Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Horst Urbschat

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Horst Urbschat (geb. 4. Juli 1928, gest. 20. August 2020 in Berlin), war ein deutscher Fotograf.

Horst Urbschats alleinerziehende Mutter betrieb einen kleinen Frisiersalon in Berlin-Kreuzberg in der Eisenbahnstraße 46, wo die Familie auch wohnte. Horst hatte eine ältere Schwester namens Sabine. Er besuchte die Volksschule am Moritzplatz. Als Zwölfjähriger führte Horst Urbschat eine 30köpfige Jungen-Gruppe im Jungvolk. Mit dreizehn Jahren schloss Urbschat seine achtjährige Schulzeit ab.

Im Zweiten Weltkrieg, im Jahr 1941, nahm der damals dreizehnjährige Horst Urbschat eine Ausbildung zum Filmtechniker in den Geyer-Werken auf, einem Filmkopierwerk in Neukölln in der Harzer Straße 39-46. Er war dort zunächst in der Fotoabteilung tätig. Da die Geyer-Werke wöchentlich hunderte Kopien der Deutschen Wochenschau anfertigten, galt das Filkopierwerk als kriegswichtig. Demzufolge wurde der bei Kriegsende 17jährige Urbschat nicht zum Kriegsdienst, etwa als Flakhelfer oder als Reichsarbeitsdienstmann, eingezogen. Als die Geyer-Werke nach Hamburg umzogen, wurde Urbschat entlassen und nahm kurzzeitig eine Lehre bei einem Optiker in Berlin-Steglitz auf.

Im Jahr 1943 gründete Horst Urbschat zusammen mit dem späteren Verleger Eduard Grosse (geb. 1. Juli 1928 in Berlin; gest. 2015), Ralf Dahrendorf (1929–2009), Eberhard Grashoff (1928–2020), Horst Dohm (1930–1998) und anderen einen illegalen, oppositionellen, bürgerlich-liberalen Jugendverband, den „Freiheitsverband Höherer Schüler Deutschlands“.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, im Herbst 1945, bewarb Urbschat sich auf eine Zeitungsanzeige hin als Fotolaborant bei der Agentur Puck und erhielt dort 1946 eine Lehrstelle als Fotograf. Die Agentur Puck, der erste private Pressedienst in Berlin, wurde 1945 von dem kriegsversehrten Jagdflieger Conrad Wegener und dem Fotografen Werner Kornetzky gegründet. Die beiden Inhaber betrieben zunächst ein Porträtstudio und spezialisierten sich bald auch auf Industriefotografie. Die Agentur Puck umfasste auch eine Werbeabteilung (die vor allem Filmplakate für Berliner Kinos wie das „Marmorhaus“ am Kurfürstendamm und die „Filmbühne Wien“ am Steinplatz erstellte), einen Pressedienst und den Messe- und Ausstellungsbau. Zunächst in der Reichsstraße in Westend ansässig, unweit des Berliner Messegeländes, zog die Agentur später in die Uhland- /Ecke Kantstraße um. Viele der für die Agentur tätigen Fotografen waren ehemalige Kriegsberichterstatter der nationalsozialistischen Propagandakompanien (Kühn, Falkowsky, Freytag); aber auch jüngere Kollegen (Schuster, Krüger) lieferten für „Puck“ Bilder vom Berlin der Nachkriegszeit. Wegener und Kornetzky beschäftigten zeitweise zwanzig Mitarbeiter. Urbschat lernte vor allem bei den beiden Fotografen Fischer und Sabansky. In seiner Zeit als Fotojournalist bei Puck dokumentierte Urbschat in den Jahren 1945 bis 1949 das zerbombte Berlin. Aus einigen seiner Aufnahmen entstand sein Buch „Berlin im Jahre Null“.

Auf die Dauer konnte die Agentur Puck sich jedoch nicht halten. Ihr Bildbestand wurde von der Bundesbildstelle übernommen; ein großer Teil davon liegt seit 1996 als Depositum im Deutschen Historischen Museum (DHM) in Berlin.

Im Jahr 1969 kaufte Horst Urbschat ein ursprünglich von dem Hamburger Hoffotografen Rudolf Dührkoop (1848–1918) begründetes Fotostudio in Berlin und legte damit den Grundstein für das Familienunternehmen Foto-Urbschat.

Zu den 50 Lehrlingen, die Horst Urbschat im Laufe seiner Berufsjahre ausbildete, zählten auch seine Töchter Daniela und Nicole, zudem die beiden Enkel Dirk Dehmel und Yvonne Huber. Bereits im Alter von 13 Jahren stieg Horst Ubschats Tochter Daniela ins väterliche Fotogeschäft ein. 1972 ging die älteste Tochter, Daniela, bei ihrem Vater in die Fotografenlehre, danach stieg sie ins Geschäft ein. 1984 entschied sich auch Schwester Nicole für eine Ausbildung beim Vater. Beide übernahmen 1994 das Geschäft ihres Vaters. Die Enkel Dirk Dehmel (Lehre 1995) und Yvonne Huber (Lehre 2000) waren die letzten Auszubildenden des Senior-Chefs, der sich 2004 in den Ruhestand verabschiedete.

Das Fotostudio Urbschat hatte seit 1969 seinen Standort nacheinander am Kurfürstendamm 170, 173 und 157. 2005 zog Foto-Urbschat vom Kufürstendamm 173 in den Kufürstendamm 170, Anfang 2014 vom Kurfürstendamm 170 in den Kurfürstendamm 157 um.

Horst Urbschat hat mit seinem Enkelsohn Dirk Dehmel gemeinsam eine Ausstellung unter dem Titel „Geschichte in zwei Augenblicken“ erstellt: Fotografien von Horst Urbschat aus den Jahren 1945 bis 1949, auf denen etwa das Kaufhaus des Westens (KaDeWe), der Berliner Breitscheidplatz, die Friedrichsbrücke oder das Brandenburger Tor zu sehen sind, wurden 2020 erneut fotografiert und die beiden Bilder mit Hilfe der Lentikular-Technik (Linsenrasterdruck) zu einem vereint. Je nach dem Blickwinkel des Betrachters sieht dieser die neue oder die alte Ansicht.

Horst Urbschat starb in der Nacht zum 20. August 2020 im Alter von 92 Jahren.

Geschäftsnachfolge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Horst Urbschats Töchter Daniela und Nicole übernahmen 1994 das Geschäft ihres Vaters. Die Enkel Dirk Dehmel (Lehre 1995) und Yvonne Huber (Lehre 2000) waren die letzten Auszubildenden des Senior-Chefs, der sich 2004 zur Ruhe setzte.

Nicole Urbschat und ihr Ehemann ihr Mann Martin Urbschat führen ein Fotostudio in Kleinmachnow bei Potsdam, ihrem Wohnort.

Auf Mallorca haben die Urbschats eine Finca, die sie für Fotoshootings verwenden. Horst Urbschats Enkeltochter Natalie Bernsteiner leitet diese so genannte Foto-Finca auf Mallorca.

Die Familie Urbschat bildet an ihrer privaten Berufsfachschule namens „Gestalterei“ in Berlin-Charlottenburg Fotografen, Make-Up-Artists und Mediengestalter aus.

Im Jahr 2017 ging die Leitung des Unternehmens Urbschat an Yvonne Urbschat-Huber (Tochter von Daniela Urbschat und Peter Huber) und damit an die dritte Generation über. Horst Urbschats Enkeltochter Natalie Bernsteiner leitet die so genannte Foto-Finca auf Mallorca und sein Enkelsohn Dirk Dehmel (ein Sohn von Daniela Urbschat) arbeitet unter anderem als Werbefotograf.

Damm, Berlin im Jahre Null

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[S. 7:] „Für den 1928 geborenenen Fotografen – Begründer eines der renommiertesten Fotostudios Berlins, das heute am Kurfürstendamm zu finden ist – hatte seine alleinerziehende Mutter ursprünglich den Beruf des Pfarrers vorgesehen.“
[S. 7:] „… die stets besorgte Geschäftsfrau, die einen kleinen Friseursalon betrieb, …“
[S. 7:] „Bereits am Ende seiner Schulzeit, im zarten Alter von dreizehn Jahren, stand für ihn fest: »Ich wollte Kameramann werden!«“
[S. 7:] „Der Berufsberater … vermittelte Horst Urbschat eine Lehrstelle bei den »Geyer«-Werken in Neukölln, wo 1941 für den angehenden Bildermacher »ein neues Leben« begann. Zerst kam er in die Fotoabteilung des Unternehmens, wo »ich im Verlauf von neun Monaten die Grundlagen der Foto- und Filmtechnik beigebracht bekam«.“
[S. 7:] „Die »Geyer«-Werke wurden als »kriegswichtiger Betrieb« eingestuft, weil hier wöchentliche tausende von »Wochenschau«-Kopien hergestellt wurden. So kam der Lehrling um den Militärdienst herum.“
[S. 7:] „»Geyer« zog nach Hamburg, der Lehrling …konnte sehen, wo er blieb.“
[S. 7:] „Da fiel Patentntante Irmchen ein, dass sie einen Augenoptiker in Steglitz kannte, … Die Lehrzeit als Optiker blieb ein kurzes Intermezzo.“
[S. 7:] „… bewarb er sich im Herbst 1945, …, auf eine Zeitungsanzeige der Berliner »puck«-Studios als Fotolaborant und bekam eine Lehrstelle als Fotograf. »puck« war am Messegelände ansässig und bestand aus einem Portraitstudio, einer Pressebildagentur, einer technisch-wissenschaftlichen Abteilung und einem graphischen Betrieb, in dem unter anderem großformatige Kinowerbeplakate hergestellt wurden. … Horst Urbschat erhielt 1946 einen Lehrvertrag und begann mit der technischen Abteilung, ehe er alle übrigen [S. 8:] Abteilungen durchlief. Seine Lehrer wurden die Herren Fischer und Sabansky, »zwei großartige Fotografen« … Urbschat wurde mit einer Kamera ausgestattet – wenn es auch noch nicht seine eigene war – und auf die Straße geschickt, um Erfahrungen zu sammeln.“
[S. 9:] „Mit Ausnahme einiger weniger Mode- und Theaterfotografien, …, ist keine der von ihm festgehaltenen Momentaufnhamen gestellt oder geschönt. Alles Inszenatorische fehlt…“ [S. 10:] „Die für seine Geburtsstadt prägenden Ereignisse und Entscheidungsträger hat er nicht im Bild festgehalten, wohl aber die Auswirkungen dieser zeitgeschichtlich einschneidende Prozesseauf die Berliner Bevölkerung. Diese Akzentsetzung ist schlicht damit zu bgeründen, dass, nicht nur bei »puck«, die »großen und staatstragenden Themen« den arriviertern Bildreportern vorbehalten waren und die Lehrlinge zu nehmen hatten, was übrig blieb.“
[S. 10:] „Auch wenn die Sphäre des Politischen in seinen fotojournalistischen Arbeiten der frühen Jahre keine Rolle spielte, so war Urbschat doch schon als Heranwachsender kein unpolitischer Zeitgenosse. Nach einer [S. 11:] anfänglichen Begeisterung für die gemeinschaftlichen Aktivitäten des Jungvolks, in dem er als zwölfjähriger Steppke eine Gruppe von 30 Jungs zu führen hatte, gründete er zusammen mit dem späteren Verleger Eduard Grosse einen bürgerlich-liberalen Jugendverband. Zu seinen Mitgliedern gehörten der … ehemalige Bezirksbürgermeister von Wilmersdorf, Horst Dohm (CDU), sowie der letzte Chefredakteur des »Telegraf« und letzte Pressesprecher der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in Ost-Berlin, Eberhard Grasshoff (SPD).“
[S. 11:] „Die Geschichte des Familienunterehmens Urbschat, das heute von Horst Urbschats Töchtern Daniela und Nicole weitergeführt wird, …“
[S. 26:] „»… Gerhard Schuster, ein Bekannter von mir, der später Kameramann bei der 'Abendschau' des SFB wurde. Wir haben ab und zu Aufnahmen zusammen gemacht.«“
[S. 32:] „Wohnung und Friseurladen der Familie Urbschat in der Eisenbahnstraße 46 in Kreuzberg.“
[S. 45:] „»Nach der Währungsreform 1948 begann für uns eine schlechte Zeit, weil viele unserer Kreuzberger Kunden zum Haareschneiden in den preiswerteren Ostsektor gingen. Meine Schwester hat in Ost-Berlin gearbeitet, weil sie bei uns keine Stellung fand.«“
[S. 59:] „»Während einer kurzen Lehre als Augenoptiker war ich des öfteren in der Zehlendorfer Wohnung meines damaligen Meisters.«“
[S. 116:] „»Ich kam im Alter von fünf Jahren in die 8. Klasse der Volksschule am Moritzplatz, und als ich mit dreizehn die Schule verließ, war es wieder die 8. Klasse, weil sich in der Zwischenzeit das Schulsystem geändert hat.«“

