Benutzer:Menzel-Dach

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Ruth Tesmar wurde 1951 in Potsdam geboren. Sie promovierte 1981 und studierte parallel dazu Malerei und Grafik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. 1983 erhielt sie ihr Diplom für Malerei und Grafik. Seit 1993 leitet sie als künstlerische Professorin das MENZEL-DACH an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie arbeitet in unterschiedlichen malerischen und grafischen Bereichen, wie dem farbigen Holzdruck, der Radierung und Collage. Sie gestaltete u. a. Kostüme und Bühnenbil-der für zwei Opernaufführungen. Darüber hinaus arbeitet sie baugebunden mit Glas- und skripturalen Installationen und illustriert viele Bücher. Ihre Bilder werden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt und befinden sich in Museen, öffentlichen und privaten Sammlungen. Sie erhielt diverse Preise für Grafik- und Buchkunst.

Das MENZEL-DACH ist eine einmalige Einrichtung in der Wissenschaftslandschaft Deutschlands und darüber hinaus. Es versteht sich in erster Linie als Schule des Sehens. Das MENZEL-DACH wurde von Beginn an geleitet von der Künstlerin Prof. Dr. Ruth Tesmar. Sie entwickelte und prägte die spezielle Ausrichtung des Dachs. Im Zuge der Neustrukturierung der Humboldt-Universität zu Berlin in den 90er Jah-ren erinnerte man sich der alten Tradition des Universitätszeichenmeisters, den es seit 1912 an der Berliner Universität gab. Daran anknüpfend wurde 1993 das Semi-nar für Künstlerisch-Ästhetische Praxis unter dem Dach des Hauptgebäudes im Ost-flügel der Universität gegründet. Seit 1998 trägt die Einrichtung den Namen MENZEL-DACH, in Verehrung des großen deutschen Malers Adolph von Menzel. Was kann eine künstlerische Einrichtung an einer modernen wissenschaftlichen Lehranstalt vermitteln? Es ist die Utopie, ästhetische Praxis mit universitärer Ausbil-dung zu verbinden, um zu einer neuen Balance zwischen ästhetischer Weltgestal-tung und wissenschaftlich-technischer Rationalität zu gelangen. Über eigenes künst-lerisches Arbeiten und die Auseinandersetzung mit ästhetischen Phänomenen kann die sinnliche Intelligenz als unabdingbarer Bestandteil kultureller Orientierung er-fahrbar gemacht werden. Das Betreten kreativer Felder gilt es mit der Vergegenwär-tigung von Wahrnehmungsmechanismen und bildnerischen Zusammenhängen zu begleiten und anzuleiten. Gelingen kann dies nur, wenn das Lustprinzip nicht außer Acht gelassen wird. Dem Ausmaß abverlangter Abstraktion in der heutigen Universi-tät soll ein lebendiges Potential kreativer Aneignungen der Natur identitätsstiftend zur Seite gestellt werden. In diesem Horizont sind die Angebote des Menzel-Dachs verortet, die universitäts-offen angelegt sind. Das Seminar vermittelt exemplarisch einen Überblick über alle traditionellen künstlerischen Drucktechniken in Theorie und Praxis.

Im Mittelpunkt steht die kunstpraktische Arbeit, insbesondere das klassische Zeich-nen und diesem korrespondierend zugeordnet, die Arbeit mit dem Original. Das Seminar fundiert als Durchgangsort und Bindeglied zwischen Universität, musealen und entsprechend kunstpraktisch orientierten Einrichtungen wie Kupferstichkabinette und Sammlungen. Gleichzeitig erfüllt es nach innen und außen eine wichtige reprä-sentative Funktion für die Humboldt-Universität. Dazu gehören Ausstellungen, Exkursionen, die Herausgabe und Betreuung von künstlerischen Editionen sowie die Realisierung unterschiedlicher künstlerischer Projekte.