Benutzer:Lara 787/Sonnenhof
Der Sonnenhof ist seit März 2022 eine Unterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine, speziell von Krebspatienten. Zuvor war es das Alterszentrum von Küsnacht/Erlenbach. 2018 wurde dieser jedoch geschlossen und stand bis Februar 2022 leer.
Alterswohnheim früher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Alterswohnheim lag an der Grenze zwischen Erlenbach und Küsnacht an der Lerchenbergstrasse. Es liegt geographisch gesehen in Küsnacht, ist jedoch mit einer Erlenbacher Postleitzahl versehen. Es wurde im Jahre 1973 gebaut und bot Platz für 65 Rentner. Mit Blick zum See und um sich herum viel Abwechslung, war der Sonnenhof ein beliebtes Alterswohnheim am Zürichsee.
Schliessung des Alterszentrum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Belegung von 65 Bewohner und Bewohnerinnen ging in den letzten Jahren drastisch zurück. Im November 2017 hiess es, ein Grund dafür sei, dass alte Leute lieber in ihrem gewohnten Quartier bleiben, als in die Stadt wegzuziehen. Die Belegung sank immer weiter durch Todesfälle und Wegzüge, sodass es nicht mehr mit den Neueintritten kompensiert werden konnte. Der Stadtrat beschloss schon 2014 den Sonnenhof umzubauen. Er sollte Teil eines Projekts des Stadtrats werden, indem sie die Alterszentren ausserhalb der Stadt (Sonnenhof in Erlenbach & Buttenau in Adliswil) zu Rochade-Zentren umbauen. Das sind Zentren welche eine Unterkunft bieten für Menschen welche ein anderes Zentrum vorübergehend verlassen müssen. Der Plan war im Jahr 2020 mit den Renovierungsarbeiten zu beginnen, jedoch sank die Belegung unerwartet so schnell, dass es nicht lange dauerte und der Betrieb defizitär geworden war. Somit zogen sie den Umbau zwei Jahre vor und begannen somit 2018. Das war die Schliessung des Alterszentrum.
Idee der Flüchtlingsunterkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit der Krieg in der Ukraine am 24. Februar richtig losging, stellte die Stadt Zürich, welcher Eigentümer des Sonnenhofs ist, das stillgelegte Gebäude zur Verfügung, um Flüchtlinge unterzubringen. Aufgrund zwei Privaten Anfragen, durfte Küsnacht die Unterbringung der Flüchtlinge selbst in die Hand nehmen. Dabei handelt es sich einerseits um rund 35 Personen einer Reha-Klinik, welche zum Teil im Rollstuhl unterwegs sind. Eine zweite private Anfrage betrifft rund 30 Familien mit Kindern sowie Betreuungspersonal (insgesamt gut 70 Personen), wobei sich diese Kinder teilweise in einer ambulanten medizinischen Behandlung befinden. Diese Familien benötigen aufgrund der medizinischen Situation Unterbringungs- und Betreuungsmöglichkeiten in Küsnacht und Umgebung. Bei der zweiten Anfrage handelt es sich meistens um Patienten mit Krebserkrankungen.
Umbau zur Flüchtlingsunterkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Keine Woche später nach den Anfragen, begannen die Gemeindratsmitglieder, unterschiedliche Verwaltungsabteilungen, der Zivilschutz KEZZ, sowie unzählige Freiwillig so schnell wie es ging das Alterswohnheim auszurüsten, bis es Betriebsbereit war. Die Flüchtlinge waren am 17. März zu erwarten.
Der Weg von der Ukraine in die Schweiz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der studierte Maschineningenieur Alexander Lüchinger (69) arbeitet seit 35 Jahren als Unternehmer im Energiebereich in verschiedenen osteuropäischen Ländern. Seit dem Krieg in der Ukraine beeinflusst das Geschehen auch seine Projekte und er fasste den Entschluss seine Mitarbeiter und deren Familien aus der ukrainischen Stadt "Schitomir" zu holen. So wurde aus dem Unternehmer ein Fluchthelfer. Zuerst kamen alle Flüchtlinge mit den Bussen nach Lublin. Wo sie eine Nacht in einer Turnhalle übernachten mussten. Am nächsten Tag wartete Lüchinger dort mit Bussen vor der Turnhalle. Mit einer Liste von Namen und Diagnosen bespricht er sich mit einer Ärztin aus der Ukraine, welche die Patienten bei ihrer Flucht begleitet. Keiner wird zurückgelassen.
Ankommen in der Schweiz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pünktlich um neun Uhr am 17. März erreichten die Busse die umgebaute Unterkunft an der Grenze von den Gemeinden Küsnacht und Erlenbach. Über 120 Personen werden sich auf den 5 Stockwerken verteilen und von nun an einen Blick auf den Zürichsee geniessen. Die Gemeinde Küsnacht übergibt an jede Person ein Startgeld im Wert von 500 Franken. Vielen Geflohenen war dies nicht Recht und sie fühlten sich schlecht ihr Land verlassen zu haben. Doch sie waren gut aufgehoben in der Schweiz. Lüchinger übernimmt nach dieser Reise so etwas wie die Heimleitung dieser 120 Vertriebenen.
Finanzierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Damit es den Flüchtlingen gut gehe, spendete die Gemeinde Küsnacht 100'000 Franken, laut dem Gemeindpräsidenten Markus Ernst. Das Projekt wurde so ausgestrahlt, dass sogar die Gemeinde St. Moritz nachfragt, ob sie was zur Unterstützung beitragen können. Nicht zu vergessen die Zahlreichen Spenden von den Bürgern.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2. https://goldkueste24.ch/articles/119489-stillgelegtes-altersheim-sonnenhof-aktiviert"
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- NZZ am Sonntag Magazin: der Glaube der fehlt. Ukrainische Patienten. 15/2022, Seite 8