Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Samogon
Samogon (Самого́н bzw. самого́нка [Samogonka], Deutsch: Selbstgebrannter) ist die russische Bezeichnung für in häuslicher Eigenproduktion und für den Eigenbedarf gebrannten Schnaps.
Grundlage bildet eine Maische, die in der Regel aus zucker- und stärkehaltigen Früchten wie Kartoffeln, Obst, gezuckertem Getreide (Gerste, Hirse, Weizen), Zuckerrüben oder anderen zucker- und stärkehaltigen Früchten sowie Hefe und Wasser besteht und zunächst ein bis zwei Wochen lang in einem Gärbehälter vergoren wird. Die aus der Maische gewonnene alkoholhaltige Flüssigkeit wird dann in einem – meist selbstgebauten – Destillierapparat gebrannt, um ihren Alkoholgehalt zu erhöhen. Zu Beginn und am Ende des Destillationsvorgangs enthält das Destillat oft relativ viel Methylalkohol und Fuselöle, also unerwünschte Bestandteile, die zu Kopfschmerzen anderen Vergiftungserscheinungen führen können.[1]
Viele Samogon-Hersteller setzen dem Destillat noch Kräuter oder Gewürze zu, etwa Safran, Rosmarin, Kardamom, Muskatnuss, Zitronenschale oder Lorbeerblätter. Bisweilen wird der Samogon auch durch Zusatz färbender Lebensmittel eingefärbt, etwa mit Waldmeister grün oder mit Berberitze oder Rote Beete rot.[2]
Samogon ist nicht unbedingt Schwarzbrand, also unerlaubt und unter Verstoß gegen Steuergesetze hergestellter Schnaps; denn in manchem Phasen der russischen Geschichte war die häusliche Herstellung hochprozentigen Alkohols zum Eigenverbrauch erlaubt.
Der Begriff Samogon für eine unter häuslichen Bedingungen und für den eigenen Bedarf hergestellten Spirituose entstand Anfang des 20. Jahrhunderts. Auslöser für die weite Verbreitung der Schwarzbrennerei war das sogenannte suchoi sakon (wörtlich: „trockenes Gesetz“) – 1914 erließ Zar Nikolaus II. einen Ukas, der die Herstellung und den Verkauf alkoholischer Getränke aller Art verbot. In der Folge brannten viele Menschen sich ihren Schnaps selbst - auf Russisch sam gonju, wovon sich der Begriff Samogon ableitet.[3]
Literatur und Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anna Sorokina, „Samogon: Wie Russen ihren Selbstgebrannten brennen“, in: Russia Beyond, 25. Januar 2021, https://de.rbth.com/lifestyle/82678-samogon-wie-russen-selbstgebrannten-brennen
- Eduard Klein, „Samogon“, in: дekoder / Dekoder - Russland und Belarus entschlüsselt, https://www.dekoder.org/de/gnose/samogon
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Samogon
Zuerst wird eine Maische angesetzt (meist aus Zucker, Wasser und Hefe), die ein bis zwei Wochen lang steht und dann in einem Destillierapparat gebrannt wird, um den Alkoholgehalt zu erhöhen. Der Samogon hat zwei Bestandteile, die nicht für den Konsum geeignet sind: den „Kopf“ und den „Schwanz“, dem ersten und dem letzten Produkts des Destillationsvorganges. Sie enthalten Methylalkohol und Fuselöle, d.h. jene Bestandteile, die zu Vergiftungen und Kopfschmerzen führen Man kann nur den „Körper“ trinken, der einen Alkoholanteil von 40 – 50 Volumenprozent hat. Profis raten, nicht nur „Kopf“ und Schwanz“ abzuschneiden, sondern auch zweimal zu destillieren.
Im Prinzip kann man Selbstgebrannten aus jedem Produkt herstellen, das Zucker oder Stärke enthält. Im Wesentlichen sind das Gerste, Hirse, Weizen, Kartoffeln, Obst und Rote Beete.
Viele Menschen setzen ihn nach dem Destillationsprozess mit verschiedenen Kräutern und Früchten an. Am Beliebtesten nimmt man in Russland eine Mischung aus Safran und Rosmarin (sie verleihen einen Duft, ohne den Geschmack zu verändern), Kardamom mit Muskatnuss (für einen würzigen Geschmack) oder Zitronenschale mit Lorbeerblatt (für Zitrusaroma). Eine interessante Farbe kann man dem Selbstgebrannten verleihen, wenn man ihn mit Waldmeister (grün) oder Berberitze (bordeauxrot) ansetzt.
- Anna Sorokina, „Samogon: Wie Russen ihren Selbstgebrannten brennen“, in: Russia Beyond, 25. Januar 2021, https://de.rbth.com/lifestyle/82678-samogon-wie-russen-selbstgebrannten-brennen
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Mein erster Selbstgebrannter
https://www.ukraweb.com/blog/902/mein-erster-selbstgebrannter.html
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Samogon von Eduard Klein
Als Samogon bezeichnet man einen in häuslicher Eigenproduktion und für den Eigenbedarf hergestellten Schnaps. Grundlage bildet eine Maische, die in der Regel aus Kartoffeln, Früchten, Zucker oder Getreideprodukten besteht und in selbstgebauten Anlagen destilliert wird. Vor allem in den Übergangsphasen vom Zarenreich zur Sowjetunion und später während der Perestroika war der Samogon, der inzwischen fest zur russischen Alltagskultur zählt, weit verbreitet.
- Eduard Klein, „Samogon“, in: дekoder / Dekoder - Russland und Belarus entschlüsselt, https://www.dekoder.org/de/gnose/samogon
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Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Anna Sorokina, „Samogon: Wie Russen ihren Selbstgebrannten brennen“, in: Russia Beyond, 25. Januar 2021, https://de.rbth.com/lifestyle/82678-samogon-wie-russen-selbstgebrannten-brennen
- ↑ Anna Sorokina, „Samogon: Wie Russen ihren Selbstgebrannten brennen“, in: Russia Beyond, 25. Januar 2021, https://de.rbth.com/lifestyle/82678-samogon-wie-russen-selbstgebrannten-brennen
- ↑ Eduard Klein, „Samogon“, in: дekoder / Dekoder - Russland und Belarus entschlüsselt, https://www.dekoder.org/de/gnose/samogon