Benutzer:Lucius Virius Carpus/Spielwiese
Diese Seite ist meine "Spielwiese". Hier stelle ich verschiedene Texte zusammen, um sie für eine spätere Veröffentlichung vorzubereiten. Hier ist die absolute Baustelle. Für Fragen steht meine Diskussionseite Benutzer:Günter Kury/Diskussion zur Verfügung.
schauenburg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als ein. Hauch der Geschichte Riegel einmalstteifte In. seiner Biographie über den Grafen Christoph Anton von Schauenburg, der 22/42 Ortsanteile in Riegel besaß und im Schloß. wohnte, schreibt. Dr. Hermann Kopf über die Arretierung von Schauenburgs am 18. August 1760 folgendes (12): "Die beiden Kommissare, der Regimentsrat von Kornritter und der Kanzleidirektor von Stapf, begleitet von Regierungssekretär von Ennard und dem Leutnant von Chade, trafen um 12 Uhr mittags in Riegel ein, stiegen im "Wirtshaus zur Krone" ab und begaben sich in Schauenburgs Schloß. Sie eröffneten ihm ihren Auftrag, ihn unter Hausarrest zu stellen und sich seiner Schriften zu bemächtigen. Schauenburg, bereit, sich dem "allerhöchsten Befehl zu submittieren", führte die Kommission in seine Schreib- und Nebenräume. Die Durchsicht der Schriften ergab weder Material über Biesheim noch auch einen Briefwechsel mit dem Grafen Waldner. Die Schreiben des Kanzleiverwalters Mayer will Schauenburg zerrissen haben, .von beschlagnahmten Schriften allmanach 2007
Neues Schloß
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Prinzessin Elisabeth Elenora Augusta von
Baden-Baden (1726-1789)
Fast zwanzig Jahre lang wohnte die badische
Prinzessin Elisabeth im Riegeler Schloß. Sie war
am 16. März 1726 im Schloß Rastatt geboren als
Tochter des Markgrafen Ludwig Georg (17021761)
und Maria Anna Fürstin von Schwarzenberg.
Somit war Elisabeth eine Enkelin des
bekannten Türken-Louis (t 1707). Zwei Brüder
starben jung, so daß Elisabeth die letzte Trägerin
des Namens Baden-Baden war. Als ihr Onkel
August von Baden-Baden 1771 kinderlos verstarb,
fiel die Markgrafschaft Baden-Baden an
Baden-Durlach.
Bei ihren Reisen nach Einsiedeln war die Prinzessin
mehrmals an Riegel vorbeigefahren, und
da die Gegend ihr besonders gut gefiel, ersteigerte
sie am 24. April 1765 von dem Grafe.n
Christoph Anton von Schauenburg die
Herrschaft Lichteneck. Dazu lieh sie sich 70 000
Gulden vom Kloster Einsiedeln. Zu diesem
Herrschaftsanteil gehörten die Dörfer Schelingen
und Forchheim sowie 22/42 Ortste~le v?n
Riegel. 1766 nahm sie mit ihrem Gefolge 1m Rlegeler
Schloß Wohnung. In den folgenden Jahren
verbrachte sie jeweils die Wintermonate, des
kulturellen Lebens wegen, in Freiburg. Dort
besaß sie bei ihrem Tode drei Häuser: Das Haus
Zur Großen Pfalz in der Kaiserstraße (heute Kaiser-
Joseph-Straße), das sie meistens bewohnte,
und wenige Meter entfernt in der heutigen Nußmannstraße
die beiden Häuser Zum hmteren
Nußbaum und Zum kleinen Elephanten. Sie sind
nic.ht mehr zu sehen, da diese Gegend im letzten
Kneg zerbombt wurde. Die letzten drei Jahre
bis zu ihrem Tod am 5. Januar 1789 verbrachte
sie aufgrund ihr~.r Blindheit ganz in Freiburg.
