed en aras „Das Springen/der Sprung (cab-) des Hirschen“

Diese formen entsprechen dem bestimmten Infinitiv (Eng. particular infinitive) -ita des Quenya. In der früheren Konzeptionsphase Noldorin gab es eine eigene Form für den Infinitiv car- → ceri, gala- → galo, der für die Stammverben dem Gerund -ie im Quenya entspricht, allerdings gibt es keine Anzeichen dafür, dass diese Formen im späteren Sindarin weiterhin existieren. Im Quenya besteht auch die Möglichkeit die Zeitformen ohne Suffixe als Infinitiv zu verwenden, zumindest im archaischen Sindarin scheint diese Konstruktion auch möglich zu sein: †uin gar „Ich mache/tue (car-) nicht“ (im Quenya uin care).[49]

Die Befehlsform wird durch Anhängen von -o bei Stammverben bzw. Ersetzen des letzten a durch o bei abgeleiteten Verben gebildet.

  • tol- „kommen“ → tolo „komm!“
  • minna- „eintreten“ → minno „tritt ein!“

Diejenige Person, an die der Befehl gerichtet ist steht ohne Mutation hinter dem Imperativ.

  • cuio i Pheriain anann! „mögen die Hobbits lange leben (cuia-)!“
  • lacho calad! drego morn! „entflamme (*lacha-), Licht! Fliehe (*drega-), Dunkelheit!“

Dies ist der Auslöser für Gandalfs Verwirrung am Westtor von Moria. Pedo mellon lässt sich nach dieser Regel als „sprich, Freund!“ interpretieren, gemeint war aber „sage ‘Freund’!“. Tolkien gibt als weniger missverständliche Formulierung pedo beth mellon „Sage (das) Wort ‘Freund’!“, wobei peth „Wort“ weich mutiert ist um es als Objekt zu markieren.[50]

Aussagesätze können verneint werden, indem ú- (mit weicher Mutation) als Präfix an das Verb gehängt wird.[51]

  • *hebin estel anim „Ich behalte Hoffnung für mich“ → ú-chebin estel anim „Ich behalte keine Hoffnung für mich“

In archaischer oder poetischer Sprache kann auch ú- als Stammverb verwendet werden.

  • car- „tun“ → uin gar „Ich tue nicht...“, *únen gar „Ich tat nicht...“

Imperative werden verneint indem der Imperativ avo (von ava- „nicht tun“) vor den weich mutierten Imperativ des anderen Verbs setzt. Diese Form kann auch zum Präfix av- verkürzt werden.

  • car- „tun“ → caro „tue!“ → avo garo „tue nicht!“, verkürzt avgaro.
Partizip Präsens Aktiv
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Das Partizip Präsens Aktiv wird mit -ol (oder möglicherweise -el) gebildet.[52]

  • cen- „sehen“ → „cenol“ „sehend“
  • glavra- „plappern“ (frühes Noldorin) → glavrol „plappernd“
  • míria- „wie ein Juwel glänzen“ → míriel „glänzend wie ein Juwel“
Partizip Perfekt Aktiv
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Das Partizip Perfekt Aktiv wird gebildet indem der Stammvokal gelängt und die Endung -iel angehängt wird.

  • tir- „beobachtend“ → tíriel „beobachtet habend“
  • *than- „entzünden“ → thóniel „entfacht habend“, ā → ó mit Längungsmutation

Für abgeleitete Verben ist keine Form attestiert.

Partizip Passiv
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Das Partizip Perfekt Passiv wird bei Stammverben gebildet indem ein Nasalinfix eingelagert wird und dann -en angehängt wird.[53]

  • mad- „essen“ → mannen „gegessen“
  • tir- „beobachten“ → tirnen „beobachtet“
  • hol- „schließen“ → hollen „geschlossen“

Bei abgeleiteten Verben wird -nnen an den Stamm angehängt. Wenn das Verb auf -nna- endet, entfällt dieser Teil.

