Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Walter Neuling

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Walter Neuling, (geb. 1894 in Salzwedel, gest. 1973 in Berlin-West), war ein Universitätsangestellter, Nationalsozialist und Kunsträuber.

Walter Neuling https://www.proveana.de/de/person/neuling-walter https://www.proveana.de/de/link/act10000230

Walter Neuling (geb. 1894 in Salzwedel, gest. 1973 in Berlin-West)

  • Berlin, Tulpenstraße 4
  • seit 1923 Mitglied der Geusenbruderschaft, Bund zur Pflege des Deutschen Volkstums e.V.
  • seit 01.08.1932 Parteimitglied der NSDAP (Mitglieds-Nummer 1 371 252). In Berlin war Neuling NSDAP-Blockwart.
  • Margarete de la Croix war Kollegin und enge Freundin von Walter Neuling seit mindestens 1933. Ab 1951 führten beide offen eine Scheinbeziehung. Er bezeichnete sie als seine Verlobte. Ab 1951 führten beide offen eine Scheinbeziehung, um Neulings Homosexualität bedeckt zu halten. Er bezeichnete sie als seine Verlobte. https://www.proveana.de/de/person/de-la-croix-margarete
  • Februar 1933 Eintritt in die Nationalsozialistische Beamten-Arbeitsgemeinschaft (NSBA), Mitgliedsnummer 2497. (02.1933)
  • Dezember 1933 Eintritt in den Reichsluftschutzbund (RLB), Mitgliedsnummer 365 146. (12.1933)
  • Januar 1934 Eintritt in den Reichsbund der Deutschen Beamten (RDB), Mitgliedsnummer 853 176. (01.1934)
  • November 1934 Beitritt zum Kampfring Deutscher Glaube, Ortsring Berlin-Wedding. (11.1934)
  • Mai 1935 Eintritt in die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV), Mitgliedsnummer 4 600 834. (05.1935)
  • Juni 1939 bis 1942 Entsendung nach Prag als einer der zur Dienstleistung im Reichsprotektorat Böhmen und Mähren abgeordneten Beamten der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Arbeit als Verwaltungs-Oberinspekteur, nach eigener Aussage als Amtmann, ohne befördert werden zu sein. Er meldete sich pünktlich um: von der Berliner NSDAP-Ortsgruppe Wiking zur NSDAP-Ortsgruppe Smichow, Kreis Prag, Gau Sudetenland. Er lehnte das Amt des Blockleiters in Prag jedoch aus Zeitmangel ab. (06.1939-1942)
  • 1939-1940 Tschechien, Prag XVI, Bezirk Smichow, Holeckova 6 III (bei Pistek)
  • Beförderung 1940 zum Universitäts-Oberinspekteur an der Universität Prag und als unabkömmlich (uk) gestellt. (1940)
  • ab 1940 Zu Neulings Zeit an der Universität Prag eignete er sich u. a. Steinbeile und Bronzen unrechtmäßig an („Sammlung Prag“, „Sammlung Böhmen“). (ab 1940)
  • 1940-1942 Tschechien, Prag VII, Bezirk Holleschowitz, Langemarkstrasse 22 (tschechisch: U Smaltovny 4 C 1)
  • 1941 Eintritt in den NS-Reichskriegerbund. Nationalsozialistischer Deutscher Reichskriegerbund Kyffhäuser (1941)
  • Ab 1943 war Neuling Reichsverteidigungs-Referent bzw. Geheimnisträger des Deutschen Auslandswissenschaftlichen Instituts (DAWI) und seiner Abteilungen. So wusste er nach Kriegsende und der Liquidierung des Instituts auch die Lage der Auslagerungsdepots. (1941)
  • Franz Alfred Six war unterzeichnender Leiter des DAWIs und Neulings Vorgesetzter. https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Six
  • Neuling war vor 1945 im Altmärkischen Museumsverein (Stendal) aktiv
  • 1946 Hausverbot an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin
  • August 1946 Entnazifizierungsverfahren: Da ehemalige Mitglieder der NSDAP nur als Arbeiter beschäftigt werden durften, fand Neuling keine passende Wiederbeschäftigung. Sein erstes Entnazifizierungsverfahren wurde abgelehnt. Während des Entnazifizierungsverfahrens beteuerte er, mit der tschechischen Bevölkerung stets guten Kontakt gehabt zu haben. (08.1946) Sein zweites Entnazifizierungsverfahren 1949 wurde angenommen.

