Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Horatio Allen

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Horatio Allen, zwischen ca. 1860 und ca. 1865, Foto von Mathew B. Brady

Horatio Allen (* 10. Mai 1802 in Schenectady, New York, † 31. Dezember 1889 in South Orange, Essex County, New Jersey, USA) war ein US-amerikanischer Eisenbahningenieur und Erfinder sowie – von 1843 bis 1844 – Präsident der Erie Railroad.

Allen wurde in Schenectady, New York, geboren; sein Vater, Dr. Benjamin Allen, war Professor für Mathematik und „Natural Philosophy“ am Union College in Schenectady, New York. Horatio Allen schloss 1823 sein Studium an der Columbia University in New York ab und wurde nach einem Jahr bei der „Chesapeake & Delaware Canal“-Gesellschaft zum Assistant Engineer (Hilfsingenieur) der „Delaware and Hudson Canal Company“ (dem Vorgänger der Delaware and Hudson Railway) ernannt. Hier lernte er John B. Jervis kennen. Im Jahr 1827 verließ er die „Delaware and Hudson Canal Company“ und ging nach England, um dort die aufkommende Eisenbahn-Technologie, insbesondere Lokomotiven, zu studieren. Dabei lernte er den britischen Eisenbahn-Ingenieur George Stephenson (1881–1848) kennen. In Großbritannien gab Allen den Bau vierer Dampflokomotiven für die geplante Eisenbahnline der „Delaware and Hudson Canal Company“ in Auftrag, drei bei Foster, Rastrick and Company und eine bei Robert Stephenson and Company.

Am 8. August 1829 führte Allen in Honesdale, Pennsylvania eine Probefahrt auf einer dieser ersten in den USA eingesetzten Dampflokomotiven durch, und zwar mit der „Stourbridge Lion“ von Foster, Rastrick and Company. Die Lokomotive funktionierte zwar, zerstörte aber die von ihr befahrenen Gleise. Die für vier Tonnen schwere Fahrzeuge ausgelegten Gleise waren der 7,5 Tonnen schweren Lokomotiven nicht gewachsen, weshalb sie nach einer weiteren Probefahrt am 9. September 1829 nicht mehr genutzt wurde.

Von 1829 bis 1834 war Horatio Allen Chefingenieur der South Carolina Canal and Rail Road Company in Charleston (South Carolina), der – mit etwa 218 km – damals längsten Eisenbahnlinie der Welt. Die „Charleston and Hamburg line“ verband die Atlantik-Küste von South Carolina mit seinem Hinterland und endete am Savannah River, dem Grenzfluss zum US-Bundesstaat Georgia. Allen setzte durch, dass die Züge auf dieser Bahnstrecke anstatt von Pferden von einer der ersten in den USA gebauten Dampflokomotiven gezogen wurden. Diese Dampflokomotive, die „Best Friend of Charleston“, zog am 25. Dezember 1830 den ersten fahrplanmäßigen Personenzug in Amerika. Sie war unter Allens Leitung von der West Point Foundry in New York City entwickelt und gebaut worden und gilt als die erste in den USA für den Verkauf hergestellte Lokomotive. Allen blieb bis 1835 in Charleston; anschließend reisten er und seine Ehefrau Mary M. Simons für drei Jahre im Ausland. Nach ihrer Rückkehr zogen sie nach New York City.

