Benutzer:Maximilian Schönherr/Zitate

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Was so anfällt und nirgends unterkommt, oder doch irgendwo unterkommt...
Hier übrigens mein noch kleines englisches Archiv

Jimmy Wales über Primärquellen in der Wikipedia

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That kind of proximity to famous people doesn’t sit well with some members of the Wikipedia community who assert that Wales’s new life is, in some ways, contradictory to the egalitarian online world he created. Several contributors protested that Wales had used a firsthand, unsourced experience to change Will.i.am’s entry. A user called Fram said Wales had violated Wikipedia protocol, which requires factual information be attributed to published materials. “People are not necessarily trustworthy when it comes to personal information,” Fram wrote after changing Will.i.am’s full name back, referencing two published sources. The same rule applied when Wales tried to get his own birthday changed, from Aug. 8, 1966 (as his passport and driver’s license used to read) to his actual birthday, Aug. 7. “This is unverifiable information, I’m sorry to say,” he wrote on his entry’s talk page. “Maybe I’ll have to upload a signed note from my mom as documentary evidence.”

Amy Chozick, ausführliches Portrait in der New York Times vom 27. Juni 2013


Neger als Klischee, im Journalismus 1931

„Findiger Neger. – Chicago. William Hoke, ein Neger, glitt im Schalterraum einer Firma auf einer Bananenschale aus, klagte über Prellungen, Kopfschmerzen, drohte mit Schadensersatzklage. Die Firma verhandelte gütlich, zahlte ihm 300 Dollar Entschädigung. Vier Wochen später glitt derselbe Mann im Treppenhaus einer anderen Firma aus, wieder auf einer Bananenschale. Jedoch diesmal hatte er Pech. [...] Siehe da, seit Jahren hatte der Gute buchstäblich von seinen Bananenschalen gelebt. In 45 Fällen war er auf einer Schale ausgeglitten, hatte von 45 verschiedenen Firmen je zwischen 50 und 800 Dollar Entschädigung kassiert...! Sechs Monate Kittchen.“

Zitiert aus Das Magazin, Verlag Dr. Eysler & Co., Berlin, Ausgabe 85, September 1931, S. 6392 ff.

Der „Australneger“ in der Nazi-Rassenkunde 1942

Zeitschrift Wissen und Fortschritt, Frankfurt, 16. Jahrgang, Heft 3, Mai 1942. Artikel britische Kolonialvölker von Werner A. Lohe, Berlin

  • Der Text trieft von dem für die Nationalsozialistische Ideologie zentralen Thema, die Bevölkerung in bessere und schlechtere Rassen einzuteilen. Im Gesamtkontext ist der Artikel eine Kritik am Kriegsgegner Großbritannien, weil dieser die indigenen Australier noch mehr als nötig in die Ecke gedrängt hat.

„Der Australneger, wie man ihn heute in den „aboriginal stations“ sehen kann, wird bald Museumswert haben. Diese Menschen sind körperlich und geistig völlig verkümmert. Äußerlich sind sie meist von abschreckender Häßlichkeit: unproportionierte Gliedmaßen, eine breite, platt gedrückte Nase, dicke, wulstige Lippen und ein meist total verfilzter Wollschädel sind das Charakteristikum all dieser „aborigines“. Dürre Beine und Arme, eine überaus schwächliche Muskulatur, dafür aber oft ein wasserballartig aufgeblähter Bauch machen den Australneger tatsächlich zu einem der häßlichsten Vertreter der menschlichen Gesellschaft. Abgesehen von dem abstoßenden Äußern sind die Australneger meist - von wenigen Ausnahmen abgesehen - von überdurchschnittlicher geistiger Stumpfheit. [...] Sie haben es zu keiner Zeit vermocht, irgendeine erkennbare Eigenkultur zu schaffen.“


