Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Frans Christian Bursch
Frans (auch: Franz) Christian Bursch (1903-1981) war ein niederländischer Ur- und Frühgeschichtler.
Zettelkasten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dr. Bursch, Frans C.
Vor- und Frühgeschichte. niederländischer Ur- und Frühgeschichtler
ab 1927 im Rijksmuseum van Oudheden in Leiden zum Prähistoriker ausgebildet und 1932 in Marburg promoviert
Er wurde am 10. Oktober 1940 Mitglied der Nationaal Socialistische Beweging (NSB)
Am 13.10.1940 Arbeitsgemeinschaft für Vor- und Frühgeschichte innerhalb der „Volkschen Werkgemeenschap“ unter Leitung von Dr. Bursch (Leiden) gegründet.
Als Bursch im Februar 1943 in Den Haag von Herbert Jankuhn die Einladung erhielt, in der Ukraine eine archäologische Ausgrabung zu organisieren, muss sich für ihn ein Traum erfüllt haben.74 Die Einladung ging sowohl von SS-Brigadeführer Claus Selzner, dem Gebietskommissar von Dnipropetrovs’k, als auch vom „SS-Ahnenerbe“ aus.
Die Ausgrabung in Solone fand im Sommer 1943 statt. Von Juni bis September erforschte dort Bursch zusammen mit seinen Assistenten – dem Zeichner Willem J. de Boone und dem Dolmetscher und Fotografen Fernando van Meer – drei Grabhügel.
Die Expedition wurde in den Niederlanden von der Nederlandsche Oost Compagnie unterstützt.115
Nach eigener Aussage kehrte er im September 1943 als ein „verbissener Nationalsozialist“ in die Niederlande zurück.
Bursch wurde am 15. Mai 1946 verhaftet und am 1. März 1948, unter Anrechnung der Untersuchungshaft, zu fünf Jahren Haft verurteilt. Am 1. September 1948 wurde er jedoch vorzeitig entlassen.164 Seitdem war er nicht mehr als Archäologe tätig.
Quellen und Rohstoffe
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Akt(e) 427 - Dr. Franz Christian Bursch, Leiden, https://archives.dainst.org/index.php/de-dai-rgk-a-ar-427
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Zeugen einer großgermanischen Vergangenheit? Das SS-Ahnenerbe und die archäologischen Forschungsstätten Unterwisternitz und Solone von Martijn Eickhoff, Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung https://www.zfo-online.de/portal/index.php/zfo/article/download/9566/9565/
S. 592/ 593: Sowohl Bohmers als auch Bursch arbeiteten freiwillig und aus politischer Überzeugung mit dem SS-Ahnenerbe zusammen. 43
S. 598: Die Ausgrabung in Solone fand im Sommer 1943 statt. Von Juni bis September erforschte dort Bursch zusammen mit seinen Assistenten – dem Zeichner Willem J. de Boone und dem Dolmetscher und Fotografen Fernando van Meer – drei Grabhügel.
S. 600: Bursch, der ab 1927 im Rijksmuseum van Oudheden in Leiden zum Prähistoriker ausgebildet worden war und 1932 in Marburg promoviert hatte, machte seine Sympathien für den Nationalsozialismus erst im September 1940 publik. Er wurde am 10. Oktober Mitglied der Nationaal Socialistische Beweging (NSB) und stellte seitdem seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in den Dienst der Politik, vor allem in Bezug auf seine propagandistischen Aktivitäten.71
S. 601: Als Bursch im Februar 1943 in Den Haag von Jankuhn die Einladung erhielt, in der Ukraine eine archäologische Ausgrabung zu organisieren, muss sich für ihn ein Traum erfüllt haben.74 Die Einladung ging sowohl von SS-Brigadeführer Claus Selzner, dem Gebietskommissar von Dnipropetrovs’k, als auch vom SS-Ahnenerbe aus. 75
S. 609: Bursch gehörte jedoch zu der großen Gruppe derjenigen, die die Klischees der Propaganda nicht in Frage stellten. Laut eigener Aussage kehrte er im September 1943 als ein „verbissener Nationalsozialist“ in die Niederlande zurück; seine archäologischen, volkskundlichen und rassekundlichen Beobachtungen hatten sein Weltbild, in dem Wissenschaft und Politik zusammenflossen, nur noch verstärkt.11 [...] Generell wurde die Distanz, die Bursch den Ukrainern gegenüber pflegte, durch den kolonialen Hintergrund seiner Forschungsarbeit noch verstärkt. Die Expedition wurde in den Niederlanden von der Nederlandsche Oostcompagnie unterstützt.115 Diese 1942 gegründete Organisation wollte von den Niederlanden aus zur „Kolonialisierung“ der vom Deutschen Reich eroberten osteuropäischen Gebiete beitragen und orientierte sich dabei an Beispielen aus der Frühmoderne, als die Niederlande ihr Kolonialreich im Indischen Archipel aufbauten; die Verenigde Oostindische Compagnie hatte dabei eine wichtige Rolle gespielt.