I?er .Kur:st gegenuber aufgeschlossen, unterhielt
SIe elll eIgenes Bläserquintett und war finanziell
an der Gründung des Freiburger Stadttheaters
1783 beteiligt.
. Die Prinz.essin war in Riegel beliebt, da sie
ellle freundhche Frau war und sich durch ihre
Wohltätigkeit und Nachsicht bei den Untertanen
auszeichnete. Jeden Vormittag läutete um
1! Uhr. das Glöcklein in der Schloßkapelle und
dIe S~eIsung der ~rmen mit Suppe, Fleisch und
Gemuse folgte. SIe machte zahlreiche Stiftung~
n, z. B..für die katholische Kirche St. Martin in
~Iegel, hIer u. a. die Reliquien des hl. Cölestin,
fur den Altar St. Pantaleon in Niederrotweil
oder für die Klöster in Ettenheimmünster St.
Peter un.d in.E~nsiedeln (Schweiz). '
.. 1782 he~ SIe 1m Schloßareal eine Apotheke eroff~~
n, . dIe auch den eigenen Untertanen
zuganghch war. Als 48jährige heiratete sie am 2.
Fe~ruar 1775 in Freiburg ihren 32jährigen HofmeIster,
den Grafen Michael Wenzel von
Althan. Es war eine sogenannte Ehe zur linken
Hand, die offiziell nicht anerkannt wurde. Der
Graf Althan wur.de. von den Riegelern Graf
Satan gerufen, weIl dIeser sich oft rücksichtslos
und .hart .den Untertanen gegenüber verhielt.
. DIe Pnnzessin wurde ihrem Wunsch gemäß
III derKI~sterkir.chein St. Peter beerdigt. Noch
h.eute befllldet SIch über dem Sakristeieingang
ellle bronzene Platte mit ihrem Namen, die der
Eheman~ Graf Althan für sie gestiftet hatte.
Den LlChteneckschen Anteil erbte der Vetter
Johann Nepomuk Anton Josef Fürst von
Schwarzenberg, der die Schloßanlage 1812 für
250000 Gulden an den badischen Staat verkaufte.
Die Schloß-Apotheke
Über 1300 Jahre vergingen, bis die Prinzessin
Elisabeth von Baden nach Riegel kam
und sich für viele Jahre im Sommer hier im
Schloß aufhielt. Sie war eine sozial empfindende
Frau, die auch an das Wohl der
Bevölkerung dachte, nicht nur an ihr eigenes.
Sie beschloß, in ihrem eigenen Interesse,
dem ihrer Bediensteten und dem der Bevölkerung,
eine Apotheke einzurichten
Dazu schreibt unter dem 20. Mai 1782 aus
Endingen der "Burgermeister und Rath
d. \l.Ö. Stadt alda" an die "Hochlöbliche
Regierung" einen Brief, in welchem der
großen Sorge des Endinger und auch des
Kenzinger Apothekers Ausdruck verliehen
wird, daß diese Apotheke im Riege/er
Schloß ihnen' Kunden aus der Umgebung
wegnehmen werde. Der Bürgermeister bittet
deshalb darum, daß "an Sr. hochfürstl.
Durchlaucht die Verfügung getroffen werden
möchte, daß die errichtete Apothek
nicht zum öffentlichen Gebrauch eröffnet
werden könne. 11
Am 15. Juni 1782 erfolgte aus Freiburg ein
Kommentar zu obigen Bedenken "Pro Memoria"
des Inhalts, daß es sich hier um keine
neue Apotheke handle, sondern nur geplant
sei, "daß eine derer von undenklichen Zeiten
her existirend- und approbirter Frey
burger Apotheken nemlich jene des examinirt
und approbirten Apothekers Köhler:
aus wessen Officine Ihre Durchlau~ht die
nöthigen Arzneyen zu nehmen von jeher
gewohnt geweßen". Weiter wird berichtet,
daß dem genannten Apotheker Köhler gestattet
werden solle, einen Vorrat an Arznei
in einem Zimmer im Nebengebäude des
Riegeler Sch losses zu halten - "wogegen
die Statt Endingen vermeintliche Beschwehrde
zu erheben sich anmaßet". Die
Arbeit solle ein tüchtiger Geselle machen
bei freier Kost und Logis. Ihre Durchlaucht
würde "dabeydie für ihre fürstliche Person
und Hof Staat erforderlichen Medikamenten
dem mehrgedachten Freyburger Apotheker
Köhler baar bezahlen".