Metapher zwischen Auto und Geliebter, 1931

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Ein Autobesitzer hat nicht eine Geliebte, wie jeder andere Mann, sondern zwei: die Frau seines Herzens und – sein Auto. Der Tag, an dem man zum ersten Male seinen Wagen besteigt, ist schön wie eine Hochzeit. Bei einem Autokauf gibt es fast nur Liebesheiraten. Streicht man zum erstenmal über das juchtenparfümierte Lederpolster, so fühlt man das zarte Kleid einer Frau in seinen Händen. Öffnet man zum ersten Male die Haube, so erblickt man klar und glänzend die Seele eines Lebewesens. [...] Ein neuer Wagen ist wie [...] eine Jungfrau, in klösterlicher Abgeschiedenheit aufgezogen, die erst unter deinen Händen Mensch werden soll. [...] Sei nicht allzu stürmisch in der Hochzeitsnacht. [...] Sei zart zu deinem Wagen. Spiele mit der Kuppelung, als ob du die Hände einer Frau streicheltest; – wenn du Gas gibst, spüre, wie die Nerven des schönen Menschtiers unter dir zu vibrieren beginnen, und überreize sie nicht. [...] Dennoch. Jede Ehe braucht Stürme, vergiß es nicht! Auch deine Geliebte ist eifersüchtig! Auch dein Wagen will gelegentlich seine Kraft zeigen, um dir neue Reize zu bieten.

Zitiert aus Das Magazin, Verlag Dr. Eysler & Co., Berlin, Ausgabe 85, September 1931, S. 6321 ff: Curt J. Braun, Du und dein Auto

Deutschlandsender: Typisches Sendeschema von 1936

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Reichssender-Rundfunkprogramm vom 28. Februar 1936

Ein typischer Sendeablauf eines Wochentags, des 26. Februar 1936 (siehe Programmzeitschrift rechts) sah so aus:

6.00 Uhr: Guten Morgen, lieber Hörer! Glockenspiel. Morgenruf. Wetter für die Landwirte
6.10 Fröhliche Morgenmusik
7.00 Nachrichten
8.10 Morgenständchen
9.00 Sperrzeit
9.40 Nach Hause [Literaturlesung]
10.00 Sendepause
10.15 Das Geheimnis der Welle
10.45 Spielturnen im Kindergarten
11.15 Deutscher Seewetterbericht
11.30 Deutscher Mais im Haushalt
11.40 Der Bauer spricht - Der Bauer hört
12.00 Werkpause [übernommen vom Reichssender Köln]
12.55 Zeitzeichen der Deutschen Seewarte
13.00 Glückwünsche
13.15 Musik zum Mittag [aus Köln]
13.45 Neueste Nachrichten
14.00 Allerlei - von Zwei bis Drei!
15.00 Wetter und Börse, Programmhinweise
15.15 Kinderliedersingen
15.40 Mädel in aller Welt
16.00 Musik am Nachmittag
16.50 Rekrut bei der Feuerwehr
17.50 In Nord und Süd das gleiche Lied!
18.15 Eduard Erdman spielt Chopin
18.30 Es tönt ein voller Harfenklang
19.00 Und jetzt ist Feierabend!
19.45 Deutschlandecho
19.55 Sammeln! Kamerad des Weltkrieges, Kamerad im Kampf der Bewegung - Wir rufen dich!
20.00 Kernspruch. Anschließend Wetter und Kurznachrichten des Drahtlosen Dienstes
20.10 Steifer Nordwest-Nordost-Südost (Ringsendung Hamburg, Breslau, Königsberg)
22.00 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten
22.20 Worüber man in Amerika spricht
22.30 Eine kleine Nachtmusik
22.45 Deutscher Seewetterbericht
23.00 Wir bitten zum Tanz!
24.00 Sendeschluss

DDR-Rundfunkprogramm am Sonntag, 8. Mai 1949

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Funkhaus Masurenallee, Berlin 1955, britischer Sektor, aber DDR-Rundfunk, samt entsprechendem Achtung-Schild mit Verweis auf SFB und RIAS. Ein großartiges Foto, weil so viel in ihm drinsteckt.

