Benutzer:Mühlenzwerg/Geschichte der Hinteren Mühle in Deutschneudorf
Die Hintere Mühle in Deutschneudorf befindet sich seit dem 18. Jahrhundert im Tal der Schweinitz unmittelbar an der Grenze zur Tschechischen Republik. Die ehemalige Mühle steht am Ortsausgang in Richtung Deutscheinsiedel.
Geschichte
Geschichte der Hinteren Mühle in Deutschneudorf bis 1900
Am 25. September 1743 erhielt Hanß Kluge die Konzession zum Bau der Hinteren Mühle in Deutschneudorf. Sie wurde als Getreidemühle errichtet und war bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Betrieb. Noch im Jahre 1902 wurden acht Zentner (400 kg) Mehl pro Tag gemahlen. Selbst in der Nacht wurde gearbeitet. Als Antrieb wurde ein oberschlächtiges Wasserrad in die Hintere Mühle eingebaut. Dazu wurde das Wasser des Schweinitzbaches über den Schwarzen Teich und dann über einen Mühlgraben zur Mühle geleitet.
In der Folge wechselten die Besitzer der Hinteren Mühle sehr häufig. 1792 wird Christian Gottlieb Kluge (Ortsrichter zu Oberseiffenbach) Besitzer der Hinteren Mühle. Zur Getreidemühle in der Hinteren Mühle wurde 1796 von Christian Gottlieb Kluge zudem die benachbarte Brettmühle (damals Hausnummer 35, heute Hausnummer 58) gekauft.
Dazu auch folgendes Dokument: "Herrn Christian Gottlieb Klugens zu Deutschneudorf Hauß, Bretmühlen und Grundstücks Kauf, Im Namen Gottes! Zu wißen sey hiermit, daß in dem zu Ende gesezten dato vor denen verordneten Gerichten zu Deutschneudorf nachflolgender ehrlicher und unwideruflicher KAUF CONTRACT wohlbedächtig abgehandelt und beschloßen worden NEHMLICH: Es verkauft Christian Gottlob Peter zeitheriger Erbinwohner allhier, das untern 18. Mart. 1796 von Herrn Christian Gottlieb Klugen, Richtern zu Oberseyfenbach und Mühlenbesitzer allhier erkaufte Hauß sub No. 35, nebst Bretmühle und Grundstück, wie solches am Klötzerwege hinaus, am Herrschaftlichen Walde oben hinüber, an gegenwärtigen Käufers, dem Bretmühlenwege, Christian Friedrich Klugens Grundstücken bis an erstgedachten Klötzerwege, in richtigen Reinen und Steinen innen lieget, so wohln mit sämtlich vorhandenen INVENTARIEN STÜCKEN im obern Hauße und auf der Bretmühle, wie es gegenwärtig sich befindet, hinwiederum zurück an angedachten Herrn Christian Gottlieb Kluge, Richter zu Oberseyfenbach und Mühl Besitzer allhier, recht-erb und eigenthümlich um und für SIEBENHUNDERT THALER."[1]
1809 kaufte Friedrich Leberecht Ulbricht (Erbmüller und Weißbäcker zu Neuhausen) die Hintere Mühle.
13 Jahre später (1822) erwarb Carl Gottlieb Hofmann (geboren am 8. März 1793, gestorben am 10. Juni 1873) für 4.000 Taler die Hintere Mühle in 1. Generation. Carl Gottlieb Hofmann war der Sohn des Pachtmüllers Christoph Ehrenfried Hofmann aus Dittersbach. Christoph Ehrenfried wurde 1748 in Deutschneudorf geboren.
Carl Gottlieb soll als „Kuhjunge“ nach Deutschneudorf gekommen sein. Ihm wurde ein guter Charakter nachgesagt. In seinen schlaflosen Nächten leuchtete er den Knechten, die auf den Ofenbänken lagen, mit der Sturmlaterne in die Gesichter und sprach: „Da rasten se nu“. Carl Gottlieb betrieb beide Mühlen als Pächter. Neben der Getreidemühle befand sich in ca. 200 m eine zugehörige Brettmühle.