S. 610: Dass Bursch in der ukrainischen Gesellschaft ein Außenseiter blieb, wurde vor allem in dem Moment deutlich, als er mit den deutschen Terrormaßnahmen vor Ort konfrontiert wurde. In seinem Reisebericht für die Zeitschrift De Waag findet die jüdische Minderheit im Rahmen seiner Beschreibung der lokalen Bevölkerung zwar keine Erwähnung. Er erwähnt nicht, dass ein Jahr zuvor 49 Juden mitten im Dorf erschossen worden sind. In seinem Bericht beschreibt er jedoch einen anderen Vorfall, bei dem der deutsche Ortskommandant „einige hartnäckige Aufständische im Dorf“ exekutierte.
S. 618: Bursch wurde am 15. Mai 1946 verhaftet und am 1. März 1948, unter Anrechnung der Untersuchungshaft, zu fünf Jahren Haft verurteilt. Am 1. September 1948 wurde er jedoch vorzeitig entlassen.164 Seitdem war er nicht mehr als Archäologe tätig. Zu seiner Ausgrabung in Solone hat er nie öffentlich Stellung genommen.
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FRANS C. BURSCH: Een Nederlandsche Archaeoloog in de Russische Steppe – Het harde hart, in: De Waag 38 (1943) S. 596-597, hier S. 597
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FRANS C. BURSCH: Die Becherkultur in den Niederlanden, Leiden 1933.
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FRANS C. BURSCH: Grafheuvelonderzoekingen bij Solonje, gebied Dnjepropetrowsk, in: Oost Europa. Kultuur en Wetenschappelijk Tijdschrift 1 (1944), S. 9-31, hier S. 9.
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Frans Bursch an Emsje Bursch-Alt, 19.05.1942. Die Korrespondenz befindet sich heute im Besitz von C.A. van Hees in Amsterdam (künftig zit. Bursch-Archiv, C.A. van Hees), Mappe IV.
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S. 70: Bursch, Dr. F.C., Vortrag Avegoor. – nld. Vorgeschichtler [Halle S. 392]; 13.10.40 AG f. Vor- u. Frühgeschichte innerhalb der Volkschen WG unter Lt. v. Dr. Bursch (Leiden) gegründet [DS-G 135 Schneider]
Harten, Hans-Christian, „Weltanschauliche Schulung der SS und der Polizei im Nationalsozialismus: Zusammenstellung personenbezogener Daten“, PeDocs 2017, 531 S., https://www.pedocs.de/volltexte/2018/15155/pdf/Harten_2017_Weltanschauliche_Schulung_der_SS_und_der_Polizei.pdf
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„Es handelt sich nicht um Affinitäten von Archäologen zum Nationalsozialismus - das ist der Nationalsozialismus“* Bericht über die internationale Tagung: „Die mittel- und osteuropäische Ur- und Frühgeschichtsforschung in den Jahren 1933-1945“ Berlin 19.-23. November 1998 Uta Halle und Martin Schmidt
https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/arch-inf/article/download/15496/9364
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