Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Kurt Schumann

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Kurt Schumann, (geb. am 25. Dezember 1903 in Zatzschke, gest. ?), war ein NS-Agrarfunktionär.

Schumanns Eltern waren Landwirte. Schumann besuchte die Volksschule und das Realgymnasium in Pirna, anschließend absolvierte er eine Ausbildung an der Landwirtschaftsschule Meißen. An der Technischen Hochschule Dresden studierte er vier Semester lang Volkswirtschaftslehre.

Im Jahre 1921 nahm er an Schulungen von Bruno Tanzmann und Georg Stammler in Berggießhübel teil. Von 1923 bis 1925 gehörte Schumann dem nationalistischen und republikfeindlichen, paramilitärischen Verband Wehrwolf an. Ab dem Jahr 1925 war Kurt Schumann führend in der sächsischen Landjugend aktiv (Sächsischer Landbund). Im Jahr 1933 war Schumann Landsvorsitzender des sächsischen Junglandbundes.[1] Schumann betrieb die Überleitung des sächsischen Junglandbundes in den Landstand[2] Von 1927 bis 1931 war er Mitglied des Grenzschutzes Pirna. 1935 war Kurt Schumann im Reichsnährstand Leiter der Abteilung I D (Landjugend) unter Hauptabteilungsleiter Walter Schumann[3]

Am 1. Juni 1930 übernahm Kurt Schumann den elterlichen Hof, einen Tag darauf heiratete er. Am 1. November 1930 trat er der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) bei (NSDAP-Mitgliedsnummer: 826 357). In der NSDAP war Schumann unter anderem als Kreisamtsleiter für Agrarpolitik, Erbhofrichter und Gauredner tätig.

Der SS trat Kurt Schumann am 1. Juni 1933 bei (SS-Führer-Ausweis: Nr. 177 023). Sein letzter Dienstgrad war SS-Hauptsturmführer in der allgemeinen SS. Er war ehrenamtlich als örtlicher SS-Bauernreferent im Auftrag des Rasse- und Siedlungs-Hauptamtes (RuSHA) der SS tätig.

Im Herbst 1935 nahm er an einer achtwöchigen militärischen Übung bei einer Artillerieeinheit der Wehrmacht in Dresden teil.

Nach dem deutschen Überfall auf Polen, also nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, leitete Kurt Schumann vom 25. Oktober 1939 bis zum 15. Dezember 1941 die Abteilung „Ernährung und Landwirtschaft“ beim deutschen Gouverneur im zentralpolnischen Radom. Von 1939 bis 1945 war die Stadt Radom Sitz des gleichnamigen Distrikts im Generalgouvernement.

Am 11. Juni 1941 wurde Schumann als Kriegsverwaltungsrat zum Gruppenleiter der Landwirtschaft beim Wirtschaftskommando Kiew der Wirtschaftsorganisation Ost ernannt. Schumann war Leiter der Bezirksstelle Kiew der Landbewirtschaftungsgesellschaft Ukraine (LBGU) und zugleich Leiter der Bezirksstelle „Ernährung und Landwirtschaft“ des Generalkommissars in Kiew.[4] Generalkommissar für den Generalbezirk Kiew – und damit Schumanns Vorgesetzter – war von September 1941 bis Februar 1942 der SA-Brigadeführer Helmut Quitzrau, danach, von Mitte Februar 1942 bis Oktober 1943, der SA-Oberführer Waldemar Magunia. Schumann unterstellt war der Reichslandwirtschaftsrat Hans Bavendamm, der ab 1. Juni 1943 Geschäftsführer der Bezirksstelle Kiew der Landbewirtschaftungsgesellschaft Ukraine GmbH war.[5] Das Generalkomissariat Kiew wurde aufgelöst, als Kiew am 6. November 1943 von sowjetischen Truppen zurückerobert wurde.[6]

Im Jahr 1941 verpachtete Schumann seinen Hof in Zatzschke an einen Junglandwirt. Zu Ostern 1944 schrieb Schumann an den Reichsführer-SS Heinrich Himmler einen Brief mit dem Ersuchen, einen landwirtschaftlichen Betrieb im damaligen „Warthegau“ übernehmen zu dürfen. Als Bürgen für sein Anliegen benennt Schumann unter anderem den Höheren Polizei- und SS-Führer Hans-Adolf Prützmann sowie Hellmut Körner, den Landesbauernführer Sachsen. Dieser war seit Juni 1941 Kriegsverwaltungsvizechef und Leiter der Chefgruppe Landwirtschaft bei der Wirtschaftsinspektion Süd. Nach der Einrichtung des Reichskommissariats Ukraine wurde Körner Leiter der Hauptabteilung Ernährung und Landwirtschaft im ukrainischen Rowno. Körner stand zugleich dem Verwaltungsrat der Landbewirtschaftungsgesellschaft Ukraine (LBGU) vor. Schumann war Leiter der Bezirksstelle Kiew der LBGU und zugleich Leiter der Bezirksstelle „Ernährung und Landwirtschaft“ des Generalkommissars in Kiew.