Eine Rolle spielte auch die Überlegung, daß
die Bewohner Vorderösterreichischer Gemeinden
"sich der ausländischen Ettenheimer
oder Emmendinger Apotheken11 bedienen
würden und "mithin ihr Geld für
Medikamenten außer Land zu schleppen
veranlassetseyn würden". In Endingen oder
gar Kenzingen wollte die Prinzessin offenbar
auf keinen Fall ihre Medikamente kaufen,
sie hatte nur zu dem genannten Apotheker
Köhler Vertrauen. "Oie anmaßliche
Querulanten werden mithin wohl mit ihrer
unbegründeten Beschwerde abgewießen
zu werden verdienen".
In der Süddeutschen Apothekerzeitung
Nr. 36 von 1929 lesen wir /laus der Geschichte
einiger oberbadischer (vorderö-
sterreichischer) Apotheken:
Am 5.8.1782 bat Prinzessin Elisabeth in
einem Brief an die vorderösterreichisthe
Regierung und Kammer, daß man ihr die im
§4 des Sanitätsnormativs von 1773 zugelassene
höchste Erlaubnis erwirke, "die mit
einem normalmäßig bürgerlichen Apotheker
in Freyburg, um mich mit frischen Arzneyen
in Riegel zu versorgen jüngst getroffene
Einrichtung während meiner noch
übrigen Lebens Tagen continuiren zu dürfen".
Sie hatte die Apotheke bereits einrichten
lassen. Sie argumentiert, daß ihre
Gesundheit vom regelmäßigen Gebrauch
frischer und fachgerecht zubereiteter Arznei
abhänge. Freiburg läge aber "wohl drei
Meilen" entfernt. Bei Verlegung ihres
Wohnsitzes in die K.K. Vorderösterreichischen
Lande seien ihr allerhöchster Schutz
und besondere Vergünstigungen zugesichert
worden.
prinzessin Elisabeth zeigt auch die Vorteile
auf für die Bewohner von Riegel und näheren
"inländischen 11 Ortschaften. Außerdem
brächte die Apotheke Geld ins Land, denn
die "nächstgelegenen Unterthanen hätten
sich schon daran gewöhnt, den von ihr auf
eigene Kosten gehaltenen, an einer österreichischen
Universität geprüften und approbierten
Arzt mit Erlaubnis der Obrigkeiten
aufzusuchen".
Die Vorderösterreichische Regierung befürwortete
die Errichtung einer Haus- und
Schloßapotheke in Riegel nur mit der Einschränkung,
daß sie nur für die Prinzessin
und das Schloßpersonal Arzneien zubereiten
und abgeben dürfe, denn in Endingen
(derzeit ältestes gesichertes Datum 1722)
sei bereits eine Apotheke. Dabei handelte
es sich um die heutige Stadt-Apotheke in
der Hauptstraße 41. Die Regierung in Wien
aber gestattete durch ein Hofdekret vom
Montag, den 24. August 1782 die Errichtung
einer Apotheke /,nach dem Verlangen
der frauen Prinzessin Elisabeth von Baden
ohne den übrig von Ihr \l.Ö. regierung angetragenen
Beschränkungen". Sie erließ
wernur
die Auflage, daß der Apotheker gegen
Bescheinigung des Magistrats die Arzneien
für arme Personen unentgeltlich abzugeben
habe, ,fund im übrigen denen in den bestehenden
Generalien vorgeschriebenen Visitationen
und Vorschriften sich zu unterziehen
gehalten seyn soll. //
Die Apotheke bestand etwa von 1782 bis
1792 neben dem Luxhof-Areal in der
Herrengasse (auf dem Grundstück des Karl
Scherzinger), wo sich heute ein Garten befindet.