Berliner Rundfunk

12.00 - 12.20 Uhr: Kommentar zum Sonntag. Es spicht Intendant Heinz Schmidt.
16.15 - 16.30 Uhr: „Die Vögel“ nach Aristophanes
17.00 - 18.00 Uhr: Bericht vom Boxkampf Hücks gegen Stretz
19.03 - 19 30 Uhr: Lieder und Tänze aus der Sowjetunion
20.00 - 20.15 Uhr: Nachrichten und Porträt der Woche

Deutschlandsender (eine Woche nach seinem Start auf der Frequenz 191 kHz)

15.30 - 18.40 Uhr: Musik, dazwischen Bericht vom Boxkampf Hucks gegen Stretz
18.40 - 19.00 Uhr: Welt im Funk
19.00 - 19.15 Uhr: Nachrichten und Porträt der Woche
19.15 - 21.00 Uhr: Sinfonisches Konzert: Liszt, Tschaikowskij, Frank
21.00 - 21.50 Uhr: Vom Weltfriedenskongreß, Originalaufnahmen aus Paris und Prag. Sie hören u. a. Paul Robeson, Konstantin Simonow, Arnold Zweig und Edith Hauser[1]

> Quelle: Was bringt der FUNK? Neues Deutschland, 8. Mai 1949, S. 5. Zitiert mit Originaltippfehlern

Die Times kritisiert 1935 den Auslandsrundfunk der Nazis

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Die englische Presse empfand den Deutschen Kurzwellensender von seiner Sendeleistung wie auch den Inhalten her als aggressiv. Im Februar 1935 beschrieb die Londoner Times die Aktivitäten so:

„Es ist entscheidend wichtig, dass der Deutsche Kurzwellensender mit seinen starken Strahlen in alle Teile der Erde nicht nur einfach dazu genutzt wird, Auslandsdeutsche in deutscher Sprache zu erreichen. Er sendet auch Meldungen und Nachrichten in alle Welt, die von allen möglichen Staaten stammen, in den Sprachen Englisch, Portugiesisch, Spanisch und Holländisch – obgleich der Kurzwellensender offiziell nur die angeblich 30.000.000 Auslandsdeutschen bedienen soll. Auf der Funkausstellung 1933 wurde demonstriert, wie man mit dem Kurzwellensender sogenannten ‚Gräueltaten‘-Geschichten entgegentreten konnte, die von amerikanischen Zeitungen veröffentlicht wurden.“

Die Times vom 20. Februar 1935: Broadcasting in Germany - The Nazi Machine - Propaganda at Home and Abroad. Übersetzt aus dem Englischen

Radiopropaganda 13. September 1941 (Times Leserbrief)

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Leserbrief

Welche Lektionen können wir von der bewundernswerten Bilanz Ihres Korrespondenten über die Russische Propaganda gegen die Deutschen lernen? Ich schlage folgendes vor:

1) Die russischen Propagandisten haben bei allem Handeln nur einen Hintergedanken: die Revolution nach Deutschland zu bringen. Deswegen unterscheiden sie fein zwischen dem Deutschen Volk und der Nazi-Partei. Wir haben diesen Unterschied früher auch gemacht, weichten ihn aber durch abstrakte und akademische Diskussionen auf. Wir haben noch nicht begriffen, dass Überzeugung durch Argumentation nur eine kleine Rolle im politischen Kriegsgeschäft spielt. Es hatte vielleicht einmal Sinn, dass wir in Zeiten der Schwäche Flugblätter abgeworfen haben, auf denen stand: „Das hätte auch eine Bombe sein können.“ Heute ist es klüger, Bomben abzuwerfen und dazu zu sagen: „Das hätte ein Flugblatt sein können.“ Vorausgesetzt, wir erinnern die Empfänger dauerhaft an die einzige Art, uns vom Abwerfen beider Sachen abzuhalten: die Nazis abzusetzen.

2) Die russischen Propagandisten haben sofort die neue Taktik angenommen, die erst durch Hitlers Angriff auf den Osten möglich war, zu einer Zeit, als ganz Deutschland in die systematische Bomberreichweite der Royal Air Force kam. Die Berichterstattung diente dazu, den deutschen Truppen an der Ostfront detailliert mitzuteilen, wie ihre Wohnungen zu Hause bombardiert werden, und den deutschen zu Hause von den Härten und Verlusten an der Ostfront zu berichten. Unsere eigene Technik einer weitreichenden Propaganda ist, zumindest im Moment, veraltet. Die Russen haben ein Modell der kurz-reichweitigen, drastischen Blitzkrieg-Propaganda entwickelt, die dazu dient, die größt mögliche Demoralisierung bei Soldaten wie Zivilisten zu erreichen. Zugegeben, diese Möglichkeiten haben wir das erste Mal seit zwei Jahren wieder; aber haben wir sie denn jetzt so eifrig und geschickt wie die Russen in Angriff genommen?