Die erste Frau von Carl Gottlieb hieß Johanne Conkordile (geb. Kluge). Sie starb 1824 an den Folgen einer Entbindung mit 28 Jahren. Der Sohn Moritz konnte gerettet werden. Sie hinterließ insgesamt drei Kinder (Carl Gottlieb – geb. 1818, Eduard Leberecht - geb. 1822 und eben Carl Moritz - geb. 1824).
1825 heiratete Carl Gottlieb Friederike Henriette (geb. Wolf, 1802 - 1854). Zu den drei Kindern aus erster Ehe kommen noch neun Kinder dazu.
Die weiteren Kinder sind aus 2. Ehe:
Amalie Juliane (geb. 1826),
Ernst Ferdinand (geb. 1828),
Emma Amalie (geb. 1830),
Karl Heinrich (geb. 1832),
Heinrich Rudolf (geb. 1835),
Marie Wilhelmine (geb. 1837),
Heinrich Fürchtegott (geb. 1838),
Adolf Hermann (geb. 1841),
Alma Adeline (geb. 1846)
Carl Gottlieb Hofmann war im Gemeindevorstand von Deutschneudorf tätig und gab im Alter von 62 Jahren seine Tätigkeit auf. Carl Gottlieb Hofmann wurde zur damaligen Zeit 80 Jahre alt.
Nach dem Tod von Carl Gottlieb Hofmann 1873 wurde Adolf Hermann Hofmann Nachfolger und damit Besitzer der Hinteren Mühle in Deutschneudorf. Adolf Hermann heiratete Auguste Wilhelmine (geb. Grießbach). Sie bekam vier Kinder (Hermann, Arthur, Metha und Hedwig). Von Adolf Hermann wurde berichtet, dass er sehr ruhig und gutmütig war. Seinem Bruder Fürchtegott führte er uneigennützig das Geschäft während dessen Krankheit weiter und sorgte für seine Familie, bis dieser in Dresden im Krankenhaus verstarb.
Maria Roscher schrieb 2004 im Buch „Erzählungen aus der Hinteren Mühle“[2]: „Mein Urgroßvater Adolf Hermann soll zu gut gewesen sein. Er hätte lieber gegeben als genommen. Die Urgroßmutter hätte die Milch gepanscht. Das hätten alle Leute im Dorf gewusst. Sie streckte die Milch mit Wasser. Sie hieß Wilhelmine (Minel) Auguste.“
Hintere Mühle 1900 bis 1945
1900 übernahm Hermann Emil Hofmann (19. Februar 1870 – 3. April 1952) die Hintere Mühle in 3. Generation. Er heiratete Anna Kluge (1. Juli 1869 – 3. Juli 1949) und hatte mit ihr fünf Kinder.
Die Kinder waren:
Hans (29. Juni 1896 – 29. Juni 1966)
Arthur (13. August 1899 – 18. Januar 1981)
Margarethe (10. Januar 1901 - unbekanntes Datum)
Elisabeth (7. Oktober 1902 – 7. März 1980)
Otto (25. Juni 1905 – 11. November 1912)
Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden durch die Industrialisierung kleinere Mühlen durch Großmühlen vom Markt immer weiter verdrängt. Auch die Hintere Mühle war der wachsenden Konkurrenz nicht mehr gewachsen. Ein neuer Erwerbszweig musste gefunden werden. Aus diesem Grunde wurde um 1900 ein Drehwerk errichtet. Nicht ganz dem Fortschritt entsprechend wurde das Drehwerk mit der vorhandenen Wasserkraft betrieben. Noch in den 1960er Jahren arbeiteten zehn Arbeiter an etwa 14 Maschinen (u. a. fünf Drechselbänke) im Drehwerk.
Immer spielte auch die Landwirtschaft eine große Rolle in der Hinteren Mühle. Kühe, Schweine, Gänse und Hühner wurden bis in die 1960er Jahre gehalten. Dazu wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein neuer und massiver Stall errichtet. Viel Arbeit war mit der Landwirtschaft verbunden und erforderte das gesamte Jahr über ständigen Einsatz.
Der 1. Weltkrieg (28. Juli 1914 bis 11. November 1918) bedeutete auch für die Hintere Mühle eine schwere Leidenszeit. Zunächst waren die Soldaten nach den Erfolgen im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 mit viel Hoffnung auf einen baldigen Sieg in den Krieg gezogen. Aber immer mehr Todesnachrichten kamen von der Front.