Berliner Morgenpost, 20.08.2020: „Fotograf Horst Urbschat mit 92 Jahren gestorben“

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fotograf Horst Urbschat mit 92 Jahren gestorben

Berlin. Trauer in einer Institution am Kurfürstendamm: Der Gründer des Fotostudios Urbschat ist gestorben.

Das Fotostudio Urbschat gehört zum Kurfürstendamm wie Kranzler und Kempinski. Sein Gründer, Horst Urbschat, ist in der Nacht zum 20. August im Alter von 92 Jahren gestorben.

Nach dem Krieg begann Urbschat eine Ausbildung als Filmtechniker. Da es zu wenig Arbeit gab, beschloss er, sein Geld mit der Fotografie zu verdienen. Er arbeitete als Fotojournalist und dokumentierte das zerbombte Berlin in den Jahren 1945 bis 1950. Daraus entstand das Buch „Berlin im Jahre Null“. 1969 kaufte er das 1886 gegründete Fotostudio des ehemaligen Hoffotografen Dürkoop, gab ihm seinen Namen und legte damit den Grundstein für ein Familienunternehmen.

„Ich war mit 13 überall dabei. Mein Vater hat sein ganzes Leben lang gearbeitet. Er hat mit Liebe fotografiert und uns den Bazillus weitergegeben“, sagt seine Tochter Daniela Urbschat. Sie und ihre Schwester Nicole fotografierten internationale und Berliner Prominenz, führten das Fotostudio weiter, durch schwierige Zeiten, als das Geschäft am Kudamm 170 vor sechs Jahren die Kündigung vom Vermieter erhielt. Legendär waren dort die Partys, wenn vom Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen bis zu Schauspielern wie Brigitte Grothum und Dieter Hallervorden „janz West-Berlin“ kam.

Das Fotostudio Urbschat fand neue Räume am Kudamm 157 und wird inzwischen in dritter Generation von Yvonne Urbschat-Huber geführt, der Enkelin des Fotografenmeisters Horst Urbschat.

Quelle: City West Fotograf Horst Urbschat mit 92 Jahren gestorben Berliner Morgenpost, 20. August 2020, 19:23 Uhr Von Petra Götze https://www.morgenpost.de/bezirke/charlottenburg-wilmersdorf/article230220082/Fotograf-Horst-Urbschat-mit-92-Jahren-gestorben.html

Fotoatelier Dührkoop in Berlin

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

das 1886 in Berlin gegründete Fotostudio des Hamburger Hoffotografen Rudolf Dührkoop (1848–1918) bzw. seiner Tochter Tochter Julie Wilhelmine, genannt Minya Diez-Dührkoop (1873–1929)

Rudolf Dührkoop [1848–1918] verließ Hamburg, um im Dezember [1906] in Berlin Unter den Linden 10 eine „Werkstatt für künstlerische Camera-Bildnisse“ und „Neuzeitliche Kamerabildnisse“ zu eröffnen und zu betreiben. [...] Obwohl er bis kurz vor seinem Tod noch in seinem Berliner Studio arbeitete und auch noch an Ausstellungen teilnahm, ließ das Interesse an seiner Arbeit nach.[27] Nach seinem Tod wurde das Geschäft von seiner Tochter Julie Wilhelmine, genannt Minya Diez-Dührkoop, bis zu ihrem Tod fortgeführt.[28]

https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_D%C3%BChrkoop

Am 22. September 1906 wurde Minya Diéz-Dührkoop Gesellschafterin von „Rudolf Dührkoop“.[5] Dazu überließ er seiner Tochter das neu angemietete Hamburger Atelier am Jungfernstieg 34 im Heine-Haus, um ab Dezember ein Atelier in Berlin zu betreiben.[6] Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1918 führte Minya Diéz-Dührkoop das Hamburger Atelier weiter. Ab 1926 wurde das Atelier unter dem Namen „Minya Dührkoop“ geführt. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1918 führte Minya Diéz-Dührkoop das Hamburger Atelier weiter. Ab 1926 wurde das Atelier unter dem Namen „Minya Dührkoop“ geführt. Minya Dührkoop heiratete 1926 erneut. Ihr zweiter Ehemann Fritz Karl Gustav Schulz führte nach ihrem Tod das Atelier fort.[7] Ab 1935 war Antonio Machado, ein langjähriger Mitarbeiter, Inhaber der „Dührkoop Werkstätten“.

https://de.wikipedia.org/wiki/Minya_Di%C3%A9z-D%C3%BChrkoop

Berliner Woche, 12.07.2018, „Foto-Pate“ Horst Urbschat wurde 90 Jahre

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gratulation zum Geburtstag: „Foto-Pate“ Horst Urbschat wurde 90 Jahre

170, 173 und 157 – das sind die Hausnummern am Kurfürstendamm, wo das Fotostudio Urbschat seit 1969 nacheinander seinen Standort hatte oder jetzt hat. Und 90 ist die Anzahl an Geburtstagen, die sein Gründer Horst Urbschat am 4. Juli vollgemacht hat.

Im Kreise seiner Liebsten hat die Berliner Fotografenlegende sein Jubiläum gefeiert und in diesem Familienkreise dürfte ausgiebig über seinen Beruf gesprochen worden sein. Nahezu alle Nachkommen, und das sind nicht wenige, sind dem Metier ihres Papas, Opas und Urgroßvaters treu geblieben. Ob das in den Genen liegt? „Ich denke, das färbt einfach ab. Die Arbeit war Zeit meines Lebens Thema bei uns“, sagt Horst Urbschat.

Daran kann sich Tochter Daniela gut erinnern, genauso wie an den Zeitpunkt, als sie sich mit der Leidenschaft für die Fotografie infiziert hat. „Ich war 13 Jahre alt, als ich meinem Papa zum ersten Mal bei der Steuer geholfen habe. Ich meine, wir mussten nach nächtelanger Arbeit zwar trotzdem 10 000 Mark nachzahlen, aber ich fand das ungeheuer spannend“, berichtet sie über Mobilfunk, sie weilt gerade auf Mallorca, wo die Familie gerne in ihrer Finca Shootings organisiert. „Ich war fortan auch immer mit am Start, wenn mein Vater Prominente fotografiert hat, Curd Jürgens und viele andere. Das war großartig, er ist ein toller Fotograf.“

Es dauerte freilich seine Zeit, ehe Horst Urbschat wichtige Zeitgenossen ablichtete. Eigentlich geriet er aus der Not heraus in die Branche. „Nach dem Krieg gab es kaum Lehrstellen“, erinnert er sich. „Aber die Geyer-Werke, eine Filmkopieranstalt in Neukölln, suchte.“ Nach der Ausbildung als Filmtechniker gab es im Bereich Film zu wenig Arbeit, als Fotograf war allerdings Geld zu verdienen. Er arbeitete als Fotojournalist und dokumentierte das zerbombte Berlin in den Jahren 1945 bis 1950. Daraus entstand das Buch „Berlin im Jahre Null“. 1969 kaufte er das 1886 gegründete Fotostudio des ehemaligen Hoffotografen Dürkoop. Er gab dem Fotostudio seinen Namen und legte damit die Basis für einen Vorzeige-Familienbetrieb. Die Töchter Daniela und Nicole, die internationale Fotokunstpreise gewannen und sogar amerikanische Präsidenten fotografierten, präsentierten in internationalen Fotoausstellungen wie der National Art Gallery in New York ihre Kunst. Unter ihrer Leitung blühte das Studio richtig auf und zählt nach eigenen Angaben heute zu den Hotspots der Fotografie in Deutschland.

Im vergangenen Jahr ging die Leitung des Unternehmens an Yvonne Urbschat-Huber und damit bereits an die dritte Generation über. Die Enkeltochter Natalie Bernsteiner leitet die Foto-Finca auf Mallorca und der Enkelsohn Dirk Dehmel macht als Werbefotograf Karriere, ist in der Klassikremise tätig. Er entwickelte beispielsweise einen neuen Look für die Fotos des Schlosspark Theaters. Daniela und Nicole wollten sich mehr der künstlerischen Fotografie widmen. Dafür wurde kürzlich in Kleinmachnow ein neues Studio eröffnet. Die Schüler der hauseigenen Foto- und Maskenbildnerschule „Gestalterei Berlin“ erarbeiten in diesem Jahr zum 90. Geburtstag des Jubilars Bilder aus seinem Buch und zeigen die Entwicklung der Stadt in den vergangenen 70 Jahren von seinen Aufnahmestandpunkten aus. Eine Ausstellung dieser Bilder mit Abschlussarbeiten wird ab 30. August in den Neuen Kammerspielen Kleinmachnow gezeigt. Die vierte Generation steht übrigens auch bereits in den Startlöchern: „Immer wenn wir hier sind, knipst mein Enkel Max, neun Jahre alt, die Kinder hier. Das macht er super, er hat Talent“, berichtet Daniela Urbschat aus Mallorca.

