Benutzer:Martin 712/Tschechoslowakische Sozialistische Republik

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Tschechoslowakische Sozialistische Republik (kurz ČSSR oder Tschechoslowakei, tschechisch und slowakisch Československá socialistická republika) war die amtliche Bezeichnung der Tschechoslowakei zwischen 1960 und 1990. Der Name wurde 1990 (nach einer kurzen Übergangsphase) durch Tschechische und Slowakische Föderative Republik (ČSFR) ersetzt.

Obwohl das Land ab 1969 offiziell eine Föderation aus zwei sozialistischen Teilrepubliken war und es im slowakischen Teil auch einen eigenen Zweig der Partei, die Kommunistische Partei der Slowakei, gab, war die ČSSR von ihrer Gründung 1960 bis zu ihrem Ende 1990 de facto ein von der KPČ von Prag aus halbzentralistisch regierter Staat. Die ČSSR war Mitglied des Warschauer Paktes und des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe.

Laut dem stellvertretenden Direktor des Wiener Instituts für internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) Peter Havlik war die ČSSR "bis Mitte der 60er-Jahre war die CSSR wirtschaftlich gesehen auf dem Stand von Österreich". Vor dem Zweiten Weltkrieg war die Tschechoslowakei reicher als Österreich gewesen, nach dem Krieg hätte sie Kartoffel und Lebensmittel an den Nachbarn geliefert.

1989 war das Land allerdings zwar verglichen mit Polen oder Ungarn gering verschuldet (5,7 Milliarden US-Dollar laut OECD 1988), den "die ČSSR hat immer eine konservative Geldpolitik geführt, geringe Inflation und kaum Budgetdefizite gehabt", diese Politik, die es schon in der Republik der Zwischenkriegszeit gab, hatte aber fatale Konsequenzen: Die Industriestruktur des Landes, Basis für den jahrzehntelangen Status als führende Industrienation, war 1989 völlig veraltet. Schwerindustrie, Stahl, Braunkohle und Schwermaschinenbau überwogen und konzentrierten sich in Nordmähren, Westböhmen und um Prag.

Wie stark die berüchtigte Waffenindustrie war, sei geheim gewesen, meint Havlik, aber sie habe zu den stärksten weltweit gehört. Nach der Wende wollte die Landesführung unter Vaclav Havel die Waffenproduktion einstellen. Die Slowakei war davon stärker betroffen. Das sei einer der treibenden Faktoren für die Trennung des Landes gewesen, sagt Havlik.

Und anders als Ungarn, Polen oder selbst die DDR habe die CSSR keinen Privatsektor während des Kommunismus aufgebaut. "Eines der größten Probleme, die Menschen hatten keine Erfahrung mit der Privatwirtschaft." Viele große Staatsbetriebe gingen nach der Voucher-Privatisierung pleite und landeten in Händen ausländischer Investoren, was ursprünglich hätte verhindert werden sollen.[1]

Einzelnachweise

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  1. http://www.wirtschaftsblatt.at/archiv/384340/index.do