Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Karl Schwier
Karl Schwier (1842–1920) war ein deutscher Armee-Fotograf im Deutsch-französischen Krieg 1870/71. Angehöriger des mobilen „Königlich-Preußischen Feld-Photographie-Detachements“.
ACHTUNG! Es gibt schon einen deutschen Wikipedia-Eintrag zu Karl Schwier unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Schwier . Das Folgende also nur zur Ergänzung des vorhandenene Eintrags; nicht für eine eigenen neuen Eintrag.
Rohstoffe und Zettelkasten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- https://www.verlagvopelius.de/cms/pdf.php?&lan=ger&journal=1&name=3_13&article=201302141;
- https://www.google.de/books/edition/Photographische_Korrespondenz/2C4yAQAAMAAJ?gbpv=1 ;
- K. Schwier, „Die Photographie bei den Armeen“, Weimar, im Januar 1877, in: Photographische Korrespondenz Nr. 156, S. 33–39, https://www.google.de/books/edition/Photographische_Korrespondenz/2C4yAQAAMAAJ?gbpv=1
- https://www.google.de/books/edition/Photographische_Korrespondenz/2C4yAQAAMAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=schn%C3%A4beli+berlin&pg=PA35&printsec=frontcover ;
- https://archive.org/search.php?query=%22Karl+Schwier%22&sin=TXT
Karl Schwier (1842–1920), https://www.verlagvopelius.de/cms/pdf.php?&lan=ger&journal=1&name=3_13&article=201302141 ; https://www.google.de/books/edition/Photographische_Korrespondenz/2C4yAQAAMAAJ?gbpv=1
K. Schwier, „Die Photographie bei den Armeen“, Weimar, im Januar 1877, in: Photographische Korrespondenz Nr. 156, S. 33–39, https://www.google.de/books/edition/Photographische_Korrespondenz/2C4yAQAAMAAJ?gbpv=1 , https://www.google.de/books/edition/Photographische_Korrespondenz/2C4yAQAAMAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=schn%C3%A4beli+berlin&pg=PA35&printsec=frontcover
Unter den Fotografen, die am Tag nach der Kapitulation Straßburgs fotografieren, befinden sich mit Karl Schwier und seinen Kollegen auch Angehörige des mobilen „Königlich-Preußischen Feld-Photographie-Detachements“. [...] Unter Führung eines Hauptmanns bestand die Abteilung aus drei Fotografen – einer von ihnen war Karl Schwier[21] –, aus zwei Offizieren, zwei Zeichnern und zehn Pionieren. Von ihrer Ausbildung und der mitgeführten Technik waren diese Männer allerdings nur ungenügend auf ihre Aufgabe vorbereitet. Neben einem Stehwagen, der als Dunkelkammer diente, und einem Requistenwagen, der die notwendigen Präparate und Chemikalien enthielt, führte die Abteilung ein transportables Dunkelzelt mit, wie aus einer Aufnahme hervorgeht, die ebenfalls in den Tagen um den 28. September 1870 vor Straßburg entstand (Abb. 5). Eine dieser Aufnahmen zeigt inmitten der vor Straßburg völlig zernarbten Landschaft zwischen Einschusskratern einen der beiden von dem Detachement mitgeführten Wagen, seitlich davor ein mit Tüchern verhangenes Gestell, das vermutlich als Dunkelkammer diente. Neben drei Personen am Wagen selbst ist unscharf noch eine weitere Personengruppe im Hintergrund zu erkennen.
Abb. 5: Das „Königl.-Preußische Feldphotographie-Detachement vor Straßburg“, 1870, Blatt 3 „Stadtteil hinter Bastion 11 der Mappe Bilder aus dem Kriegsleben vor Paris und Strassburg während des Feldzuges 1870/71, nach der Natur photographisch aufgenommen vom königl. preussischen Feld-Photographie-Detachement“, München 1871. Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, J-E S 37, gemeinfrei
Organisations- und Transportprobleme hatten dazu geführt, dass die Einheit erst am 19. September und damit zu spät vor Straßburg eintraf. Zu Vermessungszwecken machte sie noch drei Aufnahmen, nach denen anschließend ein Plan im Maßstab 1:2500 angefertigt wurde. Nach der Kapitulation der Stadt entstanden weitere 100 Aufnahmen vom Operationsgelände, von Schützengräben, eingenommenen Bastionen und erbeuteten Geschützen. Anfang Dezember traf die Abteilung in Versailles ein, wo sie 123 Aufnahmen der preußischen Angriffsbatterien machte. Nach der Kaiserproklamation beorderte man sie zurück nach Berlin, wo sie im März 1871 demobilisiert wurde.
