Benutzer:Lena.m04/Priester (altägyptische Religion)

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Ein Priester im Alten Ägypten war ein Gottesdiener, der im Auftrag des Königs (Pharao) handelte. Priester gehörten der Schicht der „Reinen“ an. Die allgemeine ägyptische Bezeichnung für Priester war Wab, was „Reiner“[1] bedeutet. Da sich die altägyptischen Religionen regional aus sehr unterschiedlichen Mischformen früherer Religionen bildeten, hatte auch das Priesteramt regional unterschiedliche Ausprägungen, vgl. Altägyptische Religion#Einführung.

Entwicklung des Priestertums

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Ursprünglich war das Priesteramt für alle erreichbar, die der Schicht der Reinen angehörten. Besondere Fähigkeiten oder Eigenschaften waren nicht erforderlich. Ein Reiner konnte zudem jeder werden, der sich einer kultischen Reinigung (äußerlich) unterzog. Jedoch wurde der Zugang zum Priestertum früh beschränkt. So war ein bestimmter Grad an Bildung erforderlich, über den ein großer Teil des Volkes nicht verfügte. Der Stand des Wab wurde erblich, so rühmte sich der Sohn eines Wab gern damit auch ein Wab zu sein. Es konnten auch weiterhin Unreine zu Reinen werden, indem der König eine Reinigung vollzog. Diese sogenannten Laienpriester[2] gingen neben dem Tempeldienst auch ihren Berufen nach. Dies war möglich, da die Priester in vier Klassen eingeteilt wurden, die sich regelmäßig ablösten. Sie waren nur nebenberuflich Priester. Diese Regelung funktionierte jedoch nur bei kleineren Tempeln. So wurden die Laienpriester in größeren Heiligtümern bald durch andere Priester ergänzt, die ihren Dienst hauptberuflich ausführten. Es entstand das beamtete Priestertum[3]. Dieses wuchs langsam zu einem eigenen Stand mit eigenen Interessen heran und die Laienpriester verloren immer mehr an Zahl und Bedeutung.

Aufgaben der Priester

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„Der König ist es der mich sendet, den Gott zu schauen“[4]. Die Priester waren Stellvertreter des Königs und handelten in seinem Auftrag. Sie waren somit den Beamten gleichgestellt. Diese übernahmen die weltlichen und die Priester die religiösen Aufgaben. Beide Organe erhielten ihre Aufgaben vom König. Die Priester waren vergleichbar mit Ministranten. Sie verrichteten Hilfsdienste für den König und, wenn dieser nicht anwesend war, auch den vollen Priesterdienst. Die Ausübung des Kultes[5] war ein wesentlicher Bestandteil der Religion im Alten Ägypten. Es sollte eine Beziehung zwischen den Menschen und den Göttern hergestellt und gehalten werden. Einen wichtigen Bestandteil bildet die Befriedigung der Gottheit. Sie sollte durch Gaben und Dienste gnädig gestimmt werden. Die Götter waren auf den Kult angewiesen und durch dessen Ausübung wurde ein Lohn erwartet. Die Aufgabe des Priesters war es, die Kräfte, die in den Kultmitteln enthalten waren, hervorzubringen.

Weitere Priestertitel

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Ein Sempriester[6] fungiert im Namen des Königs, begleitet diesen auf Feste, leistet Hilfsdienste und vertritt ihn bei Weihungen und Opfern. Zudem musste er an Stelle des Königs Feste ausrichten. Dieses Amt wurde meist an Laienpriester oder aber auch an Beamte vergeben. Normalerweise war ein Sempriester keinem bestimmten Tempel zugeordnet, jedoch gab es Ausnahmen. In dieser Funktion wurde das Amt auf Zeit vergeben. Jedoch hatte das Amt eines Sempriesters auch eine andere Funktion. Er führte das Ritual der Mundöffnung durch, bei dem Statuen belebt wurden. Dieses Amt wurde dauerhaft vergeben. Um als Sempriester erkannt zu werden, trägt er ein Pantherfell. Der Vorlesepriester[7], genannt Cheri-heb, leitete das Ritual. Er besaß eine Schriftrolle, auf der die Ausführung des Rituals festgehalten war. Es gab mehrere Abstufungen des Amtes, so existierten erste, zweite und dritte Vorlesepriester. Das Amt wird den Wab-Priestern zugeordnet und galt somit als besonders wichtig. Als Abzeichen trägt der Vorlesepriester eine Schärpe über der Brust.

Siene Kategorie:Priestertitel (Altes Ägypten)

Einzelnachweise

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  1. H. Bonnet: Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Berlin 1952, S. 413.
  2. H. Bonnet: Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Berlin 1952, S. 413.
  3. H. Bonnet: Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Berlin 1952, S. 414.
  4. H. Bonnet: Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Berlin 1952, S. 597.
  5. H. Bonnet: Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Berlin 1952, S. 405.
  6. H. Bonnet: Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Berlin 1952, S. 679.
  7. H. Bonnet: Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Berlin 1952, S. 860.