1996 übernahm die heutige CineMedia Film AG die Mehrheit der Anteile an der Geyer-Gruppe, Deutschlands erster "Filmfabrik". 1998 erfolgte eine Umfirmierung in „CineMedia Film AG Geyer-Werke“. Das alte Gebäude in der Harzer Straße 39-46 steht heute unter Denkmalschutz. Horst Urbschat ist heute gerne unterwegs und wenn er seinen Töchtern berichtet, wo er war, dann sagt er, er habe dort einen Auftrag zum Fotografieren gehabt. "Das macht er gerne, der Pate", sagt Tochter Daniela scherzhaft. Und wenn er an der Fassade vorbeifahre, packe ihn noch heute Wehmut. „Es war eine sehr schöne Zeit“, so der Jubilar. Für die Zukunft wünsche er sich „ein bisschen mehr Ruhe“, die er aber angesichts seiner großen Familie wohl nicht bekommen werde, wie er lachend sagt. Bleibt noch zu klären, wer bei der Jubiläumsfeier das Familienbild schießen durfte. „Das macht immer mein Sohn, da gibt es keine Streitereien“, versichert Daniela Urbschat.

Quelle: Gratulation zum Geburtstag „Foto-Pate“ Horst Urbschat wurde 90 Jahre Matthias Vogel aus Charlottenburg Berliner Woche, 12. Juli 2018, 14:38 Uhr, https://www.berliner-woche.de/wilmersdorf/c-leute/foto-pate-horst-urbschat-wurde-90-jahre_a172142

Website Fotostudio Urbschat

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Foto Studio Urbschat Berlin – seit über 55 Jahren am Berliner Kurfürstendamm

Der Familienbetrieb in der City West wird bereits in der 3. Generation von Yvonne Huber (Tochter von Daniela Urbschat und Peter Huber) geführt.

Wer über den Kurfürstendamm flaniert, kann die breite Schaufensterfront des Fotostudios Urbschat kaum übersehen. In bester Lage zwischen Schaubühne und Adenauerplatz hat es hier seinen Sitz. Ihre Firmengeschichte ist allerdings schon einige Jahrzehnte länger engverbunden mit der Prachtmeile der City West.

Der Firmengründer Horst Urbschat übergab seinen beiden Töchtern Daniela und Nicole Urbschat das Familienunternehmen. Gemeinsam mit der 3. Generation wird es weitergeführt. [...] Jederzeit können Sie sich auch die neue Urbschat Galerie in Ihren Räumen am Kurfürstendamm 157 anschauen. Monatlich überrascht sie uns mit außergewöhnlichen und spektakulären Kunstwerken.

Geleitet wird sie von Dirk Dehmel (Sohn von Daniela Urbschat).

https://www.fotostudio-urbschat.de/unser-fotostudio

Tagesspiegel, 01.07.2009[?], „Der Familienbetrieb“

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Der Familienbetrieb“ Der Tagesspiegel, Berliner Wirtschaft, S. 12, Mo., 01. Juli 2009 [?] Leider kaum lesbar. https://static.wixstatic.com/media/362feb_b4783c7c7a8b4c84876021855f61821f~mv2.jpg/v1/fill/w_600,h_906,al_c,q_85,usm_1.20_1.00_0.01,enc_auto/220x145_Zeitungsartikel_www.jpg

B.Z., 05.09.2024, Das Erbe von Horst Urbschat – Berlin im Jahre Null

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

B.Z., 05.09.2024, 06:18 Uhr Beeindruckende Fotografien Das Erbe von Horst Urbschat – Berlin im Jahre Null

Von Sabine Klier

Die Kraft der Bilder: Ein Postbote trägt Briefe zwischen zerstörten Häusern aus, eine Trümmerfrau raucht eine Zigarette, Aktentaschenträger gehen an ihr vorbei, eine Dame beackert ein Kartoffel-Beet vor dem Brandenburger Tor.

Die eindrucksvollen Fotos aus dem Alltagsleben in der Nachkriegszeit von 1945 bis 1949 stammen von Horst Urbschat. Er nannte sie: Berlin im Jahre Null. Zu sehen sind einige der schwarz-weißen Bilder im Foto-Studio Urbschat, das am 4. September 55-jähriges Jubiläum feiert. Firmengründer Urbschat (1928-2020) war zu Kriegsende noch in der Lehre, arbeitete später als Presse-Fotograf, bevor er 1969 sein Studio am Kudamm eröffnete.

Er hat unzählige Bilder-Reportagen aus dem zerstörten Berlin hinterlassen, nicht alle existieren noch. „Wir hatten diverse Wasserschäden in den vergangenen Jahrzehnten, da sind leider viele Negative kaputtgegangen“, sagt sein Enkel und Foto-Künstler Dirk Dehmel (47).

Aber in seinem Atelier steht noch eine alte, acht Meter lange Palisander-Schrankwand von den Großeltern. Dehmel: „Darin lagern 1000 Kilo an Bildmaterial, von Glasplatten bis zu Negativ-Rollfilmen. Der Schatz muss mal ans Tageslicht gebracht werden.“

Berlin im Jahr 1945, im Jahre 0 nach dem 2. Weltkrieg, Alltagsimpressionen aus der zerstörten Stadt, Fotograf Horst Urbschat,

Zeit dafür hatten Urbschats Kinder und Kindeskinder bislang nicht. „Ich dachte, wenn ich mal Rentnerin werde, mache ich das“, sagt Horsts Tochter Daniela (68). „Doch ich habe zu viel im Laden zu tun.“

Ihr Lieblings-Foto zeigt ihre Tante Ingeborg, wie sie sich vor dem Spiegel schminkt: „Sie wurde vor Kurzem 100 Jahre alt. Sie arbeitete als Friseurin, meine Mutter im gleichen Salon. Dort hat sie meinen Vater kennengelernt.“

Fotostudio Urbschat wird 55 Jahre alt Berühmtes Foto vom Gründer. Postbote kurz nach dem Krieg Foto: Charles Yunck

Das beeindruckende Erbe von Horst Urbschat lebt in der Kunst seines Enkels weiter. Dehmel hat die Orte, die sein Opa damals fotografierte, aufgesucht und vom gleichen Standpunkt aus aufgenommen. Mithilfe von Lentikular-Technik (Linsenrasterdruck) lässt er alte und neue Bilder jetzt verschmelzen.

Eine spannende Zeitreise: Die Fotos bewegen sich je nach Blickwinkel – von einer Seite ist das Berlin der 1940er-Jahre zu sehen, von der anderen Seite, wie es heute ist.

Fotostudio Urbschat, Kurfürstendamm 157, Charlottenburg, Mo, Mi, Fr 10-15, Di, Do 10-18, Sa 10-14 Uhr

https://www.bz-berlin.de/berlin/fotografie-berlin-stunde-null-urbschat

B.Z., 20.08.2024, Promis aus 55 Jahren: Legendäres Foto-Studio Urbschat am Kudamm öffnet Schatzkammer

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Promis aus 55 Jahren: Legendäres Foto-Studio Urbschat am Kudamm öffnet Schatzkammer

Von Sabine Klier

Das Foto Studio Urbschat am Kurfürstendamm eröffnete vor 55 Jahren am Kurfürstendamm sein Atelier. Und entwickelte sich schnell zur ersten Adresse der Promis, die sich hier ablichten ließen.

Die Liste ist lang. Mit Grete Weiser und Curd Jürgens fing es an. Später kamen Mario Adorf, Katharina Thalbach, Nina Hagen, Arnold Schwarzenegger, Ilja Richter, Didi Hallervorden, Christine Hörbiger, Walter Momper, Walter Scheel, Brigitte Grothum, Rolf Eden und „Mörtel” Lugner dazu.

Sie alle waren da. Gekonnt in Szene und in das richtige Licht gesetzt.

„Erstklassige Passfotos machen wir aber auch“, sagt Yvonne Huber (41), die das Familien-Unternehmen in 3. Generation führt. Die ganze Familie ließ sich für den Fotografen-Beruf von Horst Urbschat (1928-2020) begeistern und ausbilden.

Geschäftsführerin Yvonne Huber (41) mit dem Platten-Apparat von 1928 Foto: Charles Yunck

Die riesige, alte Platten-Kamera, die er damals vom Vormieter übernommen hat, steht immer noch im Geschäft – zur Dekoration.

An den Wänden hängen seine schwarz-weiß Fotos vom Berlin in der Nachkriegszeit. Daneben die ikonischen Portraits prominenter Berliner, auch die der Bürgermeister.

„An der Spitze ist am meisten Platz, lautete Papas Devise. Das ist auch unser Motor“, sagt Daniela Urbschat (68).

Didi Hallervorden wurde sehr oft von den Urbschats fotografiert Foto: Urbschat Art und Photo

Jenny Elvers-Elbertzhagen in der Rolle der Buhlschaft im „Jedermann“ Foto: Urbschat

Immobilien- Jongleure und Party-Legenden: Rolf Eden und Richard „Mörtel“ Lugner Foto: Urbschat Art und Photo

Gemeinsam mit ihrer Schwester Nicole (58) übernahmen sie das Geschäft. Expandierten nach Mallorca. Haben eine Zweigstelle in Kleinmachnow. „In der Weltstadt Berlin muss man für den Erfolg hart arbeiten“, so Daniela. „Wir haben immer Seminare besucht, uns weitergebildet.“

Ihre älteste Tochter Nadine (48) hilft neben ihrem Party-Unternehmen im Verkauf aus. Sohn Dirk Dehmel (47) feiert sein 30-jähriges Jubiläum als Fotograf, machte sich als „Derdehmel“ weltweit einen Namen.

Der Lebensgefährte von Tochter Yvonne arbeitet ebenfalls in der Firma.