Hohe Abgabelasten mussten getätigt werden. Möglicherweise hatte Arthur Hofmann viel Glück auf Grund seines Alters. Über einen möglichen Kriegsdienst ist nichts bekannt.
Aber es existiert ein Foto von Weihnachten 1918 nach Ende des ersten Weltkrieges mit nachfolgender Beschriftung auf der Rückseite:
"Auf ewig Dein! Meiner lieben Erna zum bleibenden Andenken gewidmet. Dein Arthur Weihnachten 1918“
In Deutschland wurde die Monarchie beseitigt (auch der Sächsische König ging) und die Demokratie der Weimarer Republik begann zu wirken. Deutschland hatte Gebietsverluste zu verkraften und musste große Reparationsleistungen erbringen. Das führte zu erheblichem Unmut in der Bevölkerung und das wurde von reaktionären Kräften ausgenutzt.
Arthur Hofmann heiratete am 17. Oktober 1925 Erna Zimmermann (geboren am 5. November 1901). Sie hatten zusammen zwei Töchter. Die erste Tochter Ursula wurde am 9. August 1927 geboren. Am 13. Oktober 1935 kam die zweite Tochter Maria zur Welt.
Maria Roscher schrieb 2004 im Buch „Erzählungen aus der Hinteren Mühle“[3]: „Wir hatten im Hausflur Fußbodenplatten statt Steine von früher. Die breite Treppe und alle Fußböden waren mit der sogenannten Bäckerfarbe gestrichen, also grau. So hätte man das Mehl weniger gesehen. Der große Backofen stand noch, in einem Gewölbe waren die Regale für das Brot und die Semmeln. Das ziemlich finstere Gewölbe war einst Verkaufsraum. Jeden Dienstag kam ein älterer Friseur ins Haus, rasierte die Männer und schnitt das Haar. Ich hatte große Angst vor ihm. Man sagte, er hätte seine Kinder mit unerbittlicher Stränge erzogen. Er quatschte viel wie die meisten Friseure und benutze noch ein Messer. An einem Lederband zog er sie ab.“
Am 2. Mai 1927 wurde die neue Eisenbahnlinie Olbernhau – Deutschneudorf eröffnet. Mit einem großen Handwagen und im Winter mit einem riesigen Schlitten konnten nun Produkte der Hinteren Mühle zum Bahnhof Deutschneudorf gebracht werden. Damit waren günstigere Handelswege möglich. Produziert wurden in der Hinteren Mühle Holzteile für die Möbelindustrie. Zudem wurden Spindeln für die Textilindustrie gefertigt. Aus Holz hergestellte Teller, Vasen und Dosen gehörten zudem zum Fertigungsprogramm. Sie wurden u. a. aufwendig mit Blumenmustern bemalt.
1937 feierte Deutschneudorf seine 300-Jahr-Feier. Es gab einen großen Umzug durch Deutschneudorf und Deutschkatharinenberg. Aber es war auch eine neue Zeit angebrochen. Kaum jemand konnte sich den neuen Machthabern entziehen. Die Jungen wurden im „Deutschen Jungvolk“ bzw. in der „Hitlerjugend“ auf einen bevorstehenden Kriegsdienst vorbereitet. Auch die Mädchen hatten im „Jungmädelbund“ bzw. im „Bund Deutscher Mädel“ ihre Aufgaben zu erfüllen.
Arthur Hofmann aus der Hinteren Mühle war am 1. September 1939 beim Einmarsch in Polen dabei. Nachfolgend blieb ihm unmittelbarer Kriegsdienst (bereits ab Januar 1940) erspart. In der Hinteren Mühle wurden kriegswichtige Produkte hergestellt. Das waren in erster Linie Handgriffe für Handgranaten. Zudem wurden als Hundespielzeug Hundeknochen aus Holz in drei Größen, Kinderkreisel und Werkzeuggriffe produziert. 1939 wurde ein neues Wasserrad mit einem Durchmesser von 5,42 m, mit 24 Speichen, einer 5,50 m langen Welle (Durchmesser 55 cm) und 60 Schaufeln von Handwerkern aus Brandau (heute Tschechische Republik) eingebaut. Die Welle soll bereits seit 1900 vorhanden gewesen sein.