Die Arbeit des „Feld-Potographie-Detachements“ entsprach nicht den Erwartungen der Militärs. Ihr militärischer Nutzen erwies sich als gering. Zudem kamen die Fotografen mit ihren Wagen mit den schnell vorrückenden Truppen oft nicht mit, wie Karl Schwier später in einem Bericht eingestand. „Auf der anderen Seite benöthigt die Photographie ein voluminöses und gebrechliches Gepäck, welches einen raschen Transport nicht zulässt und durch die unvermeidlichen Erschütterungen, so sorgfältig auch die Verpackung erfolgte, theilweise zerbrochen und in der Weise beschädigt wird, dass der Photograph nicht in der Lage sein wird, seine Operationen auszuführen.“ „Während der eigentlichen Schlacht“ habe es zudem keinen Platz für die Fotografen gegeben.[22]
Insgesamt besaßen Fotografen bei Militärs, Journalisten und den Zeichnern der illustrierten Blätter keinen guten Ruf. Sie galten – wie es in dem einleitend zitierten Artikel bei Corvin hieß – als zu langsam, da sie dem Geschehen oft hinterherhinkten. Ihre Aufnahmen und hier besonders die von den revolutionären Nachwirkungen des Krieges, der Pariser Commune, galten manchen sogar als nicht-authentisch und inszeniert, [...]
[20] Eine Untersuchung dieser Einheit steht aus. Einige Hinweise finden sich bei Karl Schwier, einer der Angehörigen der Einheit; siehe Karl Schwier, Ueber Erfahrungen in Feld-Photographie, in: Photographische Mittheilungen 8 (1871/72), S. 110-116, sowie bei Erich Stenger, Die beginnende Photographie im Spiegel von Tageszeitungen und Tagebüchern. Ein Beitrag zum hundertjährigen Bestehen der Lichtbildnerei 1839-1939, Würzburg 1943, S. 105. Zur photogrammetrischen Arbeit der Einheit siehe Th. Müller, Vor 100 Jahren: die erste deutsche Feldvermessungseinheit, online unter https://artilleriekunde.de/images/ArtS-TopTr-1/Müller_Th._FeldvermEinheit.pdf [30.11.2021].
[21] Zu Schwier siehe Christoph Lößnitz, Karl Schwier und die deutsche Fotografie, Weimar [1999]; Alf Rößner, Karl Schwier – ein bedeutender Bildchronist Weimars, in: Von Akzidenzen, Büchern und Zeitungen. 150 Jahre Weimarer Druckgeschichte 1854-2004, Weimar 2004, S. 20-21; Axel Stefek, Schüler von Hermann Wilhelm Vogel, Bildchronist des Krieges in Frankreich. Die Lehrzeit des Fotografen Karl Schwier (1842-1920) und sein „WARTBURG-ALBUM“ von 1872, in: Weimar – Jena: Die große Stadt 6/3 (2013), S. 175-204, online unter https://verlagvopelius.de/cms/pdf.php?&lan=ger&journal=1&name=3_13&article=201302141 [30.11.2021].
[22] Karl Schwier, Die Photographie bei den Armeen im Felde, in: Photographische Correspondenz. Organ der photographischen Gesellschaft in Wien 149 (1876), S. 168-173, hier S. 170.
Quelle: Gerhard Paul „»In Straßburg auf der Schanz« – Die Fotografie des Deutsch-Französischen Krieges (1870/71)“, in: Visual History, Online-Nachschlagewerk für die historische Bildforschung, 6. Dezember 2021, https://visual-history.de/2021/12/06/die-fotografie-des-deutsch-franzoesischen-krieges-1870-71/