Benutzer:Lucius Castus/Ahmad Pascha abu Widan
Aḥmad Pascha abū Widān („Vater der Ohren“) (gest. am 6. Oktober 1843 in Khartum) war von 1838 bis 1843 Generalgouverneur (hikimdar) des ägyptischen Sudan.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frühes Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ahmad war Tscherkesse. In seinem frühen Leben wurde er versklavt und als Mamluk an Mustafa Bey, dem Ehemann der Schwester von Muhammad Ali Pascha, Zübeyde Hanım, verkauft, der ihm zu einem Offizier in der ägyptischen Armee machte. Er nahm an den Feldzügen in Arabien, Morea und Syrien teil. Danach wurde er Kommandeur des 8. Infanterieregiments im Sudan. Nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Generalgouverneur des Sudan, Ali Kurschid Pascha, wurde er aus dem Sudan abberufen und zum ägyptischen Kriegsminister ernannt. Als Kurschid im Mai/Juni 1838 aufgrund von Krankheit nach Ägypten zurückkehrte übernahm Ahmad zunächst geschäftsführend dessen Amt als Generalgouverneur des Sudan.
Generalgouverneur von Sudan
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem Kurschid aus gesundheitlichen Gründen durch den Herrscher Ägyptens, Muhammad Ali Pascha, abberufen,
Reorganisierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ahmad setzte der lockeren Regierung seines Vorgängers Kurschid Pascha und der Korruption innerhalb der Finanzverwaltung ein Ende. Beamte, die der Selbstbereicherung überführt wurden, ließ er verhafteten und ihr Besitz verpfänden. Die Erlöse flossen der Provinzkasse zu.
Ahmad verpflichtete die Grundbesitzer am Nil ihr Land zu kultivieren und verfügte, dass brachliegendes Land demjenigen übereignet wird, der es urbar machte. Zudem wurde diesem eine Steuerbefreiung von drei Jahre gewährt. Ferner schaffte er die Privilegien der Shaigiya ab. Diesen war als Anerkennung für ihre Loyalität während der Revolte der Ja'aliyin im Jahr 1822 durch Kurschid Pascha die Erlaubnis erteilt worden, brachliegendes Land zu kolonisieren auf welchem sie keine Grundsteuern zu entrichten hatten. Überdies war ihnen freie Futterrationen für ihre Pferde gewährt worden. Als Reaktion auf die Abschaffung ihrer Vorrechte drohten die Shaigiya ihr Land aufzugeben, was Ahmad untersagte. Mit Ausnahme von Hamad wad al-Mak fügten sich die Führer der Shaigiya alsbald den neuen Umständen. Hamad indes verließ mit seiner Familie und bewaffneten Gefolgsleuten seine Ländereien bei Schandi mit dem Ziel Abessinien. Angekommen in Butana und überzeugt vom Schutzversprechen von Ahmad abu Sinn, Scheich der dort beheimateten Shukriya, schlug Hamad vor Ort sein Lager auf. Tatsächlich bezweckte Ahmad abu Sinn mit seiner vorgegebenen Gastfreundschaft Hamads Flucht zu vereiteln. Er informierte Ahmad abu Widan über dessen Aufenthaltsort.