  • cova- „treffen“ → covannen „getroffen“
  • onna- „gebären“ → onnen „geboren“ statt **onnnannen

Wie im Deutschen kann diese Form auch für intransitive Verben gebildet werden. Anders als im Deutschen besteht allerding auch die Möglichkeit das Partizip Perfek Aktiv zu verwenden.

  • danna- „fallen“ → dannen „gefallen“
Pseudopartizipien
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Hinter einer Reihe von Präfixen kann die Stammform von Stammverben angehängt werden, dies bezeichnet dann eine generelle Eigenschaft.

  • car- „tun“ → úgar „untätig“
  • cal- „scheinen“ → úgal „dunkel“
  • cen- „sehen“ → athgen „einfach zu sehen“

Mit -weg „aktiv tuend“ können ähnliche Formen ohne Suffix gebildet werden.

  • ped- „sagen“ → pedweg „gesprächig“
  • mad- „essen“ → madweg „gefräßig“

Das Suffix -ui kann Verwendet werden um Möglichkeit auszudrücken.

  • nod- „zählen“ → únodui „unzählbar“, mit ú- „nicht“
  • ped- „sprechen“ → úbedui „unmöglich auszusprechen“, mit ú- „nicht“
  • ped- „sprechen“ → gorbedui „unaussprechlich, beklagenswert zu sagen“, mit gor- „schmerzhaft/schmerzlich oder schrecklich zu sagen“

Alternativ kann dies auch mit der Vorsilbe pen- gebildet werden: pennod, penbed. Für abgeleitete Verben kann eine ähnliche Form mit ú- oder ar- und dem Gerund gebildet werden.

  • nedia- „zählen“ → arnediad „ungezählt“
  • *luitha- „löschen“ → uluithad „unlöschbar“[54]

Schriftbeispiele

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Beispiel für Sindarin in Tengwar-Schriftzeichen
Ónen i-Estel Edain,
ú-chebin estel anim.
[55]

J. R. R. Tolkien hinterließ selbst mehrere Schriftbeispiele in Sindarin, die er teilweise in Tengwarschreibweise verfasste.

Über seine Liebe zu dieser Schrift sagte Tolkien sinngemäß:

„Die Erfindung von Sprachen ist die Grundlage. Die ‚Geschichten‘ wurden eher geschrieben, um eine Welt für die Sprache zu schaffen als umgekehrt. Für mich kommt als Erstes der Name und danach die Geschichte. Ich hätte lieber auf ‚Elbisch‘ geschrieben. Doch ist solch ein Werk wie ‚Der Herr der Ringe‘ natürlich bearbeitet worden und es wurde nur so viel ‚Sprache‘ darin gelassen, wie es meiner Einschätzung nach für die Leser verdaulich war. (Ich stelle jetzt fest, dass viele gern mehr davon gehabt hätten.) Doch ist eine große Menge an linguistischem Stoff (neben den tatsächlich ‚elbischen‘ Namen und Wörtern) in dem Buch enthalten oder mythologisch ausgedrückt. Für mich jedenfalls ist es weitgehend ein Versuch in ‚linguistischer Ästhetik‘, wie ich manchmal zu Leuten sage, die mich fragen, ‚was das Ganze soll‘.“

J. R. R. Tolkien Übersetzung von Helmut W. Pesch: Die Erfindung von Sprachen als Grundlage von Tolkiens Werk[4]

Beispiele für elbische Namen

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Elbische Namen können auf unterschiedliche Arten gebildet werden. Als einfache Wörter, die eine feste Bedeutung haben, als Zusammensetzungen aus zwei oder mehreren Wörtern oder Ableitungen von Begriffen.

