Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Christoph Friedrich Lüntzel
Christoph Friedrich Lüntzel (geb. 25. August 1749 in Hildesheim, gest. 10. Januar 1826 in Heinde[1]) war ein Hildesheimer Kaufmann (Kommerzienrat). Er war zwischen 1790 und 1802 mehrfach (im Wechsel mit Georg Christian Marheinecke) Bürgermeister der Altstadt Hildesheim und später Mitglied der Ständeversammlung des Königreichs Hannover.
Christoph Friedrich Lüntzel erwarb in der Zeit des französischen Königreichs Westfalen, das heißt, zwischen 1807 und 1813, das Gut Sellenstedt von der Familie von Rauschenplat. Im Jahr 1837 verkaufte er es an die Familie von Steinberg weiter.[2]. Lüntzel erwarb auch die Güter Almstedt und Steinbrück.[3]
Christoph Friedrich Lüntzel gehörte der wohlhabenden Hildesheimer Patrizierfamilie Lüntzel an. Sie bewohnte das (im Zweiten Weltkrieg zerstörte und von 1983 bis 1986 mit etwas veränderter Fassade wiederaufgebaute) Lüntzelhaus an der Südseite des Hildesheimer Marktplatzes, das seit 1776 unter dieser Bezeichnung bekannt ist.[4]
Seine Eltern waren Johann Gottlieb Lüntzel (geb. 18. Mai 1717 in Quedlinburg, gest. 03. Mai 1783 Hildesheim), Senator der Altstadt Hildesheim, und Dorothea Christine Schlue (geb. 17. November 1729).[5]
In erster Ehe war Christoph Friedrich Lüntzel mit Johanna Sophie Reimers (1751-1782) verheiratet. Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor, darunter Dr. Carl Christoph Lüntzel (1779-1854), der später ebenfalls Bürgermeister von Hildesheim wurde, und zwar in den politisch unruhigen Jahren von 1843 bis 1848. Dieser war der Vater des Juristen Alfred Lüntzel (geb. 30. August 1833 in Hildesheim; gest. 13. Dezember 1910 in Hannover).
Nachdem Johanna Sophie Reimers 1782 im Alter von nur 31 Jahren verstorben war, heiratete Christoph Friedrich Lüntzel die sechzehn Jahre jüngere Caroline Dorothea Koken (1765-1833), eine Tochter des Hildesheimer Superintendenten und Ratspredigers Johann Carl Koken (1715-1773). Aus dieser zweiten Ehe gingen neun weitere Kinder hervor, darunter:
- Luise (geb. 13. August 1785 in Hildesheim)
- Charlotte Wilhelmine (geb. 01. November 1786 in Hildesheim; gest. 06. Januar 1843 ebenda), heiratete im Jahr 1806 den Juristen Christian Friedrich Roemer (1776–1821), war die Mutter von Hermann Roemer (geb. 4. Januar 1816 in Hildesheim; gest. 24. Februar 1894 ebenda)
- Wilhelm (geb. 03. Mai 1789 in Hildesheim; gest. 1855 ebenda, im Alter von nur sechs Jahren)
- Auguste (geb. 13. Februar 1791 in Hildesheim; gest. 26. Juli 1796 ebenda, im Alter von nur fünf Jahren)
- Ferdinand Heinrich (geb. 29. Juni 1795 in Hildesheim; gest. 4. April 1869 in Wickensen), Amtsrat in Braunschweig und Domänenpächter in Wickensen
- Sophie Henriette (geb. 01. August 1801 in Hildesheim; gest. 14. November 1851 ebenda), blieb unverheiratet
- Hermann Adolf Lüntzel (geb. 15. Januar 1799 in Hildesheim; gest. 20. November 1850 ebenda), Regionalhistoriker, Justizrat und 1848 Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, blieb unverheiratet
- Wilhelmine Antoniette (geb. 15. Januar 1805 in Hildesheim; gest. 23. August 1863 ebenda), deren Tagebuch erhaltengeblieben ist,[6] blieb unverheiratet
- Adolphine Mathilde (geb. 27. Januar 1809 in Hildesheim; gest. 17. März 1833 ebenda, im Alter von nur 24 Jahren)
Rohstoffe, Quellen, Zettelkasten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aus erster Ehe mit Johanna Sophie Reimers (1751-1782) vier Kinder, darunter Dr. Carl Christoph Lüntzel (1779-1854), der ebenfalls Bürgermeister von Hildesheim war, und zwar in den politisch unruhigen Jahren 1843-1848.
