Benutzer:Leorichter/Nicole Graulich
Nicole Graulich (* 1982 in Lauterbach (Hessen)) ist eine deutsche Chemiedidaktikerin, Hochschuldidaktikerin und Hochschullehrerin.[1][2]
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Graulich studierte die Fächer Chemie und Französisch auf Lehramt an Gymnasien an der Justus-Liebig Universität Gießen. In 2007 schloss sie das Studium mit dem ersten Staatsexamen ab. Von 2007–2011 war sie Doktorandin in der Organischen Chemie bei Peter Schreiner ebenfalls an der Justus-Liebig Universität Gießen. Im Jahr 2011 promovierte Graulich zum Dr. rer. net. zum Thema „heuristische Chemie“.[2][3] Anschließend begann sie ihr Vorbereitungsdienst im selben Jahr an der Liebigschule Gießen und schloss dieses 2012 mit dem zweiten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab.[2]
Von 2013 bis 2014 erhielt Graulich ein Postdoc Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wo sie daraufhin am Department of Chemistry der Clemson Universität in den USA tätig war. Dort forschte sie im Bereich der Didaktik der Chemie unter der Leitung von Gautam Bhat- tacharyya.[2][4]
Im Jahr 2014 erhielt sie einen Ruf auf eine W1-Juniorprofessur für Chemiedidaktik an der Justus-Liebig Universität Gießen, den sie annahm. Seitdem hat sie eine eigene Forschungsgruppe aufgebaut, die sich mit der Lehre der Organischen Chemie an Hochschulen beschäftigt. Der Forschungsschwerpunkt Graulichs liegt somit auf der Hochschuldidaktik der Chemie.[5] Graulich wurde 2016 mit dem bundesweiten Ars Legendi-Fakultätenpreis für exzellente Lehre in den Naturwissenschaften ausgezeichnet.[6][4][7] Seit dem Jahr 2021 ist sie nun W2 Professorin am Institut für Chemiedidaktik an der Justus-Liebig Universität Gießen.
In der universitären Lehre thematisiert Graulich die Medienkompetenz im Unterricht bei angehenden Lehrkräften. In Seminaren erfahren die Studierenden, wie sie digitale Medien einsetzen und in die Unterrichtsgestaltung integrieren können. Beispielsweise entwickeln und produzieren sie eigene Erklärvideos, die sie und andere Studierende später einsetzen können.[8] Ihre Forschung beschäftigt sich mit grundlegenden Lehr- und Lernprozessen in der Chemie und deren Förderung. In ihrer Forschung setzt sie Eye-Tracking und maschinelles Lernen ein.[5][9][10][11][12]
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- mit Julia Arnold, Stefan Sorge, Marcus Kubsch (Hrsg.): Lehrkräftebildung von morgen: Beiträge der Naturwissenschaftsdidaktiken zur Förderung überfachlicher Kompetenzen. Waxmann, Münster New York 2024, ISBN 978-3-8309-4796-7, doi:10.31244/9783830997962.
- mit Leonie Lieber, Nicole Graulich: Investigating students’ argumentation when judging the plausibility of alternative reaction pathways in organic chemistry. In: Chemistry Education Research and Practice. Band 23, Nr. 1, 19. Januar 2022, ISSN 1756-1108, S. 38–54, doi:10.1039/D1RP00145K.
- mit I. Caspari, D. Kranz: Resolving the complexity of organic chemistry students' reasoning through the lens of a mechanistic framework. In: Chemistry Education Research and Practice. Band 19, Nr. 4, 2. Oktober 2018, ISSN 1756-1108, S. 1117–1141, doi:10.1039/C8RP00131F.
- The tip of the iceberg in organic chemistry classes: how do students deal with the invisible? In: Chemistry Education Research and Practice. Band 16, Nr. 1, 14. Januar 2015, ISSN 1756-1108, S. 9–21, doi:10.1039/C4RP00165F.
- mit Henning Hopf, Peter R. Schreiner: Heuristic thinking makes a chemist smart. In: Chemical Society Reviews. Band 39, Nr. 5, 26. April 2010, ISSN 1460-4744, S. 1503–1512, doi:10.1039/B911536F.
Ehrungen und Stipendien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2016: Preis für exzellente Hochschullehre[6][13][7]
- 2013: Forschungsstipendium der DFG[2]
- 2011: Promotionspreis, Justus-Liebig Universität Gießen[2][6]
- 2008–2010: Graduiertenstipendium, Justus-Liebig Universität Gießen[2]
- 2007: universitätsweiten Preis für die beste Abschlussarbeit[3]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Seite von Nicole Graulich auf der Website der Justus-Liebig-Universität Gießen
- ORCID ID von Nicole Graulich: 0000-0002-0444-8609 (englisch)
- Literatur von und über Nicole Graulich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Graulich, Nicole. DNB, abgerufen am 14. September 2024.
- ↑ a b c d e f g Prof. Dr. Nicole Graulich: Curriculum Vitae. Justus-Liebig-Universität Gießen, abgerufen am 14. September 2024.
- ↑ a b Nicole Graulich, Henning Hopf, Peter R. Schreiner: Heuristic thinking makes a chemist smart. In: Chemical Society Reviews. Band 39, Nr. 5, 26. April 2010, ISSN 1460-4744, S. 1503–1512, doi:10.1039/B911536F (rsc.org [abgerufen am 29. September 2024]).
- ↑ a b MICER19 Pre-Reading 2: Nicole Graulich – Analysis of student reasoning in organic chemistry. Methods in Chemistry Education Research Portal, abgerufen am 29. September 2024 (englisch).
- ↑ a b Prof. Dr. Nicole Graulich, Professorin. GDCh Fachgruppe Chemieunterricht, abgerufen am 14. September 2024.
- ↑ a b c Caroline Link: Gießener Chemiker-Team erhält Preis für exzellente Hochschullehre. Justus-Liebig-Universität Gießen, 6. April 2016, abgerufen am 14. September 2024.
- ↑ a b Ars‐legendi‐Fakultätenpreis: R. Göttlich, N. Graulich, S. Schindler / Preis der Berlin‐Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften: D. Rauh. In: Angewandte Chemie. Band 128, Nr. 20, 10. Mai 2016, ISSN 0044-8249, S. 5991–5991, doi:10.1002/ange.201602742 (wiley.com [abgerufen am 29. September 2024]).
- ↑ Kurz notiert. Gießener Allgemeine, 30. März 2019, abgerufen am 14. September 2024.
- ↑ Graulich Group: Forschung. Justus-Liebig-Universität Gießen, abgerufen am 29. September 2024.
- ↑ Science Reporter: Chemiedidaktik. In: hessen-schafft-wissen.de. Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur (HMWK), 12. Oktober 2023, abgerufen am 14. September 2024.
- ↑ Axel Langner, Nicole Graulich, Marietta Nied: Eye-Tracking as a Promising Tool in Pre-Service Teacher Education─A New Approach to Promote Skills for Digital Multimedia Design. In: Journal of Chemical Education. Band 99, Nr. 4, 12. April 2022, ISSN 0021-9584, S. 1651–1659, doi:10.1021/acs.jchemed.1c01122 (acs.org [abgerufen am 29. September 2024]).
- ↑ Paul P. Martin, David Kranz, Peter Wulff, Nicole Graulich: Exploring new depths: Applying machine learning for the analysis of student argumentation in chemistry. In: Journal of Research in Science Teaching. Band 61, Nr. 8, Oktober 2024, ISSN 0022-4308, S. 1757–1792, doi:10.1002/tea.21903.
- ↑ Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften. Stifterverband, abgerufen am 14. September 2024.