Allen erfand das Drehgestell für Eisenbahnwagen („Swiveling Truck“). Auf Allen soll auch die Festlegung der Eisenbahn-Spurbreite von fünf Fuß (etwa 1,524 Meter) zurückgehen.[1], die sich letztlich jedoch nicht durchgesetzt hat. In der Regel verwendeten die Eisenbahngesellschaften im Norden der USA die englische Spurweite von vier Fuß und 8,5 Zoll (etwa 1,435 Meter), während im Süden der USA zunächst die von Allen eingeführtte Spurbreite von fünf Fuß vorherrschte. Trafen Bahnstrecken unterschiedlicher Spurweiten aufeinander, musste in einem zeit- und kostenaufwändigen Verfahren entweder die Fracht umgeladen oder die Wagons umgespurt werden. Bis etwa Mitte der 1860er Jahre war dies jedoch noch kein allzu großes Problem, da die Bahnverkehrsströme zwischen den Nord- und den Südstaaten der USA noch bis nach dem Ende des Sezessionskrieges 1865 recht gering waren. Nach dem Bürgerkrieg jedoch, mit der zunehmenden Industrialisierung sowie dem Ende der Sklavenwirtschaft im Süden, erwiesen sich die unterschiedlichen Spurweiten immer mehr als Hemmnis für den Personen- und Warenverkehr. Die Spurweiten wurden ab Anfang 1886 zunächst auf vier Fuß und neun Zoll (etwa 1,448 Meter) vereinheitlicht. Nur ein knappes Jahrzehnt später konsolidierten sich unter dem Namen „Southern Railway“ (SOU) viele der Eisenbahngesellschaften in den Südstaaten der USA, und die Southern Railway stieg schließlich auf die englische Spurweite von vier Fuß und 8,5 Zoll (etwa 1,435 Meter) um.[2]

Allen war von 1838 bis 1842 leitender Assistenzingenieur des Croton-Aquädukts, des wichtigsten Wasserversorgungssystems für New York City.

Von 1842 bis zu seiner Pensionierung 1970 war Allen Vorsitzender der „New York Novelty Iron Works“, eine bedeutende Maschinenbau-Fabrik, die unter anderem Schiffsdampfmaschinen konstruierte. Sie lieferte die Dampfmaschinen unter anderem für die „Artic“, die im Februar 1852 das Blaue Band gewann, die Auszeichnung für das schnellste Passagierschiff auf der Transatlantikroute zwischen Europa und New York, und die am 27. September 1854 nach einer Schiffskollision sank. Horatio Allens Bruder George F. Allen überlebte den Untergang der „Artic“, aber dessen Ehefrau, ihr junger Sohn und mehrere andere Angehörige kamen dabei ums Leben.

Horatio Allen war als ausführender Ingenieur am Bau des am 14. Juli 1853 eröffneten New York Crystal Palace beteiligt.

Allen war zudem zeitweilig Chefingenieur und – von 1843 bis 1844 – Präsident der Erie-Eisenbahngesellschaft, ferner beratender Ingenieur für die Panama-Eisenbahn und für die Brooklyn Bridge und 1872/1873 Präsident der „American Society of Civil Engineers“. In seinen späteren Lebensjahren widmete sich Allen auch der Astronomie. Dafür verfasste er ein Lehrbuch und konstruierte mehrere Instrumente. Er starb am 31. Dezember 1889 im Alter von 87 Jahren und wurde auf dem Rosedale Cemetery in Orange, Essex County, New Jersey, beigesetzt.

Literatur von Horatio Allen

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  • „Diary of Horatio Allen 1828 (England)“, in: Railway and Locomotive Historical Society Bulletin, Band 89, November 1953, S. 97–138
  • „Astronomy in its general facts and relations, taught by aid of mechanical presentation and illustration“: Parts I, II, and III, Printed by Edward O. Jenkins, New York 1882
  • „Sun, Planet and Star Instrument Description and Directions for Use“, 1883
  • „The Railroad Era; First Five Years of its Development“ („Die Ära der Eisenbahn; die ersten fünf Jahre ihrer Entwicklung“), 1884
  • „Arithmetic“, 1884
D&H-Hochdruck-Dampflokomotive „Horatio Allen“ von 1924

Die „Delaware and Hudson Railway“ (D&H) benannte ihre erste experimentelle, im Jahr 1924 gebaute Hochdruck-Dampflokomotive Nr. 1400 nach Horatio Allen.


Weiterer Krimskrams

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»Horatio Allen was born in Schenectady, New York, in 1802 and graduated from Columbia College in 1823. 56 His father was professor of mathematics and natural philosophy and later principal of a large preparatory school at Hyde Park. Allen majored in mathematics and after briefly studying law, he entered the engineering profession, his principal occupation throughout his career.