In der Hinteren Mühle gab es während des 2. Weltkrieges Zwangsarbeiter. Marischa (Maria Klimowna, 30 Jahr alt aus der Sowjetunion), Ivano aus der Sowjetunion und auch aus Frankreich ein Fremdarbeiter (August Sergle) mussten Arbeiten verrichten. Zu Marischa gab es auch nach dem 2. Weltkrieg Kontakte. Immer wieder wurden ihr Pakete gesendet, um ihr zu helfen.
1945 bis 1980
Am 8. Mai 1945 besetzten Einheiten der Roten Armee Deutscheinsiedel und Deutschneudorf. Es kam zu Plünderungen und Übergriffen. In Brüderwiese lebte eine junge Bäuerin mit ihrem zweijährigen Mädchen. Beim Eintreffen von drei russischen Soldaten bekam die Frau Panik. Sie nahm ihr Kind und zwei Kinder einer Flüchtlingsfrau und lief in den nahen Wald. Sie tötete die drei Kinder durch Aufschneiden der Pulsader und tötete auch sich selbst.
Ursula und Maria wurden unterhalb vom Wasserrad vor den sowjetischen Soldaten versteckt. Es ging zum Glück alles gut.
1952 übernahm Arthur Hermann Hofmann die Hintere Mühle. Er arbeitete bis zu seinem Tode im Jahre 1980 ununterbrochen (auch am Wochenende). Er leitete das Unternehmen zusammen mit seinem Bruder Hans Hofmann als Gebrüder Hofmann Holzdrechslerwaren-Fabrik. Produziert wurden zunächst für die Möbelindustrie (Möbelbeine und Griffe), Werkzeuggriffe, Hülsen für Kugelschreiber, gedrechselte Bäumchen und für einen Leuchtenbaubetrieb in Deutschneudorf (Zimmermann&Co, ab 1972 VEB Leuchtenbau Deutschneudorf) wurden Figuren für Kinderzimmerleuchten bemalt.
1963 wurde die zur Hinteren Mühle gehörende Brettmühle im benachbarten Grundstück (heute Talstraße 58) an Herrn Harzer Kurt verkauft.
Am 29. Juni 1966 starb Hans Hofmann. Arthur Hofmann leitete ab diesem Zeitpunkt den Betrieb mit seinem Schwiegersohn Wolfgang Kluge (23. Februar 1926 – 24. Dezember 2006). Es wurde mit der Produktion von Nussknackern begonnen. Die Produkte gingen zumeist über die Dregeno Seiffen (als Drechslergenossenschaft bereits 1919 gegründet) in das westliche Ausland. Auf Grund der geringen Beschäftigtenzahl entging der Betrieb 1972 der Verstaatlichung in der DDR.
Hintere Mühle ab 1981
Arthur Hofmann starb am 18. Januar 1981 mit 81 Jahren. Die Hintere Mühle erbten die Töchter Ursula Kluge (geborene Hofmann) und Maria Roscher (geborene Hofmann).
1981 übernahmen Maria (13. Oktober 1934 – 23. August 2017) und Eberhard Roscher (27. März 1935 - 12. Januar 2021) die Hintere Mühle. Bis zu ihrem Lebensende produzierten sie erzgebirgische Volkskunst (Nussknacker und Osterhasen). Zudem wurden auch außergewöhnliche Drechslerarbeiten gefertigt. Dazu gehörten Nussknackerfrauen, Nussknackermönche, Nussknackerwirte, Waldschrate als Räuchermännchen, Mühlenzwerge und etwa einen Meter große Bergmänner, Engel und Osterhasen. Außerdem wurden auch immer wieder Ostereier bemalt.
Im Winter war das Betreiben des Wasserrades ein großes Problem. Ständig musste der zugehörige Mühlgraben und das Wasserrad selbst eisfrei gehalten werden.
