Benutzer:Matthias v.d. Elbe/Daimler Regency Mark II
Daimler | |
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Daimler Regency Mark II Saloon
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Regency Mark II | |
Produktionszeitraum: | 1954–1955 |
Klasse: | Oberklasse |
Karosserieversionen: | Limousine |
Motoren: | Ottomotoren: 3,5–4,5 Liter |
Länge: | 4978 mm |
Breite: | 1791 mm |
Höhe: | 1593 mm |
Radstand: | 2896 mm |
Leergewicht: | 1860 kg
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Vorgängermodell | Regency Mark I |
Nachfolgemodell | One-0-Four |
Entstehungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mehr als eineinhalb Jahre nach Einstellung des Regency Mark I brachte Daimler im Oktober 1954 den Regency Mark II auf den Markt.
Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die wesentliche technische Änderung gegenüber dem Vorgänger ist der auf 3,5 Liter Hubraum vergrößerte Reihensechszylindermotor, der stärker ist der bisherige 3,0-Liter-Motor der ersten Serie. Außerdem war eine Version mit 4.617 cm³ erhältlich, die – nicht ganz präzise – auch als 4,5 Litre bezeichnet wird.[1][2] Dieser Motor war in erster Linie für den Einsatz in der Repräsentationslimousine Regina entwickelt worden. Das Chassis des Regency Mark II wurde weitgehend unverändert vom Mark I übernommen. Erneut bot Daimler verschiedene Aufbauten und Motorisierungen an:
Versionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Saloon 3,5 Litre (DF304/305)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Standardmodell war der Regency Mark II Saloon mit 3,5 Litern Hubraum. Die Serienkarosserie war wie schon beim Vorgänger als viertürige, sechssitzige Stufenhecklimousine mit drei Fenstern auf jeder Seite gestaltet. Der Aufbau ist fast 10 cm länger und auch schwerer als der des Regency Mark I. Stilistische Unterschiede betreffen die Positionierung der Scheinwerfer, die nun nicht mehr aufgesetzt, sondern in die vorderen Kotflügelenden eingelassen sind, sowie die vorderen Kotflügel, die in geringerer Neigung nach hinten auslaufen. Die hinteren Kotflügel schließen senkrecht ab; in sie sind die Rückleuchten – drei übereinander angeordnete runde Lampen – eingelassen. Im Mark II Saloon leistet der 3,5 Liter große Sechszylindermotor 107 bhp. Der Kaufpreis für einen Saloon mit 3,5-Liter-Motor lag 1954 bei 2.324 £.[3] Innerhalb eines Jahres baute Daimler etwa 320 Fahrzeuge des Saloon Mark II mit dem kleinen Motor.
Saloon 4,5 Litre (DF401/402)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Mark II Saloon war wahlweise als 4,5 Litre mit dem 4.617 cm großen Reihensechszylindermotor erhältlich (DF401/402). Hier leistet der Motor auf 127 bhp (95 kW; 129 PS).[2] Fahrwerk und Karosserie entsprachen vollständig der des 3,5-Litre-Saloon. Die 4,5-Liter-Variante kostete 2.775 £.[2] Von dieser Version entstanden etwa zwei Dutzend Fahrzeuge.[1]
Sportsman (DF308/309)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben dem regulären Saloon bot Daimler als sportliche Alternative den viertürigen Sportsman an, dessen Karosserie Mulliners of Birmingham entworfen hatte. Dort wurde sie auch gebaut. Der Vorderwagen und die vorderen Türen entsprechen dem Mark II Saloon, die Heckpartie ist allerdings eigenständig gestaltet. Der Sportsman ist anders als der Regency Mark II ein Four Lights Saloon, hat also zwei Fenster auf jeder Seite.[4] Die Heckscheibe ist dreigeteilt. Die beiden gewölbten äußeren Teile sind in die Seiten der C-Säule hineingezogen; auf diese Weise wird der Eindruck einer Panoramascheibe erweckt.[5] Im Bereich der hinteren Kotflügel nimmt sie Elemente des Barker Special Sports Cabriolet auf, das bis 1952 auf der Basis des Regency Mark I gebaut worden war. Die hinteren Kotflügel sind stark gewölbt, und die Räder sind fast vollständig mit sogenannten Spades verdeckt. Auf die Kotflügel sind kleine Heckflossen aufgesetzt, in die die Rückleuchten eingelassen sind.[2] Im Sportsman kommt in erster Linie eine auf 130 bhp (96 kW; 132 PS) leistungsgesteigerte Version des 3,5-Liter-Motors zum Einsatz; einzelne Autos wurden auch mit der 4,5-Liter-Version ausgeliefert.[2] Anders als beim regulären Saloon ist der dritte Vorwärtsgang synchronisiert, und für den vierten Gang ist ein Overdrive vorgesehen.[6] Zudem ist die Hinterachse kürzer übersetzt.[7] Der Kaufpreis für einen Sportsman mit 3,5-Liter-Motor lag 1955 bei 2.650 £,[2] der für die 4,5-Liter-Version bei 3.103 £.[1]
