Benutzer:Matthias v.d. Elbe/Moneytron Onyx Formula One
Name | Moneytron Onyx Formula One |
---|---|
Unternehmen | |
Unternehmenssitz | Littlehampton (UK) Binningen (CH) |
Teamchef | Mike Earl (1989) Peter Monteverdi (1990) |
Statistik | |
Erster Grand Prix | Mexiko 1989 |
Letzter Grand Prix | Deutschland 1990 |
Gefahrene Rennen | 25 |
Konstrukteurs-WM | 0 |
Fahrer-WM | 0 |
Rennsiege | 0 |
Pole Positions | 0 |
Schnellste Runden | 0 |
Punkte | 6 |
Moneytron Onyx Formula One war ein Motorsportteam, das an den Formel-1-Weltmeisterschaften 1989 und 1990 teilnahm. Im ersten Jahr verantwortete der britische Rennstall Onyx Racing die Organisation, während das belgische Finanzunternehmen Moneytron einen wesentlichen Teil des Budgets beisteuerte. Nach wirtschaftlichen und unternehmenspolitischen Schwierigkeiten übernahm im März 1990 ein Schweizer Konsortium um den ehemaligen Rennfahrer Peter Monteverdi das Team, das daraufhin teilweise unter den Bezeichnung Onyx-Monteverdi Formula One und Monteverdi Formula One an den Start ging. Unter Monteverdis Führung ließ die Konkurrenzfähigkeit schnell nach. Im Spätsommer 1990 stellte das Team den Betrieb ein.
Teamgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Onyx Racing war ein 1978 von Mike Earl und Greg Field gegründeter Rennstall mit Sitz im südenglischen Littlehampton, der von 1979 bis 1984 an der Formel-2-Europameisterschaft teilgenommen hatte und ab 1985 in der Formel 3000 antrat. In diesen Nachwuchsserien war Onyx zeitweise enger Partner des Rennwagenherstellers March Engineering und hatte in einigen Jahren Quasi-Werksstatus. Nach anfänglichen Erfolgen ließ die Konkurrenzfähigkeit der britischen Formel-3000-Chassis nach, weil sich March zunehmend auf das 1987 etablierte eigene Formel-1-Team konzentrierte.[Anm. 1] Im Hinblick darauf entschied sich Onyx im Laufe des Jahres 1988 für einen Aufstieg in die Formel 1. Diese Weichenstellung wurde durch das in Aussicht gestellte Verbot von Turbomotoren in der Formel 1 begünstigt:[1] Weil ab 1989 nur noch Saugmotoren an den Start gehen durften, waren im Gegensatz zu den zurückliegenden Jahren keine großen Leistungsdiskrepanzen mehr zu erwarten; außerdem bestand die Aussicht, dass Saugmotoren günstiger als Turbotriebwerke würden, sodass sich ein Formel-1-Team mit geringerem Aufwand betreiben ließe als in der Turboära.[2]
Jean-Pierre van Rossem
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zentrale Figur bei der Entwicklung des Formel-1-Projekts war der belgische Unternehmer Jean-Pierre Van Rossem, der zeitweise die Mehrheit der Anteile hielt und dessen Finanzunternehmen Moneytron zum Titelsponsor des Teams wurde. Van Rossems Zahlungen sicherten Onyx 1989 eine wirtschaftlich stabile Existenz und erschlossen dem Team in der zweiten Jahreshälfte das Interesse des deutschen Sportwagenherstellers Porsche, der zeitweise in Onyx einen Abnehmer für seinen neu konstruierten V12-Saugmotor sah.[3]
Unklare Zukunft im Winter 1989/90
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Winter 1989/90 gab es Überschneidungen mit dem britischen Team Brabham. Zu dieser Zeit begann der japanische Middlebridge-Konzern, Teamanteile an Brabham aufzukaufen. Joachim Lüthi, Brabhams damaliger Inhaber, versuchte, dies aus der Untersuchungshaft heraus zu verhindern, was im Dezember 1989 und im Januar 1990 zu mehreren Gerichtsverfahren führte.[4] Im Februar 1990 kaufte Middlebridge daraufhin den britischen Rennstall Onyx Grand Prix und erklärte, mit ihm nunmehr an der Formel-1-Weltmeisterschaft teilzunehmen. Kurz darauf gelang dem Unternehmen allerdings auch die vollständige Übernahme des Brabham-Teams.[5] Zunächst war nicht klar, mit welchem seiner beiden Teams Middlebridge tatsächlich antreten wollte und welches aufgelöst werden sollte; die Medien spekulierten über eine Aufgabe des Brabham-Teams zugunsten von Onyx, das 1989 einen besseren Rang in der Konstrukteurswertung eingenommen hatte. Beide Teams erschienen zum Auftaktrennen in den USA.
Übernahme durch Monteverdi, Foitek und Frei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klärung ergab sich erst wenige Tage vor Saisonbeginn: Überraschend verkaufte Middlebridge das Onyx-Team an den Schweizer Automobilkonstrukteur Peter Monteverdi, der den Rennbetrieb eigenständig unter der Bezeichnung Onyx-Monteverdi fortsetzte. Für Brabham bedeutete dies eine Fortbestehen unter Middlebridge-Leitung.[4]
Renngeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1989: Das Moneytron-Jahr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1990: Das Monteverdi-Jahr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum Großen Preis von San Marino 1990 änderte das Team seine Bezeichnung in Monteverdi Onyx Formula One, ab dem ... meldete es sich als Monteverdi Formula One.
Zahlen und Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alle Fahrer des Teams in der Formel 1
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Name | Jahr(e) | Grands Prix | Punkte | Siege | Zweiter | Dritter | Poles | SR | bester WM-Rang |
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Stefan Johansson | 1989, 1990 | 8 | 6 | — | — | 1 | — | — | 12. |
Bertrand Gachot | 1989 | 5 | — | — | — | — | — | — | 31. |
JJ Lehto | 1989, 1990 | 7 | — | — | — | — | — | — | 29. |
Gregor Foitek | 1990 | 7 | — | — | — | — | — | — | 22. |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ In der Saison 1987 gewann Onyx mit einem March 87B und Stefano Modena die Formel-3000-Meisterschaft. 1988 hingegen belegte der beste March-Pilot am Saisonende lediglich den vierten Rang der Meisterschaft.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Adriano Cimarosti: Das Jahrhundert des Rennsports, Motorbuch Verlag Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01848-9, S. 369
- ↑ Zu den technischen und finanziellen Auswirkungen der Turbotriebwerke vgl. Auto Motor und Sport, Heft 5/1986, S. 251.
- ↑ Adam Cooper: When Porsche produced its biggest F1 flop. motorsport.com, 7. November 2021, abgerufen am 23. Januar 2024 (englisch).
- ↑ a b Alan Henry: Auto Course 1990/91, Osprey Publishing Ltd, London 1991, ISBN 0-905138-74-0, S. 101 f.
- ↑ John Willcock: Formula One obsession led to pounds 50m Landhurst fraud. In: The Independent vom 18. Oktober 1997.