- Aus der zweiten Ehe mit Caroline Dorothea Koken (1765-1833) gingen neun weitere Kinder hervor, von denen Wilhelmine Antoniette Lüntzel das zweitjüngste war, geboren 1805. Sie verliert ihre Eltern und die jüngere Schwester Adolphine Mathilde relativ früh.
- Caroline Dorothea Koken (1765-1833) war eine Tochter des Hildesheimer Superintendenten und Ratspredigers Johann Carl Koken (1715-1773)
- seine Tochter Sophie Henriette, war kränklich, blieb unverheiratet, verstarb 1851
- sein Sohn Hermann Adolf Lüntzel (1799–1850) war Justizrat und 1848 Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, blieb unverheiratet
- seine Tochter Wilhelmine Antoniette Lüntzel (geb. 15. Januar 1805 in Hildesheim; gest. 23. August 1863 ebenda), eine deutsche Tagebuchschreiberin, blieb unverheiratet
- seine Tochter Charlotte Wilhelmine Lüntzel (1786–1843) war die Mutter von Hermann Roemer (* 4. Januar 1816 in Hildesheim; † 24. Februar 1894 ebenda)
- Die Familie war wohlhabend. An der Südseite des Hildesheimer Marktplatzes steht – seit der Rekonstruktion mit etwas veränderter Fassade – wieder das 1945 durch Bomben zerstörte Lüntzelhaus, dessen Name seit 1776 gebräuchlich ist. Hier lebte die angesehene Familie des Kommerzienrates und Bürgermeisters Christoph Friedrich Lüntzel (1749-1826).
An der Südseite des Hildesheimer Marktplatzes steht seit der Rekonstruktion mit etwas veränderter Fassade wieder das 1945 durch Bomben zerstörte Lüntzelhaus, dessen Name seit 1776 gebräuchlich ist. Hier lebte die angesehene Familie des Kommerzienrates und Bürgermeisters Christoph Friedrich Lüntzel (1749-1826). Er hatte aus seiner ersten Ehe mit Johanna Sophie Reimers (1751-1782) vier Kinder, darunter den Sohn Dr. Carl Christoph Lüntzel (1779-1854), der ebenfalls Bürgermeister von Hildesheim war, und zwar in den politisch unruhigen Jahren 1843-1848. Aus der zweiten Ehe des Vaters mit Caroline Dorothea Koken (1765-1833) gingen neun weitere Kinder hervor, von denen Wilhelmine Antoniette das zweitjüngste war, geboren 1805. Sie verliert ihre Eltern und die jüngere Schwester Adolphine Mathilde relativ früh. Ihre materielle Versorgung ist gesichert, weil auch unverheiratete Töchter voll erbberechtigt waren. Sie ist nicht darauf angewiesen, durch eine Ehe eine gesicherte Existenz zu erlangen. Die Familie war wohlhabend, und sowohl Wilhelmine als auch Sophie verfügten über Vermögen. Trotzdem kommt Wilhelmine nicht zu einem eigenständigen Leben. Sie hat keine Berufsausbildung und bleibt wie selbstverständlich im Elternhaus wohnen, wo sie für die ebenfalls ledigen Geschwister Hermann Adolf und Sophie Henriette den Haushalt führt.
