Benutzer:MB-one/WikidataCon 2017

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Die erste WikidataCon findet pünktlich zum fünften Geburtstag der Wikidata, natürlich in der Stadt ihrer Entstehung statt: in Berlin, nur 10 Fußminuten von der WMDE-Geschäftsstelle entfernt.

Verglichen mit vielen Wiki-Konferenzen ist es eher klein und familiär. Die Anzahl der Tickets wurde aufgrund der großen Nachfrage zwar noch von 150 auf 200 erhöht aber mehr Teilnehmer passen einfach nicht in die Veranstaltungslocation am Askanischen Platz.

Die Opening-Party ist etwas zu laut, um einfach mit anderen Teilnehmern ins Gespräch zu kommen. Es leert sich ziemlich schnell. Als ich schließlich gehen will, stelle ich fest, dass die meisten Teilnehmer sich trotz des schon recht kühlen Wetters vor der Tür versammelt haben, um sich dort ungestört unterhalten zu können.

Im Gastvortrag berichtet Fabian Suchanek vom Aufbau einer anderen Wissensdatenbank (Yago) als Forschungsprojekt und wie man die Korrektheit und Vollständigkeit der Aussagen mit Algorithmen überprüfen kann. Die Ergebnisse dieser Forschung lassen sich grundsätzlich auf Wikidata übertragen. Danach berichtet Lydia über den aktuellen Stand der Datenbank: Das Wachstum ist ungebrochen und Wikidata verzeichnet sogar als eines von wenigen Wikimedia-Projekten ein echtes Wachstum bei der menschlichen (=nicht-Bot-)Aktivität. Mehrsprachigkeit - eines der großen Ziele der Wikidata - stellt allerdings immer noch eine große Herausforderung dar. Viele Objekte haben Bezeichnung und Beschreibung in lediglich einer einzigen Sprache.

Bin nicht besonders gut vorbereitet und lasse mich nach den Eröffnungskeynotes erstmal von ein paar Lightning-Talks berieseln, während ich im Hintergrund QuickStatements arbeiten lasse. Für die Vorbereitung des WLM-Editathons lassen mich die Stichworte “Cultural Heritage” aufhorchen. Es geht dann jedoch eher um externe Nutzung von Daten, als das Neueinbringen von Daten.

Als nächstes steht eine Session zum Thema Wikidata als Bildungswerkzeug an. Leider fehlt mir das nötige Fachwissen um der Diskussion zwischen Journalistik-Professoren und High-School-Lehrern zu folgen, jedoch schnappe ich einige interessante Ideen auf. Insbesondere die Idee indische Schulkinder zum Sammeln von Umweltdaten für Wikidata zu „rekrutieren“ harmoniert hervorragend mit dem nächsten Thema: How to tackle the Global South systemic bias. Hier wird das an sich bekannte Problem im Wikidata-Kontext thematisiert. Neue Lösungsvorschläge werden jedoch nicht wirklich präsentiert. Nur soviel wird klar: Anders als in Deutschland besteht in vielen Ländern des globalen Südens zumindest von staatlicher Seite aus der Wille, Daten öffentlich zu machen. Es fehlt jedoch viel zu häufig an den lokalen Ressourcen (Zeit, Computer, Internetanschlüsse, Bildung, etc.) diese auch zu nutzen.

Beim Advanced SPARQL Workshop ist das Tempo sehr hoch. Leider stelle ich sehr bald fest, dass ich doch nicht so „Advanced“ bin, wie ich gehofft hatte. Aber ein paar Kleinigkeiten nehme ich trotzdem mit.

Wikidata für Kulturdenkmäler: Alles wird endlich gut, wenn wir endlich Wikidata für die Verwaltung unser Denkmallisten verwenden.

Data import: Mit anschließender Diskussion. Wir Beschäftigten uns mit der Frage, wie man zwei Datenbanken, welche sich beide konstant weiterentwickeln in Synchronisation hält. Als nicht-GLAMer habe ich wenig echte Erfahrung, aber meine Vermutungen werden von den anderen Teilnehmern bestätigt

Kuchen!

Der zweite Tag beginnt wieder mit einer Keynote. Diesmal vom Datenjournalisten Michael Kreil, der unter anderem für unseren Gastgeber Der Tagesspiegel tätig ist. Da ich trotz Zeitumstellung nicht rechtzeitig aus dem Haus gekommen bin, verpasse ich den Anfang. Unglaublich Sensationen scheinen sich in meiner Abwesenheit aber nicht ereignet zu haben. Ich lausche dem Rest des Vortrages mit halbem Ohr und tausche mich parallel mit DemHexer über vergangene und geplante Fotoprojekte aus. Anschließend wird das Structured Data for Commons-Projekt präsentiert: den Vortrag habe ich im wesentlichen schon in Montreal gehört, aber es ist schön zu nochmal bestätigt zu bekommen, dass dieses Projekt endlich ernsthaft fortgeführt wird.

In der dritten Runde der Blitzvorträge erklärt uns u. a. Ahoerstemeier die komplizierte Verwaltungsstruktur Thailands kommt aber leider kaum dazu, uns zu erklären, wie sich das genau in Wikidata auswirkt, bzw. was wir daraus lernen können. Doch das Thema kommt mir aus anderen Ländern mehr als bekannt vor und fühle mit ihm.

Das Gruppenfoto verläuft so chaotisch, wie üblich: erst drinnen (schlechtes Wetter), dann doch draußen (aber wo ist überhaupt die Kamera?). Schließlich noch ein 360°-Bild, aber da sind die meisten Teilnehmer schon wieder zurück ins warme. Doch dann endlich: Kuchen!

Langsam lasse ich die Konferenz ausklingen und probiere einige der neuentdeckten Tools (Monumental und Harvest Templates) aus. Die nächste WikidataCon findet erst in zwei Jahren statt, jedoch soll es nächstes Jahr zumindest ein regionales Treffen geben. Ich hoffe, die Wikipedia-Community hat sich bis dahin dem Thema etwas weiter zugewandt. Die Hoffnung ist noch nicht verloren.