3) Die russische Propaganda spricht nicht Deutschland an, sondern die Deutschen. Auch hier, zugegebenermaßen, hat die neue Dimension deutscher Verluste einen Hunger nach Nachrichten erzeugt und damit eine größere Hörergemeinde denn je zuvor. Aber die Russen nehmen es als einfache Tatsache hin, dass der normale Deutsche kein Kriegsfanatiker und auch nicht die brutale „Würgekrähe“ ist, wie ihn viele unserer Publizisten zeichnen, sondern ein ziemlich fehlgeleiteter, verwirrter Mann/Frau, mit großen Sorgen um die Sicherheit des Bruders oder Sohns. Diese Deutschen können vor Verzweiflung zu Sabotage oder Revolution getrieben werden, selbst wenn alle Angst dagegen spricht. Das einfache Akzeptieren und Ausschlachten dieser Tatsache scheint vielen Engländern geschmacklos zu sein. Aber die Russen, die nicht an Würgekrähen glauben, denken gar nicht daran, sich wie der Vogel Strauß aufzuführen.

Hochachtungsvoll, David Thomson, Sidney Sussex College, Cambridge

Der Vizechef der BBC antwortet

Der Autor, der in Ihrer Ausgabe vom 11. September 1941 die russischen Sendungen für Deutschland pries, weil sie angeblich „das Herz des einfachen Manns und der einfachen Frau“ träfen, vermisste am deutschen Programm der BBC den persönlichen Touch. Dr. Thomson behauptet, unsere Technik sei „augenblicklich etwas veraltet“.

Ich schließe mich aus vollem Herzen dem Lob des feinen russischen Diensts an, aber ich wehre mich gegen die Kritik an unserem eigenen. Ich weiß nicht, wie weit Sie verfolgen konnten, wie intensiv die BBC seit kurzem Tag und Nacht Sendungen Richtung Deutschland ausstrahlt. Dieser Dienst ist durch seine 12 Nachrichtensendungen und die vielen Talks und andere Programme, die ihn umgeben und stärken, nur von einer Strategie geleitet und soll eine weite, deutsch sprechende Hörerschaft erreichen. Aber er bedient sich dabei vieler verschiedener Methoden. Zu bestimmten Stunden spricht der deutsche Dienst deutsche Soldaten an, zu anderen deutsche Frauen. Dabei spielen der persönliche Touch und die direkte Ansprache eine wichtige Rolle. Britische und alliierte Soldaten der Marine, des Heers, der Luftstreitkräfte kommen ans Mikrofon und sprechen deutsche Soldaten in den besetzten Gebieten an. Eine beim Namen genannte Mutter wird am 18. Geburtstag ihres Sohns mit direkter Ansprache daran erinnert, dass sie diesen Sohn lange nicht wiedersehen wird, weil er in Kriegsgefangenschaft ist. Das Münster-Regiment an der Ostfront wird über Luftangriffe der Royal Air Force auf ihre Heimatstadt informiert. Diese, zwei Wochen später von einer britischen Zeitung aufgegriffene Story schaffte es auf die Titelseiten.

Ich lade jeden, der der BBC unterstellt, die Propaganda gegen die Deutschen hätte einen „zu intellektuellen und literarischen Anstrich“, ein, doch einmal reinzuhören, etwa in das Programm der Frau Wernicke, einer fiktiven Hausfrau in Berlin, die manche in Deutschland heute besser kennen als manche britischen Staatsmänner. Oder hören Sie sich Mr. Sefton Delmer an, immer Dienstag Abend um 9, wie er auf Hans Fritzsches Sendung zwei Stunden zuvor antwortet.