Quelle: Melsene Meyer, „»So ganz und gar bin ich eigentlich nichts«. Wilhelmine Antoniette Lüntzel, Tagebuchschreiberin, geboren am 15. Januar 1805 in Hildesheim, gestorben am 23. August 1863 in Hildesheim“, S. 59–70, in: Andrea Germer (Hrsg.), „Töchter der Zeit. Hildesheimer Frauen aus acht Jahrhunderten“, Verlag Gebrüder Gerstenberg, Hildesheim, 2008, ISBN 978-3-8067-8719-1
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»Christoph Friedrich Lüntzel (1749–1826), zwischen 1790 und 1802 mehrfach Bürgermeister der Altstadt Hildesheim und Mitglied der hannoverschen Stände-Versammlung«, siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCntzel
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»Christoph Friedrich Lüntzel (1749–1826) war Bürgermeister der Altstadt Hildesheim und später Mitglied der Ständeversammlung des Königreichs Hannover.«, siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Adolf_L%C3%BCntzel
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»Orts- und Kirchengeschichte
Von 1807 bis 1813 gehörte Sellenstedt im französischen Satellitenkgr. Westphalen zum Kanton Bodenburg im Distrikt Hildesheim des Departements Oker. In dieser Zeit verkaufte die Familie von Rauschenplat das Gut Sellenstedt an den Hildesheimer Bgm. Christoph Friedrich Lüntzel, der es 1837 wiederum an die Herren von Steinberg veräußerte.«
»Patronat
Die Eigentümer des Gutes Sellenstedt: im 15. Jh. die Familie von Sellenstedt,22 1503 in männlicher Linie ausgestorben, dann vom 16. bis zum Anfang des 19. Jh. die Herren von Rauschenplat, seit der Zeit des Kgr. Westphalen Christoph Friedrich Lüntzel, ab 1837 die Familie von Steinberg, ab 1911 die Familie von Cramm (bis 1929).23«
Quelle: Historisches Kirchengemeindelexikon der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers (HKLH), Eintrag „Sellenstedt“, https://kirchengemeindelexikon.de/einzelgemeinde/sellenstedt/, abgerufen am 24. Dezember 2022
https://kirchengemeindelexikon.de/einzelgemeinde/sellenstedt/
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- http://www.arendi.de/GenoPro/index.html
- https://gedbas.genealogy.net/person/ancestors/1021294479
- https://gw.geneanet.org/besch?lang=en&pz=delia&nz=berg&ocz=0&p=dorothea+christine&n=schlue
- http://www.woydt.be/genealogie/g17/g174/1749luch01.htm
- 25.08.1749 Hildesheim
+ 10.01.1826 Heinde ; siehe: http://www.woydt.be/genealogie/g17/g174/1749luch01.htm
Personen-Normdaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- WikiData: Christoph Friedrich Lüntzel (Q55855390), https://www.wikidata.org/wiki/Q55855390
- VIAF ID: 95608258 (Person), Permalink: http://viaf.org/viaf/95608258
- Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139008810.html
- Deutsche National-Bibliothek (DNB), https://d-nb.info/gnd/139008810
- CERL Thesaurus, Datensatz-ID: cnp01196206, http://thesaurus.cerl.org/record/cnp01196206
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Malte Woydt, Genealogie, „Christoph Friedrich Lüntzel“, http://www.woydt.be/genealogie/g17/g174/1749luch01.htm
- ↑ Historisches Kirchengemeindelexikon der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers (HKLH), Eintrag „Sellenstedt“, https://kirchengemeindelexikon.de/einzelgemeinde/sellenstedt/, abgerufen am 24. Dezember 2022
- ↑ Ulrike Hindersmann, „Der ritterschaftliche Adel im Königreich Hannover 1814-1866“, Hahnsche Buchhandlung, 2001, S. 339
- ↑ Melsene Meyer, „»So ganz und gar bin ich eigentlich nichts«. Wilhelmine Antoniette Lüntzel, Tagebuchschreiberin, geboren am 15. Januar 1805 in Hildesheim, gestorben am 23. August 1863 in Hildesheim“, S. 59–70, in: Andrea Germer (Hrsg.), „Töchter der Zeit. Hildesheimer Frauen aus acht Jahrhunderten“, Verlag Gebrüder Gerstenberg, Hildesheim, 2008, ISBN 978-3-8067-8719-1
- ↑ Malte Woydt, Genealogie, „Christoph Friedrich Lüntzel“, http://www.woydt.be/genealogie/g17/g174/1749luch01.htm
- ↑ Stadtarchiv Hildesheim (StadtA HI), Bestand 302, https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=b9711 – Siehe hierzu: Melsene Meyer, „»So ganz und gar bin ich eigentlich nichts«. Wilhelmine Antoniette Lüntzel, Tagebuchschreiberin, geboren am 15. Januar 1805 in Hildesheim, gestorben am 23. August 1863 in Hildesheim“, S. 59–70, in: Andrea Germer (Hrsg.), „Töchter der Zeit. Hildesheimer Frauen aus acht Jahrhunderten“, Verlag Gebrüder Gerstenberg, Hildesheim, 2008, ISBN 978-3-8067-8719-1