Fernsehen in der Hinteren Mühle
Nach 1990 waren deutsche Fernsehanstalten mehrmals in der Hinteren Mühle. Dabei wurde zumeist über die Geschichte von Deutschneudorf und der Hinteren Mühle berichtet. Aber auch Rehbock Hermann war in einem Beitrag im Mittelpunkt. Rehbock Hermann lebte seit dem Jahre 2000 in der Hinteren Mühle. Folgende Beiträge wurden u. a. im Fernsehen gezeigt:
8. Oktober 1996 - im MDR in der Sendung "Sachsenspiegel"
23. Februar 1997 - im MDR in der Sendung "Am Ende der Welt - Sächsisch-böhmische Geschichten"
24. März 2006 - im MDR in der Sendung "Hier ab vier" über Rehbock Hermann
21. Dezember 2012 - im MDR in der Sendung "Sachsenspiegel"
Hochwasser 2002
Am 12. und 13. August 2002 wurde der Schwarze Teich durch das damalige Hochwasser zerstört. Damit kam auch das Wasserrad zu Schaden. Durch Fördermittel und erhebliche Eigenleistungen wurde 2004 ein neues Wasserrad eingebaut. Das neue Wasserrad fertigte der Mühlenbaubetrieb Schumann aus Mulda (Sachsen) und wurde nachfolgend 2003 eingebaut. Das Wasserrad besteht aus Lärchenholz und die zugehörige Welle (5,50 m lang) aus Eiche. Dazu besitzt es 60 Schaufeln aus Stahl. Es wird oberschlächtig betrieben. Das neue Wasserrad hat einen Durchmesser von 5,20 m. Der bis dahin in Besitz befindliche Schwarze Teich musste der Gemeinde übereignet werden. Der Teich wurde bis 2004 wiederhergestellt. Zur Wiederinbetriebnahme des Teiches und des Wasserrades fand in der Hinteren Mühle 2004 ein großes Fest mit sehr vielen Besuchern statt.
Tiere in der Hinteren Mühle
Seit 1981 wurden in der Hinteren Mühle bis zu 30 Schafe gehalten, die sehr viel zusätzliche Arbeiten bedeuteten (z. B. die aufwendige Heuernte in den Sommermonaten). Für die Schafe wurden große Brote gebacken, in Scheiben geschnitten und getrocknet. Diese getrockneten Brotscheiben erhielten dann die Schafe als zusätzliches Futter. Zudem gab es 1987 das besondere Ereignis einer Fünflingsgeburt. Die Schafe mussten anschließend mit Babyflaschen ernährt werden. Erst 2017 wurde nach 36 Jahren aus gesundheitlichen Gründen die Schafzucht beendet.
Seit dem Jahre 2000 lebte in der Hinteren Mühle der Rehbock Hermann. Er war laut schreiend als Rehkitz in der Hinteren Mühle gefunden worden. Mit Schafmilch wurde er zu einem stattlichen Rehbock und mit offizieller Genehmigung war er ein gern gesehenes Tier bis zu seinem Lebensende im Jahre 2009.
In einer Getreidemühle waren Mäuse und Ratten immer wieder eine große Plage. Deshalb wurden auch immer Katzen gehalten, um die Problematik einzuschränken.
Der Deutsche Mühlentag
In den folgenden Jahren wurde immer wieder am Deutschen Mühlentag zu Pfingsten teilgenommen. Von 1995 bis 2011 waren tausende Besucher in der ehemaligen Mühle, schauten neugierig nach dem Wasserrad, ließen sich das Drechseln vorführen und erfreuten sich an der erzgebirgischen Volkskunst. Dazu gab es Führungen durch die einzelnen Gebäudeteile und interessante Geschichten wurden erzählt. Auch Rehbock Hermann war immer wieder eine Hauptattraktion. Es wurde zudem frisches Brot aus Sauerteig nach einem uralten Hausrezept selbst gebacken und mit Speckfett zur Verkostung angeboten.
2021 übernahmen neue Besitzer die Hintere Mühle.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- [1]Kaufurkunde von 1796 im Besitz von Wieland Roscher, Deutschneudorf 1796
- [2]Maria Roscher: Erzählungen aus der Hinteren Mühle, Deutschneudorf 2004
- [3]Maria Roscher: Erzählungen aus der Hinteren Mühle, Deutschneudorf 2004
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alle Bilder sind im Privatbesitz von Wieland Roscher