(1949)

  • ab 1953 Überwachung durch das Ministerium für Staatssicherheit der DDR.
  • 01.07.1948-06.04.1956 Salzwedel (Sachsen-Anhalt)
  • am 06.04.1956 Republikflucht nach West-Berlin aufgrund seiner Unzufriedenheit mit der DDR-Denkmalpflege- und Museumspolitik. (06.04.1956)
  • ab 04.1921 Arbeit als Universitätsinspektor an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Ab April 1921 sechsmonatige Probedienstleistung bei der Universitätskasse zu Berlin, vorzeitig zum Obersekretär befördert. Ab Dezember 1925 im Büro des Verwaltungsdirektors eingesetzt.
  • Arbeit als Verwaltungs-Oberinspekteur, nach eigener Aussage als Amtmann, Universität Prag
  • 1942-1945 Arbeit als (Personal-)Büro- und Kassenleiter am Deutschen Auslandswissenschaftlichen Institut (DAWI). Er war außerdem für die kriegswichtige Gebäudeverwaltung zuständig (Luftschutzmaßnahmen, Verlagerung von Sammlungsgut, u. a.).
  • nach 1945 Wachmann bei einer Lichterfelder Sicherheitsfirma.
  • nach 08.1946 Museums-Sachbearbeiter für die Brandenburgische Provinzialregierung. Arbeit bei der Kulturbergung der Brandenburgischen Provinzialverwaltung.
  • 01.07.1948-06.04.1956 Erster hauptamtlicher Direktor des Johann-Friedrich-Danneil-Museums Salzwedel.
  • Denkmalpfleger Sachsen-Anhalt
  • Sammler und Besitzer der Sammlung Neuling.
  • Bruder von Neuling, Otto. Otto Neuling half nach Walter Neulings Republikflucht, regelmäßig Archivalien, Bücher und Kunstgut nach West-Berlin zu bringen.
  • Walter Neuling erhielt durch freundschaftliche Kontakte im Altmärkischen Verein für Vaterländische Geschichte die Leitung des Danneil-Museums angeboten. Nach seiner expliziten Neugründung am 25.07.1956 als Arbeitsgemeinschaft des Altmärkischen Geschichtsvereins Berlin durch Neuling und den ebenfalls republikflüchtigen Stendaler Museumsleiter im Exil war Neuling eines der Vorstandsmitglieder.
  • 06.04.1956-1973 Berlin-West
  • ab 1956: Zeitgleich zu seiner Republikflucht ließ sich Neuling von seinem Bruder Otto Neuling und seinem Grundstückverwalter Gustav Hofmann regelmäßig Objekte seiner Sammlung - Kunstgut, Bücher und Archivalien - nach West-Berlin bringen, weshalb das MfS beide 1960 verhaftete. Die Sammlung wurde in geheimen Depots auf Neulings Grundstück in Salzwedel sowie bei seinem Bruder in Borkheide versteckt. Wahrscheinlich waren die Objekte zum privaten Weiterverkauf gedacht. Der Wert der noch in der DDR verbliebenen Stücke belief sich laut MfS auf mehrere hunderttausend DM. (ab 1956)
  • Bereits 1961 untersuchte eine Expertenkommission, bestehend aus Potsdamer Museologen und Prähistorikern, die Strafsache Walter Neuling und dessen verdeckten Kunstbesitz. Die sog. Strafsache Walter Neuling umfasste 2.204 Bücher und 281 Kunstobjekte. (seit 1961)
  • gestorben 1973

Projekt „Ich habe von allem, was mir Berlin an Wissenschaft und Kunst bot, reichlich Gebrauch gemacht.“ Die Personalie Walter Neuling (1894–1973) Projekt-ID LA08-I2014 Permanent URL https://www.proveana.de/de/link/pro10000112