einfaches Wort
elbischer Name Bedeutung kurze Beschreibung
Beren der Mutige Beren war ein Mensch, der die Elbin Lúthien zur Frau bekam, nachdem er von Morgoth einen Silmaril zurückerobert hatte.
Estel die Hoffnung Der Name Aragorns, den er in Imladris („Bruchtal“) in der Obhut Elronds trug.
Ithil der Mond, der Schein Eine Bezeichnung für den Mond, die sich auf das silberfarbene Licht bezieht, welches von ihm ausgeht.
Harad der Süden So wird unter anderem das Land südlich von Gondor, aber auch die Himmelsrichtung bezeichnet.
Ableitung von einem Wort
elbischer Name Bedeutung abgeleitet von kurze Beschreibung
Ithilien Land des Mondes[56] ithil „Mond“ Ein Teilgebiet Gondors, das sich in Nord- und Südithilien aufteilt.
Rochan das Pferdeland roch „Pferd“ Ein ehemaliges Teilgebiet von Gondor, dass dem Reitervolk Eorls für ihre Unterstützung gegen Feinde überlassen wurde.
Serni *der Steinige sarn „Stein“ Name eines Flusses in Gondors Provinz Lebennin.
Zusammensetzungen, Wortkombinationen und feststehende Ausdrücke
elbischer Name Bedeutung zusammengesetzt aus kurze Beschreibung
Lebennin Fünfwässer (-land) leben „fünf“ + nîn „Wässer“, Pl. von nen Provinz Gondors, die von fünf großen Flüssen durchströmt wurde.
Amon Sûl der Berg des Windes amon „Hügel“ + sûl „Wind“ Ein Berg im ehemaligen Königreich Arnor, auf dem einst ein Turm stand, in dem ein Palantír aufbewahrt wurde.
Anduin der Lange Fluss and „lang“ + duin „Fluss“ Der Anduin war einer der großen Ströme in Mittelerde.
Caradhras das Rothorn caran „rot“ + rass „Horn“ Ein hoher Berg im Nebelgebirge, über dessen Pass man dieses überschreiten kann.
Sírion der Große Strom sîr „Strom“ + iaun „breit“ Der Sírion war einer der großen Ströme in Mittelerde.
Cabed-en-Aras der Hirschensprung cabed „Springen (← cab-)“ + aras „Hirsch“ Eine Schlucht, die so schmal war, dass ein Hirsch sie hätte überspringen können.

Des Weiteren haben elbische Namen meist mehrere Bedeutungen und besonders die Personennamen haben charakterisierende Eigenschaften oder weitreichende Bedeutungen für das Schicksal ihres Trägers.

  • Beispiel:

Feanor bedeutet wörtlich „Feuergeist“ und setzt sich aus Fea = „Geist“ und -naur oder -nor = „Feuer“ zusammen. Der Name sagt viel über Feanor selbst aus, denn er ist nicht nur ein genialer Erfinder („heller, schöpferischer Geist“), sondern auch sehr aufbrausend („feuriges Gemüt“). Er sorgte dafür, dass die Elbenschiffe nach der Rückkehr nach Mittelerde verbrannt wurden. Auch sein Tod durch die Verletzungen, die ihm ein Balrog zugefügt hatte, und die Tatsache, dass sein Leib verbrannte, weil – so heißt es – sein Geist so heiß loderte, dass sein Körper zu Asche verbrannte und wie Rauch davonwehte[57], lassen sich aus diesem Namen ableiten. Feanor ist als so genannter Name der Voraussicht der Name, den ihm seine Mutter gegeben hatte. Sein Vatername war Curufinwe („der Geschickteste des Hauses Finwe“).

Galadriel heißt „von Licht umgebene Maid“ oder „die Lichtbekränzte“, was auf das hohe Ansehen hindeutet, welches man ihr entgegenbrachte. Ähnlich wie eine Marienstatue wird sie auch beschrieben, kühl aber von strahlendem weißen Licht umgeben, weise, vorausschauend und gütig. Ihr Vatername war Artanis („Edelfrau“) oder („Edle Herrin“) ihr Muttername lautete Nerwen („Mannfrau“), was ebenfalls darauf hinweist, dass sie an Stärke und Einfluss ihren Brüdern ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen war. (Das sind Namen in Quenya, im Sindarin hieße sie Arodith oder Dírwen.)

Wörter aus dem Sindarin finden sich in Namen von Bands, Musikalben, Unternehmen oder wissenschaftlichen Bezeichnungen wieder.

