Benutzer:Markus Bärlocher/S2
Der Sexualtherapeut hilft durch Sexualtherapie bei sexuellen Störungen.
Siehe auch Hauptartikel: Sexualtherapie
Situation in der Schweiz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]"Sexualtherapeut" ist in der Schweiz kein geschützter Titel. Jeder darf sich so nennen und "Sexualtherapie" anbieten. Gleichzeitig ist Sexualtherapie eine Spezialdisziplin der Psychotherapie. Zur Ausübung psychotherapeutischer Verfahren berechtigt der gesetzlich geschützte Fachtitel "Fachpsychologe Psychotherapie FSP" oder "Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie FMH". Eine Ausbildung für Sexualtherapie existiert aber nicht, Interessenten gehen nach Deutschland.
Situation in Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]"Sexualtherapeut" ist in Deutschland kein geschützter Titel. Jeder darf sich so nennen und "Sexualtherapie". anbieten. Auch ohne Ausbildung kann jeder Arzt, Psychologe oder Heilpraktiker "Sexualtherapie" anbieten, und auch jeder andere, solange keine "Heilkunde" betrieben wird. Es gibt keinen Lehrstuhl für Sexualtherapie. In der Weiterbildungsordnung der Ärzte und Fachärzte ist Sexualtherapie nicht enthalten. Bei der Ausbildung zum "Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie" kann Sexualtherapie als Teil der erforderlichen Praxiserfahrung anerkannt werden.
Ausbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fortbildung "Sexualtherapie"
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Akademie für Sexualmedizin, ein Ärzteverein, hat ein Programm zur Fortbildung in "Sexualtherapie" entwickelt und der Bundesärztekammer gemeinsam mit dem Antrag auf Einführung einer Zusatzbezeichnung "Sexualmedizin" in die ärztliche Weiterbildungsordnung vorgelegt.
- Curriculum I: Sexuologische Basiskompetenzen
- Curriculum II: Sexualtherapeutische Weiterbildung
Die Fortbildung richtet sich an ärztliche und psychologische Psychotherapeuten, ist berufsbegleitend und dauert 2 Jahre mit insgesamt 210 Stunden (100 Stunden Theorie, therapeutische Tätigkeit mit 60 Stunden Supervision, 30 Stunden themenzentrierte Selbsterfahrung). [1] Angeboten wird die Fortbildung vom "Institut für Sexualforschung" der Universität Hamburg, der "Bayerische Gesellschaft für Verhaltenstherapie, Verhaltensmedizin und Sexuologie". Die Psychotherapeutenkammer Niedersachsen hat als bisher einzige das Curriculum als Fortbildung aufgenommen.
Auch in Österreich wird das Curriculum II nach deutschem Muster angeboten.
"Sexualforschung" als Nebenfach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sexualforschung kann in Hamburg, Kiel und Berlin als Nebenfach studiert werden.
Magister und Fachhochschule
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Magister-Studium "Master of Arts (MA) in Sex Education and Family Planning" ist an der Fachhochschule Merseburg möglich. Ebenso ein Studium als Sozialarbeiter, Sozialpädagoge mit Schwerpunkt Sexualpädagogik und Familienplanung.
Ausbildungsstätten und Institute
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Institut für Sexualforschung, Universität Hamburg, Prof. Wolfgang Berner
- Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin Universitätsklinikum Charité Berlin, Prof. Klaus Beier
- Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS), klinisch-psychotherapeutische Forschung und Versorgung (Berner), hat das Curriculum entwickelt
- Deutsche Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung (DGSS), Kulturanthropologie
- Akademie für Sexualmedizin e.V. (ASM) Ärzteverein für Forschung und Fortbildung (Beier)
- Deutsche Gesellschaft für Sexualmedizin und Sexualtherapie e.V. (DGSMT), integrativ und interdisziplinär mit eigener Fortbildungsakademie
- Wilhelm von Humboldt Stiftung (darin integriert: Gesellschaft für Sexualmedizin (GSM)), Erforschung der menschlichen Geschlechtlichkeit als Erkenntnisquelle für das Verständnis des menschlichen Erlebens und Verhaltens
- Universitätsklinikum Kiel, Sexualmedizinische Forschungs- und Beratungsstelle im Universitätsklinikum, Prof. Hartmut Bosinski, Sexualwissenschaft als Nebenfach
- Fachhochschule Merseburg, Prof. Konrad Weller
- Institut für Verhaltenstherapie gemeinn. Ges.m.b.H. der AVM-Österreich http://www.institut-avm.at
- http://www.institut-avm.at/sexualtherapie/info_sexualtherapie.htm
- http://www.institut-avm.at/sexualtherapie/sexualtherapie.pdf
- http://www.institut-avm.at/sexualtherapie/FortundWeitertbildungsrichtlinie.pdf
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vogt et al.: Sexuologie 2 (2) 1995: S. 65-89: Gegenstandskatalog "Sexualmedizin" der Akademie für Sexualmedizin e. V.
- Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung Sexualtherapeutische Weiterbildung, in: Zeitschrift für Sexualforschung 10, S. 52-58, 1997