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Wappen des Hauses Mecklenburg
Die mecklenburgischen Fürsten führten zunächst einen Greifen im Siegel, seit 1219 aber den Stierkopf. Ursprünglich wohl der Kopf eines Ur (Auerochse), ist er seither nahezu ununterbrochen das mecklenburgische Stammwappen gewesen, das die dynastischen Teilungen, zuletzt Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz (bis 1934), überdauerte.
Obodriten-Greif
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste nachweisbare Wappenfigur eines mecklenburgischen Fürsten ist der Greif im Siegel Heinrich Burwys I. († 1227). Auch dessen älterer Sohn Heinrich Burwy II. († 1226), Fürst zu Rostock, führte dieselbe Figur.
Mecklenburger Stierkopf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heinrich Burwys I. († 1227) jüngerer Sohn, Nicolaus II. († 1225), Fürst zu Mecklenburg, führte hingegen als Wappenfigur einen mit einem Stirnreif geschmückten Stierkopf. Seit Heinrich I., dem Pilger, († 1302), wird das abgerissene Halsfell geführt; Heinrich I. und II. führen in einem gemeinschaftlichen Sekretsiegel vom Jahre 1300 erstmals als Helmzier ein fächerförmiges Schirmbrett (woraus sich später die Palisaden entwickelten) mit dem Pfauenstoß und dem kleinen Stierkopf-Schildchen.
Das Kunstblatt, ausgeführt nach einer Zeichnung von Oskar Roick: Ein goldengekrönter, silberngehörnter, schwarzer Stierkopf mit abgerissenem Halsfell und aufgerissenem Maul auf goldenem Grund; der Stechhelm trägt als Helmzier fünf abwechselnd rot-golden tingierte Palisaden, aus denen sich ein Pfauenstoß erhebt; zwischen diesem und den Palisaden ist ein schrägrechts gelegtes goldenes Schildchen mit dem schwarzen Stierkopf eingeschoben; Decken schwarzgolden. Ein in eine Kettenrüstung gekleideter, jugendlicher Schwertträger, auf dessen Überwurf der Stierkopf, flankiert das auf den Ästen einer Föhre aufruhende, innerhalb eines mit spätgotischer Bordüre umzogenen Randes angebrachte Wappen; unten ist ein Schild mit dem Wappen der Herrschaft Rostock (in Blau ein goldener Greif) an der Schildfessel aufgehangen.
Großes Wappen (Großherzogtum)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das vollständige, große Wappen besteht aus sechs Feldern und einem Herzschild. Es erinnert an die sieben Landesteile, aus denen im Laufe der Zeit das Großherzogtum erwuchs.
- Herzogtum Mecklenburg: Auf goldenem Grund ein schwarzer Stierkopf mit aufgerissenem roten Maul und ausgestreckter roter Zunge; auf dem Kopf silberne Hörner und eine goldene Lilienkrone.
- Herrschaft Rostock: Auf blauem Grunde schreitend ein goldener Greif mit ausgestreckter Zunge und aufgehobener rechter Vorderklaue.
- Fürstentum Schwerin: Ein quer geteiltes Feld; in der oberen blauen Hälfte ein goldener Greif, in der unteren silbernen Hälfte ein grünes Viereck.
- Fürstentum Ratzeburg: Auf rotem Grund stehend ein silbernes Kreuz mit goldener Krone.
- Herrschaft Stargard: Auf rotem Grund ein silberner weiblicher Arm mit goldenem Ring zwischen Daumen und Zeigefinger.
- Fürstentum Wenden: Auf goldenem Grund ein schrägliegender Stierkopf mit silbernen Hörnern und goldener Lilienkrone, aber mit geschlossenem Maul.
- Grafschaft Schwerin: Der quer geteilte Herzschild; die obere Hälfte rot, die untere golden.
Der Wappenschild wird von einem Stier und einem Greif gehalten und ist mit der Königskrone geschmückt.
Der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz führte Wappen und Titel mit dem Großherzog von Mecklenburg-Schwerin gemeinschaftlich. Der Titel beider Herzöge zu Mecklenburg lautete: Großherzog von Mecklenburg, Fürst zu Wenden, Schwerin und Ratzeburg, auch Graf zu Schwerin, der Lande Rostock und Stargard Herr.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Otto Hupp, Königreich Preussen, Wappen der Städte, Flecken und Dörfer, Reprint von 1896 und 1898. Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, Bonn 1993
- Hans-Heinz Schütt, Auf Schild uns Siegel - Die Wappenbilder des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen, Schwerin 2002, ISBN 3-933781-21-3
- Hugo Gerard Ströhl, Deutsche Wappenrolle, Stuttgart 1897