Siehe auch

  • J. R. R. Tolkien: Briefe. Herausgegeben von Humphrey Carpenter, Klett-Cotta, Stuttgart 1991, ISBN 3-608-93650-5.
  • J. R. R. Tolkien: I·lam na·ngoldathon: “Goldogrin” di Sacthoðrin. 11. Ausgabe des Journals Parma Eldalamberon veröffentlicht 1995, (herausgegeben von Christopher Gilson, Patrick Wynne, Arden R. Smith und Carl F. Hostetter) ohne ISBN oder ISSN. (Grammatik und Wörterlexikon)
  • J. R. R. Tolkien: Words, Phrases & Passages from The Lord of the Rings. 17. Ausgabe des Journals Parma Eldalamberon veröffentlicht 2007, (herausgegeben von Christopher Gilson) ohne ISBN oder ISSN. (Grammatik und Wörterlexikon)
  • Helmut W. Pesch: Elbisch. Grammatik, Schrift und Wörterbuch der Elben-Sprache von J. R. R. Tolkien. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2003, ISBN 3-404-20476-X.
  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Klett-Cotta, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-608-93830-2.
  • Helmut W. Pesch: Das grosse Elbischbuch – Grammatik, Schrift und Wörterbuch der Elben-Sprache J.R.R. Tolkiens mit Anhängen zu den Sprachen der Zwerge und Orks. Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 2009, ISBN 978-3-404-28524-2.
  • David Salo: A Gateway to Sindarin. Univeristy of Utah Press, Salt Lake City 2004, ISBN 0-87480-800-6.
Wiktionary: Lammengollon/Sindarin Überarbeitung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Sindarin bei Sindarin.de — Das Sindarin Lexikon: Wortlisten, Grammatik und Ausspracheregeln.
  • EldamoAn Elvish Lexicon (Paul Strack, englisch): Wortlisten, Artikel zur Grammatik und Phonologie. (Wörter und Phrasen im Artikel sind zitiert nach Eldamo im Vergleich mit Sindarin.de und den dort angegebenen Originalquellen)
  • Parma Tyelpelassiva (Thorsten Renk, englisch): Artikel zur Grammatik.
  • Sindarin bei Ardalambion (Helge Fauskanger, englisch): Artikel zur Grammatik.
  • Sindarin in der Ardapedia.

