Benutzer:MallendorH

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Buchcover „Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650“ von Maria Magdalena Haidenbucher

Autorinnen des 17. Jahrhunderts

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-Götz, Maria Magdalena (WU) (Jurisprudenz) Maria Magdalena Götz --> keine Texte gefunden

- Haidenbucher, Maria Magdalena Maria Magdalena Haidenbucher

--> Tagebuch verfügbar und ausgelehnt (Link)

Maria Magdalena Haidenbucher

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Ergänzungen?

"Der Inhalt ist eine wichtige Quelle für das Leben jener Zeit." --> finde ich komisch formuliert.

--> löschen oder: „Der Inhalt bietet eine wichtige Quellengrundlage für das Klosterleben jener Zeit.“


Das Tagebuch der Maria Magdalena Haidenbucher setzt 1609, kurz vor ihrer Wahl zur Äbtissin, ein und endet vor ihrem Tod. Die späteste Zeitangabe ist auf den 26. Januar 1650 zu datieren.[1] Es folgen jedoch noch einige Einträge bis das Tagebuch abbricht. Die Einträge variieren stark in ihrer Länge, wobei sie einen beschreibenden, neutralen Charakter beibehalten. Die beschriebenen Zeremonien, wie auch ihre Wahl zur Äbtissin, werden detailgenau wiedergegeben. Haidenbucher führt auf, welche Gebete wie häufig und von wem aufgesagt werden mussten. Bei der Wahl an sich mussten die Konvent-Frauen, eine nach der anderen, in der Reihenfolge wie sie neben einem Tisch standen, einen Schwur aufsagen. Dabei mussten sie zwei Finger auf die linke Brust legen, der Doktor hat den Schwur vorgesagt und jede musste ihn nachsprechen und dabei ihren Namen nennen. Der Schwur lautete: „Jch N. N. schwiere dz ich an allen falsch vnd argllistigkheit zu einer abtissin Erwëllen will. die. so dem gotthauß Jn geistlich vnd zeitlichen nuzlich sein khan. als war mir gott helff vnnd das heillige Ewangelÿ.“ Nachdem sie diesen Schwur gesprochen hatte musste sie zum Tisch gehen und auf einen Zetttel ihren Namen schreiben und den Namen der Person, die sie wählen wollte: „Jch N. N. Erwëlle zu einer abtissin. N. N.“ Da nach der Wahl zwei Frauen gleich viele Stimmen hatten, entschieden ein Notar und der Doktor wer von den beiden die neue Äbtissin sein sollte. Die Wahl fiel auf Maria Magdalena Haidenbucher.[2]

Andere Einträge sind sehr kurz, wie Geldabgaben und Transaktionen, bei denen nur die betroffenen Personen und der überwiesene Betrag aufgelistet sind: So hat Haidenbucher einen süssen Wein (Vinndetiero) aus Salzburg bringen lassen, der 18 Gulden und 15 Kreuzer gekostet hat.[3] Im Tagebuch ist im Jahr 1631 eine Liste aufgeführt, auf der alle 23 Konvent-Frauen und die zwölf Schwestern des Klosters verzeichnet sind. Dabei werden auch zwei Novizinnen erwähnt und zwei Frauen, die bei einer der aufgeführten Konvent-Frauen (teresia aurerin) als „Lern-Jungfrauen“ aufgelistet sind.[4] Auch in den Tagebucheinträgen 1632, zur Aufnahme der Frauenkonvente von Niederschönenfeld, Seligenthal, Altenhohenau, Hohenwart, Holzen und Kühbach, werden alle Frauen namentlich aufgelistet.[5] Im Jahr 1635 gibt es einen Eintrag zur Pest. Die schreckliche Krankheit habe im Kloster und in der Umgebung zu vielen Todesfällen geführt. Das Tagebuch bietet somit auch einen Einblick in die düsteren Ereignisse dieser Zeit.[6] Im Tagebuch finden sich immer wieder leere oder herausgerissene Seiten. Wann genau der letzte Beitrag verfasst wurde, ist nicht klar, da Haidenbucher nicht bei allen Einträgen ein genaues Datum angegeben hatte. Die letzten paar Seiten sind zudem leer oder herausgerissen und in einem Fall herausgeschnitten.[7]

  • Jean M. Woods, Maria Fürstenwald: Schrifstellerinnen, Künstlerinnen und gelehrte Frauen des deutschen Barock, Stuttgart: J.B. Metzler 1984.
  • Maria Magdalena Haidenbucher: Geschicht Buech de Anno 1609 biss 1650. Das Tagebuch der Äbtissin von Frauenwörth nach dem Autograph (Geistliche Literatur der Barockzeit: Texte und Untersuchungen) APA Holland University Press 1988.

Einzelnachweise

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  1. Maria Magdalena Haidenbucher: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650. Das Tagebuch der Maria Magdalena Haidenbucher (1576-1650), Äbtissin von Frauenwörth. Hrsg.: Gerhard Stalla. APA Holland University Press, Amsterdam / Maarsen 1988, S. 172.
  2. Maria Magdalena Haidenbucher: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650. Das Tagebuch der Maria Magdalena Haidenbucher (1576-1650), Äbtissin von Frauenwörth. Hrsg.: Gerhard Stalla. APA Holland University Press, Amsterdam / Maarsen 1988, S. 5–6.
  3. Maria Magdalena Haidenbucher: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650. Das Tagebuch der Maria Magdalena Haidenbucher (1576-1650), Äbtissin von Frauenwörth. Hrsg.: Gerhard Stalla. APA Holland University Press, Amsterdam / Maarsen 1998, S. 15.
  4. Maria Magdalena Haidenbucher: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650. Das Tagebuch der Maria Magdalena Haidenbucher (1576-1650), Äbtissin von Frauenwörth. Hrsg.: Gerhard Stalla. APA Holland University Press, Amsterdam / Maarsen 1998, S. 82-82.
  5. Maria Magdalena Haidenbucher: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650. Das Tagebuch der Maria Magdalena Haidenbucher (1576-1650), Äbtissin von Frauenwörth. Hrsg.: Gerhard Stalla. APA Holland University Press, Amsterdam / Maarsen 1998, S. 87–93.
  6. Maria Magdalena Haidenbucher: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650. Das Tagebuch der Maria Magdalena Haidenbucher (1576-1650), Äbtissin von Frauenwörth. Hrsg.: Gerhard Stalla. APA Holland University, Amsterdam / Maarsen 1998, S. 109.
  7. Maria Magdalena Haidenbucher: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650. Das Tagebuch der Maria Magdalena Haidenbucher (1576-1650), Äbtissin von Frauenwörth. Hrsg.: Gerhard Stalla. APA Holland University Press, Amsterdam / Maarsen 1998.