Benutzer:Leo Allmann/Kennwortschatz/Geist

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Bausteine

  • Geist und Leben / In seinem geistigen Leben kein Umdenken zu kennen, zeugt von keinem sehr lebendigen Geist. / (4.7.20)
  • Scheidung der Geister / Toleranz schließt Kritik nicht aus. Intoleranz ist Feindseligkeit, und das ist das einzige, was ich nicht toleriere, weder an der Religion noch an der Religionskritik. Denn Intoleranz zu tolerieren kommt der Selbstpreisgabe der Toleranz gleich. In den Religionen gibt es intolerante und tolerantere Strömungen, ebenso wie außerhalb der Religionen. So scheide ich die Geister. (20.6.20)
  • Geist und Ungeist / Das vollkommene geistige Wesen ist das Vernunftwesen mit dem Füllhorn seiner Selbstbestimmung. Dieses Wesen ist die Begabung aller Menschen, die sie unterschiedlich ausbilden, genial entfalten und sträflich vernachlässigen können. Entsprechend durchwachsen verlaufen ist die bisherige Geistesgeschichte, und es ist nicht abzusehen, wie lange zu den nächstliegenden Vernunfturteilen noch solche zählen, die aufzeigen, dass viel Ungeist in ihr am Werk ist. / (11.6.20)
  • Wissensdurst und Diskussionsfreudigkeit / Philosophische Diskussionen verdanken sich heute überall in der Welt dem (dia-)logischen Ansatz der altgriechischen Mathematiker, Naturforscher und Ethiker von Thales bis Epikur (um mit diesen beiden Namen die Zeitspanne vom 6. bis 3. vorchristlichen Jahrhundert zu markieren). Deren Denkansätze wurden im alten Orient vorbereitet, wenn nicht sogar von dort eingeführt. Sie sind nicht nur deshalb keine bloß "westlichen" Ansätze, sondern die einer Weltkultur, die wir mittlerweile in ihrem ganzen und gewiss durchaus fragwürdigen, d.h. selbstkritisch zu erwägenden Ausmaß beobachten können und persönlich mehr oder weniger inspiriert verkörpern. / Daneben gibt es vom Altertum herrührende spirituelle Geistestraditionen aus allen Erdteilen, in Europa vor allem die christliche. Dieser "verdankt" die durch Wissensdurst und Diskussionsfreudigkeit geprägte Philosophie eine rund tausendjährige Unterdrückung, bis zur Renaissance und zum Humanismus um 1500 nach Christus. Seither gehen philosophischer Forschergeist und glaubensgewisse Spiritualität (wieder) eigenständige Wege – eine Umstellung, die von Reformatoren als "doppelte Wahrheit" in Kauf genommen wurde. Dieses Widersinns ungeachtet, begann sich Philosophie zu den modernen Wissenschaften auszudifferenzieren. Nach und nach ist alles, worüber man nachdenken kann, zum Objekt empirischer Forschung geworden; auch die Geschichte der außereuropäischen Kulturen mitsamt ihren spirituellen Traditionen. Kein "Baum der Erkenntnis" erweist sich als so ertragreich wie die hypothetisch und experimentell zu voller Entfaltung gelangte, wissensdurstige und diskussionsfreudige Philosophie. / (31.5.20)

Verwandt

Wikipedia

Literatur