Einzelnachweise

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  1. ISO 639 code sets – sjn auf sil.org.
  2. a b J. R. R. Tolkien: J. R. R. Tolkien: The Monsters & the Critics. HarperCollins, London 1983, ISBN 0-261-10263-X, S. 190–193, 200 (englisch).
  3. Helge Fauskanger: Tolkien's Not-So-Secret Vice. In: Ardalambion. Abgerufen am 23. Juni 2022 (englisch).
  4. a b c d Helmut W. Pesch: Die Erfindung von Sprachen als Grundlage von Tolkiens Werk. Vortrag, gehalten auf dem Tolkien-Tag in Geldern, Niederrhein, Mai 2009, S. 2, 4 ff. Transcript PDF (193 kB) abgerufen am 28. 11. 2021.
  5. Noldorin: J. R. R. Tolkien, (ed.) Christopher Gilson, Arden Smith: English—Quenya Dictionary. In: Parma Eldalamberon. Nr. 15, 2007, S. 72.
  6. Paul Strack: S. conceptual development. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 15. Mai 2022, abgerufen am 23. Juni 2022 (englisch). und Helge Fauskanger: Sindarin — External History. In: Ardalambion. Abgerufen am 23. Juni 2022 (englisch).
  7. adaptiert nach Paul Strack: S. Moria Gate Inscription. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 1. Februar 2015, abgerufen am 17. August 2021 (englisch, einschließlich Unterseiten).
  8. adaptiert nach Paul Strack: S. Moria Gate Spell. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 1. Februar 2015, abgerufen am 17. August 2021 (englisch, einschließlich Unterseiten).
  9. J. R. R. Tolkien, (ed.) Christopher Gilson: Words, Phrases and Passages in The Lord of the Rings. In: Parma Eldalamberon. Nr. 17, 2007, S. 132 f.
  10. Paul Strack: S. historical development. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 15. Mai 2022, abgerufen am 23. Juni 2022 (englisch).
  11. Paul Strack: S. Caras i-Ngelaidh. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 15. Mai 2022, abgerufen am 26. Juli 2022 (englisch).
  12. Paul Strack: S. medial [x] became [h] in Gondorian pronunciation. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 15. Mai 2022, abgerufen am 26. Juli 2022 (englisch).
  13. Paul Strack: S. short final vowels vanished. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2019, abgerufen am 17. August 2021 (englisch).
  14. Paul Strack: S. cam. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 16. April 2021, abgerufen am 17. August 2021 (englisch).
  15. Paul Strack: S. initial nasals vanished before stops. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2019, abgerufen am 17. August 2021 (englisch).
  16. Paul Strack: S. golodh. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 16. April 2021, abgerufen am 17. August 2021 (englisch).
  17. J. R. R. Tolkien, Christopher Gilson (Editor): Outline of Phonology. Parma Eldalamberon 19, S. 71, “later many among the Exiles restored the sound [þ], after their adoption of Sindarin as their diurnal speech, a language which favoured the sound [þ].” zitiert nach Paul Strack: Q. [θ] became [s]. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 16. April 2021, abgerufen am 17. August 2021 (englisch).
  18. Paul Strack: S. [mm] shortened. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2019, abgerufen am 17. August 2021 (englisch).
  19. Tolkien selbst spricht in der Regel einen Vorderzungenvokal, vergleicht aber die Aussprache aber im Annhang E des Herrn der Ringe mit dem a aus En. father, das in der Regel als Hinterzungenvokal realisiert wird, vgl.: Laurence J. Krieg: Tolkien’s Pronunciation: Some Observations. Jim Allen (Hrsg.): An Introduction to Elvish. Bran’s Head Books, 4/1995, S. 158.
  20. Drei- und mehrsilbige Begriffe können also sowohl Propar- als auch Paroxytona sein.
  21. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhang E, S. 1236–1238.
  22. Helmut W. Pesch: Das grosse Elbischbuch.
  23. au wird geschrieben, wenn [au̯] im An- oder Inlaut auftritt; aw wird geschrieben, wenn [au̯] im Auslaut auftritt.
  24. Tolkien hat in seiner eigenen Aussprache einige allophone Varianten: [ɾ] zwischen Vokalen, [r] in den meisten anderen Fällen sowie [ɹ] als Schwachstufe; vgl.: Laurence J. Krieg: Tolkien’s Pronunciation: Some Observations. Jim Allen (Hrsg.): An Introduction to Elvish. Bran’s Head Books, 4/1995, S. 158.