Allen's professional career began during the "canal era." From the construction of the Erie Canal in the post-War of 1812 years until railroads demonstrated their superiority, the United States witnessed a canal boom, with more than a hundred canals being excavated in all parts of the country. It is not surprising, then, that Allen first worked for the Chesapeake and Delaware Canal Company, then the Delaware and Hudson Coal Company. The latter's efforts to reach the Pennsylvania anthracite coal region resulted in Allen's being sent to England to purchase railroad iron and locomotives. He tested the first locomotive after it was delivered to the United States, and in 1829 the "Stourbridge Lion" became the first railroad engine to run in this country. Although

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the engine was never economically a success, Allen's involvement resulted in his appointment as chief engineer of the South Carolina Railroad Company later that year. 57

As chief engineer, Allen surveyed the railroad's proposed route from Charleston to the Savannah River. He also developed plans for a locomotive that would be built under his supervision at the West Point Foundry in New York. This would be the first railroad engine built in the western hemisphere. Because of this and the "Stourbridge Lion," Allen has been rightfully called the "true father" of locomotives in the United States. 58 Allen remained with the South Carolina Railroad until 1835 when he resigned and went abroad. 59 Three years later he settled in New York City where he was appointed assistant engineer of the Croton aqueduct. The chief engineer was John Jervis, who had been both a friend and colleague in earlier projects. The Croton aqueduct was to provide water for New York City by means of a dam and aqueduct. It took seven years to complete the project, with water first being turned on in 1842. 60

With the completion of the aqueduct, Allen looked elsewhere to utilize his engineering talents. In 1842 he became a partner in the Novelty Works, but apparently had little initial impact on the company's business activities. The following year he returned to railroads when he was appointed president of the Erie Railroad. His administration was short— less than two years. He achieved some success but was unable to solve the company's financial difficulties, and in 1845 it was sold under foreclosure. 61

Allen would become involved in one more railroad venture, the Panama Railroad Company, which was incorporated in 1849. 62 There is no evidence, however, that his participation was more than perfunctory. By that time he was concentrating his energies in designing and improving marine steam engines that were being built by Novelty. Allen's interest in marine engines coincided with the accelerated interest in oceanic steam transportation. During the 1840s he took out at least five patents relating to marine steam machinery, including a cutoff valve mechanism that would be used on most of the engines that Novelty built. 63 «

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Weitere Quellen/ Literatur zu Horatio Allen bei archive.org

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  • Delaware and Hudson Railroad Bulletin, 1929-1930, by S. Robert Powell, Beginning with the May 1, 1930 issue, the name of this D&H publication was changed from “The Delaware and Hudson Company Bulletin” to “The Delaware and Hudson Railroad Bulletin.” This is Part 3 of six parts; https://archive.org/details/1291_20190925_201909/page/n2/mode/2up
  • Statement made by Horatio Allen, Esq., civil engineer, before the Naval Committee of the House of Representatives, establishing the superior stability of the sectional dock over that of the balance dock, and its superior advantages for naval purposes : confirmed by the united opinions of all the ship builders of New York, to the same effect by Allen, Horatio, 1802-1889, Topics: Dry docks -- United States, Navy-yards and naval stations -- United States, Publisher: T. Barnard, printer; https://archive.org/details/statementmadebyh00alle/page/n1/mode/2up/search/%22Horatio+Allen%22?q=%22Horatio+Allen%22

Einzelnachweise

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  1. Moritz Förster, „Missing Link: Vom Management eines Mammutprojekts, das klappte und deshalb vergessen wurde“, in: Heise Online News, 23. Februar 2020, https://heise.de/-4665086 ; abgerufen am 28. Februar 2020
  2. Moritz Förster, „Missing Link: Vom Management eines Mammutprojekts, das klappte und deshalb vergessen wurde“, in: Heise Online News, 23. Februar 2020, https://heise.de/-4665086 ; abgerufen am 28. Februar 2020


Kategorie:Eisenbahningenieur Kategorie:US-Amerikaner Kategorie:Geboren 1802 Kategorie:Gestorben 1889 Kategorie:Mann