Wie mir Herr Apotheker Dr. Schött
mitteilte, ist die Einrichtung der SchloßApotheke
zur Hälfte in die Apotheke des
Klosters Wonnental gekommen, die andere
Hälfte in die Stadt-Apotheke Kenzingen.
Altes Schloß
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Straßenname Schloßgasse im Ortsetter erinnert daran, daß sich das Riegeler Schloß im östlichen Dorfviertel befand. Die erste Erwähnung datiert um 1410, als Heinrich von Blumeneck am Ufer der Elz ein Wasserschloß erbauen ließ. Als Enkel des Johann Malterer war er 1381 einer der elf Teilherren in Riegel geworden. Er kaufte die Anteile seiner beiden Brüder Rudolf und Otto auf und nahm seinen Wohnsitz in Riegel. Da die Burg auf dem Michaelsberg nicht mehr bewohnbar war, ließ er sich im Dorf in der Nähe der Elz ein Wasserschloß erbauen. Das Steinmaterial der zerfallenen Burg wurde als Baumaterial verwendet. Er starb 1425 und vererbte den Besitz seinem Sohn. Auch die folgenden Generationen bewohnten zeitweise das Schloß. 1593 kam es in Besitz des Wilhelm Dietrich von Ratsamhausen. Im Schwedenkrieg ging das Schloß 1633 in Flammen auf. Im Jahre 1651 erwarb Generalmajor Schütz,den AschenhauJen mit Gütern und Rechten, wie es in den Quellen heißt. Er ließ das Schloß in kleinerem und bescheidenerem Umfang wieder aufbauen. Bereits am 1. Januar 1661 wurde Johann Heinrich von Garnier der neue Besitzer und damit Teilherr von Riegel. Er besaß etwa die Hälfte der Ortsherrschaft. Sein Sohn Leopold nahm 1679 im Schloß Wohnung. Doch da es ihm zu klein und armselig vorkam, faßte er den Entschluß, etwas abwärts, näher der Elz zu, wo bisher das Viehhaus stand, ein neues, größeres und schöneres Schloß zu bauen. Längs der Elz sollte ein Park angelegt werden. Bereits 1687 stand der Rohbau, doch der Pfälzische Erbfolgekrieg verhinderte die Vollendung. In dem Lam!en Bau waren die K~n71pi llncl clip Burgvogtei untergebracht, ebenso Kammern für das Gesinde. Nach dem Tode des Leopold von Garnier 1721 vererbte seine Witwe das Schloß mit seinen Besitzungen dem Grafen Hannibal von Schauenburg, behielt sich aber lebenslängliche Nutzung vor. Sie starb 1743, während Graf Hannibal bereits 1741 verstorben war. Überraschend wurde der 1717 geborene Sohn des Grafen, Christoph Anton, nach dem Tod des Universalerben Philipp 1741, Nachfolger. Christoph hatte wie Bruder Philipp eine militärische Laufbahn eingeschlagen, zeigte sich jedoch dienstunwillig und machte Schulden, so daß der Vater den 20jährigen zwecks Umerziehung arretieren ließ. Drei Jahre später wurde er ein zweites Mal festgesetzt, auch dieses Mal auf Betreiben seines Vaters. Nach dessen Tod organisierte die Witwe die Freilassung ihres Sohnes. Graf Christoph Anton von Schauenburg nahm nach seiner Hochzeit mit Elisabeth Gräfin von Hennin Wohnung im Schloß von Riegel. Der Sohn von Excellentissimus Illustrissimus Christophorus Antonius Comes de Schauenburg et Excellentissima et Illustrissima Elisabetha Comitissa de Henning, August Ludwig, wurde am 20. September 1745 in Riegel getauft. Es folgten bauliche Veränderungen am Hauptgebäude, er ließ die teilweise noch sichtbaren