  25. a b c d e f Diese Mutationen sind allesamt aus verschiedenen Werken Tolkiens rekonstruiert worden und verschiedene Autoren kommen zu unterschiedlichen Interpretationen, wie die Beispiele in ein kosistentes Paradigma zu bringen sind. Hier wurde der Interpretation von Paul Strack: S. consonat mutations. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2020, abgerufen am 2. Oktober 2021 (englisch). gefolgt, der Interessierte Leser ist aber dazu angehalten die Angaben mit den Interpretationen von anderen Authoren wie Fiona Jallings: A Fan's Guide to Neo-Sindarin: A Textbook for the Elvish of Middle-earth. 2017. Auflage. Lulu.com, Raleigh, North Carolina 2017, ISBN 978-0-9974321-6-9 (englisch, Zusammengefasste Lektionen [GOOGLE DOC; 115 kB; abgerufen am 2. Oktober 2021]). oder Roman Rausch: Sindarin – Grammatik. In: Das Sindarin Lexikon. 2009, abgerufen am 2. Oktober 2021. zu vergleichen oder die attestierten Beispiele, die auf Eldamo einzusehen sind, selbst zu prüfen.
  26. Paul Strack: S. vowel mutations. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2020, abgerufen am 2. Oktober 2021 (englisch).
  27. Sonderformen im Plural entnommen aus Roman Rausch: Sindarin Grammatik – Andere Plurale. In: Das Sindarin Lexikon (sindarin.de). 2009, abgerufen am 18. August 2021.
  28. Paul Strack: S. class plural. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2020, abgerufen am 28. November 2021 (englisch).
  29. Roman Rausch: Sindarin Grammatik – Artikel. In: Das Sindarin Lexikon (sindarin.de). 2009, abgerufen am 22. Juni 2022.
  30. Roman Rausch: Sindarin Grammatik – Die gemischte Mutation. In: Das Sindarin Lexikon (sindarin.de). 2009, abgerufen am 22. Juni 2022.
  31. Paul Strack: S. direct object. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2020, abgerufen am 28. November 2021 (englisch).
  32. Paul Strack: S. dative. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2020, abgerufen am 28. November 2021 (englisch).
  33. Paul Strack: S. genitive. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2020, abgerufen am 28. November 2021 (englisch).
  34. Im Silmarillion steht Ered statt Eryd, der Name ist aber auch mit der regulären Plural eryd attestiert. Paul Strack: S. orod. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 15. April 2022, abgerufen am 22. Juli 2022 (englisch). und Paul Strack: S. Ered ’Wethrin. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 14. Oktober 2021, abgerufen am 17. August 2021 (englisch).
  35. David Salo: A Gateway to Sindarin. 1. Auflage. The University of Utah Press, Salt Lake City 2004, ISBN 0-87480-800-6, S. 438. und Paul Strack: S. Carn Dûm. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 14. Oktober 2021, abgerufen am 29. November 2021 (englisch).
  36. Torsten Renk: Pedin Edhellen — a Sindarin Course. 3. Auflage. Lulu.com, 2010, ISBN 978-1-4478-8667-9, S. 45 (englisch, science-and-fiction.org [gzip; 628 kB; abgerufen am 29. November 2021]). und Paul Strack: S. comparative. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2020, abgerufen am 29. November 2021 (englisch).
  37. J. R. R. Tolkien, (ed.) Christopher Gilson: Words, Phrases and Passages in The Lord of the Rings. In: Parma Eldalamberon. Nr. 17, 2007, S. 26, 46, 129, 132. Vergleiche auch Paul Strack: S. pronouns. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2020, abgerufen am 29. November 2021 (englisch). und Unterseiten
  38. J. R. R. Tolkien, (ed.) Christopher Gilson: Late Notes on Verb Structure. In: Parma Eldalamberon. Nr. 22, 2015, S. 167. Für die Quenya-Pronomen vgl. Paul Strack: Q. subject suffixes. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2020, abgerufen am 22. Juli 2022 (englisch). und Unterseiten
  39. In der Übersetzung des Vater Unser tritt i úgerth vin „unsere Sünden“ auf. Es wird angenommen dass es sich hier um einen Schreibfehler Tolkiens handelt.Für diese Regularisierung s. Thorsten Renk: Common Eldarin views on the Sindarin pronominal system — III.2 Possessive adjectives. In: Parma Tyelpelassiva. 2004, abgerufen am 22. Juli 2022 (englisch).