„So fing es bei mir an“, Dirk Dehmel (47) mit einem Foto als Siebenjähriger und seiner ersten Kamera Foto: Charles Yunck

Wie funktioniert das als Familie? „Wir durften uns als Kinder nie streiten. Dann sagte Mama immer: Papa kriegt Herz“, erklärt Daniela und schmunzelt. „Wir sind eben alle harmoniesüchtig.“

B.Z., 20.08.2024, 11:55 Uhr Charlottenburg-Wilmersdorf Promis aus 55 Jahren Legendäres Foto Studio Urbschat am Kudamm öffnet Schatzkammer https://www.bz-berlin.de/berlin/charlottenburg-wilmersdorf/urbschat

Berliner Woche, 20.08.2020, Abschied von Berliner Fotografenlegende – Horst Urbschat verstorben

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abschied von Berliner Fotografenlegende Horst Urbschat verstorben 170, 173 und 157 – das sind die Hausnummern am Kurfürstendamm, wo das Fotostudio Urbschat seit 1969 nacheinander seinen Standort hatte oder jetzt hat. Horst Urbschat, geboren am 4. Juli 1928, ist tot. Am 20. August 2020 nun ist die Berliner Fotografenlegende verstorben, wie das Familienunternehmen Foto Studio Urbschat soeben mitteilte.

Manuela Frey Abschied von Berliner Fotografenlegende Horst Urbschat verstorben Berliner Woche, 20. August 2020, 15:23 Uhr https://www.berliner-woche.de/charlottenburg/c-leute/horst-urbschat-verstorben_a284347

Tagesspiegel, Todesanzeige

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Todesanzeige: Horst Urbschat

  • 04.07.1928

† 20.08.2020 in Berlin https://trauer.tagesspiegel.de/traueranzeige/horst-urbschat

Berliner Lokalnachrichten, 23.08.2024: Fotostudio Urbschat feiert 55 Jahre Fotografie in Berlin

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berliner Lokalnachrichten, Tradition und Kreativität: Fotostudio Urbschat feiert 55 Jahre Fotografie in Berlin 23. August 2024 Sebastian Otto

Das Fotostudio Urbschat, ein traditionsreiches Familienunternehmen, ist seit über 55 Jahren ein fester Bestandteil des Berliner Kurfürstendamms. Gegründet von Horst Urbschat, wird das Studio heute in der dritten Generation von Yvonne Huber, der Tochter von Daniela Urbschat und Peter Huber, geführt. Das Fotostudio befindet sich in einer prominenten Lage zwischen der Schaubühne und dem Adenauerplatz und ist bekannt für seine breite Schaufensterfront, die kaum zu übersehen ist.

Die Geschichte des Unternehmens ist eng mit der Prachtmeile der City West verbunden. Horst Urbschat übergab das Geschäft an seine Töchter Daniela und Nicole, die es gemeinsam mit der dritten Generation weiterführen. Das Fotostudio hat sich über die Jahre zu einer beliebten Adresse für Prominente entwickelt, die sich hier ablichten lassen. Zu den berühmten Persönlichkeiten, die das Studio besucht haben, gehören unter anderem Curd Jürgens, Arnold Schwarzenegger und Nina Hagen.

Das Studio ist spezialisiert auf eine Vielzahl von Fotografie-Dienstleistungen, darunter Business- und Bewerbungsfotos, Frauenfotografie, Familien- und Babyfotos sowie biometrische Passbilder. Die Fotografinnen des Studios zeichnen sich durch ihr Einfühlungsvermögen aus und setzen jeden Kunden ins rechte Licht, um dessen Persönlichkeit zu unterstreichen. Das Ziel ist es, wertvolle Momente professionell für die Ewigkeit festzuhalten und Fotografie zu einem Erlebnis zu machen.

Neben dem Fotostudio betreibt die Familie auch die Urbschat Galerie am Kurfürstendamm 157, die monatlich mit außergewöhnlichen Kunstwerken überrascht. Diese Galerie wird von Dirk Dehmel, dem Sohn von Daniela Urbschat, geleitet.

Das Fotostudio Urbschat ist nicht nur für seine fotografischen Leistungen bekannt, sondern auch für seine kultigen “Get Together”-Partys, bei denen der rote Teppich ausgerollt wird und Currywurst serviert wird – eine Mischung aus Luxus und Bodenständigkeit, die die Marke Urbschat zu einem West-Berliner Original macht.

https://berliner-lokalnachrichten.de/aktuelles/tradition-und-kreativitaet-fotostudio-urbschat-feiert-55-jahre-fotografie-in-berlin/41796/

Berliner Morgenpost, 12.06.2019, Familienunternehmen Urbschat feiert Firmenjubiläum

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilmersdorf. Familienunternehmen Urbschat feiert Firmenjubiläum: Die Damen fertigen nach ihren Worten „Fotos mit liebenden Augen“ an.

Wenn es so etwas wie einen letzten Leuchtturm des alten West-Berlin gibt, dann steht er am Kurfürstendamm 157. Dort blinkt das „Foto-Studio Urbschat“. Stolz macht das auch die Einladung zum 50. Firmenjubiläum deutlich: „Berlin ohne Urbschat wäre wie Berlin ohne Currywurst“ heißt es dort.

Ausgeprägtes Selbstbewusstsein, direkte Art – „Wir sind eben Berlinerinnen in der vierten Generation“, sagt Dagmar Urbschat. Gemeinsam mit ihrer Schwester Nicole hat sie das väterliche Geschäft weiterentwickelt, ihre Tochter Yvonne Huber führt inzwischen die Dependance am Kudamm. Nicole Urbschat ist meist in der Kleinmachnower Filiale anzutreffen, einen dritten Standort gibt es auf Mallorca. Kunden gebe es allerdings überall auf der Welt, auch in Australien oder Saudi Arabien, berichten die Urbschat-Schwestern.

Vater bildete Töchter und Enkel aus

Ihr Vater Horst, bald 92 Jahre alt, hat sich als erster in der Familie fürs Fotografieren begeistert. Gefragter Pressefotograf in den 60er-Jahren, erwarb er im Jahr 1969 das seit 1882 bestehende Fotostudio Dührkoop. Zu den 50 Lehrlingen, die er im Laufe seiner Berufsjahre ausbildete, zählten auch die Töchter Daniela und Nicole, zudem die beiden Enkel Dirk Dehmel und Yvonne Huber. „Unser Vater war ein Qualitätsfetischist“, erzählt Nicole Urbschat. Ein liebevoller Ausbilder, der immer großen Wert auf die Lichtführung gelegt habe.

Tradition und Liebe

Die traditionelle Handwerkskunst in Kombination mit dem liebenden Auge der Betrachterin – das sind Komponenten des Erfolgs, meinen die Schwestern. „Das Urbschat-Gen macht Sie fotogen“, zitiert Yvonne Huber einen Spruch des Hauses. Sie selbst scheint es bereits ebenfalls erfolgreich weitergegeben zu haben – ihr zehn Jahre alter Sohn Maximilian lichtet die Kundenkinder ab. Er habe bereits als Siebenjähriger erste Arbeiten verkauft, bestätigt die stolze Tante.

Mallorca heißt für die Urschats nicht nur Urlaub, sondern auch Arbeit in ihrer dritten Dependence: v.l.: Nicole Urbschat, Yvonne Huber (Tochter von Daniela Urbschat) und Daniela Urbschat © Urbschat

Jährliches Familientreffen vor der Kamera

Kinder- und Familienfotos gehören zur Spezialität der Urbschats. Es gibt ein Abo-Angebot – Eltern lassen bereits den Säugling ablichten und erscheinen dann im regelmäßigen Jahresrhythmus bis zur Volljährigkeit des Nachwuchses. Diese Idee funktioniert auch als Familien-Abo. Dann kommen Papa, Mama und die Kinder, manchmal auch mit Oma und Opa, einmal im Jahr zum Fototermin. So wird das Großwerden der Kleinen dokumentiert. Irgendwie auch das Älterwerden der Großen, die sich allerdings darüber freuen, dass dank technischer Hilfsmittel die ein oder andere Falte geglättet wird.

Aus dem Fototermin wird ein Ritual

Gehörte das Familienporträt noch zu Zeiten von Vater Urbschat zum guten Ton der bürgerlichen Welt in Wilmersdorf, beobachten die Urbschat-Damen, dass ein Familienfoto heute „eine ganz andere, neue Wertigkeit“ habe.

„Unsere abgehetzte Gesellschaft lässt wenig Zeit fürs Miteinander“, sagt Yvonne Huber. „Da wird der jährliche Fototermin zu einem schönen Ritual, man nimmt sich Zeit, man genießt das Miteinander – und dokumentiert das.“ Über die Familienfotos lernen sich Kundschaft und die Urbschat-Damen gut kennen, Vertrauen wächst und daraus generiert das Unternehmen oftmals weitere Aufträge: Business-Porträts oder exklusive Sessions nur für die Dame nach dem Motto „Jede Frau ist ein Diva“.

„Virtuelle Fotografie“ entführt in andere Welten

Die Fotografinnen spielen mit Licht und Schatten, inszenieren Menschen und wollen für große Momente vor der Kamera sorgen. Die Urbschat-Damen verstehen sich als Lichtbildhauerinnen, unterstützt von einem professionellen Team aus Schminkprofis. Das Studio am Kudamm hält unterschiedlichste Kulissen vor, das in Kleinmachnow punktet für Freilichtfotos vor grüner Kulisse. Yvonne Huber macht es große Freude, auch mit neuen digitalen Techniken zu spielen. Sie nennt es „virtuelle Fotografie“, wenn sie Kinder in ihren Lieblings-Fantasiewelten inszeniert: Eintauchen ins „Star Wars“-Universum oder in die unverfrorene Welt von Anna und Else aus Disneys „Eiskönigin“.