Hochachtungsvoll, Stephen Tallents, The British Broadcasting Corporartion, W.1, 14. September

Albert Einstein

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Hauptquelle: Einstein Archives Online

Lucien Fabres Einstein-Buch von 1921 mit dem gefälschten „préface de M. Einstein“

1921 erschien das erste französische Buch über Einsteins Relativitätstheorie: Une nouvelle figure du monde : les théories d'Einstein. Autor war der französische Ingenieur und Schriftsteller Lucien Fabre. Es enthielt ein Vorwort, angeblich von Albert Einstein, welches mit den Worten begann: „L’ouvrage de M. Fabre est des plus intéressants et fort bien écrit.“ (Herrn Fabres Buch ist sehr interessant und gut geschrieben.) Einstein war jedoch nicht der Autor des Vorworts, sondern hatte vermutlich jemandem anderen einen Brief dieses Inhalts geschrieben, den Fabre dem Empfänger abgekauft hatte und als Vorwort seines Buchs verwendete, ohne Einstein zu fragen. Einstein verwahrte sich in mindestens zwei Schreiben an einem Tag dagegen. In der zweiten Auflage des Buchs fehlte das Vorwort, stattdessen fanden sich einige abschätzige Bemerkungen über die Person Einsteins darin. Nach dem Erscheinen der ersten Auflage gab Einstein diese Notiz an die Presse (Absender: Prof. Dr. A. Einstein, Berlin W.30, Haberlandstr. 5):

Archivnummer: 11-8

16. März 1921 Zur Abwehr/

Herr Lucien Fabre hat im Verlag von Payot in Paris ein Buch "Les Theories d'Einstein" herausgegeben. Ich erklare, dass ich keine Vorrede zu dem Buch geschrieben habe und protestiere gegen diesen Missbrauch meines Namens. Ich bringen den Protest zu Ihrer Kenntnis in der Hoffnung, dass er aus Ihrer Zeitschrift den Weg in die weitere Oeffentlichkeit und im besonderen auch an die Zeitschriften des Auslandes finden wird. Albert Einstein.

November 1932

Was hat der liebe Gott gedacht
Als die Weiber er einst gemacht?
Heilig thun sie ins Gesicht -
Hintenrum schämt man sich nicht.

Niels Bohr über den würfelnden Gott

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Archivnummer: 8-103

Universitetets Institut for Teoretisk Fysik, Blegdamsvej 15, Copenhagen, Denmark 11. April 1949

Lieber Einstein,
Vielen Dank für Ihre freundlichen Zeilen. Es war für uns alle eine grosse Freude, anlässlich Ihres Geburtstages unseren Gefühlen Ausdruck zu geben. Um in demselben scherzhaften Tone zu sprechen, kann ich nicht umhin, über die bangen Fragen zu sagen, dass es sich meines Erachtens nicht darum handelt, ob wir an einer der physikalischen Beschreibung zugänglichen Realität festhalten sollen oder nicht, sondern darum, den von Ihnen gewiesenen Weg weiter zu verfolgen und die logischen Voraussetzungen für die Beschreibung der Realitäten zu erkennen. In meiner frechen Weise möchte ich sogar sagen, dass niemand - und nicht mal der liebe Gott selber - wissen kann, was ein Wort wie würfeln in diesem Zusammenhang heissen soll.
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
Niels Bohr

Gott und der dialektische Materialismus

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Dezember 1951

Als Gott der Allmächtige seine ewigen Naturgesetze aufstellte, da plagte ihn ein Bedenken, das er auch in der Folgezeit nicht zu überwinden vermochte: Was für eine peinliche Situation würde entstehen, wenn die hohen Autoritäten des dialektischen Materialismus später einige dieser Gesetze oder gar alle miteinander als ungesetzlich erklärten?
Als Er darum später dazu überging die Propheten und Weisen des dialektischen Materialismus zu erschaffen, da schlich ein eingermaßen ähnliches Bedenken in Seine Seele. Aber bald beruhigte Er sich, in dem er glaubte darauf vertrauen zu dürfen, dass diese Propheten und Weisen niemals zu dem Schlusse kommen würden, dass die Lehren des dialektischen Materialismus der Vernunft und Wahrheit widersprächen.