  40. VT50 — J. R. R. Tolkien, (ed.) Carl Hostetter: The “Túrin Wrapper”. In: Vinyar Tengwar. Nr. 50, 2013, S. 5, 136 f. Fußnote 16.
    PE17 — J. R. R. Tolkien, (ed.) Christopher Gilson: Words, Phrases and Passages in The Lord of the Rings. In: Parma Eldalamberon. Nr. 17, 2007, S. 46.
  41. Für diese Verwendung s. Fiona Jallings: Gelio Edhellen! Lesson 07: Nouns with Adjectives. In: RealElvish Academy. 23. April 2018, abgerufen am 29. November 2021 (englisch). Ohne Account einsehbar als Google Doc, S. 14
  42. Paul Strack: S. present. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2020, abgerufen am 22. Juni 2022 (englisch).
  43. Für a > o in diesem Fall, vgl. linnatha- → linnathol (Parma Eldalamberon #22, S. 167)
  44. attestiert ist echant → echanthel, nicht echannel, das ist Teil eines Paradigmas in dem aus altem mp, nt, nk lange stimmlose Nasale werden (s. Carl Hostetter: The Two Phonetic Values of ll in Elvish Sindarin in The Lord of the Rings. In: Tengwestie. 2003, abgerufen am 22. Juni 2022 (englisch).). Die meisten Neo-Sindarin-Autoren nehmen allerdings an, dass mph, nth, nch irgendwann zu mm, nn, ŋg werden wie beispielsweise in den meisten Partizip-Passiv-Formen belegt ist, vgl. Paul Strack: S. medial [mf], [nθ], [ŋx], [lθ] became [mm], [nn], [ŋg], [ll]. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2020, abgerufen am 22. Juni 2022 (englisch).
  45. Paul Strack: S. past. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2020, abgerufen am 22. Juni 2022 (englisch).
  46. Attestiert ist die Proto-Form emēnē-, die auf evin schließen lässt (Parma Eldalamberon #17, S. 93)
  47. Paul Strack: S. future. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2020, abgerufen am 22. Juni 2022 (englisch).
  48. Tolkien gibt mit mit Fragezeichen auch eine Variante cauthon an. awa > au kann auch an anderen Stellen beobachtet werden, z. B. tawar/taur „Wald“ und scheint keine Besonderheit in der Futurbildung zu sein.
  49. Paul Strack: S. verbal nouns. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2020, abgerufen am 22. Juni 2022 (englisch). und Roman Rausch: Sindarin Grammatik – Verneinung. In: Das Sindarin Lexikon (sindarin.de). 2009, abgerufen am 18. August 2021.
  50. Paul Strack: S. imperative. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2020, abgerufen am 22. Juni 2022 (englisch). und Roman Rausch: Sindarin Grammatik – Imperativ (Befehlsform). In: Das Sindarin Lexikon (sindarin.de). 2009, abgerufen am 18. August 2021.
  51. Paul Strack: S. negative. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2020, abgerufen am 22. Juni 2022 (englisch). und {Roman Rausch: Sindarin Grammatik – Verneinung. In: Das Sindarin Lexikon (sindarin.de). 2009, abgerufen am 18. August 2021.
  52. Paul Strack: S. active participle. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2020, abgerufen am 22. Juni 2022 (englisch). und Roman Rausch: Sindarin Grammatik – Partizip Präsens Aktiv, Partizip Perfekt Aktiv. In: Das Sindarin Lexikon (sindarin.de). 2009, abgerufen am 18. August 2021.
  53. Paul Strack: S. passive participle. In: Eldamo – An Elvish Lexicon. 2020, abgerufen am 22. Juni 2022 (englisch). und Roman Rausch: Sindarin Grammatik – Partizip Perfekt Passiv. In: Das Sindarin Lexikon (sindarin.de). 2009, abgerufen am 18. August 2021.
  54. Roman Rausch: Sindarin Grammatik – Verben und Adjektive. In: Das Sindarin Lexikon (sindarin.de). 2009, abgerufen am 18. August 2021. und Roman Rausch: Sindarin Grammatik – Negierte Partizipien. In: Das Sindarin Lexikon (sindarin.de). 2009, abgerufen am 18. August 2021.
  55. „Ich gab den Edain die Hoffnung, keine Hoffnung behielt ich für mich.“ – Der Herr der Ringe: Annalen der Könige und Herrscher, Anhang A, Fragment der Erzählung von Aragorn und Arwen. (Der Ausspruch Gilraens zu Aragorn, hier in Tengwar-Schrift in der Schreibweise Beleriands wiedergegeben. S. 1174.)
  56. Roman Rausch: Essekenta Endamarwa — 4.4 Note on the endings -on, -ion. In: Sindanórie. 2007, abgerufen am 22. Juni 2022 (englisch).
  57. Das Silmarillion: Von der Rückkehr der Noldor. S. 143.