Ausgezeichnet mit internationalen Fotopreisen

In der echten Welt haben sich Daniele und Nicole Urbschat vor vielen Jahren einen Namen gemacht als Prominenten-Fotografinnen: Donald Trump, Helmut Kohl, Walter Momper oder Dieter Hallervorden hatten sie vor der Linse. „Und sind dafür mit internationalen Fotopreisen ausgezeichnet worden“, sagt Nicole Urbschat. Während ihre Schwester Daniela „Spaß an der Arbeit“ als Erfolgsgeheimnis bezeichnet, wählt sie ein Beispiel aus der Gastronomie:

„Wir arbeiten auf höchstem Niveau“, betont sie. „Während andere Kettenfotografen eine Kost anbieten wie aus dem System-Restaurant, bieten wir Nouvelle Cuisine.“

Berliner Morgenpost, Jubiläum 50 Jahre Urbschat: Die „Novelle Cuisine der Fotografie“ 12.06.2019, 11:00 Uhr • Lesezeit: 4 Minuten Von Katja Wallrafen https://www.morgenpost.de/bezirke/charlottenburg-wilmersdorf/article226139203/50-Jahre-Urbschat-Die-Novelle-Cuisine-der-Fotografie.html

Tagesspiegel, 55 Jahre am Kurfürstendamm – Promi-Fotostudio Urbschat feiert Jubiläum

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

55 Jahre am Kurfürstendamm – Promi-Fotostudio Urbschat feiert Jubiläum Tagesspiegel Plus, Kostenpflichtig: https://www.tagesspiegel.de/berlin/55-jahre-am-kurfurstendamm-promi-fotostudio-urbschat-feiert-jubilaum-12301028.html

Märkische Allgemeine, 29.06.2023, Von New York nach Kleinmachnow: Promi-Fotografin eröffnet Galerie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleinmachnow Von New York nach Kleinmachnow: Promi-Fotografin eröffnet Galerie Sie hat weltweit ausgestellt, wurde mit internationalen Preisen ausgezeichnet und fotografiert Promis und Politiker - aber nicht nur: Seit fünf Jahren führt Nicole Urbschat ein Fotostudio in Kleinmachnow. Zum Jubiläum eröffnen sie und ihr Mann jetzt eine kleine Kunstgalerie. Konstanze Kobel-Höller Märkische Allgemeine, 29.06.2023, 07:01 Uhr

Kleinmachnow. Ihre Fotos wurden im National Art Club in New York ausgestellt. US-Präsidenten wie Ronald Reagan, Bill Clinton oder der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker ließen sich von ihr ablichten. Der regierende Bürgermeister Berlins, Kai Wegner (CDU), entschied sich für sie als Fotografin für seine Antrittsbilder und sie hat unter anderem den größten internationalen Preis der Branche, den "Photo Oskar", gewonnen. Jetzt feiert Nicole Urbschat (57) mit ihrem Mann ? das fünfjährige Bestehen ihres Fotostudios in Kleinmachnow, in dem der Schwerpunkt auf Familienfotografie liegt. Zur Feier des Tages werden nicht nur Promis erwartet, sondern es wird auch die kleine angrenzende Kunstgalerie der Urbschats eröffnet.

Sie liebe die Arbeit mit den Menschen, so Nicole Urbschat, die zuvor gemeinsam mit ihrer Schwester einen Betrieb am Berliner Kurfürstendamm betrieben hat. "Im Studio sind die Menschen anders, sie öffnen sich", sagt sie und erzählt von einer 97-Jährigen, die am Vortag Passfotos machen ließ und erzählte, wie sie 1945 als einzige Überlebende ihrer Familie nach der Bombardierung des Schiffes "Wilhelm Gustloff" von einem U-Boot gerettet wurde. Der Kontakt mit den Menschen erde sie, sei wichtig für sie, so die Fotografin. "Alles, was wir machen, machen wir mit viel Liebe", sagt auch ihr Mann Martin Urbschat (55), mit dem sie seit rund 20 Jahren in Kleinmachnow lebt.

Nicole Urbschat zeigt "Geschichte in zwei Augenblicken"

Das trifft auch auf die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler zu, die in der neuen Foto-Kunstgalerie ausstellen werden, so Nicole Urbschat. "Mein Herz muss sich für sie öffnen." Fotografie sei der Schwerpunkt, aber auch Pop Art habe eine Chance. Zur Eröffnung gab es ein buntes Sammelsurium an Werken, wobei der Fotografin vor allem die Werke ihres Vaters am Herzen liegen, die dieser mit seinem Enkelsohn gemeinsam unter dem Titel "Geschichte in zwei Augenblicken" erstellt hat.

Bilder aus den Jahren 1945 bis 1949, auf denen das Kaufhaus des Westens (KaDeWe), der Berliner Breitscheidplatz, die Friedrichsbrücke oder das Brandenburger Tor zu sehen sind, wurden 2020 erneut fotografiert und die beiden Bilder zu einem vereint. Je nach Blickwinkel sieht man die neue oder die alte Ansicht. Eine Technik, die gerne auch von Familien in Anspruch genommen wird, erzählt Nicole Urbschat. Auch ein gemaltes Bild von Modedesigner Harald Glööckler, Werke des US-Künstlers Terry Chapper und Gummibärchenkunst von der Fotografin selbst sind derzeit ausgestellt.

Das fünfjährige Bestehen des Fotostudios wird Donnerstagabend prominent gefeiert. Die Sängerin Dagmar Frederic und Moderatorin Barbara Schöne haben schon zugesagt, Dieter Hallervorden steht ebenso auf der Einladungsliste wie der Berliner Bürgermeister. Ab Freitag ist die Galerie während der Öffnungszeiten des Studios und nach Vereinbarung zu besichtigen.

MAZ, https://www.maz-online.de/lokales/potsdam-mittelmark/kleinmachnow/von-new-york-nach-kleinmachnow-promi-fotografin-urbschat-eroeffnet-galerie-ROPAEX6KJJAN3CEGVUPCBY6O4I.html

Tagessspiegel, 05.07.2019, Berliner Traditionsbetrieb Urbschat: „Wer etwas auf sich hält, lässt sich bei uns fotografieren“

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tagessspiegel, Berliner Traditionsbetrieb Urbschat: „Wer etwas auf sich hält, lässt sich bei uns fotografieren“

Der Fotosalon Urbschat zählt seit 50 Jahren zum Stamminventar der City West. Doch es lief nicht immer rund für das kleine Familienunternehmen. Von Christoph M. Kluge Tagessspiegel, 05.07.2019, 14:52 Uhr https://www.tagesspiegel.de/berlin/wer-etwas-auf-sich-halt-lasst-sich-bei-uns-fotografieren-5024587.html

Wer über den Kurfürstendamm flaniert, kann die breite Schaufensterfront des Fotostudios Urbschat kaum übersehen. In bester Lage zwischen Schaubühne und Adenauerplatz hat hier das Familienunternehmen seinen Sitz, die Firmengeschichte ist allerdings schon einige Jahrzehnte länger eng verbunden mit der Prachtmeile.

Kein Wunder also, dass die Gala zum 50-jährigen Jubiläum des Geschäfts vor zwei Wochen ein Pflichttermin für die Prominenz der City West war. Stilecht wurde der rote Teppich ausgerollt, und stilecht war auch das Catering: Es gab Currywurst.

Genau diese Mischung aus Luxus und Bodenständigkeit ist es, die die Marke Urbschat zu einem West-Berliner Original macht. Wenn die Schwestern Daniela und Nicole Urbschat von ihrem Geschäft erzählen, dann merkt man ihnen die Leidenschaft für ihre Arbeit an.

Auf eines sind sie dabei besonders stolz: Im Fotostudio arbeiten ausschließlich Frauen. Inzwischen leitet Danielas Tochter Yvonne Huber die Geschäfte, in dritter Generation. Aber wichtige Entscheidungen trifft die Familie gemeinsam.

„Wer in Berlin etwas auf sich hält, lässt sich bei uns fotografieren“, sagt Daniela Urbschat selbstbewusst. Das gilt für Urgestein Johannes Heesters genauso wie für Ex-Berlinale-Chef Dieter Kosslick. Die Schauspielerinnen Brigitte Grothum und Katharina Thalbach haben sich hier ablichten lassen, der Entertainer Rolf Zacher, der Playboy-Veteran Rolf Eden, und auch Schlossparktheater-Chef Dieter Hallervorden ist ein enger Freund des Hauses.

Eine mysteriöse Prinzessin

Sogar Donald Trump habe sie einmal fotografiert, erinnert sich Nicole Urbschat. Das war allerdings lange vor seiner Präsidentschaft Anfang der 90er Jahre. „Trump war freundlich und zuvorkommend zu mir“, sagt Nicole, nur ein wenig kurz angebunden sei er gewesen. Wenn sie heute seine Polter-Auftritte im Fernsehen sehe, erkenne sie den Mann nicht wieder.

Doch nicht nur künftige US-Präsidenten, auch amtierende arabische Prinzessinnen ließen sich von den Urbschats fotografieren. Die Adlige aus den Vereinigten Emiraten habe ein Dutzend riesige Überseekoffer mitgebracht und ständig neue Outfits hervorgezaubert. „Wir haben sie sehr modern fotografiert“, erinnert sich Daniela Urbschat. Die ganze Adelsfamilie sei auf einem Trampolin gesprungen.

Doch die Öffentlichkeit wird diese Bilder nie zu Gesicht bekommen. Die Fotosession habe strengster Geheimhaltung unterlegen, betont die Fotografin. Bis heute dürfe sie nicht einmal den Namen dieser ominösen Prinzessin verraten.

Hohe Herren in Lack und Leder

Überhaupt ist das Studio am Kurfürstendamm ein Ort voller Geheimnisse, denn hier werden auch intimere Aufnahmen gemacht. Pornografisches würden sie grundsätzlich zwar nie produzieren, sagt Daniela Urbschat, doch Dessous- und Aktaufnahmen biete man durchaus an. Und es wird von der Kundschaft angenommen: Regelmäßig würden sie Persönlichkeiten aus der gesellschaftlichen Elite in Lack und Leder fotografieren.

Vom hochrangigen Richter bis zum Vorstandschef eines DAX-Unternehmens sei alles dabei, behaupten die Fotografinnen. Und lächeln kokett. Geschickt spielen die Urbschats mit dem Anzüglichen, gerade genug, um im Gespräch zu bleiben auf dem Boulevard.

Gleichzeitig betonen sie aber auch eher konservative Einstellungen. „Die alten Werte kommen wieder“, sagt Daniela Urbschat. Familienporträts seien heute stärker gefragt denn je. Die Urbschats sehen sich in diesem Sinne als Vorbilder, denn insgesamt vier Generationen arbeiten im Traditionsunternehmen zusammen.

„An der Spitze ist der meiste Platz“

Im Schaufenster steht eine Kamera aus dem Jahr 1928. Die habe dasselbe Baujahr wie der Vater und Firmengründer Horst Urbschat, sagen sie. Der wird Anfang Juli seinen 91. Geburtstag feiern, hat sich aber schon vor Jahren aus dem Geschäft zurückgezogen. Der Pressefotograf Urbschat kaufte das erste Studio am Kurfürstendamm im Jahr 1969 eigentlich nur, weil er eine Dunkelkammer brauchte.

1972 ging die älteste Tochter, Daniela, bei ihrem Vater in die Fotografenlehre, danach stieg sie ins Geschäft ein. 1984 entschied sich auch Schwester Nicole für eine Ausbildung beim Vater.