Insgesamt wurden nur sehr wenige Sportsmen gebaut. Eine Quelle geht von 33 Exemplaren der 3,5-Liter-Version aus, wobei es für die 4,5-Liter-Version „noch weniger“ gewesen seien;[8] eine andere Quelle spricht, beide Motorisierungen zusammengenommen, von 69 Fahrzeugen.[9]
Empress Mark IIa (DF306/307)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der Basis des Regency Mark II baute Hooper erneut eine Empress-Variante, die als Mark IIa bezeichnet wird (DF306/307). Sie stimmt stilistisch vollständig mit dem Empress Mark II überein. Als Antrieb dient eine 114 bhp (85 kW; 116 PS) starke Version des 3,5-Liter-Motors. Das Getriebe und die Hinterachse entsprechend dem des Sportsman.[7] Von dieser Empress-Variante entstanden 58 Fahrzeuge.[10]
Empress Mark III (DF308/309)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Daimler 1955 den Regency Mark II durch den One-0-Four ersetzte, machte der Empress diesen Wechsel nicht mit. Empress-Modelle mit dem Motor und dem Chassis des One-O-Four gab es dementsprechend nicht. Stattdessen bauten die Empress-Limousinen ab 1955 auf dem Chassis des bisherigen Sportsman (DF308/309) auf. In dieser Variante wurden die Empress-Modelle als Mark III bezeichnet. Serienmäßig sind alle Empress III mit dem 130 bhp starken 3,5-Liter-Motor des Sportsman ausgestattet.[3] Sie blieben bis zur Einstellung des One-0-Four im Jahr 1958 im Programm. Von dieser Variante baute Hooper insgesamt 14 Autos.[11] Ein einzelnes Exemplar wurde 1956 mit dem größeren „4,5-Litre“-Motor ausgestattet und öffentlich ausgestellt. Eine Serienproduktion dieser Variante kam allerdings nicht zustande.[11]
Individuelle Aufbauten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelne Regency-Chassis erhielten auf Kundenwunsch individuelle Karosserien. Dazu gehörte ein Coupé von Ghia-Suisse.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- David Culshaw, Peter Horrobin: The Complete Catalogue of British Cars 1895–1975, Poundbury, Veloce Publishing, 2013, ISBN 978-1-845845-83-4
- Brian Long: Daimler & Lanchester. A Century of Motor History, Longford International Publications, 1995, ISBN 1899154019
- Lord Montagu of Beaulieu, David Burgess-Wise: Daimler Century. Patrick Stephens Ltd., 1995, ISBN 1-85260-494-8
- James Taylor: British Luxury Cars of the 1950s and ’60s, Bloomsbury Publishing, 2016, ISBN 9781784421878
- Richard Townsend: Docker’s Daimlers. Daimler and Lanchester Cars 1945 to 1960, Amberley Publishing, Stroud, 2017, ISBN 978 1 4456 6316 6
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Richard Townsend: Docker’s Daimlers. Daimler and Lanchester Cars 1945 to 1960, Amberley Publishing, Stroud, 2017, ISBN 978 1 4456 6316 6, S. 60.
- ↑ a b c d e f Brian Long: Daimler & Lanchester. A Century of Motor History, Longford International Publications, 1995, ISBN 1899154019, S. 230.
- ↑ a b Richard Townsend: Docker’s Daimlers. Daimler and Lanchester Cars 1945 to 1960, Amberley Publishing, Stroud, 2017, ISBN 978 1 4456 6316 6, S. 46.
- ↑ Lord Montagu of Beaulieu, David Burgess-Wise: Daimler Century. Patrick Stephens Ltd., 1995, ISBN 1-85260-494-8, S. 266.
- ↑ a b Roger Gloor: Alle Autos der 50er Jahre: 275 PKW-Marken aus 32 Ländern mit 1070 zeitgenössischen Fotos, Motorbuch Verlag 2007, ISBN 978-3613028081, S. 120.
- ↑ Lord Montagu of Beaulieu, David Burgess-Wise: Daimler Century. Patrick Stephens Ltd., 1995, ISBN 1-85260-494-8, S. 266.
- ↑ a b Brian Long: Daimler & Lanchester. A Century of Motor History, Longford International Publications, 1995, ISBN 1899154019, S. 229.
- ↑ Der Daimler Sportsman auf der Internetseite www.jaguarheritage.com (abgerufen am 24. Februar 2020).
- ↑ Der Daimler Sportsman auf der Internseite www.motorbase.com (abgerufen am 24. Februar 2020).
- ↑ Richard Townsend: Docker’s Daimlers. Daimler and Lanchester Cars 1945 to 1960, Amberley Publishing, Stroud, 2017, ISBN 978 1 4456 6316 6, S. 43 und 46.
- ↑ a b Brian Long: Daimler & Lanchester. A Century of Motor History, Longford International Publications, 1995, ISBN 1899154019, S. 234.