Funkverkehr zwischen Geiselnehmern und Mogadischu-Tower

17. Oktober 1977, Flughafen Mogadischu, Somalia. Die Hinhaltetaktik, um Zeit für den GSG-9-Einsatz zu gewinnen, wird am Mitschnitt des Sprechfunks zwischen Zohair Youssif Akache alias Captain Martyr Mahmud in der Boing und dem Vertreter der Bundesregierung Michael Libal im Kontrollturm des Flughafens deutlich. Der 97 Minuten umfassende, akustisch schwer verständliche englische Mitschnitt des Sprechfunks befindet sich in mehreren Tonarchiven der ARD, u. a. im WDR unter der Signatur 10022100. Der Spiegel veröffentlichte in seiner Ausgabe 49/1977 ein 7-seitiges Protokoll des Sprechfunks, mit stellenweise vom Originalton stark abweichendem Transkript. Hier, aus dem Englischen übersetzt, ein kurzer Ausschnitt meiner Übersetzung für das Archivradio im August 2012:

Libal: „Captain Mahmud, wir haben jetzt die Information bekommen, dass um 19.20 Uhr GMT eine Lufthansamaschine [mit den RAF-Häftlingen] in Deutschland gestartet ist und um 4.08 Uhr GMT hier in Mogadischu landen müsste. Wir erwarten nun von Ihnen konkrete Vorschläge zum Austausch der Geiseln. Ende.“
Mahmud: „Die Landung ist nach dem Ablauf des Ultimatums.“
Dialog im Tower: „Er sagt, es ist nach dem Ultimatum.“
Libal: „Ja, das verstehe ich. Aber wir hatten technische Schwierigkeiten, die Gefangenen, die ja über ganz Deutschland in verschiedenen Gefängnissen verteilt waren, zusammenzuführen.“
Mahmud: „Sie haben mich an der Nase herum geführt.“
Libal: „Ich habe Ihnen gesagt, die Gefangenen mussten erst einmal zusammengebracht werden, und jetzt wissen wir Näheres, nämlich dass die Maschine um 19.20 Uhr abgeflogen ist. Ich erkenne da keine Widersprüche.“
Mahmud: „Sie haben mir gesagt, die Gefangenen seien schon zusammengeführt.“
Libal: „Ich hatten Ihnen gesagt, die Gefangenen müssten noch zusammengeführt werden. Wir können Ihnen hier nur das weiterleiten, was wir von unseren Behörden in Deutschland erfahren, und können von hier aus nicht einschätzen, welche technischen und logistischen Probleme es da in Deutschland gibt, alle unter einen Hut zu bringen und nach Mogadischu zu fliegen.“
Mahmud: „Ich will, dass Sie mir noch mal die Zeit sagen, wann das Flugzeug hier landet.“
Libal: „Auf der Basis unserer Informationen erwarten wir das Flugzug um 4.08 Uhr GMT hier in Mogadischu.“

Nationalsozialismus

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Die Nazitäter im Ghetto Riga

Galgen im Ghetto Riga

(angelehnt an die Liste in der engl. Wikipedia, und ergänzt)

Der Kölner Jude Max Leiser im Ghetto Riga

Im Ghetto Riga setzten die Nazionalsozialisten, wie in zahlreichen anderen Lagern, eine „Selbstverwaltung“ durch deutsche Juden ein. Zum Leiter dieser Selbstverwaltung des „Ältestenrats der Reichsjuden im Ghetto zu Riga“ den frühere Leiter des Kölner Wohlfahrtsamtes Max Leiser ein. Max Leiser war mit seiner Frau Johanna und einer der gemeinsamen beiden Töchter nach Riga deportiert worden. Tochter Inge (* 1925) soll nach Aussagen einer Überlebenden dort mit einer „Spritze“ ermordet worden sein. Auch Johanna Leiser starb vermutlich im Ghetto. Nach deren Tod heiratete Max Leiser seine Schwägerin Bella, die ebenfalls aus Köln nach Riga deportiert worden war. Sie wurde von Riga nach Stutthof deportiert. Wann und wo sie zu Tode gekommen ist, ist bislang ungeklärt. Max Leiser wurde in das KZ Natzweiler-Struthof überstellt, wo er am 5. Dezember 1944 in dem Außenlager Hailfingen starb. Die zweite Tochter von Max und Johanna Leiser, geboren 1928, überlebte den Holocaust dank ihrer Emigration nach Brüssel.