Das Fotostudio hat mittlerweile zahlreiche Umbrüche der Branche durchlebt, zum Beispiel den Wechsel vom Schwarz-Weiß- zum Farbfilm. Und zuletzt die Einführung der Digitalfotografie. Zuerst seien sie skeptisch gewesen, sagt Daniela Urbschat. Aber man müsse mit der Zeit gehen, um zu bestehen, sagt sie. Nicht Nachzügler sein, sondern Vorreiter.

„An der Spitze ist der meiste Platz“, hatte der Vater gesagt. Und diesem Motto folgen die Töchter bis heute.

Glück im Unglück

Doch es gab auch Krisen auf dem Weg nach oben. Etwa im Jahr 2014, als es beinahe vorbei gewesen wäre mit dem Laden. Das Geschäft stand vor dem Aus. Vom Vermieter hatten die Urbschats die Kündigung ihres Mietvertrags am Kurfürstendamm 170 erhalten. Der Eigentümer wollte das Haus abreißen und neu bauen.

Die Urbschats konnten sich nicht vorstellen, woanders als am Kurfürstendamm zu arbeiten - und gingen vor Gericht. Doch es nützte nichts. Den Prozess verloren die Schwestern und blieben auf hohen Kosten sitzen. „Das hätte keine andere Firma überlebt“, glaubt Nicole Urbschat. Nur der Familienzusammenhalt habe sie gerettet. Und der Zufall.

Um die Jahreswende 2013/14 entdeckten sie ein leer stehendes Ladengeschäft am Kurfürstendamm 157. Der Vormieter, ein Brautmodengeschäft, sei praktisch über Nacht geflohen, sagt Nicole Urbschat. Da hätten sie kurzerhand den Vermieter angerufen und einen Deal gemacht. „Wir hatten Glück im Unglück.“ Inzwischen sehen sie auch die positiven Seiten des Schicksalsschlags. Das neue Geschäft habe eine bessere Lage, sagen sie.

Neben der Hauptniederlassung betreibt Nicole Urbschat ein weiteres Studio in Kleinmachnow, ihrem Wohnort. Und auf Mallorca haben die Urbschats eine Finca, die sie für Fotoshootings verwenden. Außerdem bilden sie an ihrer privaten Berufsfachschule „Gestalterei“ in Charlottenburg junge Fotografen, Make-Up-Artists und Mediengestalter aus. Also Leute wie die Urbschats.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/wer-etwas-auf-sich-halt-lasst-sich-bei-uns-fotografieren-5024587.html

Tagesspiegel, 30.08.2015, Auf ein Glas mit Nicole Urbschat

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Tagesspiegel, Tochter der Fotografen-Familie am Ku'Damm: Auf ein Glas mit Nicole Urbschat

Nicole Urbschat bestellt eine Apfelschorle, als sie Platz nimmt. Sie kommt gern in das New York am Ku'Damm. Sie erzählt von ihrem Beruf, der Fotografie, und warum der manchmal so nicht idyllisch ist. Von Rita Nikolow Der Tagesspiegel, 30.08.2015, 13:18 Uhr, https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/auf-ein-glas-mit-nicole-urbschat-3653944.html

Das Feierabendgetränk ist kein Bier, auch kein Wein - sondern eine große Apfelsaftschorle. Nicole Urbschat macht sich nichts aus Alkohol. Hinter ihr liegt ein langer Arbeitstag, ein sogenanntes „Diva“-Fotoshooting, für das sie eine Kundin aufwendig in Szene gesetzt hat. Ihre Erschöpfung lässt sich die 48-Jährige in der New York Bar am Olivaer Platz nicht anmerken, schließlich liebt sie ihren Beruf, wie alle anderen Familienmitglieder, die ihren Lebensunterhalt vor allem hinter der Kamera verdienen: Im Studio am Kurfürstendamm arbeiten auch ihre Schwester Daniela, die gerade auf Mallorca im Einsatz ist, und deren Töchter.

Als Teenagerin wollte sie gar keine Fotografin werden

„Wir sind Qualitätsfetischisten und gehen sehr kritisch miteinander um“, sagt Nicole Urbschat, bevor man sich das Zusammensein allzu idyllisch ausmalen kann. Das führe dazu, dass jeder seine Fotografie ständig weiterentwickle. Im alten New York hat sich ihre Clique schon in den 1980er Jahren getroffen. „Wenn wir auf die Piste gegangen sind, hat es immer dort angefangen und aufgehört“, sagt Urbschat.

Auch das neue New York hat sie sofort liebgewonnen, der Betreiber Andreas Lanninger ist für sie „eine Wirtspersönlichkeit, die uns hier am Kurfürstendamm lange gefehlt hat“. Einer, der die Gäste kennt und mit dem man über gute und schlechte Tage sprechen kann. Als Teenager wollte sie übrigens auf gar keinen Fall Fotografin werden. Doch weil sie nach dem Abitur keinen Studienplatz bekam, nahm ihr Vater sie mit in den Laden, denn gegammelt wurde nicht. Vier Wochen Praxis haben damals gereicht: „Danach wollte ich nichts anderes mehr tun.“

Dieses Stück erschien zuerst im Wirtschaftsmagazin „Köpfe“ aus dem Tagesspiegel-Verlag, das Sie hier bekommen können:

Tagesspiegel Köpfe bestellen https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/auf-ein-glas-mit-nicole-urbschat-3653944.html

B.Z., 05.01.2014, Streit mit Vermieter. Urbschat-Sisters: Statt 2,7 Mio. keinen Cent

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

B.Z., 05.01.2014, 12:49 Uhr Charlottenburg-Wilmersdorf Streit mit Vermieter Urbschat-Sisters: Statt 2,7 Mio. keinen Cent https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/urbschat-sisters-statt-27-mio-keinen-cent

Sie pokerten hoch und haben haushoch verloren! Berlins älteste Fotografen-Dynastie steht mit leeren Händen da.

Die Familie Urbschat, die schon Bill Clinton, Arnold Schwarzenegger oder Dieter Hallervorden vor der Linse hatte, muss zum Monatsende ihr altbewährtes Studio am Kudamm räumen. Dabei wollte sich Familie Urbschat den freiwilligen Auszug aus der Location in 1-A-Lage vom Vermieter, der Münchner Holler-Stiftung, teuer bezahlen lassen - in Millionenhöhe.

Hintergrund: Der neue Eigentümer des Grundstückes Kurfürstendamm 170 plant, den Nachkriegsbau abzureißen und durch ein modernes Bürohaus zu ersetzen. Als letzter Mieter pochte das Fotostudio auf den bis 2019 laufenden Mietvertrag. Die Unternehmer-Schwestern Daniela (56) und Nicole (46) klagten gegen die Kündigung. „Nur für eine Summe von 2,7 Millionen Euro wären sie bereit gewesen, die Räume freiwillig abzugeben“, so der Gegneranwalt Christopher Sixtus (41) von der Kanzlei Sixtus & Partner auf Nachfrage der B.Z.

Selbst auf 250.000 Euro ließen sie sich nicht ein.

Im Gegenzug bot der Eigentümer schließlich eine halbe Million Euro, um dem Traditionsbetrieb einen Standortwechsel schmackhaft zu machen. Da das den Urbschat-Sisters allerdings zu wenig war, ließen sie es lieber auf einen Prozess ankommen. Mit dem Ergebnis, dass sie diesen jetzt vor dem Kammergericht verloren haben - ohne einen einzigen Cent der erhofften Millionen.

Selbst als die Richter während des Prozesses durchblicken ließen, dem Münchner Vermieter recht geben zu wollen, zogen die Bayern nicht ihre Lederhosen aus, sondern die Spendierhosen an: Die Holler-Stiftung legte den angeschlagenen Noch-Mietern zu dem Zeitpunkt sogar 250.000 Euro auf den Verhandlungstisch. Rechtsanwalt Sixtus weiter zur B.Z. AM SONNTAG: „Ein mehr als faires Angebot. Die Holler-Stiftung wollte damit ihre Wertschätzung für das Traditionsunternehmen ausdrücken. Leider haben wir für dieses Entgegenkommen nur ein hämisches Gelächter geerntet.“

Jetzt müssen die zwei Promi-Fotografinnen die Koffer packen und bis Ende des Monats ihr 1.500 Quadratmeter großes Quartier verlassen.

Statt der erhofften Millionen muss der Familienbetrieb jetzt auch noch die Prozesskosten in Höhe von 20.000 Euro selbst bezahlen. Einziger Lichtblick: Die Urbschats haben schon ein neues Domizil - nur ein paar Häuser vom alten Platz entfernt.

Am 17. Januar zieht die Fotografenfamilie, die laut Werbeslogan „jede Frau zu einer Diva macht“, in die neuen Räume (Kurfürstendamm 157). Eröffnung: 1. Februar.

Was bleibt, sind der Name und die gehobene Adresse. Und der Blick nach vorn: „Wir gucken nicht mehr zurück, jetzt werden die Ärmel hochgekrempelt, und wir fangen neu an“, sagt Daniela Urbschat im Gespräch mit der B.Z. Und sie verspricht: „Wir werden die Berliner mit einem neuen revolutionären Fotokonzept überraschen.“

https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/urbschat-sisters-statt-27-mio-keinen-cent

Berliner Morgenpost, 28.10.2013, Gerichtsurteil: Fotostudio Urbschat muss den Kurfürstendamm verlassen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berliner Morgenpost, Gerichtsurteil Fotostudio Urbschat muss den Kurfürstendamm verlassen Berliner Morgenpost, 28.10.2013, 21:07 Uhr . Lesezeit: 5 Minuten Von Brigitte Schmiemann https://www.morgenpost.de/bezirke/charlottenburg-wilmersdorf/article121307254/Fotostudio-Urbschat-muss-den-Kurfuerstendamm-verlassen.html

Ende einer Ära: Das Fotostudio Urbschat hat einen Prozess um den Mietvertrag verloren. Damit muss das älteste Familienunternehmen in der Straße seine Geschäftsräume aufgeben.

Sie haben es versucht, vor Gericht gekämpft. Doch am Ende sollte es nicht reichen. Das älteste Familienunternehmen am Kurfürstendamm, das Fotostudio Art & Photo Urbschat, muss seine dortigen Geschäftsräume aufgeben. Die Fotoakademie des Unternehmens wurde bereits zwangsgeräumt und hat neue Räume in Tempelhof bezogen.

Das Kammergericht gab am Montag der Räumungsklage des Vermieters statt. Die erste Instanz hingegen hatte sie als unbegründet abgewiesen und gesagt, dass das Mietverhältnis zu den festgelegten Konditionen fortbestehe.