Rokokoverzierungen über dem ehemaligen Hauptportal anbringen. Zu Beginn des Jahres 1756 wurde Graf Christoph Kreishauptmann der Vorderösterreichischen Regierung in Freiburg, doch zeigte er sich der schwierigen Aufgabe nicht gewachsen und machte sich den Ritterstand zum Feind. Dieser betrieb seine Absetzung. Während dieser Zeit war sein Schuldenberg gestiegen. Schließlich fiel der Graf bei der Kaiserin Maria Theresia in Ungnade und verlor am 18. April 1759 seinen Statthalterposten. 1760 kamen vier Herren nach Riegel, stiegen im Gasthaus Zur Krone ab und begaben sich nach einer Stärkung ins Schloß, um den Grafen unter Hausarrest zu stellen. 1762 wurde ihm der Prozeß gemacht, dem die Einkerkerung in der Festung Kufstein folgte. 1764 wurde die Trennung von seiner Frau Elisabeth ausgesprochen, die wohlweislich ihre Schäfchen ins Trockene gebracht hatte. Sie baute sich in Neuershausen ein neues Schloß, wo sie mit ihrer Tochter wohnte. 1787 starb Graf Christoph Anton von Schauenburg verarmt, als Letzter seines Zweiges. Am 24. April 1765 erwarb die Prinzessin Elisabeth Eleonora Augusta von Baden-Baden aus der Konkursmasse das Schloß mit dem dazu gehörenden 22/42 Lichteneck'schen Ortsanteil. Bevor sie 1766 einziehen konnte, ließ sie das Schloß neu einrichten, u. a. wurden ein Theatersaal an der Rückseite des Hauptgebäudes und ein schmaler Seitenflügel angebaut. Sie kaufte einen Kabisgarten auf und legte einen großzügigen Park an. Aus dem Jahre 1794 ist eine detaillierte Beschreibung des Schlosses erhalten. Die folgenden Räumlichkeiten werden angeführt: Rechterhand der Eingangstür die Kapelle, daneben die Sakristei, dann eine Kammer. Aus dem Theatersaal werden die folgenden Kulissen aufgezdhlt: eine Bauern-Stube, eine Stadt etc. Linkerhand der Stiegen ein großes Zimmer mit grüner Leinwand, es folgen zwei Cabinets, ein großes Zimmer mit Alkoven. Im Anbau waren zwei Zimmer jeweils mit einem eisernen Ofen ausgestattet. Im Oberen Stock befand sich über dem Theater ein Saal: ausgetäfelt, weiß angestrichen und mit vergoldeten Leisten versehen, ein marmornerKamin und eine große Tafel für 30 Personen. Des weiteren war die Zimmeranordnung wie im Erdgeschoß, nur wurden zwei Räume als Schlafzimmer genutzt. Im Anbau war die Bibliothek untergebracht. Im Dachgeschoß hatte die Dienerschaft ihre Zimmer. Offensichtlich nächtigte die Prinzessin in einem Himmelbett auf einem Strohsack. Ein Badezimmer gab es allerdings nicht, stattdessen standen in den einzelnen Räumen wohl je ein Lavoir mit Wasserkrug. Ansonsten gab es ja noch Puder und Parfum. In der Schloßkapelle wurden am 20. Juli 1783 Josef Wunibald Johannes Maria Freiherr von Ow-Wachendorff und Maria Anna Gräfin von Wolckenstein-Rodenegg kirchlich getraut. Dies war sicherlich eines der größten Feste, die im Schloß stattfanden. Die Gräfin von Wolckenstein war eine Hofdame der Prinzessin Elisabeth. Nach dem Tod der Prinzessin Elisabeth am 7. Januar 1789 erbte ihr Vetter Johann Nepomuk Anton Josef Fürst von Schwarzenber~ die Herrschaft Lichteneck mitsamt der Schloßanlage. Dieser verkaufte sie 1812 für 250.000 