Angaben nach Recherchen im NS-Dokumentationszentrum Köln, Stand September 2012

Der Assistent des Lagerkommandanten Max Gymnich im Ghetto Riga

Lagerinsassen bezeugen Max Gymnichs Brutalität im Lager (1948)

Der lettische Jude Joseph Berman, der den Holocaust überlebte, beschrieb 1947 den Assistenten des Lagerleiters, Max Gymnich, als persönlich für die Deportation in den sicheren Tod („Himmelfahrtskommando“) zuständig. Im Ghetto sei er für zahllose Morde verantwortlich gewesen. Nach dem 2. Weltkrieg gab es 1947 gegen Max Gymnich ein Ermittungsverfahren und dann einen Prozess vor einem britischen Militärgericht wegen in Riga begangener Erschießungen.

Zeugenbericht Bermans im Archiv der Wiener Library: [1]. Zu Max Gymnichs „Aktionen“ im Kölner Raum siehe auch Egon Heeg: „Die Levys oder Die Vernichtung des Altfrechener Judentums“. Zu Gymnichs Prozess siehe Landesarchiv NRW, Düsseldorf, Signatur Ger. Rep. 231/79 und 80.

Salaspils war ein Durchgangslager zur Judenvernichtung.

Arnis Jaucis, Häftling und Kraftwagenfahrer des stellvertretenden Lagerkommandanten Otto Teckemeier, nannte in seiner nach dem Krieg eidesstattlich abgegebenen Erklärung das Lager Salaspils

„ein Durchgangslager fuer Juden die zur Vernichtung bestimmt waren. Die Insassen des Lagers waren Arier, meistens Letten, und eine kleine Zahl anderer Nationalitaeten, wie Polen, Russen und Litauer. Schon anfangs ungefaehr im Monat Mai 1942 brachte man ins Lager Juden aus Tschechoslowakai, Jogoslavien; Frankreich. Es waren Kinder, Erwachsene beider Geschlechter und alte Leute. Die Transporte zaehlten ungefaehr je 1000 bis 1200 Mann.“

Jaucis befand sich von April 1942 bis April 1944 in dem Lager. Seiner Erklärung nach kamen die Transporte etwa im Monatsrhythmus, sodass in den beiden Jahren etwa 25.000 Juden durch das Lager in den Tod gingen. (Diese Rechnung kommt zu einem völlig anderen Ergebnis als mehrere von Historikern genannte Quellen, ist also statistisch falsch.) Wenn einzelne Juden aus dem KZ Kaiserwald hier ankamen, erschoss Teckemeier sie

„mit einer Pistole immer durch Genickschuss. Ich war oefters Augenzeuge solcher Erschiessungen. Ich war naemlich Fahrer bei Teckemeier, und diese Leute mussten mit dem Wagen von Teckemeier mitfahren und ungefaehr 60 mtr. vom Lager mussten sie aussteigen. Die staerkeren Leute mussten fuer alle ein Grab ausschaufeln und Teckemeier mit der Pistole mit Krause, der immer mit einer Maschinenpistole bewaffnet war, haben die Leute erschossen und zwar in der Art, dass die Leute nach der Schussabgabe direkt ins Gtrab fielen. In diesen Faellen handelte es sich um 6 Personen, naemlich soviel, wieviel im Wagen Platz hatten.“

Quellen: Wiener Library, London. Dokument 058-EA-1300, P.III.h. No.1027. (Salaspils nr. Riga). Arnis Jaucis, geboren am 28. Februar 1923 in Riga, erschien am 27. Januar 1949 im Kriegsverbrecher-Referat in der Möhlstraße 12a in München, um diese Erklärung abzugeben. Siehe auch Lukas Pribyls Dokumentation "Forgotten Transports", rezensiert in der New York Times.