Am 12. Oktober 1944 wurde Schumann als SS-Kanonier zur 5. Batterie des SS-Artillerie-Ausbildungs- und -Ersatz-Regiments der Waffen-SS in Prag einberufen. Über seinen weiteren Verbleib ist bisher nichts bekannt.

Ostsachsen-Projekt

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ostsachsen.projekt Projekt zur Organisations-und Sozialgeschichte der SS in Ostsachsen (1925-1950)

Wohnung SS-Angehöriger: Pirna, Zatzschke Nr. 2 Auf der Hofstelle „Zatzschke Nr. 2“ lebte bis 1945 Kurt Schumann (1903-1945?), welcher seit 1933 der Allgemeinen-SS angehörte und Kreisbauernführer im Kreis Pirna war.

Kurt Schumann wurde am 25.12.1903 in Zatzschke geboren. Er besuchte Volksschule und das Realgymnasium in Pirna. Anschließend absolvierte er eine Ausbildung an der Landwirtschaftsschule Meißen. An der TH. Dresden hörte er 4 Semester Volkswirtschaftslehre. Im Jahre 1921 nahm er an den ersten Bauernschullehrgängen von Bruno Tanzmann und Georg Stammler in Berggießhübel teil. Im Zeitraum 1923 bis 1925 gehörte er dem Wehrwolf an. Ab dem Jahr 1925 war Kurt Schumann führend in der sächsischen Landjugend aktiv. Von 1927 bis 1931 war er ebenfalls Mitglied des Grenzschutzes Pirna. Am 1. Juni 1930 übernahm Kurt Schumann den elterlichen Hof (23,34 ha.), einen Tag später heiratete er. Am 1. November 1930 trat er der NSDAP. bei. Hier begleitete er u.a. folgende Ämter: Kreisamtsleiter für Agrarpolitik, Erbhofrichter und Gauredner.

Der SS gehörte Kurt Schumann seit dem 1. Juni 1933 an. Sein letzter Dienstgrad war SS-Hauptsturmführer in der Allgemeinen SS. Er war als örtlicher SS-Bauernreferent bzw. im Rahmen des Rasse- und Siedlungs-Hauptamtes ehrenamtlich tätig. Im Herbst 1935 nahm er an einer achtwöchigen militärischen Übung bei einer Artillerieeinheit der Wehrmacht in Dresden teil. Zu Beginn des 2. Weltkrieges leitete Kurt Schumann vom 25.10.1939 bis zum 15.12.1941 die Abteilung „Ernährung und Landwirtschaft“ beim Gouverneur in Radom. Am 11.6.1941 wurde er als Kriegsverwaltungsrat mit der Aufgabe eines Gruppenleiters der Landwirtschaft beim Wirtschaftskommando Kiew betraut. Im Jahr 1941 verpachtete Kurt Schumann seinen Hof in Zatzschke an einen Junglandwirt. Zu Ostern 1944 schreibt Kurt Schumann an Reichsführer-SS Heinrich Himmler einen Brief, worin er ihn um Übernahme eines landwirtschaftlichen Betriebes im damaligen „Warthegau“ bittet. Als Bürgen für sein Anliegen benennt er u.a. die SS-Führer Hans-Adolf Prützmann sowie Hellmut Körner, den Landesbauernführer Sachsen.

Am 12. Oktober 1944 wurde er im Rahmen der Waffen-SS zur 5. Batterie/SS-Artillerie-Ausbildungs- und Ersatz-Regiment Prag als SS-Kanonier einberufen. Über seinen Verbleib ist bisher nichts bekannt.

NSDAP-Mitgliedsnummer: 826 357 SS-Führer-Ausweis: Nr. 177 023

https://ostsachsenprojekt.blogspot.com/2016/01/wohnung-ss-angehoriger-pirna-zatzschke.html

Quelle: ostsachsen.projekt, Projekt zur Organisations- und Sozialgeschichte der SS in Ostsachsen (1925-1950), Wohnung SS-Angehöriger: Pirna, Zatzschke Nr. 2, https://ostsachsenprojekt.blogspot.com/2016/01/wohnung-ss-angehoriger-pirna-zatzschke.html

Hans-Christian Harten, „Weltanschauliche Schulung der SS und der Polizei im Nationalsozialismus“