Hintergrund: Der Hauseigentümer, die Holler-Stiftung aus München, will das Gebäude am Kudamm 170 mitsamt dem Parkdeck im Hof abreißen und das Grundstück neu bebauen. Die Rentabilität des bestehenden Gebäudes sei durch den anstehenden Sanierungsumfang nicht mehr gegeben, so die Stiftung. Mit 6800 Quadratmetern soll in dem Büro- und Geschäftshaus etwa das Doppelte an Nutzfläche entstehen. Möglich wird das, weil der Hof bislang nur zum Parken genutzt wird. 25 Millionen Euro sollen investiert werden.

Mietvertrag durch mündliche Absprache hinfällig geworden

Die Baugenehmigung ist erteilt, wie Stadtrat Marc Schulte (SPD) auf Anfrage dieser Zeitung bestätigte. Schulte sagte, er bedauere es, dass keine einvernehmliche Lösung gefunden worden war. Urbschat sei ein renommiertes und alteingesessenes Unternehmen. Von einer gemeinnützigen Stiftung habe er ein „angemesseneres Verhalten erwartet“. Horst Urbschat, 85, der das Geschäft 1969 kaufte und am Kudamm ansiedelte, sagte auf Anfrage nach dem Prozess: „Das müssen wir erst mal verdauen, aber der Betrieb muss weitergehen.“

Zu Beginn des Prozesses wollte der Vorsitzende Richter des 8. Zivilsenats, Rainer Bulling, von den Parteien wissen, ob es finanzielle Alternativmöglichkeiten zum Urteil gebe. Doch nachdem die Rechtsanwälte ihre unterschiedlichen Vorstellungen benannt hatten, sah auch der Richter wenig Chancen für einen Kompromiss. Argumente der Schwestern Daniela und Nicole Urbschat, sie hätten rund eine Million Euro in die Räume nur investiert, weil sie im Mietvertrag die Option bis 2019 vereinbart hätten, hörten die Richter wohl, aber am Ergebnis änderten sie nichts.

Der Mietvertrag sei durch eine mündliche Absprache hinfällig geworden. Hauptsächlich ging es dabei um ein Telefonat, das Nicole Urbschat mit dem Verwalter 2006 geführt haben soll. Das hatte jetzt fatale Folgen: Nicole Urbschat hatte damals mit dem Verwalter telefoniert, um ihn zu informieren, dass sie und auch ihre Schwester im Krankenhaus gewesen seien, sie mit einem gebrochenen Fuß, ihre Schwester mit einem Darmtumor. „Eine verzweifelte Situation, da wollte ich ihm Bescheid geben, dass wir beide ausfallen, die Firma führungslos ist“, sagte Nicole Urbschat.

Umzug vor acht Jahren in die neuen Räume

Am Rande sei es auch um die Miete gegangen, der Vermieter sollte aus der verspäteten Mietzahlung kein Kündigungsrecht ableiten. Der Verwalter sei ein netter Mensch gewesen, sie hätten noch gelacht, als er gesagt habe, in dem Geschäftshaus zahle ohnehin nur der Teppichladen pünktlich. Er sei über jeden froh, der die Miete im laufenden Monat zahle, erinnerte sich Nicole Urbschat.

„Wenn die Miete nicht pünktlich gezahlt wird, hat das keine Folgen“, habe der Verwalter S. sie beruhigt. Doch es kam anders. Rechtlich war diese Vereinbarung nach Auffassung des Kammergerichts das Einverständnis, dass der Mietvertrag mit der langen Laufzeit keine Gültigkeit mehr haben sollte. „Dass solch ein Satz jemals eine ganze Familie zerstören kann, diese Tragweite war mir nicht klar“, sagte Nicole Urbschat.

Ohne eine lange Mietsicherheit wären sie auch gar nicht vor acht Jahren umgezogen. Sie seien damals von der Stiftung aus ihren Räumen am Kudamm 173 abgeworben worden, mit einem niedrigen Mietzins von zwölf Euro. Dafür hätten sie ihre Flächen aber auch komplett selbst saniert.

Familie Urbschat will vor den Bundesgerichtshof ziehen

Es sehe trotzdem schlecht aus, machte der Richter nach der Befragung von Nicole Urbschat deutlich, in welche Richtung seine Entscheidung gehen würde. Die Mieten seien jahrelang erst Mitte bis Ende des Monats gezahlt worden, und nicht bis zum dritten Werktag des Monats, wie es der Mietvertrag vorsah. Der Richter blieb bei seinem Punkt, dass der Mietvertrag nicht mehr gelte.

Familie Urbschat will jetzt mit ihrem Fall den Bundesgerichtshof befassen. Da das Kammergericht eine Revision jedoch nicht zugelassen hat, müssen die Anwälte zunächst Beschwerde über die Nichtzulässigkeit einreichen. Wie lange das dauert, ist ungewiss. Gewiss ist allerdings, dass Urteile des Kammergerichts sofort vollstreckbar sind. Das Fotostudio war im Oktober 2011 zu Ende Juni 2012 gekündigt worden.

https://www.morgenpost.de/bezirke/charlottenburg-wilmersdorf/article121307254/Fotostudio-Urbschat-muss-den-Kurfuerstendamm-verlassen.html

Berliner Morgenpost, 07.01.2014, Urbschat-Schwestern blicken mit neuem Laden nach vorn

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berliner Morgenpost, Berliner Kudamm Urbschat-Schwestern blicken mit neuem Laden nach vorn Berliner Morgenpost, 07.01.2014, 07:30 Uhr . Lesezeit: 4 Minuten Von G. Schulte https://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article123613766/Urbschat-Schwestern-blicken-mit-neuem-Laden-nach-vorn.html

Alles muss raus! Der Familienbetrieb Foto-Urbschat räumt seinen Laden am Kürfürstendamm 170, nicht ganz freiwillig. Doch die Zukunft liegt nur zwei Blocks weiter am Kudamm 157.

Am Kudamm 170 stehen alle Zeichen auf Abschied. Der graue 60er-Jahre Bau sieht schäbig aus, das Haus ist entmietet, der Teppichhändler weg, seine Schaufenster mit Brettern vernagelt. Dort ist kein Platz mehr für die Urbschat-Schwestern, die im letzten verbliebenen Ladengeschäft das Fotostudio Art & Foto Urbschat betreiben und eine illustre Kundschaft ansprechen.

Auch bei ihnen, dem ältesten Familienbetrieb am Kudamm, ist nun Rausverkauf. Bis zum 27. Januar 2013 muss er die Räume verlassen. Zurzeit sind es vor allem Bilderrahmen, die günstig über den Tresen wandern. Vom 17. bis zum 26. Januar geht es ans Eingemachte. Dann ist außerdem das gesamte übrige Inventar dran, Tische, Stühle, Lampen und ganz zum Schluss die technische Ausstattung - „meinetwegen kann jede Schraube hier rausgedreht werden“, sagt Nicole Urbschat. „Das Haus wird abgerissen und dem Vermieter müssen wir nichts zurücklassen.“

Von dem Vermieter, der Holler-Stiftung, trennten sich die Urbschats im Unfrieden. Fast zwei Jahre lang hatten sich die Schwestern, die seit acht Jahren einen günstigen Mietvertrag bis 2019 hatten und etwa eine Million Euro in den Laden, ihr Labor und ihre Akademie in dem Haus investiert hatten, mit der Stiftung gestritten.

Sie waren von den Abriss- und Neubauplänen überrascht worden und hatten gegen ihre Kündigung zum 30. Juni 2012 geklagt. In der zweiten Instanz unterlagen die Schwestern dann, weil ein Telefonat mit dem Vermieter über ausstehende Mietzahlungen den langfristigen Mietvertrag aufgehoben hätte, so die Richter.

Mit dem Fiasko kam auch eine neue Perspektive

Das so etwas überhaupt geht, hätten die Schwestern nicht für möglich gehalten, sagen sie. Ihre Investitionen seien verloren, ihr Geschäft künftig auf drei Standorte mit mehr Personal verteilt, dazu kommen Umzüge, Umbauten, höhere Mietpreise. „Auf 250.000 Euro Entschädigung konnten wir uns nicht einlassen, uns geht es vor allem um unser Recht und dafür kämpfen wir bis zur letzten Instanz“, sagt Nicole Urbschat. „Wenn das Urteil so stehen bleibt, kann bald jeder Vermieter sein Haus frei ziehen, wann immer er will.“

Das Streiten werden die Schwestern jedoch künftig den Anwälten überlassen. Sie haben viel zu viel zu tun. Denn mit dem Fiasko kam auch eine neue Perspektive und davon sind die dynamischen Fotografinnen so begeistert, dass sie keine Zeit haben zu jammern.

Ihre Zukunft liegt zwei Blocks weiter am Lehniner Platz. Am Kudamm 157 haben sie ganz kurzfristig einen neuen Laden gefunden, der mit seinen großen Fensterfronten luftiger und moderner wirkt und ihnen neue Möglichkeiten eröffnet. Das ehemalige Brautmodengeschäft stand Ende Dezember plötzlich leer. Die Urbschats waren die ersten, die nachfragten und konnten schon am 30. Dezember einen Mietvertrag für 20 Jahre unterschreiben. Bereits am 2. Januar rückten die Handwerker an, in dieser Woche soll alles fertig sein, am 20. die Arbeit dort beginnen. Manchmal kann es sehr schnell gehen.

Am neuen Stadtort soll es für das Familienunternehmen einen echten Neubeginn geben und auch schon einen teilweisen Generationenwechsel. „Unsere Kinder sind erwachsen, vom Fach und stehen für eine neue Sicht auf die Fotografie“, sagt Nicole Urbschat. Mit einem zeitgemäßeren Studiokonzept wollen sie neue Maßstäbe in der Porträtfotografie setzen und einen Hauch von Hollywood an den Kudamm holen, mehr wird nicht verraten. „Der Plüsch der alten Urbschat-Ära muss weg“, sagt Daniela Urbschat. „Das hätten wir ohne den Umzug wahrscheinlich so radikal noch nicht geschafft.“ Die Schwestern strahlen, „jetzt können wir uns auch wieder unserer künstlerischen Arbeit widmen und mehr zu VIP-Kunden reisen.“

https://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article123613766/Urbschat-Schwestern-blicken-mit-neuem-Laden-nach-vorn.html

Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Pressemitteilung vom 07.06.2019, 50 Jahre Foto Studio Urbschat Berlin

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

50 Jahre Foto Studio Urbschat Berlin

Pressemitteilung vom 07.06.2019

Das Familienunternehmen Urbschat wurde 1969 von Horst Urbschat gekauft. Vorbesitzer war die Familie Dürkoop. 1972 ging Daniela Urbschat bei ihrem Vater in die Lehre, 1984 Tochter Nicole Urbschat. Beide übernahmen 1994 das Geschäft vom Vater. Die Enkel Dirk Dehmel (Lehre 1995) und Yvonne Huber (Lehre 2000) waren die letzten Auszubildenden des Senior Chefs, der sich 2004 in den Ruhestand verabschiedete.

Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/aktuelles/pressemitteilungen/2019/pressemitteilung.818319.php

Deutsches Historische Museum (DHM), Agentur Puck

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter dem Slogan „Puck-Studios - Jenseits des Üblichen“ wurde die Agentur nach Kriegsende ein Begriff in Berlin. Betrieben wurde sie von dem schwerbeschädigten Jagdflieger Conrad Wegener und dem Fotografen Werner Kornetzky. Die beiden Inhaber hatten zunächst ein Porträtstudio und spezialisierten sich bald neben Industriefotografie auf eine Werbeabteilung (vor allem Filmplakate für Berliner Kinos wie das „Marmorhaus“ und die „Filmbühne Wien“), einen Pressedienst und den Ausstellungsbau.

Zunächst in der Reichsstraße in Westend ansässig, zog die Agentur in die Uhland- /Ecke Kantstraße um. Viele der für die Agentur tätigen Fotografen waren ehemalige Kriegsberichterstatter der Propaganda-Kompanien (Kühn, Falkowsky, Freytag); aber auch jüngere Kollegen (Schuster, Krüger) lieferten für „Puck“ Bilder vom Berlin der Nachkriegszeit.

Zeitgefühl und -umstände jener Epoche des Zusammenbruchs und Neuanfangs sind in den „Puck“-Fotos überzeugend festgehalten. Der Fotograf Horst Urbschat, der als Lehrling 1945 zu der Agentur stieß, berichtet, dass er meist einfach mit dem Tagesauftrag losgeschickt wurde, aktuelle Stimmungen und Motive per Kamera festzuhalten, die dann in der Tagespresse veröffentlicht wurden.

Die kurz nach dem Krieg 1945 gegründete Agentur, der erste private Pressedienst in Berlin, beschäftigte zeitweise zwanzig Mitarbeiter, konnte sich aber auf Dauer nicht halten. Der Bestand wurde von der Bundesbildstelle übernommen. Ein großer Teil davon liegt seit 1996 als Depositum im DHM.

Birgit Wolf, Deutsches Historische Museum (DHM), »Agentur Puck«, https://www.dhm.de/archiv/magazine/fotografen/puck.html Fotografen und Agenturen im Bildarchiv des Deutschen Historischen Museums https://www.dhm.de/archiv/magazine/fotografen/inhalt.html [Quelle: "Magazin", Fotografen und Agenturen im Bildarchiv des Deutschen Historischen Museums, 11. Jahrgang; Heft 26; Berlin, Herbst 2001] http://www.dhm.de/magazine/fotografen/puck.html

Siehe auch: fotoerbe.de, https://www.fotoerbe.de/bestandanzeige453b.html?bestnr=783

Steffen Damm, Heimat – ein vorläufiger Kommentar zu Horst Urbschats Fotoreportagen aus der Trümmerstadt Berlin (1945–1949)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

archive.org; Books to Borrow

Page 186

Horst Urbschat, dessen frühe fotojournalistische Arbeiten hier exemplarisch im Mittelpunkt stehen, hat sein Handwerk bei den Berliner „puck“- Studios erlernt, die damals am Messegelände ansässig waren. 1946 erhielt er einen Lehrvertrag, wurde mit einer Kamera ausgestattet und auf die Straße geschickt, um Erfahrungen zu sammeln. Nach seiner Lehrzeit hat er sich selbständig gemacht und ein eigenes, angesehenes Fotostudio gegründet, das heute am Kurfürstendamm ansässig ist und von seinen beiden Töchtern geleitet wird.

S. 187:

... Würde zu bewahren versuchen. Da Horst Urbschat auch nach Beendigung seiner Lehrzeit immer wieder Aufträge zur Abbildung von Handwerken und

S. 188:

anderen Berufsgruppen erhielt, ist auf dieser breiten Materialgrundlage ein aufschlußreicher Überblick über die Varianten des Broterwerbs und nicht zuletzt auch über das Arbeitsethos jener Zeit zu gewinnen.

Steffen Damm, Heimat – ein vorläufiger Kommentar zu Horst Urbschats Fotoreportagen aus der Trümmerstadt Berlin (1945–1949), S. 179 bis S. 191, In: Hermann Haarmann (Hrsg.), Heimat, liebe Heimat : Exil und Innere Emigration (1933-1945) ; das 3. Berliner Symposion, herausgegeben von Hermann Haarmann, Berlin : Verlag Bostelmann & Siebenhaar, Berlin 2004, akte exil. Eine Schriftenreihe des Instituts für Kommunikationsgeschichte und angewandte Kulturwissenschaften (IKK) der Freien Universität Berlin, Band 9, https://archive.org/details/heimatliebeheima0000berl/page/180/mode/2up?q=%22Horst+Urbschat%22

Veröffentlichungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Berlin in der Geschichte seiner Bauten (Deutsche Lande - Deutsche Kunst) von Paul O. Rave (Autor), Horst Urbschat (Illustrator), Klaus G. Beyer (Illustrator), ISBN-10: 3-422001-33-6; ISBN-13: 978-3422001336, 106 Seiten, schwarz-weiße teils ganzseitige Tafeln und farbige Tafeln von Horst Urbschat und Klaus G. Beyer, eine davon ausklappbar, Grundrisse, Lagerplan, Erläuterungen der Textbilder (Seite 40/41), illustrierter Einband, Schutzumschlag, 4. unveränderte Auflage, 1987, Deutsche Lande-Deutsche Kunst. Begründet von Burkhard Meier. Deutscher Kunstverlag, München
  • Steffen Damm: Heimat – ein vorläufiger Kommentar zu Horst Urbschats Fotoreportagen aus der Trümmerstadt Berlin (1945–1949), S. 179 bis S. 191, In: Heimat, liebe Heimat : Exil und Innere Emigration (1933-1945) ; das 3. Berliner Symposion, herausgegeben von Hermann Haarmann, Berlin : Verlag Bostelmann & Siebenhaar, Berlin 2004, akte exil. Eine Schriftenreihe des Instituts für Kommunikationsgeschichte und angewandte Kulturwissenschaften (IKK) der Freien Universität Berlin, Band 9
  • Curt Riess, Berlin Berlin 1945–1953, hrsg. von Steffen Damm, mit 28 Fotos von Horst Urbschat, Verlag: Bostelmann und Siebenhaar, 2002, 1. Auflage, 304 Seiten, ISBN 3-934189-81-4

Fotos des Fotostudios Urbschat

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bücher und Aufsätze

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Steffen Damm: Heimat – ein vorläufiger Kommentar zu Horst Urbschats Fotoreportagen aus der Trümmerstadt Berlin (1945–1949), S. 179 bis S. 191, In: Hermann Haarmann (Hrsg.), Heimat, liebe Heimat : Exil und Innere Emigration (1933-1945) ; das 3. Berliner Symposion, Verlag Bostelmann & Siebenhaar, Berlin 2004, akte exil. Eine Schriftenreihe des Instituts für Kommunikationsgeschichte und angewandte Kulturwissenschaften (IKK) der Freien Universität Berlin, Band 9, (Digitalisat)
  • Birgit Wolf, Agentur Puck. In: Fotografen und Agenturen im Bildarchiv des Deutschen Historischen Museums, (online)
  • Brigitte Schmiemann, Gerichtsurteil: Fotostudio Urbschat muss den Kurfürstendamm verlassen. In: Berliner Morgenpost, 28. Oktober 2013, (online)
  • [ohne Autorenangabe], Streit mit Vermieter: Urbschat-Sisters: Statt 2,7 Mio. keinen Cent. In: B.Z., 05. Januar 2014, (online)
  • G. Schulte, Berliner Kudamm: Urbschat-Schwestern blicken mit neuem Laden nach vorn. In: Berliner Morgenpost, 07. Januar 2014, (online)
  • Rita Nikolow, Tochter der Fotografen-Familie am Ku'Damm: Auf ein Glas mit Nicole Urbschat. In: Der Tagesspiegel, 30. August 2015, (online)
  • Matthias Vogel: Gratulation zum Geburtstag: „Foto-Pate“ Horst Urbschat wurde 90 Jahre. In: Berliner Woche, 12. Juli 2018, (online)
  • Katja Wallrafen: Jubiläum. 50 Jahre Urbschat: Die „Novelle Cuisine der Fotografie“. In: Berliner Morgenpost, 12. Juni 2019, (online)
  • Christoph M. Kluge, Berliner Traditionsbetrieb Urbschat: „Wer etwas auf sich hält, lässt sich bei uns fotografieren“. Der Fotosalon Urbschat zählt seit 50 Jahren zum Stamminventar der City West. Doch es lief nicht immer rund für das kleine Familienunternehmen.. In: Der Tagessspiegel, 05. Juli 2019, (online)
  • Manuela Frey: Abschied von Berliner Fotografenlegende. Horst Urbschat verstorben. In: Berliner Woche, 20. August 2020, (online)
  • Petra Götze: City West. Fotograf Horst Urbschat mit 92 Jahren gestorben. In: Berliner Morgenpost, 20. August 2020, (online)
  • Todesanzeige Horst Urbschat (* 04.07.1928; † 20.08.2020 in Berlin). In: Der Tagesspiegel, August 2020, (online)
  • Konstanze Kobel-Höller: Von New York nach Kleinmachnow: Promi-Fotografin eröffnet Galerie. Sie hat weltweit ausgestellt, wurde mit internationalen Preisen ausgezeichnet und fotografiert Promis und Politiker - aber nicht nur: Seit fünf Jahren führt Nicole Urbschat ein Fotostudio in Kleinmachnow. Zum Jubiläum eröffnen sie und ihr Mann jetzt eine kleine Kunstgalerie. In: Märkische Allgemeine, 29. Juni 2023, (online)
  • Sabine Klier: Promis aus 55 Jahren. Legendäres Foto Studio Urbschat am Kudamm öffnet Schatzkammer. In: B.Z., 20. August 2024, (online)
  • Sebastian Otto: Tradition und Kreativität: Fotostudio Urbschat feiert 55 Jahre Fotografie in Berlin. In: Berliner Lokalnachrichten, 23. August 2024, (online)
  • Sabine Klier: Das Erbe von Horst Urbschat – Berlin im Jahre Null. In: B.Z., 05. September 2024, (online)

Personen-Normdaten etc.

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]