Textbeispiel vom 3. Oktober 2012:

Diktatur der Entarteten[2]
Homo-Kritiker von Homo-Partei abgewählt
Der CSU-Abgeordnete Norbert Geis hat in seiner Homo- und Abtreibungspartei CSU keine Chancen.

Textbeispiel vom 11. Oktober 2012:

Was ist das Problem, linke Kotstecher?[3]
Die westlichen Links-Taliban kämpfen mit dem Eifer von Selbstmord-Attentätern für die Heiligsprechung der Megaschlampen von ‚Pussy Riot‘. Diese benützen orthodoxe Kirchen als Varieté für ihre Porno-Auftritte.

Die Textbeispiele fanden sich via die waybackmachine bei archive.org.

Struktur der KgU nach Aussagen eines Mitarbeiters

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Bei mehreren Verhören im Vorfeld eines DDR-Strafprozesses 1952 beschrieb der Angeklagte Wolfgang Kaiser die Struktur der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU) wie folgt. Die Aussagen entstanden unter psychischem Druck und decken sich mit denen einiger Mitangeklagter. Die Schreibweise ist hier der Abschrift des Verhörs entnommen. So heißt z. B. Leeder hier Leder. Satzzeichen wurden angeglichen, Kursivsetzungen sind im Original auf Schreibmaschine gesperrt getippt. Der Klammerzusatz „(verh.)“ bedeutet verheiratet.

  • Aufbau der KgU - strukturmäßig.
Leiter der KgU: Tillich (verh.)
SPD, CDU, FDP, Referat für Gesamtdeutschen Studentenfragen.
Alliierte Dienstellen, besonders amerikanische.
  • Die KgU ist über Polizeiaktionen unterrichtet.
Martini ist Organisationsleiter (verh.)
Frau Thomas, Sekretärin (verh.)
Leder, Abteilung IIb (verh.)
Wiemann, Abt. IIa (verh.)
Krieneisen, Vpo-Stelle, Bearbeitungsstelle ehemaliger VP-Angehöriger.
  • Abteilung Ia und Ib. Sozialwesen unmittelbar Tillich unterstellt.
Kulturelle Hilfe wird von Frau Tillich geleitet unter dem Namen Frau von Walter, Kurfürstendamm 106, IV.
Helbig ist Kassenwart und ist Martini unterstellt.
Erdmann hat Vertretung der KgU bei der Flüchtlingskommission. Sein Vorgesetzter ist Wiemann.
Lohmann ist Pförtner.
Müller ist Kraftfahrer.
Tillich hat eigenen Kraftfahrer, dessen Name ist mir nicht bekannt.
Frl. Ring und Herr Wagner Mitarbeiter der Abteilung Kulturelle Hilfe.
  • Die Anlaufstelle der Abteilung IIb befindet sich im Hause Ernst-Ring-Str.
Führende Personen: Leder, alias Betram bzw. Nölting (Abwehr, Spionage, Sabotage)
Sekretärin Frau Ludwig alias Wegener (Kaiser-Wilhelm-Str. 9)
Schubbert ist Leiter der Anlaufstelle.
Leiter des Ermittlungsdientes ist Roller, alias Günther.
Administrative Störungen: Klarname Pönack, alias Rabaul, alias Baniel.
Sekretärin Frau Dietrich alias Reimann.
  • Sachgebiet I für Berlin und Brandenburg: Saalmann. Klarname: Zeroy
Sachsen-Anhalt: Rux
Thüringen: Wolf
Sachsen: Malik
Mecklenburg: Stark alias Kohl
Rechte Hand von Leder ist Knubitz alias Stenzel, alias Vossberg, ist gleichzeitig als Techniker tätig.
Chemiker: Klarname Feustel, Deckname Fröhlich
Hauswart: Klarname: Fetting, Deckmane Böttcher (gleichzeitig Luftballonaktionen)[4]
  1. Edith Hauser, später Zorn, war Funktionärin des Demokratischen Frauenbunds Deutschlands
  2. Entartung: ein von den Nationalsozialisten populär gemachter Begriff gegen alles, was von der faschistischen Norm abweicht.
  3. „Koststecher“: diffamierender Begriff für homosexuelle Männer
  4. BStU Aktenzeigen P690/56, S. 4 und 5