Gulden an den Badischen Staat. Da sich kein Käufer für den Erwerb der Gesamtanlage fand, wurde daraufhin das Gelände in 33 Parzellen aufgetel1t und am Dienstag, 14. März 1820, einzeln versteigert. Der heutige Hauskomplex Leopoldstraße 6 bis 10 beinhaltete das Hauptgebäude des ehemaligen Schlosses. Das alte Schlo~ oder der sogenannte Lange Bau erstreckte Sich von der Leopoldstraße 4 und 3 über die Schulstraße 2 und 8 bis Schloßgasse 2. Anstelle des Hauses Römerstraße 1 stand ehemals die Schloßgärtnerei und später die Gärtnerei Meier. Auch die Lage der ehemaligen Zehntscheuer®ist im Plan noch gut zu erkennen. Sie wurde am Donnerstag, 23. August 1838 von dem Kupferschmied Jakob Binz für 2300 Gulden ersteigert: Zehntscheuer samt Remisen, Schafstall, drei Ruthen Hausplatz [ca. 9 mJ und Hofraite .in dem sogenannten Schloßgarten. Späterer Bes~tzer.war]osef M~ger, von 1867-1890 Bürgermeister m Riegel. Dieser verkaufte das gesamte Anwesen am 9. Jan. 1897 an die Riegeler Brauerei. Das Gebäude wird seit 1907 als Luxhof bezeichnet. Die Brauerei benötigte Wohnungen
Wasserschloß
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beide Burgen wurden von Herzog Berthold IV. von Zähringen um 1155 erstellt, später aber von den Üsenbergern erweitert und besonders die Oberburg zu ihrer Wohnstätte ausgebaut. Im Jahre 1355
gingen sie in die Hände des Johann Malterer von Freiburg und 1381 in den Besitz seiner 11 Enkel (Gemeine Teilherren) über. Da sie aber infolge der verschiedenen Üsenberger Kämpfe in überaus schlechtem Zustand sich befanden und unbewohnbar geworden waren, ließ Heinrich von Blumeneck sie abbrechen und aus ihren Trümmern am Ostende des Dorfes, am Ufer der Elz ums Jahr 1410 ein Wasserschloß erstellen.
Heinrich von Blumeneck kaufte zwei Anteile seiner Brüder und nahm in Riegel seine Wohnung. Dazu ließ er um 1410 am Ufer der Elz ein Wasserschloß errichten. Nach seinem Tod 1425 wohnten sein Sohn Engelhard (t 1467) und Enkel Jakob (t 1481) in Riegel. Der Urenkel Sebastian von Blumeneck, 1483 und 1491 erwähnt, war auch BürgeJ'meister in Freiburg und 1513 dort Schultheiß. 1495 kaufte er sich
das Straßburger Bürgerrecht. Für das Jahr 1521/1522 ist er als Verweser der Teilherrschaft in Riegel überliefert. Er starb um 1549. Bis 1593 war das Schloß in Besitz des Michael von Blumeneck,
danach erbte es dessen Schwiegersohn Jakob von Ratsamhausen. Das Schloß wurde während des Dreißigjährigen Krieges stark beschädigt. Die fünf Kinder des Wolf Dietrich von Ratsamhausen verkauften den Anteil 1651 an den Generalmajor von Schütz.
Freiherren von Garnier. Da ein Jahr später Johann Heinrich von Garnier von Generalmajor von Schütz dessen Anteil mitsamt dem Schloß erwarb, nahmen diese nun ihren Wohnsitz im Schloß von Riegel. Der Freiherr von Garnier kaufte im gleichen Jahr den Üsenberger Hof, der am Fuße des Michaelsberges lag. In diesem Anwesen richtete er für den Lichteneckschen Amtmann und Amtsschreiber eine
Kanzlei ein und nannte ihn Amtshof Der Lichtenecksche Anteil in Riegel betrug nun genau 22/42 und dessen Inhaber hatte damit den entscheidenden Einfluß im Dorf.