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Schumann, Kurt, 25.12.03 Zatzschke b. Pirna, ev., V. Bauer; OII RG, 4 Sem. VWL TH Dresden, selbst. Bauer; Kreisbauernführer, Erbhofrichter; Ost-Min., 10.39-12.41 Abt.lt. f. Ernährung u. Landwi. Distr. Radom, Lt. H.abt. Ern. u. Landwi. in Kiew. – 23-25 Freik. (Werwolf), 27-31 Grenzschutz Pirna, 31 NSDAP (Kreis-amtslt. f. Agrarpolitik, Gauredner), 6.33 SS, Scha. u. Stuba-SL (1936) [NSD41/22], 1.37 UStuf. RuSHA, bis 39 als SL in Sachsen, Bauernref. 46. Sta. (44), 44 HStuf., 44 W-SS; bittet 4.44 um Genehmigung zum Erwerb e. landwi. Betriebes im Warthegau; [SSO]

Quelle: Hans-Christian Harten, „Weltanschauliche Schulung der SS und der Polizei im Nationalsozialismus: Zusammenstellung personenbezogener Daten“, PeDocs 2017, 531 S., https://www.pedocs.de/volltexte/2018/15155/pdf/Harten_2017_Weltanschauliche_Schulung_der_SS_und_der_Polizei.pdf , S. 427

Nürnberger Vernehmungsprotokolle Hans Bavendamm

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  • Schumann – Kiev District, Landbewirtschaftungsgesellschaft Ukraine (p. 2), in: Vernehmung am 18. Juni 1947, Institut für Zeitgeschichte München, Archiv, Mikrofilm MA 1569/ 5, # 2529
  • Thus, Koerner was at the same time head of the division for food and agriculture and of the Reichskommissariat, and Schumann was head of the local office of the food and farming division of the Reichskommissariat as well of the office of the Ukraine company for the Kiev district.
  • Die Bezirksstelle Kiew [der LBGU] hatte einen Leiter, das war ein Herr Schumann, unter diesem war der Geschaeftsfuehrer der Bezirksstelle, das war ich.
  • Man sieht das schon daraus, dass man das mit dem Apparat des Staates haette machen koennen, dass die Personen des Staatsapparates gleichzeitig Leiter der Gesellschaft waren. KOERNER war gleichzeitig Hauptabteilungsleiter E. u. L. des Reichskomissariats, und der Leiter der Bezirksstelle Kiew [Schumann] war gleichzeitig Leiter der Bezirksstelle E. u. L. des Generalkommissars in Kiew.

E. u. L. = Ernährung und Landwirtschaft

Hannah-Arendt-Institut

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https://hait.tu-dresden.de/ext/forschung/der-freiheitskampf-personen-artikel.asp?idp=1785

Hitler's Clean Slate

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After personally making random checks, the agent for the Kiev Generalbezirk, Kriegsverwaltungsrat Schumann, concluded, in the words of the SD, that "no more grain quantities which can be confiscated are in the possession of the producers." 117

https://diasporiana.org.ua/wp-content/uploads/books/12787/file.pdf , S. 115, Fn. 117

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List of Nazi Jurists Active in Germany in 1968 https://www.academia.edu/1746249/LIST_OF_NAZI_JURISTS_ACTIVE_IN_GERMANY_IN_1968 file:///C:/Users/Jens/Downloads/LIST_OF_NAZI_JURISTS_ACTIVE_IN_GERMANY_I.pdf

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Einzelnachweise

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  1. Siehe: „Bekenntnis zum neuen Reich – Die junge Generation der sächsischen Bauern tagt“, in: Der Freiheitskampf (Dresdner Stadtausgabe), 16. Mai 1933, S. 7, https://hait.tu-dresden.de/slub/1933/05/files/16/files/00000007.tif.large.jpg
  2. Siehe: „Führerappell des Sächsischen Jugendbundes“, in: Der Freiheitskampf (Dresdner Stadtausgabe), 18.09.1933, S. 2, https://hait.tu-dresden.de/slub/1933/09/files/18/files/00000002.tif.large.jpg
  3. Siehe: „Oeffentliche Sondertagung der Landjugend“, in: Der Freiheitskampf (Dresdner Stadtausgabe), 15. Februar 1935, S. 11, https://hait.tu-dresden.de/slub/1935/02/files/15/files/00000011.tif.large.jpg
  4. Office of U.S. Chief of Counsel for War Crimes, Nürnberg, APO 696-A, Interrogation Summary No. 2529, Hans Bavendamm, 18. Juni 1947, Institut für Zeitgeschichte München, Archiv, Mikrofilm MA 1569/ 5
  5. Office of U.S. Chief of Counsel for War Crimes, Nürnberg, APO 696-A, Interrogation Summary No. 2529, Hans Bavendamm, 18. Juni 1947, Institut für Zeitgeschichte München, Archiv, Mikrofilm MA 1569/ 5
  6. German Occupation of Kyiv: Documents of the Commissariat-General, 1941-1943, https://www.bsb-muenchen.de/mikro/lit509.pdf